Hallo an alle hier,
ich bin ganz frisch hier und habe mich dazu durchgerungen,unsere Geschichte zu schildern.
Momentan knabbere ich wieder sehr,an dem was passiert ist,vielleicht hilft es mir,darüber zu schreiben.
Vor 355 Tagen musste mein Mann mich und unsere Buben verlassen,weil das Schicksal meinte,es müsste uns mal ordentlich eine verpassen und uns das nehmen ,was unser Lebensinhalt war.
Alles fing im Juni 2013 an ,als mein Mann wegen starken Kopfschmerzen ins Krankenhaus kam,er dort einen epileptischen Anfall erlitt und wir zwei Tage danach das Wort "Raumforderung" das erste Mal in unseren Leben hörten,ein Wort,das sich nicht schlimm anhört,so denkt man,aber ein Wort, das einem den Vorhof zur Hölle öffnet und der Schlüssel zur Hölle war der Gehirntumor,ein Glioblastom,was bei ihm diagnostiziert wurde.
Wir durchlebten 8 Monate der Wut,Verzweiflung,Hoffung und Angst.
Wir dachten noch im Sommer ,nach der OP,er würde seinen 2ten Geburtstag feiern,weil uns nicht bewusst waren,das bei so einem Hirntumor keine Heilung gegeben ist,dies wurde mir erst nach Recherchen im Internet bewusst.
Nach der Bestrahlung und 6 wöchigen Pause,erfuhren wir beim Kontroll-MRT,das ein Rezidiv vorhanden ist,doch wer gab seinen Optimismus nicht auf,mein Mann.
also wieder Bestrahlungen doch sollte dies der Anfang vom Ende sein,weil er während der Bestrahlungen eine Tumoreinblutung erlitt und somit ein Pflegefall war.
Nach 2 Monaten Klinik- und Rehaaufenthalt kam er nach Hause,doch leider nur füt 8 Tage,denn es erfolgte wieder eine Verlegung ,diesmal auf die Palliativstation unseres städtischen Krankenhauses,dann wieder eine Woche später die Verlegung in ein Hospiz und da war mir endgültig klar,das es der letzte ,der endgültige Weg ist,das ich Abschied nehmen muss,von dem Menschen,der mir das Leben wieder beigebracht hatte.
Ich nahm lange Abschied,war bei ihm und sagte ihm alles,was ich ihm noch zu sagen hatte und wollte.Er konnte nicht mehr reagieren,aber als ihm die Tränen aus den geschlossenen Augen liefen,war mir klar,er hat das alles mitbekommen,zwei Tage später schlief er friedlich ein,er hörte einfach auf zu atmen.Am 20.02.2014.
Jetzt in dem Moment,wo das alles in meinen Gedanken Revue passiert,laufen mir die Tränen ....der Verlust ist mir seit ein paar Tagen wieder sehr bewusst,es jährt sich ja bald,daß ich ihn gehen lassen musste.
Es tut so wahnsinnig weh ,er fehlt überall,ich warte wieder,das die Tür aufgeht und er einfach wieder reinkommt,doch die einzige Tür,die er noch öffnen kann ist die zu meinem Herzen und den Erinnerungen.
Wir alle müssen mit den Narben ,die das Schicksal uns zugefügt hat leben,doch wir werden sie auch immer mit uns tragen.
Im Himmel habe ich einen Menschen,für den ich alles tun würde,um ihn nocheinmal in die Arme nehmen zu können.
Liebe Grüße an alle hier,
DragonWings/Nicky