Hallo ihr,
muss mir mal die ganze Trauer und alles von der Seele schreiben.
Zuerst stelle ich mich einmal vor, ich bin 22 Jahre alt und bin Verheiratet und habe eine Tochter von 2 Jahren.
Jetzt möchte ich meine Oma (Mutter da sie meine Pflegschaft übernommen hat und mich groß gezogen hat von Baby an.) vorstellen:
Sie 59 Jahre alt, hatte 2 leibliche Kinder und mich.Hat ihren Ehemann im November 2007 verloren und hat den Verlust nie richtig verarbeitet. Sie war seit ihrem 27 lebensjahr an COPD erkrankt, später kam noch ein Lungenemphysem dazu. Die letzten paar Jahr also vor ca.3 Jahren wurde es erst richtig schlimm. Sie bekam immer weniger Luft und es ging ihr immer schlechter. Vor 2 Jahren im Sommer 2014 ist sie in eine CO2 Narkose gefallen, allerdings im Krankenhaus, sie hatte einen Herzstillstand und wurde morgens leblos von den Schwestern im Bett gefunden. Sie haben sie Reanimiert und es hat gott sei dank geklappt. Danach lag sie in einem Künstlichen Koma. 4 Tage ein hoffen und ein bangen, doch sie hat es überlebt und sich auch sehr schnell wieder erholt. Sie ist in Kur gefahren und danach zu meiner Tante gezogen. Vorher hat sie immer mit Mir und meinem Mann und hinterher auch mit meiner Tochter (die sie überalles Liebte) zusammen gelebt. Sie hat insgesammt 18 Monate bei meiner Tante gelebt. In der Zeit waren immer wieder Krankenhaus aufenthalte die Regel und die Angst das etwas passieren würde war sehr groß. Sie war auch immer sehr dünn und sehr zerbrechlich mit Ihren 37 KG. 5 Wochen vor Ihren Tod ist sie zu uns gekommen, sie sagte es ist wie ein Nachhause kommen (bei meiner Tante war sie oft einsam und hat viel alleine in Ihrem Raum gesessen), hier war leben durch meine 2 Jährige Tochter mit der Sie bis zum Schluss immer gespielt hat.Wir haben zusammen ein letztes mal Nikolaus, Weihnachten und Silvester gefeiert. Dann kam der 07.1.2016 meine Oma hatte sich einen Schnupfen eingefangen (wahrscheinlich von meiner Tochter aus dem Kindergarten, die Winterzeit ist dort Schrecklich) Wir haben den Arzt angerufen (sie war seit dem Koma in einem Palliativnetzwerk) der meinte nur ein Infekt und ein bisschen Antibiotika und dann ist alles wieder gut.
Es war nicht gut. Es ging ihr immer schlechter, sie hat sich aber nicht viel anmerken lassen, man merkte schon das es ihr nicht so gut ging aber sonst ging es. Abends brauchte sie den Toilettenstuhl, weil sie es nicht mehr alleine auf Toilette geschafft hat. Sie ging aber noch alleine in ihr Zimmer und ging unter ihre Beatmungsmaske, ich fragte sie noch ob ich einen Krankenwagen rufen sollte, es war 20:00 Uhr und ich sagte es ist besser jetzt wie in der Nacht, aber sie verneinte und so gingen wir auch ins Bett, da wir unsere Tochter auch mal langsam Schlafenlegen wollten. Meine Oma "verabschiedete " sich von ihr, nahm sie noch einmal auf den Schoß wünschte ihr eine gute Nacht und sagte das sie, sie sehr lieb habe. Hat Oma nie gemacht aber da denkt man sich ja noch nichts bei. In der Nacht um 03:09 Uhr drückte sie den Notknopf - sie bekam keine Luft mehr und ich rief den Krankenwagen. Der nahm sie nicht mehr mit aufgrund des Palliativnetzes, er gab Ihr Morphium durch eine Spritze und dann sollte sie Schlafen, durch das Morphium bekam sie besser luft, ich wollte noch bei ihr bleiben doch sie sagte wir sollten auch ins bett gehen wenn was ist sagt sie schon bescheid. Der Notarzt sagte mir das es sein kann das sie die nacht nicht überleben würde & es sein könnte das sie wieder in ein Koma fällt und dann halt daran verstirbt. Ich wollte ihm nicht so recht glauben da, ich nicht das gefühl hatte das sie sterben muss oder wird. Es war wie immer ein kleiner Infekt und große Luftnot dann Antibiotika und dann war es meist wieder gut bis zum nächsten mal. Diesmal nicht. Die Nacht verlief sehr ruhig eigentlich wie immer. Dann kam der Morgen und wir standen um 06:15 uhr auf. Sie rufte mich und dann fing alles an, sie Halluzinierte machte komige geräusche, rief nach mir und meiner Tochter. Ich rief Ihre Tochter an (meine leibl. Mutter) um zu fragen ob sie herkommen könnte meine kleine Tochter wäre zuhause und ich schaffte das nicht alleine da ich mittlerweile doch alles sehr seltsam fand.Sie kam und war um 08:00 Uhr bei mir. Mit der Dias ärtzin die ich morgens angerufen hatte. An dem Morgen hieß es das meine Oma noch höchstens 3-4 Monate zu leben hat, dem war nicht so. Oma hatte noch in das Bett gemacht da sie durch das Morphium nicht wirklich mehr Kontrolle über sich hatte aber dennoch ab und zu klare Momente hatte. Wir mussten sie zu zweit schnell umziehen und waschen und das bett überziehen, dort verließ sie ganz die kraft und sie sagte dort schon es geht zuende. Ihre Tochter verneinte dies, obwohl ich ganz tief im Inneren schon wusste das es vorbei zu sein scheint, das dennoch nicht wahr haben wollte. Nachmittags kam der Hausarzt wieder und eröffnete uns das wir zwei möglichkeiten hätten entweder wir lassen sie in ein Krankenhaus bringen und sie Stirbt da - vorausgesetzt sie würde die fahrt dorthin überleben oder er gibt ihr was und sie kann in frieden zuhause einschlafen. Wir haben es eigendlich meine Oma entscheiden lassen, sie konnte noch reden und noch klar ab und zu denken. Sie entschied sich für zuhause bleiben. Er gab ihr ein gemisch aus Morphium und MCP (für die Übelkeit), ein Beruhigungsmittel zum einschlafen, und das tat sie sie ist eingeschlafen und sah nicht so aus als ob sie sich quält. Dann am Samstag um 10:38 Uhr ist sie zuhause bei mir im beisein von mir und meinem Mann für immer von uns gegangen.
Seit dem komm ich nicht mehr klar. Ich vermisse sie so schrecklich sehr... sie fehlt mir jede Sekunde und meine Tochter auch. Sie begreift das mit ihren zwei Jahren noch gar nicht und fragt immer nach ihr... Ich habe früher immer jeden Tag mit ihr geredet immer Telefoniert wo sie nicht mehr bei uns gewohnt hat immer mindestens 3 mal am tag.... Ich begreife es einfach nicht. Ich begreife nicht was passiert ist, ich frage mich immer noch WARUM? Auch wenn ich keine Antwort bekommen werde. Ich warte jeden Tag auf ein Zeichen von ihr, das es "danach" noch was gibt oder das sie jetzt bei Opa ist und sie glücklich sind- aber es kommt einfach nichts. Ich fühle mich so alleine - obwohl ich nicht alleine bin... und ich fühle mich sehr unverstanden.. so hilflos.. ich weiß einfach nicht mehr weiter. Sehe sie immer auf den Stuhl in der Küche sitzen und sowas.. es ist alles einfach schrecklich und ich hoffe nur das es irgendwann aufhört so sehr weh zu tun...
So das war es.. Sorry für Rechtschreibefehler und sorry für den übertrieben langen text...
Wünsche noch einen schönen Abend.