Krebs und seine Folgen

  • 3 Jahre ist es nun her das ich meine geliebte (3 jahre ältere ) Schwester an den krebs verlor... 1 Monat vor ihrem 30 Geburtstag..
    Gut schlussendlich war es ihr Herz , welches der belastung nicht mehr stand hielt ... Zuviele Chemos , der Gewichtsverlust , zuviel für sie ... 1 1/2 Jahre der behandlungen ,des hoffens ,dann war alles vorbei .
    ;(


    Sie war der wichtigste Mensch für mich . Sie hat immer auf mich aufgepasst . Hielt immer zu mir - egal was ich getan hab .
    Sie war beste freundin - Mein seelenheil...
    Die ganze Zeit der erkrankung haben wir uns gegenseitig Mut gemacht mit den worten - wenn wir 90 sind werden wir auf einer parkbank sitzen und über die jugend lästern ... Sie hat es mir versprochen - dieses Ziel zu erreichen , es war wohl naiv gedacht von mir - den dieses versprechen lag nicht in ihrer hand . Nun muss ich dieses ziel alleine erreichen ...
    Sie fehlt mir so unglaublich . Jeden Tag !!! Es gibt Tage da lächle ich wenn ich an sie denke ... Und dann tage wie heute wo es mich fast zerreisst vor schmerz ...
    Alle leben ihr leben weiter , mir fällt das nicht so leicht . Ich weiss das sie nicht gewollt hätte das es mir so geht . Doch ich kann nichts dagegen tuen ... Der Schmerz - diese Tiefe Traurigkeit - Sie lässt mich nicht los ... Mein Leben fühlt sich so leer an ohne Sie !
    Da ich manchmal sehr schwarze Gedanken habe dachte ich mir es ist vielleicht besser mich hier anzumelden - den austausch finden mit anderen die ähnlich fühlen - ähnliches erlebt haben ...

    Vielleicht hilft es ... Sich einfach den Schmerz von der Seele zu schreiben , zu lesen das man mit sowas nicht alleine ist . Sehen wie andere damit umgehen . Ihren weg zurück ins Leben finden .


    Bis dahin , lg Miliano

  • Lieber Milano


    Ich heisse Dich <3 lich in diesem Forum willkommen. Ich habe am 17.12.2015 meine Frau verloren... Sie war 47 Jahre als sie gegangen ist.
    Wir sind hier alle verbunden durch unseren Schmerz und unsere Trauer und das schreiben hier hat mir und allen anderen sehr geholfen. Wenn man schreibt.. erleichtert es auch die Seele... den Schmerz.....


    Ich kann sehr gut nachvollziehen.. wie Du Dich fühlst. Ich habe eine jüngere Schwester (3 Jahre jünger) mit der ich eine sehr innige Beziehung habe. Sie kann irgendwie ohne mich nicht leben.. sie ruft mich jeden Tag ein paar Mal an. Ich weiss in was für ein Loch.. sie fallen würde, wenn ich eines Tages nicht mehr für sie da wäre....oder umgekehrt....


    Jaaaa... das mit den Tagen kenne ich sehr gut..... und irgendwann lieber Milano... jeden Tag ein bisschen mehr.... spürt man sie mehr und mehr im Herzen und lächelt immer mehr und mehr wenn man an sie denkt.. und das ist einfach wunderschön. Sie haben uns sehr viel gegeben und sie leben weiter in unserem Herzen in unserer Erinnurung und auf einer anderen Ebene... da bin ich mir ganz sicher und spüre es auch.


    Lieber Milano... schreibe weiter und weiter.. all Deine Gedanken und Gefühle..... hier wirst du verstanden... hier wird mit dir gefühlt..


    Liebevolle Umarmungen :24:


    Katarina

  • Hey...willkommen hier im Forum.


    Ich denke auch wenn es manchmal nur ein bisschen ist...es hilft hier zu schreiben. Sich nicht zurückhalten zu müssen. Leider kann ich dir noch nicht so viel helfen, denn ich habe die Liebe meines Lebens erst vor 7 Wochen verloren...10 Tage vor seinem 27. Geburtstag....und weis sehr oft vor Schmerz nicht weiter...


    Sie wird immer deine Schwester bleiben...du trägst sie in deinem Herzen. Die Trauer wird vermutlich nie ganz verschwinden...denn das tut die Liebe ja auch nicht. Du findest hier bestimmt noch viele Liebe Menschen, die dir weiter helfen.


    Ich muss glauben das wir uns alle irgendwann Wiedersehen...das ist das einzige was mir hilft. Und du wirst hoffentlich irgendwann deinen eigenen Weg finden mit der Trauer zu leben...nicht nur zu überleben. Aber wann das ist kann niemand sagen.


    Liebe Grüße
    Kathi

  • Danke für eure lieben worte .
    ich muss lächeln - den ihr beide habt ähnliche namen wie sie . auch wenn die schreibweise sich unterscheidet ...


    Mir tut euer Verlust leid ! Und ihr habt mein Mitgefühl...


    Ja sie war ein besonderer mensch ... Immer fröhlich , herzensgut, gutmütig - kurz gesagt - ein so viel besserer Mensch als ich es je sein könnte . Und genau wie deine schwester, Katarina, telefonierten wir mindestens einmal am tag. Wie ich diese gespräche liebte ( wenn auch nicht immer und zu jedem zeitpunkt ;) ) und wie sehr sie mir jetzt fehlen , keinen einzigen anruf würde ich mehr verpassen wollen ...
    Schändlich das wir erst nach dem verlust solche gedanken haben und nicht vorher schon jede einzige sekunde gemeinsam teilen wollen .

  • oooooh jaaaa Milano!!!!!


    Und irgendwie liebe ich meine Schwester mehr wie meine Eltern! *lach* das darf ich NIE meinen ELTERN sagen!!!! *lach*


    Es ist eine intensive Beziehung.... irgendwie Seelenverwandtschaft.


    Liebevolle Umarmungen :24:


    Katarina

  • Weiss was du meinst-
    Ich habe es allerdings meinen Eltern ganz offen gesagt das sie die wichtigste person für mich war ! Den im gegensatz zu meinen eltern liebte meine schwester mich bedingunslos - so wie ich sie ohne bedingungen geliebt habe .

  • Genau so ist es.................


    und lieber Milano.... sie liebt Dich immer noch und Du sie auch.... diese Liebe vergeht nie.....


    Ich drücke Dich ganz fest........... :24:



    Katarina

  • Lieber Miliano,


    auch ich möchte Dich sehr herzlich bei uns willkommen heißen und finde es super das Du Dich hierher getraut hast. Ich kann zwar nur begrenzt mitreden - da ich als Einzelausgabe zur Welt kam - aber möchte Dir dennoch mein ganzes Mitgefühl ausdrücken.


    Was ich dennoch beisteuern kann ist das ich weiß wie zehrend und schwer es ist seinen Lieblingsmenschen auf seinem letzten Weg zu begleiten und wenn man dann plötzlich vor dem Nichts steht. Sich oft schuldig fühlt weil man dies, das oder Jenes nicht gemacht hat oder hätte besser machen können. Dafür das man viel zu viel für selbstverständlich hingenommen hat und der Satz immer wieder in uns wiederkehrt ... hätte ich doch, warum habe ich nicht ....


    Lieber Miliano, sehr Vielen von uns ist es genauso ergangen und ich sage Dir das es Zeit braucht bis man erkennt das man keine Schuld trägt. Schließlich ist Keiner von uns Hellseher, steckt in einem anderen Menschen drin, nicht zu vergessen das man bei der Begleitung in einem kom-
    pletten Ausnahmezustand lebt. Und es braucht auch Zeit bis man es verinnerlicht hat das man all Das was man meint falsch gemacht zu haben leider nicht mehr verändern kann.


    Und zu guter Letzt ... von meiner Seite kann ich Dir sagen das ich hier im Forum so viel liebevolle Unterstützung, Verständnis und Mitgefühl er-
    fahren habe wo sonst nirgenswo. Schlimmstenfalls hat es mir riesig gut getan einen Ort gefunden zu haben wo ich mir all meinen Kummer, meine Sorgen und Ängste immer wieder von der Seele schreiben durfte.


    Sei von der Ferne liebevoll gedrückt,


    Hanna

  • Lieber Miliano,


    Ich denke es gibt keine Zufälle. Und nun haben wir den ähnlichen Namen wie deine Schwester. ;) Es ist gut das du dich angemeldet hast.


    Ich hatte einen Traum von meinem Schatz...in dem wusste ich er ist tot...aber ich konnte noch mit ihm telefonieren....was ich sagen will, vielleicht ist es ja tatsächlich so ähnlich....wir können noch mit ihnen reden auch wenn die Verbindung mal nicht so gut ist oder unser Empfang gestört ist. Dann müssen wir nur versuchen einen Ort zu finden an denen der Empfang wieder besser ist. :) Aber das sind nur meine Gedankengänge.


    Seelenverwandte kann man in jedem Menschen finden. Mutter, Vater, Bruder, Schwester, Freund/in, Geliebter...und ich denke immer macht diese Personen zumindest eins aus...bedingungslose Liebe.


    Und in der Regel sind wir uns der besonderen Beziehung auch schon zu Lebzeiten immer bewusst...auch wenn wir es nicht jede Sekunde gedacht haben.


    Liebe Grüße <3

  • @ Hanna -
    Ja das mit der Schuld kenne ich ... Ich denke mir immer - Ich hätte v iel mehr für sie da sein können aber ich war oft zu egoistisch, zu sicher im denken das alles wieder gut wird...
    das mit dem hellsehen ist so eine sache ... ich hatte ein paar tage vorher einen traum ... in dem sie versuchte mich dringendst zu erreichen ... ich hätte diesem gefühl vertrauen sollen ... und sofort zu ihr fahren müssen ... aber wie oft kommen einem diese einsichten immer erst im nachhinein ...
    wie gesagt ich war der ewige optimist der sich dachte - es wird schon alles gut sein ...


    @Kathi -
    Ja diese träume kenne ich zu gut ... ich hatte in den drei jahren jetzt einige von ihnen ... und deine gedanken mit das wir so kommunieziren können denke ich hast du recht . ich hatte ein schönes gespräch mit ihr .. wo ich ihr nochmal paar dinge gesagt habe ...

  • Lieber Miliano,


    Du warst ganz bestimmt nicht egoistisch und noch weniger naiv stehts zu hoffen das Alles gut werden würde. Gewiß nicht egoistisch, denn gerade wer einen schwerstkranken Menschen begleitet braucht hin und wieder etwas Zeit für sich selbst - mehr denn jeh - um ein wenig abschalten und neue Kraft tanken zu können. So komisch es klingen mag, aber ausgerechnet seine Pfleger die ins Haus kamen ermahntente mich dies zu tun und später das Personal im Hospiz was mich so manches Mal sagte ich solle doch 'mal einen Tag daheim bleiben wärend es menem Mann etwas besser ging. Man würde sich schon bei mir melden sollte sich etwas verändert haben.


    Lieber Miliano, am Anfang tat ich mich sehr schwer damit, aber schnell entdeckte ich auch wie irre gut es mir tat ab und zu ein bisschen Zeit für mich zu haben, um dann wieder etwas ausgeruhter und entspannter ganz und gar für meinen Mann da zu sein. Es mag irre klingen, aber egal wie intensiv man versucht für einen Menschen da zu sein hat man leider auch ein eigenes Leben zu meistern was sich nicht von alleine macht.


    Ich weiß Das mag hart klingen, aber man könnte sich bis ans Lebensende damit martern was man Alles hätte besser und anders machen können,
    aber letztlich würde es Nichts ändern - außer das man sich selber damit immer wieder weh tut. Auch ich habe mir für eine Zeit große Vorwürfe gemacht das ich nicht mit ihm etwas länger am Telefon geplaudert hatte als er mich das allerletzte Mal vor seinem Tod zuhause anrief. Das ich erneut nicht das Angebot im Gästezimmer des Hospizes zu übernachten angenommen hatte. Aber ... als ich ihn noch besucht hatte war so müde wie schon recht oft wärend seiner letzten Wochen, und als er mich noch einmal anrief klang er recht guter Dinge, und wollte mich eigendlich nur an die Sachen erinnern die ich ihm am nächsten Tag mitbringen sollte. Wenn ich das Angebot vom Hospiz nicht angenommen hatte wer dem so weil die Besuchszeit so verlaufen war wie immer und ich mir sicher war das wir am nächsten Tag wieder zusammen Mittagessen würden. Lieber Miliano, woher sollte ich ahnen das er in der Dunkelheit der frühen Morgenstunden für immer gehen würde?


    Wie Du siehst war auch ich dann wohl der egoistische Optimist der glaubte das der nächste Tag so werden würde wie die anderen auch. Ehe ich schließe möchte ich Dir noch sagen das man bis in die Ewigkeit sagen könnte ... hätte ich doch blos, aber letztlich haben wir Alle in solch einer sehr belastenden Situation das Beste im Rahmen unserer Möglichkeiten getan.


    Dir viel Kraft und alles Liebe,


    Hanna

  • <p>@ Hanna</p>


    <p>Es stimmt was du sagst . Auch das mit dem sich selber matern ... Nicht umsonst heist es - bedauere nicht die toten sondern die lebenden ... Denn so sehr ich auch trauere - bin ich doch vollkommen sicher das Sie an einem besseren Ort nun ist . Und auch das wir uns dort eines tages wieder sehen werden .</p>


    <p>&nbsp;</p>


    <p>Ich schaue grade Astral City- Unser Heim ... Ein bewegender film der das zeigt wie ich mir das leben danach vorstelle und generell meinen glaube wiederspiegelt. Ich sollte ihn &ouml;fter schauen . Er hilft sehr beim verarbeiten . Ebenso wie eure worte .</p>


    <p>&nbsp;</p>


    <p>Ich danke euch !</p>

  • Lieber Milano


    Auch ich kenne das mit Optimist..... Zuerst wurde sie mit dem Krankenwagen von der Gesundheitszentrale ins Krankenhaus gefahren. Mir wurde angeboten mitzufahren. Ich sagte NEIN, weil ich dachte... es ist nicht so schlimm... gehe schnell ihre Sachen holen und dann hat sie alles was sie braucht.
    Im Krankenhaus angekommen erwartete mich die Krankenschwester mit diesem gewissen Blick... der einen traurig anschaut und trotzdem ab und zu wegschaut.


    Habe dann erfahren, dass sie mit dem Helikopter in die Spezialherzklinik geflogen werden muss (400km) weiter. Ich bin zu ihr rein... IMMER NOCH OPTIMISTIN. Habe zur ihr gesagt, Alles wird gut... bin immer und ewig bei Dir und gab ihr noch einen Kuss... habe sie gestreichelt und ich komme gleich nach... bin dann bei ihr....


    Sie sagte: Komm noch heute bitte.


    Ich fragte dann die anderen vielen Krankenpfleger rumherum wie ich denn am besten in die Spezialklinik komme. Sie meinten mit dem Auto oder mit dem Flug.


    Habe dann den Flug für den nächsten Tag gebucht gehabt.


    Doch dann kam der Anruf um 4 Uhr morgens, dass sie es nicht geschafft hat beim Zurückholen.. Körper kollabiert.


    Ich machte mir nachher Vorwürfe, dass ich nicht gefragt habe, ob ich mit dem Helikopter mitfliegen hätte können! oder dass ich gleich losgefahren wäre..... Ich weiss schon, dass ich sie nicht dann hätte sehen können aber mit dem Helikopter wäre ich noch bei ihr gewesen.....


    Ich weiss jetzt, dass ich keine Schuld habe:, denn ich konnte es ja nicht wissen!


    Liebevolle Umarmungen :24:


    Katarina

  • Lieber milano. Auch von mir ein herzliches Beileid zum Verlust deiner Schwester. Ich kann sehr gut nachempfinden wie du dich fühlst. Ich habe meinen Papa an Krebs verloren. Auch er hat alles versucht. Du kannst hier alles schreiben was dir auf der Seele liegt. Ich nehme dich ganz sanft in den arm. Liebe grüße michi

  • Lieber Miliano,


    wie Du siehst ist es sehr vielen unter uns so ergangen das wir sehr unter all möglichen Schuldgefühlen gelitten haben und teilweise immer noch leiden.


    Gut ist das Du es verinnerlicht hast das Deine Schwester nun an einem besseren Ort ist. Auch etwas was seine Zeit braucht ehe es gesackt ist, da man ja erst einmal unter einem riesigem Schock steht weil es Einem den Boden unter den Füßen weg gezogen hat. Gerade wenn Jemand unheilbar schwerst krank war fällt es so unendlich schwer sich damit abzufinden das der Tag der Tage oder die Nacht der Nächte auf sehr voraussehbare Zeit kommen wird.


    Lieber Miliano, wie oft mußte ich mir Sprüche anhöhren wie ... Du hast es doch gewußt, Du hattest doch dreieinhalb Jahre Zeit es zu akzeptieren.
    Und Das ist es genau. Dieses blöde Wort "akzeptieren". Gar Nichts hatten wir die in dieser Situatione waren zu akzeptieren! Nein, wir Alle haben irre hart mit unseren Lieben mitgekämpft, täglich hoffend das Alles noch einmal wenigstens ein bisschen besser werden würde. Haben uns riesig gefreut wenn dem tatsächlich so war - wenn auch nur für ein oder gar zwei Tage. Und waren verzweifelt wenn dem nicht so war oder sich gar etwas erneut verschlechtert hat. Und all Dem sollen wir akzeptieren das es so geended ist wie es zu erwarten war? Ja, genau DAS dauert ehe man es verinnerlicht hat das der Tod als Erlösung von allem Leiden kam.


    Besonders wo der größte Teil unseres Alltags aus Pflegen, Sorgen, Bangen und Organizieren bestand. Und plötzlich ist von einem Tag auf den nächsten Alles völlig anders weil man nicht mehr gebraucht wird. So bleibt am Ende nur noch der Gedanke das wir im Namen unserer lieben Gegangenen doppelt so intensiv zu leben haben weil sie es vermutlich auch getan hätten wenn wir zuerst dran gewesen wären.


    Sei in Gedanken lieb gedrückt,


    Hanna

  • Selbst ich habe immer wieder Schuldgefühle, obwohl es bei meinem Schatz ja ganz plötzlich und ohne Vorwarnung passiert ist. Vielleicht wenn ich früher nach hause gekommen wäre? Wenn ich zu hause geblieben wäre? Vielleicht gab es ja doch Anzeichen und ich habe sie übersehen? Liebe ich ihn nicht genug? Hätte ich doch noch mehr Zeit als sowieso schon mit ihm verbracht, bin ich doch irgendwie Schuld durch Gedanken die ich hatte? Und bei all den Gedanken weis ich eigentlich das ich nicht Schuld bin und ich nichts hätte machen können und ich ihn mehr liebe als mein leben...und trotzdem gehen all diese Gedanken nie ganz weg...


    Und jeden Tag sage ich mir das es ihm bestimmt gut geht aber dadurch wird das Vermissen auch nicht kleiner. Im Endeffekt gibt es glaube ich da so etwas wie verstehen oder akzeptieren nicht, egal unter welchen Umständen es passiert ist. Ja natürlich ist es für viele eine Erlösung und so besser oder es gibt Erklärungen und Gründe...aber wie soll mann akzeptieren das die Liebe im Leben auf einmal "weg" ist und "nur" noch auf einer anderen Ebene weiter existiert...ich für mich kann das nicht. Ich werde versuchen es hin zu nehmen...es als nicht änderbar zu akzeptieren. Das ist für mich jedoch etwas anderes als den Tod zu akzeptieren...hmmmm ich hoffe ihr versteht was ich meine, kann mich grad nicht so gut ausdrücken.


    Die liebe stirbt nicht...sie lebt ewig. Dazu schreibe ich gleich in meinem Thread nochmal etwas.


    Liebe Grüße und viel Kraft für den Tag

  • Hi Miiano...s ist immer gut sich mit anderen auszutauschen....gerade der Krebs nimmt uns viele unserer Lieben weg und ich hab mich oft gefragt warum gerade mein Mann aber andererseits ist Krankheit willkürlich .....es passiert einfach.....mir hat mal jemand gesagt das die die Gott liebt früher gehen können....ich bin zwar nach wie vor mit dem Spruch nicht eins aber manchen hilft es daran zu glauben ......ich habe so lange nach Fehlern gesucht und auch gefunden ,was ich hätte besser machen können.....am Liebsten hätte ich jede Minute bei ihm verbracht um nur ja nichts zu versäumen..quasi ein Horten vom Erinnerungen im Vorhinein....alles Bullshit das weiss ich jetzt. .ich bin dankbar und glücklich für alles was war...auch die lange Krankheit hat meinen Mann und mich wachsen lassen....ich bin an jenem Tag mit ihm gegangen.....und seit er weg ist dachte ich das ich jetzt nur mehr warte....warte bis auch ich gehen kann......denn Sinn sah ich keinen dahinter warum gerade er sterben musste.....Sinn ergibt es für mch immernoch nicht doch ich weiss jetzt das er drüben gut angekommen ist und das alles was war und was noch kommt einfach okay ist....
    Deine Schwester wird dir immer dankbar sein weil du für sie da warst und ich bin mir sicher das sie nun für dich da ist und bei dir ist wenn du sie brauchst.....sie sind wirklich nur einen Gedanken von uns entfernt.....erinnere dich an ihr Lachen ,an die guten Tage und sei offen dafür das sie bei dir ist auch wenn du sie körperlich nicht mehr sehen kannst.....du kannst sie spüren....ihre Liebe zu dir ......ich hab mich selbst so verzweifelt daran geklammert ein Zeichen zu bekommen das ich unbewusst blockiert habe auch aus Angst davor.....klingt komisch ,ist aber so......
    Ich wünsche dir und allen hier im Forum,das die Zeit kommt wo alles klar wird und die Verzweiflung über den Verlust geht und Platz macht für die schönen Erinnerungen und die Gewissheit das Liebe keine Grenzen kennt und das Sterben wirklich nur ein Schritt in eine andere Welt ist wo wir einmal erwartet werden von denen die uns geliebt haben und nur voraus gegangen sind.......

    There's a land of the living and a land of the dead...
    in between is a bridge....
    our love......
    and love will never die...

  • Lieber Miliano <3


    auch von meiner Seite her ein herzliches , sehr "mitfühliges" Willkommen...


    Wir beide haben auch zwei ähnliche Lebensereignisse , die uns ausser dem hilfreichen und wertvollen Forum hier verbinden...

    Mein Lebenspartner hat im 14. Stockwerk des Bettenhauses der Uniklinik Köln die Diagnose, zwei inoperable Glioblastome ( nicht heilbarer Gehirntumor ) gestellt bekommen... und bei mir nähert sich jetzt auch der 3 Jahrestages seines Gehens...
    und Burkard und ich haben fast zwei Jahrzehnte in Köln gelebt...


    Es war eine VÖLLIG richtige Entscheidung, dich hier auch JETZT ... das noch,das vergiss bitte... dich hier zu WORT ... bzw. SCHRIFT gemeldet hast.


    Wir TEILEN DIR etwas mit ...
    und DU TEILST etwas mit UNS...


    TEILEN... sich AUSTAUSCHEN... dass ist einfach die Kommunikation die uns hilft in eine GUTES LEBEN für UNS..zu kommen


    Ich bin und habe es immer gespürt und FÜHLE es auch... Diese Verbindung zu den geliebten Menschen oder SEELENPARTNER... die vergeht nie..


    Wobei es für mich auch noch sehr hilfreich ist, dass ich an einen Tod nicht glaube... sondern das es wirklich ein wandern in eine andere Dimension... und die kann durchaus auch UM UNS SEIN... ist...


    Amitola
    bedeutet bei den native peoble in Nordamerka rainbow... der Regenbogen...
    da sind alle unser Lieben hinübergewandert...
    und eines Tages werden wir diese Brücke auch LEICHTEN Fusses...
    völlig FREI "beschreiten"


    aber...
    das kennen viele von mir aus dem Hirntumor Forum
    und auch hier in diesem forum


    bis dahin
    CARPE DIEM ... auch gerne CARPE NOCTEM
    nicht "nutze"
    sondern erst LEBE den Tag oder die Nacht .. und zu irgendeinem Zeitpunkt
    GENIESSE den TAG und die NACHT...


    Ich wünsche dir von ganzem Herzen
    lebe den Tag und die Nacht...
    was auch deine Schwester und alle unsere gegangenen Lieben wollen
    deine Amitola

  • Der Krebs und seine Folgen.....lieber Miliano,ich möchte gern hier anknüpfen,um meine Gedanken darüber niederzuschreiben,sowie ganz vorsichtig zu sagen :" ich bin wieder hier ?!"
    Der Krebs oder der Tod kam auf seinen schwarzen Schwingen daher,umarmte mich von hinten und flüsterte mir ins Ohr:"ich werde deinen Mann zu mir nehmen",verschwand mit einem Lufthauch und hinterließ Kälte.Manch einer mag denken,was ist das für eine Phrase,doch dieses Gefühl erreichte mich an einem Frühlingstag vor 3 Jahren.
    Mein Mann erkrankte 2 Monate später an einem Glioblastom und nach 8 Monaten musste ich ihn gehen lassen.
    Das war am 20.02.2014 und seitdem lebe ich zwischen Leben und Trauer und kämpfe ,lache,weine und versuche,wieder am Leben teilzunehmen.
    Ich habe oder sagen wir,ich lerne ,ohne meinen Mann klar zu kommen,was mir manchmal doch recht schwer erscheint,die Zeit der Krankheit holt mich immer wieder ein und wenn alles wie ein Film im Kopf abläuft,fragt man sich,ob man das nie mehr los wird,ich denke eher nicht,da es ein Abschnitt im Leben ist,der leider dazu gehört.
    Wie oft stelle ich mir vor,wie es jetzt wäre,mein Mann bei mir zu Hause,die Sachen,die wir noch alle vor hatten unser Familenleben.Einerseits Wut,dies nicht mehr zu haben,andererseits ein Lächeln auf dem Gesicht,bei den Gedanken,so wäre es jetzt und dies darf man sich bewahren,Gedanken ,die einem keiner nehmen kann,Gedanken,die einem ganz allein gehören.Erinnerungen in Dankbarkeit an die schöne Zeit,die man miteinander hatte.


    Ich habe nach über 20 Jahren meine Freundin aus der Teenagerzeit wieder getroffen,wir haben wieder Kontakt,ihre Mutter ging auch wegen einem Glioblastom und das hat uns wieder zusammengeschweist und wir helfen uns gegenseitig darüber hinweg.
    Ich habe wieder Kontakt mit meinem Exmann,nach 12 Jahren Rosenkrieg und Funkstille,wir verstehen uns wieder,rühren nicht mehr in der alten Suppe ,sondern gehen als Freunde wieder einen weg zusammen.
    Menschen kommen,Menschen gehen im Leben,doch man sieht auch irgendwann wieder das positive,gerade bei diesem Beispiel.


    Ich musste soviel durchstehen in den 2 Jahren,zum Teil kämpfe ich auch jetzt noch,aber vielleicht bin ich zum Kämpfer geboren und wenn ich nachts von meinem H.W. träume,wie er gegenüber meines Hauses unter der Strassenlaterne steht und zu meinem Schlafzimmerfenster hochblickt,dann sage ich mir:"er war wieder da,hat nach dem Rechten geschaut" und er sagt:"du meisterst das alles ganz toll".Dann weiß ich auch,er ist da und begleitet mich,unsichtbar an meiner Seite.


    Was ich damit sagen will:" auch deine Schwester ist an deiner Seite,dankbar für die Zeit mit dir.Du trägst sie im Herzen und auch die Erinnerungen.Sie leben in uns weiter,denn wir haben von unseren Lieben auch Sachen angenommen,die wir heute zeigen,sei es mit einem Wort,einem Satz oder einer Geste.Dies alles tragen wir mit uns,bis zu dem Tag,an dem wir sie wiedersehen und da bin ich mir ganz sicher,dass es so ist ,sie sind vorausgegangen und warten dann auf der Schwelle zum anderen Leben auf uns."


    Herzliche Grüße an dich,Miliano und an die anderen Forianer
    Nicky