"nie - wieder"

  • Liebe mefa <3 :24: :30: <3


    Im Moment in Kooperation mit Amitola:


    Wir finden, dass du mit einer ungemeinen Stärke die bewunderungswürdig ist dein Leben meisterst...


    Amitola hofft sehr, dass es wirklich nicht mehr zu einer Verschlechterung kommt.


    Dein Zitat:

    Zitat

    Alle sagen, es sei unmöglich für mich allein zu bleiben. Wir werden sehen.


    zeugt für mich von einer grossen inneren Stärke.


    Ich finde es sehr schön, dass du mehr und mehr von deinem abenteuerlichen Leben, welches du mit deinem Mann geführt hast uns erzählst und das Organisieren nach dem Gehen hast du würdevoll gestaltet.


    Einen Sack voll gesundheitlicher Heilungsenergie schicke ich dir :24: <3


    deine Amitola


    jetzt schreibt Katarina:
    Liebe mefa


    deine Stärke ist bewundernswert. Ich wünsche Dir von ganzem <3 Heilung, Besserung Deines Gesundheitszustandes und grosse Regenerationskräfte.


    Liebevolle stärkende, heilende Umarmungen <3


    Katarina

  • Liebe Amitola, liebe Katarina,


    ihr findet mich stark. Ich fühle mich überhaupt nicht so. Ganz im Gegenteil, ich habe das Gefühl vollkommen am Ende zu sein. Esse, trinken, schlafen, entleeren. Da ist kein Stücken Leben dabei.
    Ich danke Euch für die vielen guten Wünsche, vielleicht helfen sie.


    Vorgestern hatte ich einen hässlichen Streit mit meiner Tochter. Das zieht mich ganz runter.


    Wenn ich aus unserem Lebe erzähle, finden das alle großartig, ich habe das nicht so empfunden. Es war anstrengend, kräfteraubend, viel zu wenig Abenteuer und zu wenig unterwegs.


    Im wesentlichen bin ich 11 x übersiedelt. das heißt die Arbeit hing an mir allein. Alfred musste das Geld verdienen.
    Wir haben geheiratet ohne Einkommen, jeder mit einem Koffer und ich war schwanger. Glücklicherweise hatte ich zu diesem Zeitpunkt eine Dienstwohnung (30m²) ergattert. Ich wollte dort allein wohnen, weg von meinem ekligen "Stiefvater". Alfred baute mir Möbel, als ich dann schwanger wurde, kauften wir eine zweite Couch und heirateten, bei Schneesturm (andere Geschichte). Das war 1962.


    1963 war auf der Techn. Uni ein Anschlag: Programmierer zur Ausbildung gesucht. Niemand wusste, was das ist. In der Bank hatten wir zwei und ich wusste ungefähr, um was es geht. So wurde Alfred einer der ersten Programmierer in Österreich. Aus der Ausbildung wurden 25 Jahre mit mehrfachem Aufstieg. Das war unser Anfang. Wie wir uns kennen gelernt haben, ist eine Geschichte für sich.
    Habe ich Eure Neugierde etwas befriedigt.?


    Ich kann noch lange erzählen, das wird ein Buch.


    Herzlichen Dank für die liebevollen Wünsche.


    Mefa

  • Liebe Angie,
    ein Tapetenwechsel wäre schön, aber allein, wohin ?
    Mehr als 5 Meter kann ich im Moment nicht gehen, dann überfällt mich die Schwäche und ich muss mich hinlegen oder setzen.
    Mit dem Rollstuhl bleibe ich überall in der Wohnung stecken, mit dem Rollator ist gehen auch anstrengend. Ich versuche stückchenweise frei zu gehen, ohne Hilfsmittel mit Angst vor Schwindel usw.


    Mit 80 habe ich dann meine diversen Probleme gelöst, vielleicht.


    Wo in Wien wohnst Du?, wenn ich neugierig sein darf.


    Alles Liebe
    Mefa



  • Hallo Nachbarin, Angie !
    In den letzten Tagen habe ich mehrfach versucht, einen Beitrag zu schreiben. Ich bin viel gelegen, wegen Schlafbedürfnis und Schwindel. Im Geist habe ich zwanzig Beiträge geschrieben. Es ist so viel, was in mein Kopf herumschwirrt.
    Immer wieder habe ich das Bild vor mir, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Er konnte weder reden, noch essen und trinken und rang um Luft. Wir wollten es nicht wahrnehmen, dass es zu Ende geht. Es war knapp nach den Pfingstfeiertagen, an denen die Chefitäten nicht da waren. Ich weiß, dass er keine Chance zu überleben hatte. Ich glaube man hat es unterlassen, ihm seine Herzmedikamente als Infusion zu geben. Er ist einfach erstickt. Mein Schwager trieb mich, nach Hause zu fahren. Ich hätte ihn wegschicken sollen und, um bei Alfred ganz einfach noch eine Zeit sitzen zu bleiben. Am nächsten Morgen rief man mich an, dass er gestorben ist.
    Währen ich das schreibe, kann ich endlich wieder einmal weinen.
    An das Jahr danach kann ich mich nur wenig erinnern, außer an den Streit mit meinen Kindern.
    In der Zeit dachte ich oft an Selbstmord, wozu noch weiterleben. In bin 75, krank, allein, ohne Perspektive, keine "Freunde" und Bekannten, immer nur zu Hause. Nichts was mir Freude macht und niemand, der es zumindest versucht. In den letzten 12 Jahren musste ich Stück für Stück, eines nach dem andern der Dinge, die das Leben für mich lebenswert gemacht haben, aufgeben.


    Ich frage mich auch, ob man das in irgend einer Art und Weise werten kann: 2 Jahre mit der Erwartung, was noch alles kommt - plötzlich vorbei. Entsetzlich.
    Oder 55 Jahre, praktisch das ganze Erwachsenenleben, zusammengewachsen, eins geworden. Plötzlich ist alles anders. Entsetzlich.


    Es gibt Dinge, die mir immer wieder, die Kraft geben, noch ein Stück zu gehen. Das sind die Projekte, von den ich schon geschrieben habe.


    Für heute ist es genug.
    Mefa





  • Liebe mefa,
    ich find, du bist sehr stark! Kein Wunder, dass du dich schwach fühlst - du bist körperlich und seelisch "wund" und bringst all deine Energie auf durchzuhalten, weiterzumachen, gesund zu werden! Und mir kommt vor, du schaffst das auch, vielleicht sind es so kleine Schritte, dass du es selbst kaum wahrnehmen kannst. Liebe mefa, mach weiter, gib nicht auf, aber wenn dein Körper und deine Seele Ruhe verlangen, dann gib sie ihnen. Das tust du ja eh brav! :)
    AL Christine

  • Liebe Christine,
    danke für Deine aufmunternden Worte, ich habe so gewartet auf so eine Nachricht. Ich habe es ganz dringend gebraucht.


    Die letzte Woche war sehr mühsam, eine Stunde um eine Tasse Nescafe zu machen. Aber seit zwei Tagen bewege ich mich sehr langsam und unsicher ohne Rollstuhl und Rollator.


    Liebe Grüße
    Mefa

  • Liebes Rabilein,
    danke für Dein aufmunterndes Schreiben. Bist Du im Krankenhaus?
    Eigentlich möchte ich gar nichts anderes als ein kleines Stück "leben". Es gibt kein Ziel auf das ich zu steuern könnte. Jeden Tag um ca. 6 Uhr abends bin ich froh wieder einen Tag überstanden zu haben.
    Die liebenden Menschen um mich vermisse ich, da ist meine Tochter, die sagt, sie hat keine Gefühle. Mein Schwiegersohn schenkt mir etwas Zeit und viel Liebe. Meine Schwägerin sorgt für mich, so sie selber kann, mit Essensnachschub.
    Alle anderen "wollen von Krankheit" nichts wissen.


    Was mir bis vor Kurzem mehr Kraft gegeben hat, war der Plan, verschiedenes Angefangenes zu vollenden. Aber langsam verliere ich das Interesse daran.


    Ein Antrieb war für mich war , dass ich weiß, dass mein Sohn, sobald ich abgetreten bin, Container kommen lassen wird und alles, gleichgültig vom tatsächlichen oder familiären Wert, Dinge, die ich gehütet habe usw. wegwerfen lassen wird, um das Haus möglichst schnell verkaufen zu können. Meine Tochter wird ihn nicht daran hindern können.


    Mein Vorhaben war Gegenstände zu verschenken, zu verkaufen, selbst wegzuwerfen usw. Ich habe fix fertige Ausstellungsbilder(Fotos, S/W von Wien aus der Zeit 1970 - 1990, alles selbst in der Dunkelkammer ausgearbeitet).


    Von meinem Mann gibt es an die hundert große, schöne Aquarelle, was tun?
    Ich weiß, was zu tun wäre, aber ich kann es nicht ausführen.


    Dann gibt es da noch Einiges an angefangen Arbeiten wie: Selbst Geschriebenes, Briefe meines Vaters (gefallen 1942 zu transkribieren), sowie seine Entwürfe der Bernsteinarbeiten, die er gemacht hat. Eine angefangene CD zum Thema Bildaufbau in der Fotografie, ein Familienbuch vor allem Fotos bereits über 10 Generationen.


    Und viele andere Ideen in meinem Kopf. Ohne Gedankenaustausch mit anderen Interessierten oder zumindest Ansprache wird alles unsinnig. Und außerdem ohnehin zu anstrengend.


    Bevor das mit dem operieren anging, habe ich den Garten umgestalten lassen und ein Zimmer renovieren. Aber der Anfall da weiter zu machen, ist wieder vorüber. Das renovierte Zimmer war gerade richtig für die24-Stunen-Pflegerin.


    Mein Haus ist nicht mehr das, was es einmal war, sondern ein "Sauhaufen". Überall Angefangenes, nichts fertig gemacht, oder meinen derzeitigen Notwendigkeiten angepasst.


    Was mich quält, ist der Gedanke nicht zu wissen, wie mein Mann und ich uns umarmt haben. Wir haben es bestimmt tausend Mal getan. Habe ich ihn oder er mich umarmt? Oder beide zugleich? Wie kann man so etwas vergessen?
    Wir sind auch im Alter Händchenhaltend gegangen, das weiß und ich erinnere mich daran deutlich.
    Alles Liebe
    Mefa



  • Liebe mefa, <3


    ich bin sehr oft in Gedanken bei dir. :30:


    Im Augenblick weiß ich nichts hilfreiches zu sagen, denn ich sitzte gerade selbst in einem düsteren Loch
    Zu all meinen körperlichen Baustellen bekam ich gerade die Diagnose Parkinson und das macht mir derzeit viel Amgst - möchte gar nicht an meine Zukunft denken und daran irgendwann völlig hilflos und abhängig von anderen zu sein.


    Aber - liebe mefa - wir stehen das durch. Du mit deinem schweren Päckchen und ich mit meinem Päckchen.


    Wir schaffen das, nicht wahr.? Mit jedem Tag werden wir stärker - auch wenn wir im Augenblick das genaue Gegenteil spüren und uns sehr schwach fühlen.


    Bist du gläubig?
    Ich finde immer mehr den Weg zu "meiner" höheren Macht. Trotz - oder gerade - wegen - allen Widrigkeiten.


    Dir alles Liebe


    rabelein :24:

  • Liebes Rabelein,
    ich kämpfe auch mit dem Problem Parkinson. 5 Neurologen sagen ich hätte Parkinson und 5 sagen ich hätte keinen.
    Andere wollen mir einreden, dass es nur Schwäche ist, die mich so zittern lässt. Manchmal ist es ganz arg, besonders unter Stress. Das unangenehmste ist das Zähneklappern, als ob ich Schüttelfrost hätte.


    Ich kann gut mitfühlen, wie es Dir geht. Auch mir macht es Angst. Aber ich hätte gerne eine endgültige Entscheidung.
    Wenn ich ein klares ja bekomme, dann muss ich eben Medikamente nehmen. Das, welches man mir jetzt verschrieben hat, wage ich nicht zu nehmen, da es allen Organen schadet, die ohnehin schon geschädigt sind.


    Halt die Ohren steif, mit der richtigen Diagnose und Medikamenten, die zu Dir passen, lässt sich diese Krankheit, so glaube ich, einbremsen.
    Alle diese Neurologen, die ihre Diagnosen gestellt haben, haben mich nur sehr oberflächlich untersucht.


    Ich glaube sagen zu können, dass ich nicht im klassischen Sinn gläubig bin. Aber vielleicht ist da doch etwas, ich weiß es nicht.


    Ich gehe jetzt schlafen, wünsche Dir eine halbwegs gute Nacht. Ich verstehe Deinen Schock und Deine Angst vollkommen und es tut mit leid.


    Mefa



    Sobald ich besser gehen kann, werde ich einen zehnten Neurologen aufsuchen. Aber diesmal sehr gezielt.



  • Liebe Monika - Indian Sommer.


    Deine Antworten gehen sehr ein auf meine Ideen und Vorstellungen. Das tut mir gut.


    Mit dem Museum der Stadt Wien, bin ich schon vor Jahren in Verbindung getreten. Ich hatte Kontakt zu der zuständigen Frau. Die wurde dann krank (Krebs) und ich konnte nicht noch einmal von vorne anfangen. Außerdem wollen es die im Museum geschenkt, das kann ich immer noch machen, als Nachlass.


    Ich habe eine Vorstellung, wo ich meine Bilder ausgestellt haben möchte. Ich müsste den Kontakt zu dem Galeristen aufnehmen und ihn überzeugen, sich die Bilder anzusehen. Hinbringen kann ich sie nicht, kein Parkplatz und zu schwer
    Und in dem Zustand in dem ich derzeit bin, ohne Kraft und Energie, bin ich sicher nicht überzeugend


    Aquarelle lassen sich sehr schwer verkaufen, wenn man nicht jung und, aufstrebend oder schon einen Namen hat. Wir hatten viele Ausstellungen. Der Aufwand stand nicht im Verhältnis zum Erfolg.


    Unsere Ausstellungen habe immer ich organisiert, vom Finden der Lokalität bis zur Hängung, Einladungen usw.


    Bernsteinschmuck meines Vaters habe ich nur drei Stück. Alle anderen haben die Russen gestohlen. Einen geschliffenen Stein mit einer eingeschlossenen Mücke habe ich auch noch. Mein Vater hat viel unbearbeiteten Bernstein hinterlassen, davon hat meine Mutter sehr schöne, schwere Ketten machen lassen. Vor zwei Jahren habe ich begonnen selbst Bernstein zu schleifen und habe festgestellt, dass das eine sehr schwierigem Sache ist, im Vergleich zu Speckstein, den ich bisher bearbeitete.
    Der Schmuck den mein Vater machte, waren alle Arten von kleinen Tieren, für lange Ketten. Die gingen nach China und wurden dort an Touristen als Souvenir verkauft.


    Ich suche schon lange an einer Lösung, Kopien der Entwürfe herzustellen. Sie sind auf durchsichtigem Papier (Pergament) und beidseitig beschrieben. Scannen, kopieren, fotografieren fällt alles aus.


    Heute hatte ich einen fürchterlichen Traum, der mir noch ganz genau in Erinnerung ist. Ich lief wie eine Furie durch unseren Garten, schreiend, wer hat unseren Kirschenbaum (sicher 50 Jahr alt) um geschnitten. Nach dem ersten Erwachen kam der Gedanke, das muss ich Alfred erzählen. Und dann kam die Ernüchterung, er ist ja nicht da.


    Anfangs wusste ich noch, wie unser Gespräche verlaufen würden, welche Antworten mir Alfred geben würde.
    Wenn ich wache werde, meine ich im ersten Moment noch immer, dass er neben mir liegt und bewege mich ganz leise, um ihn nicht aufzuwecken.
    Es gibt viele Erinnerungen, sehr viele aus so vielen Jahren. Aber einige aus der aller letzten Zeit, sind in meinem Kopf eingebrannt. Sekunde für Sekunde, Wort für Wort.


    Liebe Grüße
    Mefa



  • Liebe Mefa, du kämpfst tapfer und meisterst dein Leben, so gut du das vermagst-Respekt!


    Meine Wohnung ist momentan auch ein Sauhaufen, habe seite über einer Woche wahnsinnige Kopfschmerzen und bringe auch nichts weiter-na und, wer herkommt kann mir ja aufräumen helfen, wenn es ihm nicht paßt!


    Die Hitze tut ein Übriges, kein Durchzug in der Wohnung, 30 Grad in den Räumen.


    Diese Gedanken mit dem Erinnern, ja das kenne ich gut. Hab mal eine ganze Woche Tag und Nacht gegrübelt ob wir nach einem Konzert in seinem Haus oder bei mir in der Wohnung geschlafen haben. Bringt nichts, dachte ich hätte alles vergessen und in letzter Zeit habe ich soviele Flashbacks und Erinnerungen.
    Das lässt sich nicht erzwingen, das kommt von selbst und meistens dann, wenn man es nicht erwartet.


    Indian summer hat dir ja schon tolle Vorschläge gemacht, denn solche Dinge sind wichtig und wertvoll für die Nachwelt.
    Alles Liebe und viel Kraft wünsche ich dir! :24:

  • Liebes Rabilein,
    an anderer Stelle bin ich auf einen Bericht gestoßen, der mir erst so richtig klar gemacht hat, was die Diagnose M.Parkinson, mit allen Folgen für Dich bedeutet. Es ist sowohl die Krankheit an sich, was schon schlimm genug ist, als auch alle damit verbundenen wirtschaftlichen und sonstigen Folgen.
    Ich habe den Bericht nicht mehr so ganz im Kopf, weiß auch nicht, wo ich ihn gelesen habe.
    Ganz durchschaue ich den Aufbau des Forums noch nicht. Ich versuche einmal da einmal dort, verschiedene Themen zu verfolgen.
    Ich wünsche Dir, dass Du eine Lösung findest, zumindest für die rundherum Probleme. Hast Du jemanden, von dem Du Dich beraten und bei dem Du Dich aussprechen kannst?
    Letzteres fehlt mir vollkommen. Mein Mann hat mir bei schweren Entscheidungen nicht wirklich helfen können, aber war da und hat mir zugehört.
    Ich machte heute eine sehr frustrierende Erfahrung mit einer ärztlichen Gutachtern. Sie bestand darauf um 8 früh zu kommen. Für mich eine unmögliche Zeit. Vor 11 Uhr bin ich nicht wirklich ansprechbar. Ich bin noch nie einer so unhöflichen, kalten, unpersönlichen, unfreundlichen Person begegnet. Sie sagte nicht einmal guten Tag, okkupierte, ohne mich zu fragen, eine Ecke meines Schreibtisches. Ich ersuchte Sie, sich mit Ihrem Computer, zum Esstisch zu setzen. Dort war Platz und eine freie Steckdose. Das Gespräch war frustrierend.


    Aber schlimmer war noch die Reaktion, als ich es meiner Tochter erzählte. Ihr Verständnis für meinen Ärger und Frust, ich kam mir von dem Verhalten dieser Ärztin so gedemütigt vor, konnte sie nicht verstehen. "War das deine schlechte Energie oder die dieser Frau, wenn ja, dann schicke sie ihr zurück und du hast den Ärger los". Da komme ich nicht mit. Meine Vermutung ist, dass sie mir auch, was sie nicht hören will, an mich zurückschickt. Da können wir nicht kommunizieren. Schluss.........Ich schicke alle schlechte Energie zurück an den Absender.


    Ja das war jetzt sehr ausschweifend. Das Situationen, in den ich meinen Mann so vermisse. Man ist nicht zum Spaß krank und elend und das jahrelang. Und dann kommt so eine blöde Kuh und behandelt mich wie den letzten Dreck.


    Ich hoffe, Du kannst Dir so etwas ersparen. Ich musste unterbrechen, weil ich Besuch bekommen habe.
    Alles Gute und viel Kraft
    mefa

  • liebe mefa <3


    ich danke dir herzlich für dein Mitfühlen. :love:


    Aussprechen kann ich mich genau genommen nur hier im Forum.
    Leider habe ich irgendwann mal alle sozialen Beziehungen schleifen lassen ( durch Depression und Trauer ) und so sind sie eingeschlafen und nur schwer wieder zu beleben. Meine derzeitigen Kontakte sind ziemlich oberflächlich bzw. erst am "Reifen".
    Vertrauen baut sich halt nur langsam auf und ich habe, vergangenheitsbedingt , sehr viele Probleme mit dem Thema Vertrauen. (obwohl ich mich bemühe und offen sein will) . Ich muß halt Geduld haben.


    .ZITAT von dir: ( klappt bei mir heute nicht mit zitieren )
    "War das deine schlechte Energie oder die dieser Frau, wenn ja, dann schicke sie ihr zurück und du hast den Ärger los".


    Mit solchen Äußerungen komme ich auch nicht klar. Irgendwie machen sich manche Leute auch einiges zuuu einfach. Ich weiß zwar, was sie damit meinen - aber hilfreich finde ich diese Formulierungen dennoch nicht. Im Gegenteil - manchmal wirkt eine solche Formulierung auch sehr verletzend und kränkend. Das Gefühl des anderen wird nur weggewischt.und nicht ernstgenommen.- Meine Erfahrung.und mein Gefühl.


    Echtes, mitfühlendes Zuhören ist so selten. Dabei reicht wirklich zuhören in den meisten Fällen aus - es müssen keine (pseudo)Ratschschläge gegeben werden, nur damit was gesagt ist
    Zuhören ist ein kostbares Geschenk , das man anderen geben kann/könnte und das nichts kostet außer Interesse und Einfühlung.


    Jetzt muß ich aufhören. Merke, ich bin selbst nicht gut drauf und evtl. ungerecht.


    Ach mefa, es kommen auch für uns bessere Zeiten - ich glaube fest daran.


    Ich bemühe mich, immer das zu sehen, was ich NOCH kann und nicht das, was ich nicht mehr kann. Achte darauf, den Blick nach vorne zu richten. Die Vergangenheit ist vorbei - und nichts auf der Welt kann sie uns zurückbringen, aber die Gegenwart haben wir in der Hand. - zumindest unsere Einstellung zu den Dingen und den Gegebenheiten.
    Lass uns was Gutes draus machen, liebe mefa - zumindest nichts was uns schadet.Ok?


    Ich glaube, ich habe etwas verworren geschrieben. Sorry. In meinem Gehirn ist derzeit viel Durcheinander und viel Chaos und esfällt mir im Augenblick schwer meine Gedanken in die richtigen Worte zu packen.


    Alles Liebe


    :30:


    rabelein :24:

  • Liebes Rabelein,
    ich habe so sehr das Bedürfnis Dir sofort zu antworten. Du sprichst mir so sehr aus dem Herzen.
    Auch ich habe keine sozialen Beziehungen, meine Versuche welche aufrecht zu erhalten, zumindest am Telefon, sind kläglich gescheitert. " Ich muss in die Waschküche, zum Tierarzt, -- es geht sich nicht aus, ich kann Dich nicht besuchen,--ich komme, wenn die Tage wieder länger werden,-- ich will von Krankheit nichts wissen."


    Gestern hatte ich eine schreckliche Diskussion mit einem Ehepaar aus der Straße, sie wollen mir helfen, um Gottes Lohn, aber mich missionieren. Es war mir nicht möglich, ihnen klar zu machen, dass ich nicht versuche Ihnen meine Meinung aufzuzwingen, so wie sie es tun. Heute ist mir erst die beleidigende und verletzende Spitze klar geworden. "Es kommt so aus dem Wald zurück, wie man hineinschreit."


    Themenwechsel: Mein Mann hat immer gesagt "Ratschläge sind auch Schläge". Die Erkenntnis, dass es meist nur ein Weg ist, um sich nicht weiter mit den Problemen anderer zu befassen. Auch ich will kein Mitleid, vielleicht etwas Mitgefühl, aber vor allem Verständnis, in der Form, dass man mir zuhört. Etwas aussprechen zu können, ohne zurecht gewiesen zu werden, nimmt schon unheimlich von dem Druck weg, unter dem man steht, wenn man mit seinen Sorgen und Kummer so allein da steht.


    Das in die Zukunft schauen, wäre ja eine gute Sache, aber es fällt mir mit meinem Alter schon schwer. Die Spirale dreht sich seit 12 Jahren abwärts. Ich bin ans Haus gefesselt und kann nicht mehr viel tun, als essen, schlafen und entsorgen.
    Für die paar unbedingt notwendigen Handgriffe brauche ich den ganzen Tag und mache sie nur unter Schmerzen.


    Was ich noch habe sind meine 4 Computer und meine Bildarchive. Die Ideen, die ich habe kann ich nur sehr langsam durch ziehen.
    Die Ärzte sagen mir alle, dass ich nicht allein leben darf, dass ich Hilfe und Unterstützung brauche. Aber da gibt es einige Argumente, dass ich es allein versuchen will, zumindest so lange es geht.


    Zwei Träume habe ich noch, einmal eine Ausstellung in einer bekannten Galerie zu haben.
    Der zweite Traum ist eine Fantasie, die ich schon seit Jahren habe. Ich möchte mit meinem Auto von Wien bis Gibraltar fahren. Da gackern die Hühner bei der Vorstellung.


    Dein Schreiben war überhaupt nicht verworren, für mich ganz klar.
    Bleib dabei, nach vorne zu schauen, ich wünsche. dass Dir das gelingt. Ja, ich glaube daran.


    Alles Liebe
    Mefa



    iehen.


  • Liebe Angie,
    Leidest Du noch immer unter Kopfschmerzen? Wenn Du 30° in Deinen Räumen hast und das so lange Zeit, ist es nicht verwunderlich. Bei mir hat es meistens 26°.
    Mit dem Sauhaufen wird es bei mir immer schlimmer und mir wird es immer gleichgültiger. Ich kann ganz einfach nicht.
    Gestern musste ich einer Gutachterin vorlügen, wer mich betreut und mich unterstützt. In Wirklichkeit muss ich fast alles allein machen. Wer kocht, wer putzt, wer macht dies und das. Natürlich alles meine Familie, vor allem meine Tochter.


    Ich habe einige Zeit gebraucht um über die "Erinnerungen" und "Flashbacks" nachzudenken.
    Bevor ich ins Spital ging, um mich operieren zu lassen liefen in meinem Kopf andauernd Erinnerungen an mein Leben mit Alfred ab. Es war wie ein Film. Da ich ein visueller Mensch bin kann ich mich an sehr viel sehr genau erinnern, vorzugsweise von Reisen und anderen Unternehmungen, an jede Bank, auf der wir in der letzten Zeit rasteten. Weniger vom Alltag. Ich erinnere mich daran worüber wir sprachen, an meine Gefühle, Stimmung usw. Ich hielt das für "Flashbacks". Ich schaute im Internet nach und fand, dass die dortige Erklärung nicht so ganz zu dem passt, wie ich es erlebe. Mitunter war es quälend.


    Während der zwei letzten Operationen und mit dem ganzen Drumherum, z.B. jeweils 3 Tage am Rücken zu liegen, ohne das Bein zu bewegen und alldem, was rund um mich passierte, traten die Erinnerungen in den Hintergrund und ich bekam damit auch eine etwas andere Einstellung, es war als ob Alfred mir entgleiten würde und sich die Trauer vermindern würde. Ich fühlte mich etwas schuldig. Bis jetzt wurde eine der Wunden zweimal in der Woche frisch verbunden, damit das transplantierte Gewebe hält. Ab heute liegt die Stelle offen. Es ist ein entsetzlich hässliches Loch in meinem Oberschenkel und jetzt erst registriere ich es. Knieschmerzen habe ich weiterhin, wozu habe ich die Krot gefressen.


    Und mein Film läuft wieder, nicht ganz so intensiv. Aber der Kummer und die Sehnsucht ist umso größer. Es gibt so viel zu erzählen, soviel um darüber zu reden. Aber es ist niemand da. Ich werde immer einsamer.


    Wäre schön, Dich näher kennen zu lernen.


    Alles Liebe
    Mefa