Liebes Rabelein,
mit großer Betroffenheit lese ich hier, dass es dir so schlecht geht, dass du Angst hast, dass die Umgebung deinen Zustand und deine Angst hinunterspielt.
Ich kenn das, es ist nicht angenehm sich mit den Änsten von Schwerkranken Menschen auseinanderzusetzen, vor allem, man ist ja so hilflos: Man kann den Menschen ja nicht gesund machen ....
Vielleicht kannst du darüber nachdenken, was die Angst etwas mildern könnte. Es gibt Psychopharmaka, die man verabreichen kann, die diese Ängste abmildern können. Du könntest darum bitten. Ich denke aber, dass die im Moment aufkommende Trauer um deinen Vater ein Symptom dafür ist, dass du ihn jetzt gerne als Vater um dich hättest . Wenn Kinder Angst haben, dann rufen sie nach den Eltern. Schwerkranke und Sterbende haben weniger Angst, wenn sie nicht alleine sind. Dein Vater lebt nicht mehr, aber - kannst du nicht einige deiner wichtigsten Menschen bitten, mehr bei dir zu sein und auch ganz konkret den Wunsch formulieren, dass wenn es dann wirklich dem Ende zugeht, das du bittest, dass jemand bei dir ist.
Auch wenn es unfair ist, wenn man eh schon "die Arschkarte" (verzeih mir den Ausdruck) gezogen hat, sich auch noch Zuwendung und Ehrlichkeit erkämpfen muss, es ist leider so. Das Umfeld windet sich einfach gerne aus der unangenehmen Situation heraus, auch wenn das Herauswinden, die Lügen etc. selbst auch nicht angenehm sind. Manchmal hilft es, wenn man einfach ganz knallhart formuliert, was man braucht. Und dir traue ich ds zu! Sei herzlich gedrückt! :24: Christine