Heute habe ich erfahren, dass mein Exmann verstorben ist (Vater von Bianca). Er hatte Kehlkopfkrebs.Er starb vorige Woche und niemand hat uns benachrichtigt. Heute bekam Bianca einen Anruf von seinem Bruder, dass am Mittwoch in Tirol das Begräbnis ist.
Ich weiss nicht, ob ich zum Begräbnis fahren soll, hatte ja kaum mehr Kontakt zu ihm, im Oktober 2014 habe ich das letzte Mal am Telefon mit ihm gesprochen.
Bianca muss hinfahren, aber ich will eigentlich nicht, obwohl sich das vermutlich gehören würde.
Wir waren 16 Jahre zusammen, hatten aber mehr schlechte Zeiten als gute.
Um Bianca hat er sich nach der Scheidung auch nicht mehr gekümmert, sie nannte ihn immer nur ihren Erzeuger.
Alles sehr traurig, mein Ex war ein intelligenter, tüchtiger Mann, der aber leider den Alkohol mehr geliebt hat als seine Familie.
Die letzten drei Jahre unserer Ehe waren nur mehr Kampf, bis ich mich scheiden ließ, weil ich nicht mit ihm untergehen wollte.
Und so böse es klingt, nebenbei kommen jetzt auch Existenzängste, weil ich nicht weiss, wie das mit dem Unterhalt weitergeht, müßte mir jetzt ja logischerweiser der Staat zahlen.
Also muss ich mir einen Totenschein besorgen und auf die Pensionsversicherungsanstalt fahren.
Bianca steht jetzt vor der gleichen Situation wie ich nach dem Tod meiner Mutter: es wurde nichts ausgeredet,nichts geklärt. Nur im Gegensatz zu meiner Situation ist bei ihr natürlich viel Groll und Verletzheit vorhanden.
Wir alle haben nur eine kurze Lebensspanne, warum schafft man es nicht, diese konfliktfreier und liebender zu leben?