Widerspruchsregister fuer ALLE auch Nicht-Österreicher, da....

  • Nachfolgender Auszug:


    "Der Großteil der Österreicher ist nach wie vor der Meinung, er sei kein Organspender, wenn er keinen Organspende-Ausweis besitze, in dem ausdrücklich die Bereitschaft zur Organspende dokumentiert ist. In Österreich gilt aber die Widerspruchsregelung: Sie bestimmt, dass jeder Mensch, der auf österreichischem Boden verstirbt, automatisch Organspender ist, es sei denn, er hat sich zu Lebzeiten ins zentrale Widerspruchsregister eingetragen." Christine Pernlochner-Kügler

    Folgender Link zeigt den gesamten Artikel:


    https://aspetos.com/at/post/or…o-lebendig-wie-noetig/847



    Hier der Link zum Widerspruchsregister:


    Widerspruchsregister

  • Ich wollte informieren, dass JEDER auch NIcht-Österreicher automatisch Organspender werden könnten, falls er/sie in Österreich tötlich verunglueckt usw. Dies wissen nicht alle Menschen.


    Meine persönliche Einstellung zu diesem Thema ist, dass der biologische Tod mit dem Hirntod noch nicht automatisch eingetreten ist. Ich zähle da mit Claudia vielleicht zu der Minderheit:


    https://www.welt.de/politik/de…r-wirklich-schon-tot.html



    Man wird weiter "am Leben" erhalten damit man Organe entnehmen kann.


    Desweiteren werden Schmerzmittel und Beruhigungsmittel verabreicht bei der Organentnahme, da der Körper Stressreaktionen zeigt.


    Die Frage stellt sich, sind wir NUR der Kopf?


    Wo ist die Seele beheimatet?


    Wann beginnt der Tod?


    Wieviel Ruhezeit bedarf es, dass die Seele sich lösen kann?


    Hat die Seele ein traumatisches Erlebnis, da sie sich nicht lösen kann und durch die Organentnahme traumatisiert wird, da ein Gewaltakt?


    Wenn man der Meinung ist, es gibt keine Seele, ist ja trotzdem der Körper noch lebendig.


    Es gibt auch Geschichten, dass Menschen durch die Organe Persönlichkeitsveränderungen erfahren haben z.B. bei einer Herztransplantation in Liebe zur Witwe entflammt.


    Ich habe mich eintragen lassen und möchte selber auch keine. Desweiteren ist es fuer mich auch ein Akt des Kannibalismus.


    Natuerlich ist es eine sehr emotionale Entscheidung und jeder sollte selbstverantwortlich entscheiden.

  • Ich weiß nicht, ich glaube immer die Seele löst sich vom Körper relativ schnell. Der Körper ist wirklich nur unsere Hülle und die Seele kann ihn jederzeit verlassen, wird da nicht mit Gewalt zurückgehalten.

    Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich mich noch nicht sehr eingehend damit beschäftigt.


    Für mich ist der Körper ganz schnell nur die "Hülle" gewesen. So war mein Empfinden nach Gerhards Tod. Wir waren alle dabei, da hatte ich ihn als ihn selbst gesehen, konnte ihn noch streicheln und drücken.

    Als er tot war, ließ diese Empfindung sehr schnell nach. Natürlich saßen wir noch eine Weile bei seinem Körper, ich hatte auch keine Scheu ihn zu berühren, aber ich spürte, dass er es nicht mehr war. Für mich war es wie sein abgelegtes Gewand.

    Das klingt jetzt vielleicht komisch, hat mich ohnehin schon manchmal beschäftigt. Denn ich weiß von anderen, dass sie das ganz anders fühlten.


    Ich weiß auch nicht, wenn ich die Option hätte, leben mit einem fremden Organ oder sterben - ich glaube dass ich lieber leben würde. Aber das kann man ja nur theoretisch durchdenken. Wenn man dann wirklich in einer Situation ist, ist es vielleicht auch anders.

    Lg Hedi

  • Hallo alle,


    zuallerest, liebe Katarina, habe ich den Link geändert, weil mein Artikel auch auf Aspetos zu finden ist und ich mit der anderen Plattform aus bestimmten Gründen nichts (mehr) zu tun habe.:S


    Ich glaube zwar nicht an eine Seele, die drei Tage braucht, um sich lösen zu können, habe aber meine Probleme mit der Organspende so wie sie in Österreich geregelt ist - zum einen, weil die Grenze zwischen Leben und Tod hier so gewählt ist, dass der Mensch eigentlich noch sehr lebendig ist, und da möchte ich doch mitreden dürfen, ob ich da narkotisiert und explantiert werden will. Zum anderen, werden bei der Organspende oft eben nicht nur innere Organe entnommen, sondern auch Augen, Haut, Knochen etc., sodass nach der Organspende mitunter kein Abschied für Angehörige mehr möglich ist, oder nur durch einen größeren von den Angehörigen zu bezahlenden thanatopraktischen Aufwand. Auch hier möchte ich mitreden dürfen. Man kann auch nicht vorher festlegen, welche Organe man spenden will, entnommen wir das, was gebraucht wird und somit ist da nichts mehr steuerbar.

    Ich bin mir im Klaren, dass Organe gebraucht werden, aber man muss schon offen darüber sprechen unter welchen Bedingungen diese entnommen werden und was alles als Spende in Frage kommt. Solange hier eine romantische Vorstellung der Spende und Halbwahrheiten verbreitet oder aufrecht erhalten werden, hab ich da aber meiner ethischen Probleme mit.


    AL Christine

  • Ihr Lieben alle hier<3<3<3<3<3<3


    absolut ...

    ein hochemotionales "Thema".... besonders wenn es um Org antransplantationen bei Kindern geht....

    Ich habe lange im Labor und röntgen und Ekg in Unikliniken und Krankenhäusern gearbeitet...

    und habe dadurch viele Menschen , auch Kinder sterben sehen....

    Gar nicht einfach zu verkraften...

    jetzt selber Mama und Oma.....<3 mit lebenden Kindern und Enkeln...


    Aber

    wie Christine so trotz aller REALITàT völlig EMPHATISCH .... RICHTIG schreibt....

    es geht um das mitreden...

    das WISSEN , wie eine Organentnahme oder eben halt auch die Entnahme der Haut, Knochen.... usw... abläuft....

    Darüber sollte sich jeder:!: wirklich KLAR sein....

    informiert werden.... und heute , bei KLAREM Bewusstsein die vielleicht notwendigen Schritte SELBST unternehmen...


    und was ich ganz wichtig finde ,

    NICHT

    in der Schocksituation eines Unfalls:!: oder einer plötzlichen Veränderung eines bedenklichen Erkrankungszustand :!:

    von den Angehörigen :!:erwartend...


    wirklich ein sehr tief gehendes und würdiges Thema , das wir hier gerade als Trauernde nie ausser Acht lassen "sollten"


    hier bei diesem "Thema"

    passt für mich der Gruss

    SHIMA ( ich wertschätze dich ...oder von einem anderen Stamm der native people "Mutter)

    eure Claudia Amitola

  • Liebe Monika Indian summer<3


    ja, das ist ihr Leben<3:24:<3

    aber da kommen wir auch zu der Frage ... das war auch im HT-Forum immer wieder eine Diskussion..


    " Was ist ein noch lebenswertes Leben":?:

    und

    wie empfindet das jeder Einzelne für SICH.... Ich denke wie ALLes , ist das sehr unterschiedlich...


    und immer wieder auch

    wie bei dir<3:24:<3

    nachdenkliche Grüsse

    deine Claudia Amitola

  • Ich habe mich ausführlich informiert und habe einen Organspendeausweis. Eher habe ich Bedenken, meinen Körper der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen bzw. würde diesem widersprechen.


    Was Organspende betrifft, ich denke, dass egal was mit meiner Seele passiert, etwas weiter gebe, damit andere weiter leben können und somit etwas sehr wertvolles ist

  • Ein sehr kontroversielles Thema.

    Ich bin offen gesagt, froh über diese Möglichkeit (zu spenden und eine Spende zu empfangen), und bin ganz gut informiert.

    Was jetzt anders ist...aus eigener Erfahrung weiß ich wie wertvoll jedes Jahr, jeder Monat, jede Woche, jeder Tag, jede Stunde ...manchmal auch Minute ist, die einem geschenkt werden kann, und wird. <3

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Ihr Lieben hier alle <3<3<3<3<3<3<3<3<3


    noch einmal...

    es geht GRUNDsätzlich nicht um Organspende JA oder NEIN...

    auch nicht

    GRUNDsätzlich um die Seele ... dass Gefühl und der Glaube dazu ist individuell ja sehr verschieden


    sondern WIE :!:

    WIE:!: das hat Christine sehr treffend geschrieben...


    Der Hirntod ist eben halt ein sehr kontroverses "Thema"...


    Meine Nichte ist gestern vor 19 Jahren als junger Mensch in Australien durch einen Unfall gestorben...

    hre Eltern wurden gefragt ...

    sie haben sich dagegen entschieden...


    aber sie sind ZUMINDEST gefragt worden... leider im völligen Schock...

    Diese Situation BRAUCHT auch nicht zu sein...


    Ja , ich weiss , dass das eine Wiederholung ist...

    aber

    wir trauern auch JEDES Jahr an dem bestimmten Tag mit zwar wechselnden und sanfteren Gefühlen an diesem Tag ...


    Ja ,

    da stimme ich Indian summer<3 zu

    wer ein Organ haben möchte , sollte auch spenden... das ist aber in Deutschland völlig anders geregelt , wie in Oesterreich

    Ja,

    Malena<3

    gar keine Frage... ich schätze und LIEBE auch jede Sekunde<3<3 ... und möchte sie auch NICHT missen... die ich mit Burkard hatte ...


    für mich ....

    habe ich es anders "geregelt"<3<3


    ich wünsche ALLEN hier ein Tag

    der uns ALLEN ein annäherndes Gefühl zu unserem LEBEN gibt

    dass wir so leben , wie wir es WOLLEN


    NAMASTE

    eure Claudia Amitola

  • Liebe Claudia Amitola,


    danke durch deine Erklärung ist mir klar, warum für dich und euch persönlich dieses Thema jetzt und hier wichtig ist.


    Ich diskutiere gerne mit euch, brauche dafür aber einen "freien Kopf".


    Nur eine Bitte: "Kannibalismus" finde ich wirklich zu hart, vor allem auch in Hinblick auf die SpenderInnen und EmpfängerInnen (und die Menschen, die das Ganze ermöglichen).



    Liebe Grüße nach Sverige <3

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Liebe Malena <3



    Was ist mit der Wuerde des Menschen die unantastbar ist? Artikel 1 des Grundgesetzes?



    Leichenschändigung (juristisch: Störung der Totenruhe nach dem "Tod") ist ein Strafbestandteil, aber fuer medizinische Zwecke darf man ausweiden?schänden?



    Wäre es dann nicht normal einfach die hohle leere Huelle am besten auf dem Muellhaufen entsorgen, da EH TOT EH NICHTS WERT nur Ersatzteillager fuer andere Menschen? Wie kann man danach noch von Wuerde sprechen?



    Und das allerschlimmste an der ganzen Sache ist: Man ist nicht mal RICHTIG TOT!


    Der lebendige Körper wird ausgeweidet da sonst die Organe usw. nicht mehr brauchbar wären und man STIRBT erst wirklich durch die Organentnahme und genau deswegen wurde das Transplantationsgesetz erschaffen, weil es sonst gegen das Gesetz der Totenruhe verstossen wuerde!


    Man darf nach dem Todeszeitpunkt keinen Knochen vor oder auf dem Friedhof entnehmen aber aber von einem lebendig gehaltenen Körper?


    Bzgl: HIRNTOD UND TOD

    Prof. Ralph Weber von der Uni Rostock schrieb:


    "Es "muss der Tod als Endpunkt des biologischen Lebens - eine biologische Grösse bleiben, weil es zwischen Tod und Leben keinen dritten Zustand geben kann. Tertium non dafur. Eine Todesdefinition, die sich nicht an der phsysischen Existenz orientiert, sondern dem Menschen aufgrund des Fehlens bestimmter kognitiver Fähigkeiten das Recht-, auf sein Leben abspricht, ist schon deshalb mit Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG nicht vereinbar. Das bedeutet, dass der Tod des Menschen nur und erst bei einem Funktionsverlust beider wesentlicher Systeme, des Bewusstseins und des physischen Organismus, eintritt, der irreversible Ausfall nur eines dieser Systeme reicht nicht aus, um vom Todeseintritt zu sprechen."




    Ich kenne die Macht der Worte und habe bewusst das Wort Kannibalismus gewählt. Ob ich mein Leben dadurch verlängere indem ich einen "Toten" esse oder indem ich mir von einem "Hirntoten" der noch biologisch lebt ein Organ einverleiben lasse ist fuer mich das gleiche!


    Fuer mich ist die Organspende: medizinischer Kannibalismus


    Oder soll ich lieber frei nach Anna Bergmann sagen: "Die Transplantationsmedizin ist 'wissenschaftlicher Kannibalismus" aus ihrem Artikel: Geschäft mit der Nächstenliebe.

    Quelle: http://www.organspende-wiki.de…Kannibalismus#cite_note-1



    Oder nach Werner Hanne: "postzivilisatorischer Kannibalismus"?:

    Aber die antrainierte menschliche Passivität geht im Falle der Organtransplantation sogar so weit, sich neues Leben einverleiben zu lassen, wofür bereits der Begriff 'postzivilisatorischer Kannibalismus' gebildet wurde, der auch gleichzeitig aussagt, dass der menschliche Körper als Rohstoffquelle anzusehen ist.

    Quelle: http://www.organspende-wiki.de…Kannibalismus#cite_note-8



    Im alten Rom wurde Gladiatorenblut gegen Epilepsie verabreicht.


    Im Mittelalter wurden Körperteile von Hingerichteten und deren Blut vom Henker an das Volk und Apotheker fuer medizinische Zwecke verkauft. .....das alles ist Kannibalismus!


    Liebe Malena... Du kennst mich ja 8) nimm es bitte nicht persönlich... aber ich kann und will das Wort "Kannibalismus" nicht zuruecknehmen !!!:24:<3


    Es ist meine persönliche Meinung und richtet sich nicht gegen Spender und Spendennehmer! Jeder kann eine eigene Definition der ganzen Sache haben, doch ich habe ein Recht auf Meinungsfreiheit.

  • Ihr LIEBEN hier ALLE...

    und das habe ich schon häufig geschrieben

    JEDER hat etwas LIEBENSWERTES in SICH <3<3<3<3<3<3<3<3


    ohne hoffentlich nicht zu philosophisch oder sozialkritisch , politisch "herüber zu kommen"...

    manches im Leben muss "radikal" beim "NAMEN" genannt werden...


    Alle grossen Erneuerungen

    sind nur mit "KLARTEXT " reden ...geschehen...

    nicht mit flüstern...


    Mahatma Gandhi ist zwar friedvoll , aber auch sehr machtvoll durch seine Präsenz erfolgreich geworden...

  • Ich habe mich mit dem Thema Organspende mal etwas näher beschäftigt. Es gibt Tatsächlich Menschen, die ein Spenderorgan bekommen haben, die nach der OP eigenschaften an sich Festgestellt haben die sie vorher nicht hatten.


    Klingt etwas erschreckend und könnte ein Grund sein wieso manchen die Organspende ablehnen.

  • Ich habe diesen Thread nun immer wieder über Wochen gelesen und mich nun doch entschieden meine Erfahrungen niederzuschreiben.


    Ich möchte zu dem heiklen und speziellem Thema "Organspende" meinen Standpunkt darlegen und von meinen Erfahrungen berichten.

    Die Schweiz hat ja im Gegensatz zu Österreich keine "Widerspruchsregelung", das heisst wenn ich keinen Organspende Ausweis auf mir trage, dürfen die Organe nicht entnommen werden oder nur auf ausdrückliche Genehmigung der Angehörigen.


    An dem Tag als klar wurde, dass meine Frau sterben wird und es definitiv kein Happy End gibt, hatten wir, mein Sohn und ich, ein abschliessendes Gespräch über die letzten Stunden und die weitere Vorgehensweise mit dem Oberarzt der Intensivstation.

    Es wurde und mitgeteilt, dass meine Frau in den nächsten Stunden sterben wird, im Raum der Oberarzt, zwei Krankenschwestern, mein Sohn und ich und eine Spitalseelsorgerin.

    Nach diversen Erklärungen des Wieso und Weshalb wurde ich zum Abschluss des Gesprächs gefragt, ob meine Frau eine Organspende in Erwägung gezogen hat oder falls nicht darüber geredet wurde, ob ich einer Organspende zustimmen würde.

    Eigentlich waren wir beide dazu zu unserer Lebenszeit nicht abgeneigt, es war nicht unser ausdrücklicher Wunsch, wurde aber von uns beiden immer auch in Erwägung gezogen.

    So teilte ich dem Oberarzt mit, dass ich eine Organspende ev. in Betracht ziehe. Daraufhin äusserte sich die Seelsorgerin und sagte sie möchte mit uns draussen anschliessend kurz sprechen.


    In einem Dreiergespräch fragte sie uns, ob wir wissen wie eine Organspende JETZT ablaufen würde. Wir hatten beide keine Ahnung!


    Es gab folgende Varianten:


    Variante 1, keine Organspende: Ich kann anschliessend zu meiner Frau und die Stunden bis zu ihrem Tod bei ihr bleiben und Abschied nehmen. Ich kann bei ihr bleiben bis zu ihrem letzten Atemzug und ihr bis zum Tod beistehen. Ich kann sie bis zum Schluss begleiten.


    Variante 2, Organspende: Ich muss anschliessend von meiner Frau Abschied nehmen, die Maschinen laufen weiter, die sie momentan körperlich am Leben halten. Ich muss Abschied nehmen von meiner Frau deren Herz noch schlägt. Ich sehe Sie nicht sterben und werde sie nie mehr sehen.


    - Es werden anschliessend Abklärungen gemacht, welche Organe in Frage kommen zur Spende.

    - Punktion der verschiedenen Organe.

    - Es werden nach dem Ergebnis der Punktion (ca. 1-2 Tage später) potenzielle Spender in der Datenbank gesucht.

    - Die Organempfänger sind festgelegt, ca. 2-3 Tage später wird meine Frau in den OP gebracht, es wird alles zur Organentnahme vorbereitet.

    - Die lebenserhaltenden Maschinen werden abgestellt

    - Sollte der Tod nun innerhalb von 2 Stunden eintreten werden die Organe wie geplant entnommen

    - Sollte der Tod innerhalb von 2 Stunden NICHT eintreten, ist es per Gesetz verboten die Organe noch zu entnehmen. (Gesetzgebung Schweiz)


    Wir haben die Organspende abgelehnt und meine Frau ist in unserer Gegenwart nach 5 1/2 Stunden gestorben.


    Was ich eigentlich damit sagen möchte ist:


    Zu den ohnehin schon vielen verschiedenen Sichtweisen und Ansichten Pro / Kontra, sollte man beim Thema Organspende nicht nur die eigene Sichtweise betrachten, sondern sollte sich auch Gedanken machen, wie es ev. für den Lebenspartner/in richtig ist.

    Kein Abschied nehmen zu können, wäre für mich in dem Moment das schlimmste gewesen.


    Zu Organspende kann jeder Mensch seine eigene Meinung haben, man sollte sich aber über die Tragweite einer Spende oder Nicht-Spende sehr gut informieren.

    Die Tragweite kann, je nach Situation, ev. viel grösser sein, für sich selber aber auch für die nächsten Angehörigen, als man im ersten Moment vermuten könnte.

  • Lieber Thomas,

    habe nur deinen Beitag zur Organspende gelesen.

    Da du dich persönlich mit diesem Thema auseinander gesetzt hast,ist auch deine Entscheidung für dich richtig.

    Ich habe mich mit dieser Thematik nicht befasst,bei uns war nur noch die Frage : Weiterbehandlung oder palliativ Betreuung.

    Wir haben uns für zweite Variante entschieden,so durfte ich auch Abschied nehmen.Ich hatte zehn Wochen ,in denen mein Mann immer mehr Fähigkeiten verlor.

    Gruß