Sorgen "mit" meiner Mutter

  • Was meinen Kummer und die damit verbundenen Belastungen mit meiner Mutter betrifft, habe ich nun einen gesonderten Thread erstellt und werde meine alten Beiträge auch hier einfügen. (sie stehen noch im anderen Thread "das Fest steht vor der Tür")


    Liebe Grüße

    Sunset

  • "alte" Beiträge zu meinem Thema:


    19.12. 20:21 Uhr

    Ich stehe im Moment vor einem Berg und weiß nicht wie ich da rüber komme… Bisher hat mir niemand geglaubt (auch der Arzt nicht), dass meine Mutter dement wird, bzw. ist…

    Nun ist der Arzt aber etwas hellhörig geworden - mit Hilfe von außen ist es aber schwierig, weil mein Oldie "alles kann, alles weiß" und naja… ein langes Thema…

    Ich hoffe dennoch, dass es besser wird, zumindest, wenn ich irgendwie Hilfe organisieren kann - das wäre eine Erleichterung für mich und würde die Situation vielleicht verbessern.

  • 19.12. 22:53



    Danke, liebe Amitola!

    Dies hier ist ja kein Demenz-Forum - aber vielleicht kann ich doch manches schreiben und ihr hört zu... (vielleicht unter einem "gesonderten Beitrag"?)

    Ja... Pflegedienst usw. - das ist es ja auch - alles Dinge, die sie nicht zulassen wird...

    ICH muss ihr jeden Abend Insulin spritzen. Das war ein "Crash-Kurs", dass ich das beim Arzt gelernt habe... War kein Kinderspiel, klappt aber schon recht gut. In ihren Augen bin ich auch diejenige, die "alles zu leisten hat"...

    Man könnte auch Sachen von Edeka liefern lassen - NEIN, das will sie nicht. Ich komme nicht bis dort - würde wohl die Sachen finden. Sie fährt mit dem Fahrrad hin, findet manches nicht, fragt nicht usw.

    Der Arzt sagt, man kann nur die Medikamente geben, die sie schon nimmt (Blutdruck, Diabetes usw.) - was anderes "gibt es nicht".

    Ich bin auch diejenige, die sie am besten kennt (quasi ihr ganzes Leben - ich kenne ihre Kindheit und "alles"). Ich habe eine ungefähre Ahnung, wo "verschwundene Sachen sein können" und vieles mehr. Es verschwindet vieles... Ich springe wohl nicht sofort, weil ich das nicht kann - muss dann 2 Treppen überwinden undgenau das geht immer schlechter.

    Wieder ein schwerer Kampf... nicht nur die Krankheit an sich, auch ihre "Bockigkeit" etc.

     



    Liebe Grüße

    Sunset

  • Amitola Nebelfrau Blackfairy71


    ...wenn es nicht zu viel Arbeit ist... vielleicht könnt ihr eure Beiträge aus meinem anderen Thread hier hin kopieren? Danke!


    Sich Sorgen machen, ist auch "eine Art Trauer"...

    Herzliche Grüße

    Sunset

  • liebe , liebe Sunset<3:24:<3:30:<3


    du Tapfere...

    und HOFFENTLICH mit:!: HILFE:!: ... Berge bewältigend...


    GUT, dass du dich hier aussprichst... Deine begreiflichen Sorgen und den Kummer etwas ablädst.. BITTE, mache das auch weiterhin und


    habe das Vertrauen, das wir<3 DIR <3 HELFEN WOLLEN... und natürlich auch deiner Mama


    Ich weiss ja ein wenig mehr über deine Krankheitsgeschichte... deinen unerschütterlichen Mut , gegen alle möglichen Einschränkungen anzugehen...

    wie schon geschrieben...

    CHAPEAU


    Das hilft dir aber jetzt rein praktisch nicht..

    Der Arzt hat es jetzt bestätigt :?::!:

    Habt ihr jetzt schon eine Hilfe im Haushalt:?:

    eine Pflege , die deine Mutter wäscht, anzieht? falls sie das NICHT mehr schafft:!:

    Ich würde einen ambulanten Pflegedienst auf jeden Fall schon bestellen... Das kann auch der Arzt in die Wege leiten...


    Auch GESUNDE Menschen schaffen es nicht auf die Dauer, dass ein geliebter Mensch , der an Demenz erkrankt ist, zu Hause wohnen bleiben kann...


    Ich möchte dich jetzt nicht überanstrengen,


    aber BITTE , schreibe , wenn du kannst weiter... heute ... morgen... IMMER wenn du Unterstützung brauchst...


    Ich schreibe dir in der Konversation meine NEUE mailadresse. .. Wenn du willst , kannst du mich dann kontaktieren


    Fühle dich leider nur gedanklich, schriftlich unterstützt<3:24:<3:30:<3

    deine Claudia Amitola

  • liebe Sunset<3


    Schön <3 und richtig , dass du noch heute ein klein wenig mehr über deine Problematik geschrieben hast<3

    Das ist GUT.. und ich denke , dass ist hier durchaus DEIN Thread jetzt


    Heute ist wohl wieder ein Tag , wo ich viel KLARTEXT reden muss/will:!:


    Liebe Sunset<3:24:<3

    ganz , ganz unmissverständlich geschrieben.... DU<3 überforderst dich...

    Das kannst DU nicht leisten. Du bist so eine LIEBE SEELE in Person,

    aber wie ich schon bei Nadine Kiwi geschrieben habe...

    man kann nicht alles leisten...alles retten... Auch die Mama nicht...


    Ich denke , es ist eine Co-Abhängigkeit bei euch beiden... Einesteils ist sie körperlich noch die Fittere , ( wegen Fahrrad fahren) andernteils bist du jetzt mehr und mehr ihr "Gedächtniss"...

    Du schreibst ,



    169-f89d427a63bb889c738561d59b7a11ba89c1781e.jpg Sunset schrieb: Ja... Pflegedienst usw. - das ist es ja auch - alles Dinge, die sie nicht zulassen wird...


    In wie weit , hast du mit ihr gesprochen:!:

    Noch einmal für heute

    du schaffst das auf die Dauer NICHT ALLEINE:!: 

    Wirklich, meine grosse Befürchtung ist diese... Du "klappst " zusammen... und was ist dann mit ihr:?:


    LIEBE und Fürsorge heisst dennoch manchmal ... ICH SCHAFFE DAS NICHT ALLEINE .<3:24:<3

    Alles LIEBE DIR

    und wie es unsere Austrianer schreiben <3

    SORG AUF DICH

    Schreibe BITTE weiter

    das wünscht sich deine Amitola

  • liebe Sunset<3


    du schreibst ganz richtig

    Sich Sorgen machen, ist auch "eine Art Trauer"...

    Herzliche Grüße

    ja, weil gerade bei chronischen Erkrankungen, leider auch wie bei dir<3:24:<3 und auch bei mir mit einer hoffentlich langen Konstanten wir leben werden...

    die Sorge MIT ins Leben tritt...


    zuerst eine ganz "banale Frage".

    Muss ich immer noch gross schreiben, :!:oder hat sich deine Lesefähigkeit verbessert:?: was ja toll wäre <3:thumbup:


    jetzt einmal so einige medizinische Fragen zum Blutzucker.

    Wieviel Einheiten muss deine Mutter gespritzt bekommen ?

    und

    welches Insulin bekommt sie:?:

    und

    isst sie regelmässig und erfolgt die Insulingabe danach auch regelmässig:?:

    es muss nicht sein:!: kann aber sein:!: Dass der anhaltende Diabetes auch zu "Demenzerscheinungen führt"...

    Eine Möglichkeit , aber da musst DU dazu bereit sein, und natürlich sie :!:

    dass sie das Insulin von einer /einem Pfleger eines Pflegedienstes gespritzt bekommt...

    Du und der Arzt könnten ja argumentieren

    dass es dir GERADE nicht so gut geht:!::?:


    Nach wie vor ... weiter schreiben <3:24:<3:30:<3 damit wir diese TRAURIGE LEBENSSORGE mit DIR teilen können...

    Noch eine Frage ,

    warum bekommt sie den Blutdruck senkende Medikamente ?

    Welche Grunderkrankung liegt dabei vor

    und erlaubt euch eure finanzielle Situation

    wenigstens eine Haushaltshilfe :?:

    Du müsstest doch eine Pflegestufe haben:?: Da könntest DU es für dich beanspruchen ... Bitte habe DAZU keinen falschen Stolz...

    DU bist ein wertvoller Mensch<3:24:<3:30:<3

    immer dir gerne schreibend

    deine Claudia Amitola

  • Hier mein Beitrag von heute aus dem anderen Thema:


    Da kommt mir einiges leider sehr bekannt vor, was du schreibst. Ich habe auch einiges mit meiner Mutter erlebt. Besonders, das Sachen in ihrer Wohnung verschwunden sind und ich habe nie herausgefunden, wohin. Natürlich war sie es nicht. Oder sie hat Dinge einfach irgendwie beschädigt, von Taschen die Träger abgeschnitten oder Ähnliches.


    Das Schlimmste war aber, dass sie Geld zerschnitten hat und in die Mülltonne geworfen hat. DAS habe ich aber erst nach ihrem Einzug ins Heim von ihren Nachbarn erfahren. Konnte man mir das nicht früher sagen?


    Beim Ausräumen ihrer Wohnung habe ich dann auch einige Dinge gefunden, die keinen Sinn ergaben. Und in einem Schrank lagen dann wieder ganz hinten verschickt fünf 50-Euro-Scheine, die hatte sie wohl selbst vergessen.

    Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten. (Quelle ist mir leider unbekannt)

  • Mich hat übrigens damals eine Nachbarin meiner Mutter darauf aufmerksam gemacht, dass etwas nicht stimmt. Ich dachte, sie würde einfach "tüddelig", sie war immerhin schon Anfang 70, als es anfing. Dann habe ich mal verstärkt darauf geachtet und musste mir leider eingestehen, dass es mehr sein muss, als die "normale" Vergesslichkeit, die mit dem Alter oft kommt.


    Ich habe zunächst mit meinem Hausarzt darüber gesprochen und konnte meine Mutter dann dazu überreden, mit mir hinzugehen. Er hat sie gründlich untersucht, gewisse Tests gemacht und auch zum Schädel-CT zum Radiologen geschickt. Dann stand die Diagnose fest: Demenz.


    Ich habe mich dann mehr gekümmert, als bis dahin, aber ich arbeite auch in Vollzeit und merkte irgendwann, so geht das nicht. Dank einer Vorsorgevollmacht konnte ich meine Mutter dann zu einem Krankenhausaufenthalt überreden. Dort war sie drei Wochen und in der Zeit hat der Soziale Dienst sich darum gekümmert, dass ein Heimaufenthalt befürwortet wird und ich habe Anfang Dezember 2014 tatsächlich einen Platz für sie bekommen.

    Aber ich hatte eigentlich bis zum Schluss immer ein schlechtes Gewissen...als ob ich sie abgeschoben hätte ins Heim. Obwohl mir jeder sagte, das sei Quatsch und es ging ja auch nicht anders.


    Viele Demenzkranke werden ja aggressiv, das war meine Mutter nicht. Sie hatte zwar manchmal noch ihren Dickkopf, aber sie war nie böse oder gemein.


    Sunset Falls du es noch nicht gemacht hast, ist jetzt das Wichtigste, beim Medizinischen Dienst über die Pflegekasse die Pflegestufe zu beantragen bzw. jetzt sind es ja Pflegegrade. Endlich wurde ja auch die Demenz in die Berechnung mit einbezogen.

    Dabei kann dir sicher auch der Hausarzt helfen.

    Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten. (Quelle ist mir leider unbekannt)

  • Danke für das Einfügen eurer Beiträge!

    Ja... ich "brauche" immer noch eine große Schriftart - Farbe: schwarz, damit ich den Text "leichter lesen kann"...


    Der Insulinpen heißt: Lantus - abends 20 Uhr 16 Einheiten Das ist "lang wirkendes Insulin" so ähnlich nennt man das glaube ich...


    Sie hat schon etliche Jahre hohen Blutdruck.

    Gespräche mit dem Doktor muss ich "heimlich führen".

    Der Arzt sprach von einer "Gefäß Demenz" (Durchblutungsstörungen im Gehirn). Blutverdünner nimmt sie auch.


    ICH habe KEINE Pflegestufe!


    Blackfairy71 - ich habe ihre Veränderungen und "Tüdeligkeiten" schon lange gemerkt. Mir hat nie jemand geglaubt... Sie spielt überall den Clown, ist vergnügt... Na und ich kriege mein Fett weg - auch Aggressivität... Muss alles "retten" etc.


    So, ich brauche eine Pause und melde mich später oder morgen wieder...


    Liebe Grüße

    Sunset

  • liebe Sunset <3:24:<3:30:<3


    DANKE für alle deine Informationen...

    Lantus kenne ich gut . Das hat mein Vater auch bekommen.

    Ja, Blutverdünner muss man ja bei einer Gefässerkrankung nehmen...

    Muss ich auch...


    Ach, es ist wirklich traurig , dass du heimlich Gespräche mit dem Doktor führen musst...

    Noch viel schmerzhafter finde ich , dass du alles "retten" ... die Aggressivität ... aushalten musst...

    Gerade

    wenn sie den fröhlichen "Clown" spielt... Das täuscht so viele Menschen...


    Ich wollte dich nicht verletzten mit der Frage der Pflegestufe...sorry...

    Es wäre vielleicht eine einfache Möglichkeit gewesen , manches zu organisieren... Dir zur Hilfe...


    Auf eine Besserung kann man leider nicht hoffen, aber vielleicht doch irgendwann dass der Arzt und ein Pflegedienst , DIR Erleichterung bringen kann.


    Ich wünsche dir JETZT ... eine Energie spendende Auszeit <3:24:<3

    und möchte dir auch noch einmal sagen, dass hier schon Menschen geschrieben haben, wo die Angehörigen auch noch gelebt haben... vor längerer oder kürzerer Zeit

    bis später oder morgen

    <3:24:<3

    deine Claudia Amitola

  • Mit dieser schwierigen Aufgabe bin ich überfordertet - das steht fest. "Nicht umsonst" streikt der Körper, dass es mit dem Laufen nicht mehr klappt… Dabei bräuchte ich Bärenkräfte und müsste rennen können, wie ein Pferd!!! Fahrradfahren kann ich schon seit 13 Jahren nicht mehr, hatte nie einen Führerschein…

    Für meine Mutter muss immer alles hopp, hopp gehen - am besten es fällt fix und fertig vom Himmel!!! Aber flott!!! Das schafft niemand - aber ich bin nah dran und derjenige kriegt das meiste ab…

    "Co-Abhängigkeit"…? Ja, es ist wohl eine Art "Symbiose" bei uns.

    Ich schreibe meine Einträge hier in Etappen, das kann ich dann besser sortieren und es wird nicht so ellenlang...


    Liebe Grüße und Danke

    Sunset


  • Eine Haushaltshilfe wäre gut und auch nötig… Aber auch hier: sie nimmt keinerlei Hilfe an!!!

    Wenn ich bei ihr bin, dann darf ich ja noch kaum was anfassen… Bin ich z. B. auf der Suche nach verschwundenen Dingen, schubst sie mich zur Seite und schreit: "Da habe ich schon geguckt!!!"

    Manches bewahre ich jetzt bei mir auf, wie die Staubsaugerbeutel und andere Dinge auch - ich gebe ihr dann nur einen.

    Obwohl ich so viel leiste, bin ich in ihren Augen eine "Art Widersacher".

    Dabei bin ich quasi ihre "externe Festplatte"! Sie hat keinen Schimmer und ich kann das "ausspucken", wenn man mich antippt. Zumindest vieles.

    Manchmal muss ich mich aber auch schützen und sage: "Weiß ich nicht!" Dann ist ein Punkt erreicht, wo es in dem Moment zu viel wird.

    Heute hat unser Nachbar geholfen. Sie wollte Geschenktüten haben - ich habe ihr den Laden genannt, wo es die gibt. Da will sie aber nicht hin! (sie kommt in dem großen Geschäft nicht zurecht).

    Im Schreibwarenladen in der Nähe sind die viel zu teuer!!! Das hat sie dem Nachbarn erzählt… Er ist gleich losgedüst und hat ihr die Günstigen gekauft - einen großen Stapel!

    Sie würde ihn nie danach fragen… Er bietet öfter seine Hilfe an für Besorgungen. "Nein, ich kann das!", sagt sie dann!

    Neulich, als es heftig geschneit hat, ist sie nachts raus, um Schnee zu fegen! Er hat das gehört und hat ihr geholfen!

    Der gute Mann ist seit heute Rentner. Vielleicht muss ich ihn öfter "einspannen"… Seine Frau besorgt mir manches bei Edeka - das klappt gut.


    Es könnte leichter sein, wenn sie etwas annehmen würde. Ich biege das gerade was ich schaffe. Danach bin ich körperlich total platt... Und DAS sehen dann andere. Ihre Aussetzer etc. sieht dann keiner...


    So, nun habe ich wieder einiges erzählt.


    Liebe Grüße

    Sunset

  • liebe Sunset :24:<3


    da gibt es ja glücklicherweise so "etwas Licht am Horizont " wegen des Nachbars und seiner Frau...<3:thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:<3


    Ja :!: versuche ihn durch sein Rentnerdasein mehr , LEIDER HEIMLICH ... einzuspannen.

    Gar keine Frage und völlig verständlich :!::!: Du bist überfordert.

    Es ist nicht einfach sich die Wandlung von einer guten Symbiose , Co- Abhängigkeit ist ja schon schwieriger... zu der begreiflichen SELBSTAUFGABE

    einzugestehen... Gerade wenn es die Mutter ist !!!!


    Die Aggressivität hört sich für mich SEHR schlimm an und ich kann dein daraus resultierendes "platt sein" völlig verstehen... Ich glaube aber , dass dieses Nachbar-Ehepaar die Sachlage völlig durchschaut... Die brauchst du wohl hoffentlich NICHT überzeugen.:!:

    Versuche wirklich in Zukunft sie noch mehr für euch erledigen zu lassen...


    Ich denke , auf die Dauer ,

    wird auch der Arzt und ALLE erkennen, dass bestimmte Reaktionen von ihr aus der Demenz heraus resultieren.

    Ich habe in einem Altersheim eine Frau mitbetreut, wo die Demenz am Anfang auch nicht soooo auffällig war... später immer mehr...

    ZU DIR<3<3<3<3<3

    BITTE...ruhe dich immer wieder aus ... "tanke " Kraft<3:24:<3:24:<3

    gerne dich mit - begleitend

    deine Claudia Amitola

  • Liebe Sunset!


    Da kommen viele Erinnerungen hoch, wenn du erzählst! Meine Schwiegereltern waren beide dement und wir haben sie begleitet.

    Für mich war es, als Schwiegertochter ja doch nicht so emotionell involviert, einfacher. Für meinen Mann war es sehr viel schwerer. Ich kann dich so gut verstehen!


    Mein Schwiegervater hatte auch vaskuläre Demenz, also mit den Gefäßen zu tun. Wir waren bei einem Psychiater der uns mit Medikamenten eine lange Zeit eine gute Verbesserung erreichen konnte. Daher wundert es mich, dass euer Arzt sagt, man könne da nichts tun. Ich kenne den Fall natürlich nicht, bin keine Medizinerin, aber vielleicht geht ihr doch noch zu einem anderen Spezialisten. Mein Schwiegervater war lange Zeit relativ stabil.


    Vor allem hatte ich das Gefühl er fühlte sich mit den Medikamenten (ich weiß aber echt nicht mehr was das war) selber wohler. Die Aggressivität und Unruhe war dann auch viel besser.

    Ansonsten kann ich dir nur raten, es wirklich so wie bei Kindern anzugehen (ich kann mich erinnern, du erwähntest, dass du auch Pädagogin warst). Man muss Entscheidungen treffen, auch wenn es manchmal gegen den Willen des Betroffenen ist. Die Rollen kehren sich leider um, jetzt bist du die Mutter, deine Mutter das Kind! Das klingt jetzt sehr hart, aber auf lange Sicht ist es einfach so, leider.

    Du hast auch gemeint, dies sei ja kein Demenzforum, du weißt nicht ob das alles hier richtig ist. Ich kann dir nur sagen, es ist richtig hier. Denn es ist, Blackfairy und ich haben uns schon darüber ausgetauscht, echt so, dass man Schritt für Schritt leider von der Person die man kannte, Abschied nehmen muss. Wenn das nicht Trauer ist, wenn das nicht hierher gehört, was dann?


    Wir haben meinen Schwiegereltern auch eine 24 Stunden Hilfe besorgt. Sie haben sich anfangs total gewehrt. Nach zwei Wochen hatten sie sich gewöhnt und es war kein Thema mehr. Natürlich weiß ich, das geht nicht bei allen Menschen so (auch finanziell). Aber ich glaube echt, du musst es schaffen dich "abzugrenzen" so gut es geht, sonst schaffst du das nicht.


    Ich weiß, ich klinge jetzt vielleicht hart und ich war nur die Schwiegertochter. Da ist es leichter die Entscheidungen zu treffen, auch waren wir damals eben zu zweit.

    Ich will dich mit meinen Schilderungen von unserer Situation nicht überfahren, ich hoffe du erkennst das. Ich verstehe dich, ich wünschte ich könnte dir besser helfen!

    Wenn ich dir zu viel auf einmal "aufgehalst" habe, dann verzeihe mir, aber vielleicht kannst du mit einigem doch etwas anfangen.


    Erzähle doch bitte weiter, auch wenn es schwer ist. Denn damit alleine kämpfen ist noch viel schwerer!

    Ich wünsche dir nur das Allerbeste!

    Liebe Grüße Hedi

  • Liebe Sunset<3:24:<3

    Hedi hat da etwas SEHR gutes geschrieben:!:

    Dein / euer Arzt muss wirklich einen Facharzt hinzuziehen, bzw. eine Ueberweisung dorthin ausstellen.


    Er kann es ja begründen , wegen der schlechten Durchblutung im Kopf:!::!:

    Das könnte deine Mutter annehmen

    Ich drücke sehr die Daumen , dass das klappt.:thumbup::thumbup::thumbup:


    Ja , immer weiterschreiben<3:24:<3

  • Amitola (rainbow)

    Unsere Nachbarn bemerken die Veränderungen leider nicht… Ich habe schon oft versucht, Hinweise zu geben. Doch sie sind hilfsbereite Menschen. Und wenn ich sie "heimlich bitte", Besorgungen zu machen, klappt es vielleicht.

    Das kann ich dann am besten per Mail erledigen… Denn komischerweise: Treffe ich die Nachbarn draußen, kommt auch oft "Bella Mama" angetanzt und "macht ihre Show…"

    Ich berichte weiter - von meinen Schwierigkeiten und hoffentlich auch mal von kleinen Erfolgen!

    Nachmittags lege ich mich täglich auf die Couch - schlafe dann auch manchmal ein... Ein kleiner "Rettungsanker" für mich.


    Liebe Grüße

    Sunset

  • Hedi  

    Danke für Deinen Bericht!

    Als Schwiegertochter hat man evtl. den "Abstand", den man auch wohl benötigt…

    Der Arzt sagte zu mir, ich muss mich schützen und "eine Distanz schaffen", um das alles zu ertragen… Das sei schwer, doch ich muss das versuchen…

    Ich bin ja selber seit 14 Jahren sehr krank und in neurologischer Behandlung. Der Neurologe ist auch Psychiater. "Viel Zeit" ist nie, wenn ich einen Termin habe, aber vielleicht kann er mir Ende Februar 2018 einen Tipp geben - wenn auch wieder heimlich.

    Denn auch zum Hausarzt sagt meine Mutter ja nichts, auch mit "anderen Weh-Wehchen" nicht. Da muss ich die "Oberaufsicht sein".

    Stimmt - wie bei Kindern - meine ehemalige Arbeit als Erzieherin (bin wohl seit 13 Jahren Rentnerin) - hier kann ich auch Ideen finden, bzw. versuche es auch… Immer mit Gegenwehr meines Oldies…

    Ich kannte einige Demenzkranke in unserem Wohnort… Da war die komplette Familie eingebunden und hat geholfen. Die Kranken hatten polnische Pflegerinnen. "Warum" ich alleine bin, erzähle ich mal in einem anderen Beitrag.

    Liebe Grüße

    Sunset

  • Liebe Sunset!


    Ja, ich hatte zum Glück den nötigen emotioanalen Abstand, obwohl ich meine Schwiegereltern sehr gerne mochte.

    Aber ist doch ganz anders, wenn es sich um eigene Eltern handelt.


    Dein Arzt hat absolut Recht - du musst dich schützen! Gut, dass du in die Erzieherinnen - Trickkiste greifen kannst. Man braucht oft recht originelle Ideen um das Leben mit Demenzkranken ein wenig reibungsloser gestalten zu können.


    Ich wünsche dir viel Kraft und

    hoffe wirklich du erzählst weiter! :24:

    Hedi


  • guten Morgen :love: liebe Sunset<3:24:<3


    bevor wir jetzt zum Lebensmittel einkaufen fahren , wollte ich dir sagen, dass ich es SEHR gut finde, wenn du im Februar deinen neurologischen Termin hast , mit diesem Arzt dann auch über die Demenz deiner Mutter sprechen kannst.


    Kann dieser Facharzt sich nicht mit eurem Arzt in Verbindung setzen , wegen eines Medikamentes für deine Mutter:?:


    Das wird dich ein wenig erleichtern :thumbup::thumbup:<3


    GUT ist ebenfalls , wenn du mit den Nachbarn über mail austauschen dir Erleichterung verschaffst. Es geht bei ALLEM darum, dass DU weiterhin dass alles bewältigst...

    Schalte auch mal einfach die "Ohren auf Durchzug"... bzw. stelle dich schlafend...


    Bis später , du liebevolle TAPFERE<3:24:<3

    deine Claudia Amitola