• LiebeCrazy,

    Schön dass du einige Tage halbwegs abschalten konntest und dadurch deine Seele mal aufatmen und durchschnaufen konnte.

    Wenn man dann wieder Zuhause ist - alles holt einen gaanz schnell wiederein.

    Zu eurem Problem : ich denke dein Partnerhat so viel mit sich zu tun, die Krankheit, das sich neu orientieren müssen, das nicht wissen wie es ausgeht, die Prognose. ...

    Klar gilt das auch für dich, aber er ist der Kranke, und er hat diese schreckliche Diagnose.

    Ich denke er hat einfach keine Kraft " sich auch noch um seine Behandlung zu kümmern "...

    Ich verstehe aber auch dich!

    Er braucht glaube ich im Moment viel Geduld. Mit Vorhaltungen kommst denk ich nicht viel weiter, das belastet nur noch zusätzlich eure Beziehung.

    Wünsche euch trotzdem ein schönes Wochenende.

    Lilo

  • Liebe crazy erst mal ein Hallo und schön das du wieder zu Hause bist?. Das mit dieser Nachricht von deinem Partner tut mir leid aber ich denke er hat so viel mit sich zu tun und er ist sehr geschwächt und weiß selber nicht wie es weiter geht ob leben oder der tot es ist schwer für ihn Rücksicht zu nehmen auf dich. Bei meiner Mutter war es auch so sie hat es so hin genommen was die Ärzte gesagt haben ich mein es sind Ärzte die müssen doch wissen was sie tun. Sie hatte so viel mit sich selber zu tun da konnte meine Mutter nicht noch als Rücksicht auf uns nehmen es ist leider einfach so. Sie versuchen zu überleben und zu kämpfen auch wenn sie so Geschwächt sind wollen sie nicht aufgeben ob wohl sie oft kurz davor sind. Ich hatte auch noch so viele Fragen an meine Mama dich die werden niemals beantwortet. Mach ihm nicht so einen Druck am Ende muss er selber endscheiden was für ihn das beste ist es ist leider so. Meine Mama hat sich am Ende fürs Aufgeben entschieden weil sie nicht mehr konnte und dann kam noch diese Lungenentzündung dazu die ihr noch sehr viel kraft genommen hat aber es war ihre Entscheidung. So schwer wie es ist du mußt es Akzeptieren egal wie er sich entscheiden wird. Ich fühle mit dir ich drück dich ganz fest. Lg jenny

  • Tja, Ihr seid Euch in der Tat recht einig...


    Ich bin auch nicht böse (keine Sorge, Hedi) - aber ich kenne Rudi seit 22 Jahren. Er ist ein herzensguter Mensch, man kann von ihm alles haben - nur nicht, dass er für sich oder einen anderen kämpft. Das hat er nie getan, das war meine Sache. Und ich würde es auch jetzt tun, nur schaffe ich es nicht allein, weil ich nicht immer dabei sein kann.

    Natürlich ist er jetzt schwächer als sonst - aber er geht 40 Stunden pro Woche arbeiten (weil er darauf besteht), das schafft er. Aber den Arzt zu fragen, warum er das Medikament nicht mehr bekommt - das soll zu viel sein? Echt jetzt?


    Er ist nicht in der letzten Phase seiner Krankheit, so wie es derzeit aussieht, kann das noch Jahre dauern.

    Wenn er beschließt, allen anderen gegenüber business as usual zu machen (die Leute wissen ja nach wie vor nichts von seiner Krankheit) und innerlich w.o. gibt, dann ist das kein Weg, den ich mitgehe, keine Entscheidung, die ich mittragen kann. Sorry.


    Ich bin diejenige, der er ALLES aufbürdet. Er geht nicht in die Männergruppe der Krebshilfe und selbstverständlich auch nicht zur Psychologin, alle Hilfsangebote, die es für die seelische Verfasstheit gibt (sich neu orientieren etc.) lehnt er ab. Ist nicht notwendig.

    Für ganz schwache Menschen bietet die Krebshilfe sogar Hausbesuche an....


    Ich habe nicht vor, ihm Vorhaltungen zu machen. Aber Faktum ist, dass ich jetzt über ein halbes Jahr mit dieser Belastung lebe, mich kundig mache, Infos einhole - um ihn zu unterstützen. Und das kann, wie gesagt, noch viele Monate lang so weiter gehen.

    Wenn sich an dieser Gesamtsituation nichts ändert, dann hat dieses Krebsmonster am Ende gleich zwei Menschen erledigt. Rudi ist irgendwann einmal tot. Und ich vor die Hunde gegangen.


    Ihr habt Angehörige verloren und zuvor liebevoll begleitet. Könnt Ihr Euch vorstellen, diesen Weg jahrelang und ohne Unterstützung aus dem näheren Umfeld zu gehen?

    Ich traue mir das, ehrlich gesagt, nicht zu.

    Das ist mir jetzt so richtig klar geworden.

  • ja, liebe Crazy,

    Ich kann dich sehr gut verstehen!

    Was ich heraus lese ist dass dein Partner nicht unbedingt der größte Dynamiker ist, du aber in eurer Beziehung die bist, die eher die "Macherin" ist. Das hat ja bisher anscheinend funktioniert.

    Nur jetzt ist die Situation halt mega schwierig, und das für beide.

    Dass du frustriert bist ist klar.

    Ich weiß spontan ehrlich gesagt nicht was ich dir raten kann. ...

    Bist du wirklich allein mit der Situation oder gibt's nicht doch irgendwie - und wo Hilfe?

    LG

  • Liebe StillCrazy!


    Ich verstehe absolut was du sagst, ich verstehe absolut, dass du wütend bist.

    Und ich glaube dir gerne, dass du Angst hast, die Belastung nicht durchzustehen.


    Was mich nachdenklich stimmt: Er ist ein herzensguter Mensch, nur konnte er nie kämpfen, weder für sich noch für andere. :/

    Ich sage dir jetzt so meine ersten Gedanken dazu:


    Wenn das schon immer so sein Weg war und er immer so agierte, wie sollte er es jetzt anders machen?

    Vielleicht hast du ihm auch schon immer ein wenig solche Dinge abgenommen, er wird es jetzt nicht lernen, nehme ich einmal an.


    Du hast jetzt die Möglichkeit entweder seinen Weg bedingungslos zu akzeptieren und damit leben zu lernen, dass er es nicht so macht wie du es machen würdest.

    Oder du hast die Möglichkeit, ihm weiterhin alles zu richten, für ihn gewisse Kämpfe auszutragen, Infos einzuholen,.... (Falls du dazu überhaupt die Kraft hast und bereit dazu bist)


    Weißt du eigentlich was er lieber hätte?

    Mag er es, dass du diesbezüglich alles für ihn machst, oder hätte er eben lieber seinen Weg?

    Ein Gespräch über diese unterschiedlichen Sichtweisen und was er wirklich will wäre sicher der erste Schritt.


    Das waren so meine ersten Gedanken. Ich weiß, sehr hilfreich ist das alles nicht. Manches kommt mir auch so "vorwurfsvoll" und nach "supergescheit" vor. Das soll es nicht sein. Ich kann mir echt vorstellen, dass es sehr, sehr schwer ist.


    Zu der Frage, ob ich mir eine jahrelange Begleitung eines schwer kranken Partners vorstellen könnte, ohne Unterstützung von außen. Ich sage dir das, was ich immer sage (klingt auch wieder so grob, aber ich empfinde es so) : Ich war froh, dass meinem Mann und mir das durch seinen sehr plötzlichen Tod erspart blieb. Natürlich hätte ich es genau wie du versucht, mein Bestes versucht. Aber es ist mir so für ihn und sogar für mich lieber.


    :24:Hedi :30:

  • Liebe crazy es ist Grade eine sehr schwere Zeit für dich für ihn man weiß nicht was man machen soll wenn man was macht ist es falsch macht man es nicht ist es falsch und dann noch das schlechte Gewissen hinter her wo man sich denk ach hätte ich doch. Aber du versuchst dein bestes das was du kannst aber deine Kräfte sind auch begrenzt. Vielleicht will er es auch nicht so ganz war haben daß er sehr krank ist (ich mein wer will das schon) aber es ist leider leider so er verdrängt es wascheinlich und baut sich eine Schutz Mauer um sich und dich zu schützen. Du solltest mit ihm Reden über diese Sache das du für ihn da bist und dein bestes geben willst um ihn zu helfen und was er möchte wie es in ihm aussieht was er denkt wie er die Dinge sieht. Ich denk an dich lg jenny:24::30:

  • Liebe StillCrazy,

    was ist denn das für ein Medikament, das ihm so gut tut und was bewirkt es?

    Auch ich verstehe deine Wut nur zu gut, ich würde mich auch furchtbar aufregen und ärgern. Leider muss ich den anderen zustimmen: Wir Menschen ändern uns in Ausnahmezuständen und Lebenskrisen nicht in den Grundzügen unserer Persönlichkeit. Wir sind lernfähig, was unsere Bewältigungsstrategien angeht. Auch die schlimmste Diagnose wird aus einem ruhigen introvertierten Phlegmatiker keine kämpferische Rampensau machen und umgekehrt. Ich habe ja den Eindruck, dass dein Rudi einfach noch größtenteils am Verleugnen ist - er geht 40 Stunden arbeiten, niemand darf es wissen, normaler Alltag muss so gut wie möglich aufrecht erhalten bleiben, wenn ich das Medikament nicht krieg, werd ichs schon nicht brauchen - das alles klingt danach. Das kann jetzt eine normale Krankheitsphase sein, das kann aber auch das Verharren in passiven Strategien sein. Es ist für mich schwer einzuschätzen .... Klar ist, dass du völlig anders tickst als dein Rudi.

    Meine Frage: Was würde denn schlimmstenfalls passieren, wenn du dich ein bisschen zurücklehnst, weniger für ihn checkst und übernimmst und erstmal beobachtest wie die Dinge entwicklen? Ich hab den Eindruck, du reibst dich jetzt schon völlig auf, dabei ist das erst der Anfang. Du wirst die Kraft noch brauchen, verschleudere sie nicht jetzt schon. Das ist leicht gesagt, ich weiß.

    Aber vielleicht ist es im Moment besser auf dich selbst zuschauen, was du brauchst und den Rudi mal seinen Zugang finden zu lassen.

    :24:

    AL Christine

  • Möchte Euch für's Mitdenken und Eure Antworten danken.

    Ja, es war immer so, dass ich die Macherin war. Ich habe das früh in meinem Leben gelernt/lernen müssen.

    In Zeiten des normalen Lebens geht das ganz gut. Ich bin nicht immer glücklich damit, dass das alles mir zufällt. Aber fairerweise muss ich sagen, dass Rudi andere Dinge übernimmt, sodass es sich unterm Strich irgendwie ausgeht.

    Aber jetzt ist es halt schwieriger: ich bin durch Angst und Trauer geschwächt und gleichzeitig ist die Situation so fordernd. So viele unvorhergesehene Dinge, wie etwa Rudis Zusammenbruch damals im Spital.


    Ich denke, es sollte auch jetzt noch möglich sein und ist ein Gebot der Stunde, dass er Verantwortung übernimmt und sich für seine Interessen einsetzt. Einfach weil es jetzt notwendiger ist denn je. Ich kann einfach nicht immer bei ihm sein, wenn er einen Arzt oder Spitalstermin hat. Er bleibt einfach über, wenn er alles hinnimmt, nur weil sein Gegenüber einen

    weißen Mantel anhat.


    Und ja: er ist ein Meister im Verdrängen. Deshalb ist es ja so schwierig mit ihm zu sprechen. Ich will ihn erstens nicht komplett desillusionieren, weil ich weiß, dass seine Haltung auch ein Schutzmechanismus ist.

    Außerdem ist es dann so, dass er meine Probleme und Ängste und Trauer gar nicht nachvollziehen kann. Weil er gedanklich ganz woanders ist als ich.


    Und nein: wirklich da ist in meiner unmittelbaren Umgebung niemand. Eltern, die ja auch für Menschen in meinem Alter, durchaus noch Rückhalt sein können, sind tot. Mein Bruder ist selber chronisch krank & nicht belastbar. Meine Tochter weicht allem aus, was mit Krankheit & Tod zu tun hat.


    So ist das....

    Heute geht es mir besser, ich konnte mich endlich ausschlafen und fühle mich etwas stärker. Wenn man so ausgepowert ist wie ich gestern, dann hat die Verzweiflung wohl ein umso leichteres Spiel.


    Euch allen ein so-gut-wie-mögliches Wochenende :)

  • Liebe Christine,

    habe vorhin Deine Nachricht gar nicht wahrgenommen...

    Es geht bei dem Medikament um Epo. Ist als Dopingmittel bekannt. Steigert die Zahl der roten Blutkörperchen. Das tut Rudi gut, weil sein Knochenmark vom Krebs angegriffen war und er deshalb unter Anämie litt. Das Mittel wurde uns empfohlen von der Krebshilfe, als er es im Spital verlangte, bekam er es auch. Bis er an den neuen Arzt geriet....

    Wenn ich mich zurücknehme... Gute Frage...

    Für mich ist "etwas unternehmen" meine Bewältigungsstrategie. Etwas unternehmen bedeutet handlungsfähig zu sein und damit nicht ausgeliefert.

    Ich finde, man kann in jeder Situation etwas tun, um sie so erträglich wie möglich zu machen. Dass Rudi nichts unternimmt, macht mich zeitweise rasend.

    In normalen Zeiten konnte ich damit umgehen, waren Massnahmen nicht so notwendig. Jetzt habe ich das Gefühl, er lässt die Dinge den Bach runter gehen.

    Ich werde noch über das nachdenken, was Du mir da geschrieben hast.

    Danke auf jeden Fall und gute Besserung Dir!

  • Sehr, sehr viel Denkanstoß meine liebe Monika!


    Das ewige Thema: Wie sehr muss man kämpfen, soll man kämpfen, wie weit soll man sein Schicksal einfach annehmen und sich denken, dass sich alles so fügen wird wie es soll, wie weit kann und darf man in sein Schicksal eingreifen?


    Ich denke das ist ja nicht nur ein Thema für dich StillCrazy, wo ihr gerade in dieser Situation seid, dass dein Mann diese schwere Krankheit hat. Es ist auch Thema für "nachher", für mich z.B. jetzt in meiner Trauer.

    Wie weit soll man aktiv sein ("kämpfen"), was bringt das? Wie weit soll ich mich einfach "hingeben"?

    Ich bin ja, so wie du StillCrazy sagst, auch eine die eher machen will, aktiv sein will, das ist auch meine Bewältigungstrategie.

    Aber es kostet oft viel Kraft und da frage ich mich manchmal, wie weit ist das dann gut für einen?


    Lg Hedi

  • Ich glaube, es gilt zunächst einmal, zwischen sinnvollen und sinnlosen Kämpfen zu unterscheiden. Seine Hoffnungen an eine "Wunderheilung" zu hängen wäre in unserem Fall wohl ein sehr aufreibender, teurer und letzten Endes sinnloser Kampf. ( Das sage ich jetzt nur für mich persönlich und für den konkreten Fall, ist nicht allgemein gemeint).

    Aber sich für eine Verbesserung der Situation einzusetzen halte ich für sinnvoll. Natürlich braucht das Energie. Aber wenn ein Erfolg errungen wurde, dann gibt das doch auch Kraft.

    Und es ist ja auch die Frage, ob man sich nicht später Vorwürfe macht, etwas unterlassen oder versäumt zu haben....

    Letztlich ist die Diskussion, glaube ich, ein Stück weit müssig. Man verhält sich eben, dem eigenen Naturell entsprechend, eher aktiver oder zurückhaltender.

    Was ich mir wohl aber überlegen muss ist, wie weit sich seine Kämpfe zu "unseren" und "meinen" mache.

    Schwierig....?(

    Auf jeden Fall könnt Ihr sehen, ich bin schon wieder sehr, sehr vernünftig. Es geht mir also besser ;-)

    Wir waren gestern bei der Aufführung einer Laien Theatergruppe im Nachbarort. Es war sehr unterhaltsam, wir haben viel gelacht und das hat gut getan :thumbup:

  • Liebe StillCrazy,

    so von Macherin zu Macherin... wie weit machst du seinen Kampf zu eurem und zu deinem...

    das Tagebuch in dem Rudi mitlesen darf, kann helfen dass er dich versteht,

    das dabei sitzen müssen und zusehen müssen, bei dem, was man selber so anders tun würde - das ist schwer.


    Die Ideen von Christine: Was würde passieren, wenn du dich zurücklehnst - würdest du aus dem Kontakt gehen müssen, weglaufen - auch nur für eine kurze Zeit, dabeibleiben und zusehen können, annehmen können????? Und wie würde das auf Rudi wirken? Würde er dann aktiver werden oder noch mehr abwarten?


    Auf jeden Fall sehe auch ich die starke Verdrängung - "wird schon alles werden"


    Was ist er für ein Typ, wenn es um Ärzte geht? Ist er da ganz vertrauensvoll oder kritisch - würde er sich trauen, einem Arzt zu widersprechen? (Auch das gibt es heute immer noch) Und würde er sich trauen einem Arzt von seinen Bedürfnissen zu erzählen?


    Könnt ihr vielleicht miteinander einen Zeitpunkt vereinbaren, zu dem er es euren Freunden sagt? Vielleicht nicht an einem Datum sondern einem Zustand festgemacht?


    Und die Idee, sich das Medikament beim Hausarzt zu beschaffen - wäre das möglich?


    Hat Rudi sich früher Hilfe geholt - was heute die Männergruppe oder die Psychologische Unterstützung wäre?


    Das sind nur ein paar Denkanstöße dir mir, die ich auch eine Macherin bin, helfen könnten.


    Was mir jetzt noch viel WICHTIGER zu schreiben ist:


    Es freut mich von ganzem Herzen, dass ihr bei der Theateraufführung miteinander lachen konntet und einen feinen Abend hattet. Diese Auszeiten sind für euch beide wichtig.


    Sei ganz lieb gegrüßt - von Macherin zu Macherin ;)

  • Ja, wir hatten ein wirklich sehr, sehr feines Wochenende.


    Gestern war Rudis Geburtstag. Wir haben aber nicht groß gefeiert, das kommt noch. Er ist gestern beim Tennis eingesprungen, weil jemand krank geworden ist - und er hat wirklich sehr gut gespielt. danach sind wir noch ziemlich lang mit ein paar netten Leuten gesessen. Ich habe einem verraten, dass Rudi Geburtstag hat, der hat dann eine Flasche Sekt gezahlt. Es war so schön, so spontan und so liebe Leute.


    Ich denke schon, dass er das Medikament auch von einem anderen Arzt bekommen kann. Es wäre so wichtig für ihn, weil er dann weniger müde ist.

    Grundsätzlich hat er kaum Erfahrung mit Ärzten, hinterfragt eigentlich nichts. Ich finde es ja gut, dass er Vertrauen hat und hoffe, dass sich mit der Zeit eine etwas kritischere Haltung entwickelt, zu seinem eigenen Besten. Soweit ich das sehe, sind seine Bedürfnisse keoin Thema bei Arztbesuchen - so arg das jetzt klingen mag. Es geht um Blutbilder, Befunde, Werte, Medikamente - aber nicht um ihn als Menschen. Was ihm wichtig wäre, worunter er leidet, womit er gut zurecht kommt - das ist eigentlich kein Thema.


    Ich habe mir fix vorgenommen, mich ein wenig zurück zu lehnen. Letztlich ist es doch so, dass er diese Lebensphase auf SEINE Art und Weise meistern muss. Aber es ist halt schwer, weil ich das Gefühl habe, ich weiß wie's geht - und dann zusehen, wie er es macht, vielelicht ganz anders als ich es tun würde, das ist halt nicht leicht.

    Von seinem Wesen her ist er niemand, der sich Hilfe holt. Das ist in normalen Zeiten schon nicht ganz leicht, jetzt ist es ein Riesenproblem. Es tut mir so leid für ihn, weil ich ihm jede nur erdenkliche Unterstützung so gönnen würde. Und es wäre dann auch in der Beziehung leichter, diese Ent-Lastung würde sich dann auch dort niederschlagen.


    Naja...

    Ich freue mich, dass wir ein so schönes Wochenende hatten und dass er so gut war beim Tennis. Das ist für ihn wichtig, das gehört zu seinem Selbstbild.


    Euch allen einen so-schön-wie-möglichen Tag :):):)

  • Rudi war heute beim Urologen, der hat auch das Blutbild angesehen und dürfte recht zufrieden sein. Er hat mit Rudi ausgemacht, sollte er sich wieder müder fühlen, verschreibt er ihm umgehend das Epo. Derzeit ist es aus seiner Sicht nicht notwendig, weil die Zahl der roten Blutkörperchen zufriedenstellend ist.

    Ich kenne den Urologen und halte ihn für fachlich und menschlich sehr kompetent. Bin froh, dass Rudi da in guten Händen ist. Und dass er mit ihm, wie versprochen, über das Epo gesprochen hat.

    Hab ihn auch gelobt dafür ;-)

  • Das ist doch super! Ich freu mich für euch! Auch für den Schritt von Rudi, etwas anzusprechen. Vielleicht ein erster Schritt....


    Lg. und einen feinen Tag wünscht dir

    Astrid.