Mama, du fehlst hier so!!

  • Guten Abend alle zusammen.

    Ich suchte einen "Ort", an dem ich über meine Trauer und vorallem über meinen Verlust schreiben kann - und stieß auf dieses Forum hier. Es ist voller Menschen, die wahrscheinlich die selbe Hölle durchgehen, wie ich es gerade tue.


    Bitte entschuldigt, wenn die nächsten Zeilen etwas wirr sind....


    Meine über alles geliebte Mama ist am 20.Juni 2018 an den Folgen einer schweren Bauchspeicheldrüsenentzündung gestorben.... Mit gerade mal 47 Jahren. Ich, mein Vater sowie der Rest unserer Familie sind immernoch total schockiert und können oder wollen diesen großen Verlust nicht wahr haben.


    Am 2.Mai kam Mama mit starken Bauchschmerzen und einen prall aufgeblähten Bauch ins Krankenhaus. Bei den Untersuchungen deutete alles auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung mit nekrotisierendem Gewebe hin. Man erklärte uns, dass dies eine sehr schwere und ernstzunehmende Krankheit sei, welche auch zum Tod führen kann.

    Mein Vater und ich waren total schockiert.

    Am 4.Mai musste meine Mama in ein anderen Krankenhaus verlegt werden, welches auf solche Erkrankungen spezialisiert ist. Dort versetzte man sie auch ins künstliche Koma.

    Ich wollte und konnte das alles überhaupt gar nicht begreifen. Mama war nie krank...


    Ihr Zustand war ein permanentes auf und ab. Mal stiegen die Entzündungswerte... Mal fielen sie ein wenig ab.

    Nach einer Woche musste man ihr einen Luftröhrenschnitt setzen, da sie wohl länger in diesem Zustand bleiben müsse. Bei weiteren Untersuchungen stellte man 4 Magengeschwüre und eine Thrombose in der Leber fest. Ab diesem Zeitpunkt ging es steil bergab. In ihrem ganzen Körper lagerte sich Wasser ein - ich erkannte meine eigene Mutter nicht mehr. Zu diesem Zeitpunkt sagte man uns, wir müssen mit dem schlimmsten rechnen.


    Doch Mama war unglaublich stark und kämpfte sich zurück. Sie hing zwar von da an an der Dialyse - aber diese half ihr. Das Wasser verschwand wie durch ein Wunder aus ihrem Körper.... Und sie sah nach einer weiteren Woche wieder ganz normal aus. Die Entzündungswerte waren auch gefallen. Nach der 4.woche im künstliche Koma wollte man nun damit beginnen, sie langsam aufwache zu lassen. Das war die woche, in der auch mein Geburtstag war. Ich freute mich und war voller Hoffnung, dass Mama zu meinem Geburtstag wach sein könnte. Natürlich hätte sie nicht gewusst, dass mein Geburtstag ist - aber das war mir egal. Hauptsache sie sei wach.

    Aber richtig wach wurde sie nicht. Sie hatte in der folgenden Woche zwar immer mal die Augen auf... Hat wahrscheinlich auch unsere Stimmen wahrgenommen, aber reagierte auf gar nichts.


    Am Ende der 5.woche musste sie sich einer Not-OP unterziehen. Durch das abgestorbene Gewebe der Bauchspeicheldrüse hatte sich eine Bauchfellentzündung gebildet. Man schnitt ihr den Bauch auf, entfernte das Gewebe und spülte ihn aller 2 Tage aus. Am Ende der 6. Woche verschlossen die Ärzte den Bauch und man sagte uns es sieht gar nicht so schlecht aus.


    Aber dann kam das, womit niemand von uns gerechnet hatte.


    Wir fuhren am 20.Juni wie jeden zweiten Tag ins KH um Mama zu besuchen. Ich weiß nicht wieso, aber nach 2 Minuten musste ich aus dem Zimmer... Mich überkam ein eigenartiges Gefühl. Papa kam nach 1.5h raus.... Aber leider hatte in dieser Zeit kein Arzt mal 5 Minuten, um mit uns zu sprechen. Wir sagten einem Pfleger dass wir uns nochmal melden, wenn wir zuhause sind.

    Eine halbe Stunde später klingelte das Telefon von meinem Vater, die Nummer von der ITS. Eine Ärztin war dran und teilte uns mit, dass es keine Chancen mehr für Mama gibt und wir jederzeit nochmal vorbei kommen können um uns zu verabschieden.


    Für mich brach eine Welt zusammen. Das kann die doch jetzt nicht wirklich gesagt haben. Meine Mama hat doch so gekämpft.


    Gegen 22 Uhr waren wir wieder im KH. Wir gingen direkt zu einem Arzt. Dieser erklärte uns, dass Mama zu allem noch eine Lungenentzündung bekommen hat und man nichts mehr für sie tun könnte. Sie würden die Beatmung jetzt auf Raumluft stellen und die kreislaufstabilisierenden Medikamente absetzen. Und dann würde es ganz rasch gehen. Ich frug den Arzt, was denn rasch bei ihm heißen würde.... Und rechnete ehrlich gesagt damit, dass er sagt, 1-2 Tage. Aber nein.... Er sagte, er gibt ihr noch 1h. Ich saß da wie versteinert.... Man kann mir doch nicht sagen, dass Mama in einer Stunde tot ist.

    Nachdem wir keine Fragen mehr hatten gingen Papa und ich in Mamas Zimmer.... Ich setzte mich an ihr Bett... Ich weinte... Ich schrie.... Ich will sie nicht gehen lassen. Die Welt brach um uns herum zusammen. 23.10 Uhr sagte Papa, dass es nun Zeit wäre, Tschüß zu sagen. Ich nahm Mamas Hand... Küsste sie und sagte ihr, wie sehr ich sie liebe. Papa ebenfalls.

    Ich wäre noch bis zum Schluss geblieben... Aber mein Papa war nicht stark genug und am Ende....

    Wir gingen aus dem Zimmer... Und setzten uns draußen auf eine Parkbank, fielen uns in die Arme und weinten um Mama. 10min Später gingen wir zum Auto und fuhren nach Hause. 23.45 Uhr kam dann der Anruf, das Mama um 23.35 Uhr eingeschlafen sei. Ich ging in die Knie und schreite laut und weinte zugleich.


    Bis heute ist es bei uns immernoch nicht angekommen, dass wir sie nie mehr wieder sehen werden. Ich weiß nicht, wie ich mit meinen gerade mal 26 Jahren mit dem Ganzen umgehen soll und das schaffen soll.

    Hört es irgendwann auf weh zu tun?


    Am 14.7. Ist Mamas Urnenbeisetzung. Papa und ich haben große Angst vor diesem Tag. Wie überstehen wir nur diesen schweren Weg?


    Die Welt ist so ungerecht.

  • Liebe Lischen!


    Willkommen hier im Forum.

    Es tut mir so leid, dass du deine Mama verloren hast.

    Eine schwere Zeit, die ihr alle nun zu überstehen habt.


    Habt keine Angst vor dem Tag der Urnenbeisetzung, den allerschwersten Tag habt ihr bereits erleben müssen.


    Mir und meinen Töchtern hat besonders geholfen aktiv den Tag für uns stimmig zu gestalten.

    Wir haben uns die Musik die wir wollten, die meinem Mann, ihrem Papa, gefallen hätte, ausgesucht.

    Wir haben nur die Menschen um uns gehabt, die wir auch wirklich wollten. Auf die Befindlichkeiten der anderen haben wir da ehrlich gesagt nicht geschaut. Aber es hat jeder verstanden und so schrecklich alles war, war es ein schöner Abschied.


    Vielleicht hilft es euch auch, dass ihr den Tag ganz so gestaltet, wie es in eurem Empfinden richtig ist, es gibt heute viele Möglichkeiten!

    Habt ihr ein gutes Bestattungsinstitut, wo ihr euch gut aufgehoben fühlt?

    Wenn man die Kraft hat den Tag aktiv zu gestalten, fühlt man sich nicht ganz so schrecklich "ausgeliefert". Ich finde das hilft.

    Für die Zeit danach braucht man ohnehin auch noch ganz viel Energie die durchzustehen.


    Alles Liebe wünsche ich euch!

    Schreiben hier erleichtert auch ungemein, man merkt man ist nicht alleine mit seinem Schicksal.

    Ich grüße die von Herzen!

    Hedi

  • liebe Lischen<3

    auch hier kann ich zu den an dich geschriebenen Sätze von Hedi<3 schreiben....

    JA... ja... ja...


    Ja, das Schlimmste habt ihr wirklich hinter euch... DURCH - AUS ...aus .. eingebrannt in deine / ere Seele ...euer Bewusstsein...

    Kaum, kaum vorstellbar ...

    alle die hier länger trauern, werden dir auch das Gefühl vermitteln

    das es eine sanftere Erinnerungstrauer wird...


    absolut gerne möchte ich Hedis Sätze bekräftigen, das es sehr tröstlich sein kann,,,

    ALLES bei der Beerdigung so zu machen,

    dass es dir einen kleinen ersten Frieden gibt... einen kleinen ersten Trost..,

    Rituale , die eine Würdigung an deine Mutter sind.. und die LIEBE ...die ja bleibt <3<3 DICH spüren lässt...

    Ich wünsche , dass du dich an diesem ORT ... das ist er durchaus...

    aufgehoben fühlst... deine Trauer hier mit uns TEILST....


    und jaaaaaah schreiben befreit die Seele ... Das können dir viele bestätigen<3:30::30::30:<3

    liebe Verbundenheitsgrüsse sende ich dir<3:30:<3

    deine Claudia Amitola

  • Liebe Lischen,


    mein großes Mitgefühl zu Dir hin.


    Wie meine Vorschreiberinnen zutreffend schildern , ist das Schlimmste vermutlich durch, wobei mir die Trauerfeiern auch komische Gefühle machten, die den Tod ja noch einmal rituell besiegeln.


    Mir hat es bei beiden Eltern geholfen, ein Stück weit in die Aktivität und Kreativität zu gehen. Die Beziehung zu beiden Eltern war sehr schwierig und mir war es wichtig , dennoch meiner Familie Würde und Aufrichtigkeit zukommen zu lassen .


    Ich habe viel geschrieben , dankbar Kontaktangebote meiner Freundinnen angenommen und gerade beim Tod meiner Mutter mutig das Tabuthema Tod und Sterben anzugehen.


    Die Trauerfeiern habe ich gestaltet, auch musikalisch und mich vom Bestatter unterstützen lassen.


    Wichtig war mir, hinzuspüren, was für MICH wichtig ist und mich daran zu orientieren . Banales auch , was ich bei der Feier anziehe, wen ich einlade, wer mich bei der Feier unterstützt usw. Niemand kennt meine Eltern so wie ich und ich sehe mich auch jetzt in einem Trauer-Prozess, in dem alles meine Zeit braucht. Insofern war es mir wichtig , den Abschied selbst zu gestalten und die Aufrichtigkeit nicht in Außenstehenden zu verlieren .


    Das örtliche Hospiz vermittelte mir eine Trauerrednerin, mit der ich mir die Rede teilte und auch das war ein Prozess. Rede schreiben, Weinen, Musik aussuchen, hinspüren, was passt etc.


    Den Abend vorher war eine mir nahe Verwandte angereist, die mir gut über den Tag half.


    Alles nicht einfach , doch die Möglichkeit des aktiven Einbringens hat mir sehr geholfen.


    Herzlichst,

    Hayat

  • Hallo liebes .ich wünsche dir erstmal mein Beileid vom ganzen Herzen .ich weiß wie du dich fühlst .... ich habe meine Mama am 30.3 Karfreitag ganz plötzlich verloren .ohne jede Vorahnung.seit dem steht die Welt für mich still .ich habe am Anfang gedacht ich schaffe das alleine durch meine Familie Freund und Freunde aber ich musste mir dann ein gestehen ich schaffe es nicht .bin jetzt in einer trauergruppe die mir auch sehr hilft .ich bin auch erst 33 ??sie fehlt mir so unendlich.ich wünsche dir ganz viel Kraft .du kannst mich such jederzeit anschreiben wenns dir danach ist .ich umarme dich ganz fest

  • Liebe Lischen,

    herzlich willkommen hier bei uns.

    Das ist ja kaum zu fassen, wie schnell das bei deiner Mama ging und wie unfassbar das alles für euch sein muss.


    Auch ich würde dir raten, mit dem Bestattungsunternehmen so viel wie möglich selbst zu planen. Blumen, Musik, Fotos, ... was auch immer deiner Mama und euch wichtig ist. Vor allem, was euch einen passenden Abschied geben kann.


    Sei ganz lieb gegrüßt und auch wenn wir uns noch nicht kennen - würde ich gerne meine Hand stützend in deinen Rücken legen.


    Lg. Astrid.

  • Vielen Dank für die ganzen lieben tröstenden Worte. Man fühlt sich nicht mehr ganz so allein mit seiner Trauer, wenn man liest, wer dieses furchtbare Erlebnis auch mitmachen musste. Und auch von mir eine aufrichtige Anteilnahme an eurem großen Verlust.


    Wir haben soweit schon alles fertig für die Trauerfeier. Wunderschöne Blumen, die Mama sehr mochte, einen wirklich tollen Redner, der meine Mama auch persönlich kannte und 3 ihrer Lieblingslieder, die gespielt werden. Dazu habe ich noch ein tolles Foto von ihr auf eine Leinwand drucken lassen was wir neben ihrer Urne aufstellen werden. Ein Foto von ihrem 40. Geburtstag, wo sie voller Lebensfreude ist und strahlt wie eine Sonne.


    Es tut mir immer so unheimlich weh, meinen Papa so leiden und weinen zu sehen. Wenn ich ihm nur irgendwie helfen könnte, außer für ihn da zu sein......

    Vorhin war wieder so ein schlimmer Moment. Meine Eltern hätten am 20.August diesen Jahres ihre Silberhochzeit gefeiert. Und vorhin rief der Inhaber des Schlosses an, wo meine Eltern feiern wollten und er frug ob alles so dabei bleibt, wie wir es geplant hatten.

    In der ganzen Trauer und dem Schmerz hatten wir völlig vergessen, daß ganze dort abzusagen.


    Täglich habe ich Momente, in denen ich denke, sie liegt noch im Krankenhaus und wir können sie im Moment einfach nur nicht besuchen. Werden sie aber nächste Woche wieder sehen. Doch je näher der Tag ihrer Beerdigung rückt, desto schlechter geht es mir und umso mehr wird mir von Tag zu Tag klar, dass ich sie nie wieder bei mir haben werde.

  • Liebe Lischen,


    auch ich möchte Dir mein herzliches Beileid zu Deinem so schmerzhaften Verlust ausdrücken. Was Du da beschreibst, ist ganz ganz schrecklich (und ich finde es gar nicht wirr).

    Zuzusehen, wie ein geliebter Mensch so leiden muss - und dann ohne ihn weiterleben - das gehört zum Allerschwersten, das es gibt. Ich habe das selber erfahren. Meine Mama ist im 47. Lebensjahr an Magenkrebs gestorben. Damals war ich 18.

    Sehr viel mehr kann ich gerade nicht schreiben, bin selber momentan nicht eben gut drauf. Aber das ist eine andere Geschichte...

    Gut, dass Du zu uns gefunden hast. Hier findest Du Verständnis und Menschen in vergleichbaren Situationen. Von denen, die auf dem Weg schon etwas weiter sind, gibt es imer wieder wertvolle Erfahrungen und auch Ermutigung. Das tut sehr gut.

    Du bist nicht allein!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • liebe Lischen<3

    es ist gut ..wirklich gut, dass du das Gefühl hast, nicht ganz alleine zu sein ...

    Das wird dir weiterhelfen... wie übrigens auch IMMER JEDEM Schreiber <3 hier..

    wir kommen immer wieder in Empfindungen hinein durch das MIT-TEILEN, die von uns "angesehen" werden wollen...


    dir sehr zum Trost gebend ...schreibend

    Es tut mir immer so unheimlich weh, meinen Papa so leiden und weinen zu sehen. Wenn ich ihm nur irgendwie helfen könnte, außer für ihn da zu sein......

    Das ist das BESTE,WICHTIGSTE, WERTVOLLSTE , was du machen kannst ... MACHST

    und es ist soooo immens gut , wenn ein MANN , wie dein Papa weinen kann:33::33::33:


    eine bestmöglichste , dich tragende Nacht dir wünschend

    deine Claudia Amitola

  • Mein Beileid liebes...

    Und herzliche willkommen.


    Es ist ein sehr schwerer Verlust ein Elternteil zu verlieren der Schmerz ist unerträglich und man glaubt selber drann zu zerbrechen.


    Meine Mama ist am 30.1.2018 gestorben sie hatte Brustkrebs und Watt sehr schwach sie ist an den folgen einer Lungenentzündung gestorben.


    Es fühlt sich immer noch an wie ein Traum und das sie bald einfach wieder kommt.


    Ich wünsche dir viel viel kraft und deinem Papa.

    Lg jenny

  • liebe Lieschen<3:30:

    DANKE für das Profilbild von dir ,<3:30:<3

    dass wohl dich und deine Mama zeigt..

    Durch Bilder wird ein Mensch immer "greifbarer" realistischer für mich...

    auch wenn man ein SINNbild hineinstellt ...es drückt immer ...finde ich...die Seele beschreibend...aus...


    Natürlich birgt es auch immer eine Gefahr... Man wird leichter erkannt ...Die Anonymität wird geschwächt...

    Aber das Schreiben in einem Trauerforum ist eben halt eine "Gradwanderung"...


    Wir sind durch den Tod ja wirklich IMMER mit der Sterblichkeit des Körpers absolut konfrontiert worden..

    Da muss man meiner Meinung nach etwas die Anonymität aufgeben, weil nur durch eine Offenheit , es zu einem leider nur virtuell...

    gegenseitigem GEBEN kommt...

    Morgen ist ja die Urnenbeisetzung<3

    liebe, sehr MIT-fühlende Grüsse sende ich dir ...wenn du es dir vorstellen kannst

    deine Claudia Amitola

  • Liebe Lischen,


    mein tiefes Mitgefühl und ein herzliches Willkommen hier.

    Ich habe im letzten Jahr meine Mama verloren. Plötzlich und unerwartet und es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich weiß, wie du dich jetzt fühlst.

    Das Schreiben hier, die lieben Menschen, das hat mir sehr geholfen. Es ist gut zu wissen, dass man nicht allein ist. Dass es Menschen gibt, die solch einen Verlust auch schon erlebt haben.

    Ich wünsche Dir und Deinem Papa, Deiner ganzen Familie viel Kraft für morgen.

    Ich habe meiner Mama damals einen Brief mit ins Grab gelegt. All die ungesagten Dinge, all das, was ich ihr so gerne noch gesagt hätte, habe ich hineingeschrieben. Es war gut das zu tun.

    Ich denke morgen an Dich und drück dich. :24:

  • Hallo ihr lieben. Ein weiteres Dankeschön für die ganzen lieben Worte von euch.


    Gestern war nun dieser unglaublich schwere Tag für uns, an dem wir Abschied von meiner über alles geliebten Mama nehmen mussten. Ich glaube, wir haben alles so organisiert, wie Mama es sich gewünscht hätte. Es waren so unglaublich viele Freunde meiner Mama da (über 100 Mann), die sich alle nochmal von ihr verabschiedet haben und uns ihre Hilfe angeboten haben, sobald wir diese benötigen würden.

    Viele sagten uns, dass die Auswahl der Lieder zu einhundert Prozent zu meiner Mama und ihrem Wesen passten.

    Electra - Nie zuvor (das Lieblingslied meiner Eltern)

    Bon Jovi - It's my Life (ihn fand Mama immer toll und besuchte auch ein Konzert von ihm)

    Michael Jackson - Will you be there (meine Mama war absoluter Michael Jackson Fan)


    Die schöne große Leinwand, die ein Bild von ihr ziert, hängt jetzt in unserem Wohnzimmer wo wir sie jeden Tag sehen können. ❤️


    Als dann gestern alles vorbei war, merkte ich, wie mir eine riesen Last von den Schultern viel... Dass wir diesen schweren Weg überstanden haben. Dennoch bleibt die Trauer und Sehnsucht nach ihr unheimlich groß und tut furchtbar weh.

  • Liebe Lieschen,


    mein tief empfundenes Mitgefühl zu deinem großen Verlust <3

    Du warst sehr tapfer, die Beerdigung war sehr schön - aber bestimmt bist du auch erschöpft...wie schön, dass eure Mama ganz nahe bei euch ist mit dem Bild...


    ich kam vor über einem Jahr hierher, meine Mutter ist im Jänner 2016 verstorben.

    Mir hat es damals das Herz heraus gerissen, sie hatte ebenfalls Krebs, und kein Stein blieb auf dem Anderen. Ich dachte - wie soll ich das nur aushalten?


    Ich habe die Erfahrung gemacht dass die Liebe die mir meine Mutter geschenkt hat, mir geholfen hat all das auszuhalten, und dass es mit der Zeit möglich war, den Schmerz in ein tragendes Gefühl des Verbundenseins zu verwandeln. <3


    Ich kam hierher nach dem ersten Trauerjahr, und zu schreiben und die liebevollen Menschen hier zu treffen hat mir sehr, sehr gut getan.


    Man kann hier immer schreiben ,tags und nachts, es hat alles Raum und es wird dir früher oder später immer jemand antworten... <3



    Ich wünsche dir ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit

    und dass du spürst dass die Liebe deiner Mama ganz nahe bei dir ist

    und dich trägt.


    Mit lieben Grüßen,


    m. <3

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Was sagen, schreiben... Ich habe dieser Tage oft an Dich gedacht und an die bevorstehende Trauerfeier - und wünsche Dir weiterhin viel Kraft für das Danach mit allem, was aufsteigen und sich zeigen, angeschaut werden mag. Das hier ist ein guter Ort, DICH zu zeigen, auszuschreiben, auszutauschen.


    Küsschen,

    Hayat

  • Liebes Lieschen,

    das klingt nach einer sehr gelungen Abschiedsfeier.

    Dieser Akt ist ein wichtiger Schritt.

    Diesen Schritt wirst du für deine Mama nie mehr gehen müssen.

    Und doch werden neue Wellen der Trauer kommen.

    Höhere und sanftere.


    Im Moment bin ich froh, dass du erleichtert bist. Erhol dich von den

    Strapazen.

    Lg. Astrid.