Meine Schwester ist gestorben

  • Liebe Sunbabe,

    ich hoffe, du bist gut angekommen im Sommerhaus?

    AL Christine

    Liebe Christine,


    danke für deine nachfrage!! <3

    ja, es ist alles gut gegangen und ich bin gut durchgekommen, aber diesmal war es etwas anstrengender als sonst. obwohl ich lange autofahrten gewöhnt bin, aber diesmal waren die 11,5 std. doch sehr anstrengend, vielleicht wegen der emotionalen seite. ich habe versucht, mir einzureden, ich fahre ja nur in urlaub, aber das letzte mal im juli bin ich auch nur in urlaub gefahren...na, und dann kamen die gefühle wieder hoch, denn es war ja hier, als ich die nachricht bekam...


    schade ist nur, dass die gäste nicht bescheid gesagt haben, dass sie schon am mittwoch abgereist sind und nicht erst gestern. hätte ich das gewusst, wäre ich schon freitag gefahren und hätte ein tag mehr gehabt zum auspacken, einrichten, vorbereiten. somit war der tag ein wenig stressig heute, naja, und ab morgen wird es harte arbeit, aber die lenkt dann wenigstens ab! denn diese alleinesein ist ganz schlimm in der momentanen situation.

  • hallo,

    ich konnte lange nicht schreiben, war einfach abends zu kaputt. alles neu und dann 4 std. autofahren jeden tag... und dann hatte ich 2 tage kein internet ueber unseren wlan router, nur telefon und das ist teuer und ausserdem kann man auf einem telefon nicht schreiben.


    tagsueber war es gut, nur morgens ein gefuehl/gedanke und nachts, aber sobald ich ins auto nachmittags gestiegen bin und 2 stunden zeit habe....dann kommen ganz viele tränen...dann kann ich mich sozusagen ungehindert ausweinen, weil ich nichts anderes zu tun habe bzw. mich nicht ablenken kann. jedenfalls nicht richtig.

    aber die arbeit lenkt ab, und ich denke immer, dass ich sie anrufe und es ihr erzähle und dann kommt die erkenntnis, dass sie nicht mehr da ist, nie mehr wieder kommt und ich kann das nicht begreifen. keine zweite chance fuer sie, alles vorbei, game over....

  • heute endlich freitag!

    ich bin noch zu gar nix gekommen und am we muss ich erst mal chaos beseitigen, weiter auspacken etc....

    irgendwie ist es schon anders, auch wenn ich die sprache gut spreche, schweden meine 2. heimat ist, ich im sommerhaus im moment wohne und damit mich wie zuhause fuehle und nicht fremd bin, ist es doch irgendwie 'unangenehm'. manches fuehlt sich gut an und wie urlaub teilweise, aber eigentlich wäre ich lieber in D gebleiben, in meinem zuhause, bei meiner letzen arbeiststelle. die schweden sind (schon wieder) so zurueckhaltend und ich glaube nciht, dass sich tiefere beziehungen bilden könn(t)en.

    wenn ich jemand neues treffe, vor allem, auch noch aus dem ausland, fände ich das spannend und ich wuerde bzw. frage auch was privates, einfach aus interesse, warum, was, wie usw., aber die schweden fragen ja so gut wie nie was. und wenn ich wuesste, derjenige ist alleine, ihn/sie auch mal einladen oder was zusammen machen wollen.

    bisher hat noch keiner was von mir wissen wollen und ich bin nicht der typ, der sein ganzes leben direkt erzählt, oder einen zutextet, so interessant ist das auch nicht.

    trotzdem wuerde ich wissen wollen, wo derjenige wohnt, ob er familie hat, wie er sich hier jetzt fuehlt etc., das finde ich völlig normal, aber hier nix.

    es ist anders als in D, da kommt man viel schneller ins nähere gespräch, ohne aufdringlich zu sein. hier trauen sich die schweden anscheinend nicht. oder sie sind einfach nciht interessiert.

    bei frueheren arbeitsstellen waren es auch immer die ausländer (also andere deutsche, amerikaner u.a. ), die sich irgendwie näher gekommen sind. und hier wird man nur als resource behandelt, nicht als mensch, obwohl die schweden sonst ja so menschenfreundlich sind. vielleicht liegt das ma arbeistplatz, wenn man beim staat arbeitet, ist das vielleicht anders, als im privaten sektor.


    gut, ich hatte jetzt nicht die erwartung, in der ersten woche freunde zu finden, aber irgendwie war mir entfallen, dass man in schweden ja sehr einsam ist und es auch bleibt. hatte da irgendwie andere vorstellungen im kopf, klar, wenn man 4 jahre lang ein ganz anderes arbeitsleben gefuehrt hat (trotz norwegischem mutterkonzern). ich habe mich schon immer gefragt, wie sich schweden eigentlich kennenlernen bzw. freunde werden. wahrscheinlich als erwachsene unmöglich....

  • die Schweden , die ich bis jetzt kennengelernt habe ...absolut hilfsbereit ... doch, doch auch neugierig finde ich, ...warum , wieso in Sverige?

    aber eingeladen wird man selten...

    jaja, hilfsbereit und nett sind sie auf jeden fall die schweden, aber eben nicht mehr. in D ist es anders, da sagt man spontan, ach lass uns mal einen kaffee trinken etc. hier höchstens in der fika-pause

    ja, einwanderer...naja, wird schon, da ich einsamkeit gewohnt bin, werde ich schon klar kommen.


    ja, ich bin schon seit einer woche hier und ziehe erst im oktober in einem gemieteten ferienhaus, näher zur arbeit (statt 160 km nur noch 40 km eine strecke), da habe ich ein bisschen mehr freizeit.

  • heute morgen war wieder ein toller sonnenaufgang und morgennebel, und dann denke ich immer daran, dass meine schwester sowas nicht mehr erleben wird. dass ihr leben schon zu ende ist, sie nicht mehr unter uns ist und dass ihr leben in der vergangenheit liegt, dass sie nie nie wieder kommt und keine chance mehr hat, was zu ändern. dann fühle ich mich so hilflos, allein und auch schlecht, habe ein schlechtes Gewissen, weil ich noch die chance habe, ein anderes, besseres leben zu führen.

    warum musste ihr leben so schnell vorbei sein?? warum gab es keine zweite chance, andere bekommen ständig 2, 3, 4, 5 chancen, etwas zu ändern oder gut zu machen, sogar menschen, die böse sind. das ist so unfair!


    manchmal bilde ich mir ein, ich bin nur im urlaub und zu hause ist alles wie immer, ich komme bald heim und dann sind wir wieder zusammen. es fühlt sich auch an wie im urlaub, gleiches haus, gleicher geruch.

    aber dann fällt es mir wieder ein, das leben für immer verändert...denn hier im urlaub, in diesem haus und raum habe ich die unfassbare nachricht erhalten, die stimme meines vaters am telefon hallt immer noch im kopf mit den unbegreiflichen worten, das unwirkliche.

    dann klammert man sich an erinnerungen oder an wäre-hätte-taten: hätte ich sie doch nochmal angerufen, wären wir doch nochmal zusammengekommen, hätte sie nicht einfach ins KH gekonnt?, dann wäre wieder alles gut geworden. hätte sie doch wenigstens noch einen schönen geburtstag gehabt. hätte ich sie doch wenigstens noch einmal in die arme schliessen können....

  • Ja, das ist wirklich so in Schweden... man muss schon etwas "speziell" gestrickt sein... Warmes Gestricktes ist eh notwendig

    allerdings, heute ist es wirklich kalt brrr:)

    haha, ja, vielleicht, DANKE für die einladung!! wird aber noch was dauern, bis ich die zeit habe. im september bin ich schonmal in Hudiksvall auf konferens.

    und DANKE für die wünsche!!!

  • da musste ich mich nocheinmal einloggen

    JAAAAH <3:love:<3

    sie war nicht "nur" eine Hübsche<3

    sondern ...

    da kommt für MICH viel strahlende power rüber...


    nicht um es abzuwerten...

    vielleicht hatte sie es sich zur "Aufgabe " gemacht zuviel zu strahlen ?...

    PS.

    bin auch warm angezogen

  • liebe Sonja,<3:24::30:<3


    ich kenne sie ja nicht ... nur sehr rudimentär durch deine Schilderungen...

    und gleich vorweg...

    du schreibst sehr LIEBEVOLL<3<3 , trotz allem.... den Weg von ihr nicht immmer "gut" findend ... von ihr...


    Wie ich dir ja schon einmal geschrieben habe... zu Geschwisern hat man einfach eine SEHR tiefe Beziehung...wirklich sehr, sehr tief. Das hat rein garnichts mit sich viel Besuchen zu tun, auch nicht mit viel telefonieren so unbedingt...

    es ist einfach Familie... Irgendwie ja DAS Bollwerk in der Gesellschaft...


    und

    auch wenn du es bis jetzt nicht so vielleicht gesehen hast

    DU <3:30:<3 hast dich "hier " angemeldet, weil du ja um sie trauerst... <3<3

    Mit ALLEM , auch wenn es nicht um sie so beschreibend geht... drückst du ja eure VERBINDUNG aus... Alle Verbindungen haben ihre Licht - und Schattenseiten... Ich nehme gerne das Yin- und Yang Symbol für alle Verbindungen...


    Meine Schwester hat z.B. immer gemeint, das ich viel mehr gelächelt habe... beim ansehen von Fotos haben wir dann im Erwachsenenalter , insbesondere sie...gemerkt , dass sie viel mehr auf den Bildern gelächelt hat... mich aber als die "sonnigere" angesehen hat...


    Zum einen lächelt man sehr häufig auf Fotos, manchmal wird man ja durch dieses blöde " sag mal cheese" ja sogar dazu aufgefordert...

    bei deiner Schwester...

    bi s dein Papa in ihr Leben trat... kann ich mir vorstellen , dass es ein Tapferkeitslächeln war...

    Aber auch da schon einmal geschrieben

    DU...DU ...DU warst da noch garnicht da.,,. und bist nie verantwortlich gewesen für ihr lächeln...


    Wie geht es dir HEUTE<3<3:?:

    liebe, verbindende Grüsse ... auf einigen Lebensebenen... sende ich dir<3:24::30:<3

    deine Claudia Amitola

  • bi s dein Papa in ihr Leben trat... kann ich mir vorstellen , dass es ein Tapferkeitslächeln war...

    Aber auch da schon einmal geschrieben

    DU...DU ...DU warst da noch garnicht da.,,. und bist nie verantwortlich gewesen für ihr lächeln...

    nein, das glaube ich nicht, sie ist bei meiner oma gross geworden, bevor mein papa kam und da hatte sie es gut und hat meine großeltern sehr geliebt.

    nein, ich bin nicht verantwortlich, aber sie war nicht unglücklich in der kindheit, überhaupt nicht. das 'unglück' fing erst mit der schweren geburt meines neffen und der scheidung an...aber auch dann konnte sie noch lachen, vielleixht weil sie nicht so wie ich sich viel gedanken übers leben gemacht hat. sie war auch immer optimistisch...

    wenn sie dann vor ein paar monaten zu meiner mutter gesagt hat, dass sie keinen lebensmut mehr hat, war es wirklich ernst!! und ich werfe innerlich meiner mutter vor, dass sie dass weder erzählt hat damals noch meiner schwester geholfen hat oder nachgefragt hat...dann wäre alles 'rasugekommen' und anders geworden, bin da recht sicher. dann wäre der lebensmut vllt. wieder gekommen.

  • Liebe Sunbabe,

    man kann nachträglich nie wissen, ob es anders gekommen wäre ... Aber ich gebe dir recht, dass es vielleicht eine Chance gegeben hätte, wenn deine Mutter bzw. wer immer davon wusste interveniert hätte .....

    :30:

    AL Christine

  • Liebe Sonja


    Im Schuldthread hier haben wir schon viel über die Schuld diskutiert.. Wenn magst kannst Du dort reinschmöckern..:


    Ent- Schuld- igung...das Ende der Schuld



    Meine Sicht der Dinge wie in dem Schuldthread besprochen ist:



    Wenn Du irgendwem die Schuld gibst: Deiner Schwester, Deiner Mutter, Dir selber, der Gesellschaft wird nichts dadurch aufgelöst.


    Jeder lebte und tat was er in dem Moment für richtig hielt und dadurch kann es keine Schuld geben.


    Liebe Umarmungen <3


    Katarina

  • leider hatte ich keine zeit bis jetzt, oder naja, zeit schon, aber irgendwie habe ich es nicht priorisiert. ich weiss auch manchmal nicht , was sich schreiben soll, es ist ja immer das gleiche.

    ich fuehle mich einsam, verloren, allein gelassen, traurig, wuetend, verzweifelt, schuldig etc. pp. immer die gleiche leier. wann hört das bloss auf? ich versuche auch die ganze zeit eine entscheidung zu treffen, bez. meinens lebens.

    soll ich aufgeben oder mich noch mal aufraffen? lohnt sich das fuer die paar jahre ueberhaupt? aber ich habe die entscheidung natuerlich noch nicht getroffen...vor mir hin geschoben.

    aufgeben ist natuerlich bequemer, vielleicht aber auch wieder egoistisch...aber es ist ja nicht so, als wenn das leben besser werden wuerde, von nun geht es ja eher bergab, sprich noch viele verluste kommen auf mich zu, was nicht gerade zur freude, lebenslust etc. beiträgt. es ist aber auch jeden tag im alltag sche**, immer irgendein mist, den man bearbeiten muss, wie man so schön sagt, lösche ich immer nur irgendwelche feuer (oder versuche es), aber es tauchen immer neue auf. jeden tag gibt es probleme, entweder schon morgens oder als gute-nachtgeschichte. irgndwie immer was kleines, was scheuert, einem die unbeschwertheit nimmt. und dann gibt es mal einen schönene tag, der am abend sich in einen alptraum verwandelt, wie eine bstrafung, dass man einfach mal zu viel gelacht hat und gefordert hat.

    wenn ich aufgebe, dann tue ich anderen weh, jedenfalls möchte ich das gerne glauben. meine eltern können mir nicht sagen, ob oder dass sie mich lieben, daher weiss ich nicht, ob sie das ueberhaupt tun.


    ich bin den schei** echt leid...es hört sich bekloppt und selbstmitleidig an, aber mein leben war noch nie gut. ich war immer alleine, schon als kleinkind, da meine mutter sich weigerte, mich in den kindergarten zu geben. also war ich alleine zu hause und meine mutter hat nicht mit mir gespielt, ganz im gegenteil. daher habe ich wohl nicht so eine connection zu anderen aufbauen können. dann hatte ich zwar freundinnen in der grundschule und so, aber dann sind wir umgezogen und es war schwer, wieder freundschaften zu machen. dadurch habe ich gefressen, bin fett geworden und wurde dann gemobbt. und dann kamen noch so viele enttäuschungen als erwachsene hinzu, da habe ich schwierigkeiten, den menschen zu vertrauen. ist doch immer viel blala, jaja, freunde und so, aber wenn es drauf ankommt, waren die plötzlich weg...und es gab immer nur probleme unterschiedlicher natur, auch vor allem mit meinem körper, der irgendwie jeden tag austickt und manchmal einem das leben zur hölle macht, ohne richtig krank zu sein. ich hasse ihn, und ich habe schon soviel ausprobiert, um ihn mal nicht zu hassen, aber das schwein ist einfach schlauer im austricken und quälen.


    und bei fremden? tja, da kann man so einfuehlsam sein oder versuchen, kontakt aufzubauen, es besteht kein intresse an mir. ich werde eigentlich nie eingeladen, immer wieder bei irgendwelchen sachen/treffen vergessen (sogar bei der arbeit), nie angesprochen oder mal nach meinem befinden gefragt. dabei ist das eigentlich ein akt der höflichkeit/smalltalk, einfach zurueckyzufragen, wie es einem geht oder das WE war, wenn der andere gefragt wird.


    heute ein gutes beispiel: eine kollegin, die ich einmal gesehen habe letzte woche und die ich nett fand, schrieb eine mail an alle, dass sie sie bitte verstehen mögen, wenn sie sich manchmal komisch verhält, und sie nicht nach ihrem befinden gefragt werden möchte (oder nicht immerzu), sie ist in trauer um ihre mutter....

    also habe ich ihr zurueckgeschrieben, ihr mein beilied ausgedrueckt, dass ich das sehr verstehen könnte, ich in ähnlicher situation bin, weil eben meine schwester etc. (nur kurze erklärung) und dass ich ihr kraft wuensche/schicke...

    kam zwar eine dankesmail zurueck, aber nur als antwort auf meine mail und dann nur, dass sie ja noch mann und kinder hätte und damit allein wäre, und dass es schon besser werden wuerde und sie ihre mama vermisst und und ich, ich, ich...egozentrik.

    nicht wenigstens ein höfliches beileidsbekunden, wir sind doch in der gleichen situation!

    typisch schwedisch, die sind sowieso immer sehr mit sich selbst beschäftigt. somit hat sich das aber fuer mich erledigt, ich habe frueher immer energie in menschen gesteckt, die nur an sich gedacht haben. und mache es immer noch, weil ich offensichtlich zu gutgläubig bin. hatte mir doch eine freundin versichert, ich könnte sie immer anrufen und wir sprechen etc. mmh, klar, habe ich gemacht, und worueber sprechen wir? ueber ihre umzugsprobleme, probleme mit dem maler und tapetsierer (na, solche probleme hätte ich auch gern...) und das ist ja alles so schrecklich, und ise könnte ja nur noch heulen....blabla. na, da war ich schon enttäuscht, ich kann sie ja verstehen, hat ihre eigenen päckchen...aber ich komme noch nicht mal dazu, was zu sagen.


    eine andere freundin ist da ganz anders, obwohl wir lange keinen kontakt hatten...hat mir geraten, ich soll auch versuchen, mit den schweden hier darueber zu reden, und dass es gar nicht schlimm ist, vor anderen zu weinen und dass es vielleicht ganz gut ist, andere mit seinen gefuehlen oder seiner trauer zu 'belasten'.

    aber ich glaube, nach dem erlebnis mit der kollegin lasse ich das besser. auch mein chef konnte kein mitfuehlendes wort lassen, als ich es ihm erzählt habe, einfach nur, damit er weiss, wo er dran ist und nicht, um aufmerksamkeit zu erregen. dabei hat er selber vor 1,5 jahren 2 cousinen beim anschlag in stockholm verloren, da muesste man eigentlich mit solchen situationen umgehen können.

    und genau diese verhaltensweise macht es dem trauernden noch schwerer, ueber seine situation zu sprechen mit anderen, weil man das gefuehl hat, die anderen werden dadurch in eine unbequeme lage gebracht und so scheint es ja auch zu sein. es ist ja auch komisch, frueher haben mir auch die worte gefehlt, wenn einem bekannten oder freund das passiert ist, aber das habe ich dann auch kund gegeben, dass ich nicht genau weiss, was oder wie ich was sagen soll. klar, kamen dann auch mal floskeln raus, aber wenigstens das.


    das mal dazu, wie ich mich allgemein fuehle...einfach keine lust mehr. dazu kommt natuerlich noch der innerliche zusammenbruch, der so 2-3 mal täglich kommt, ohne dass ich es verhindern könnte.

    warum musste sie gehen? warum so frueh? warum so ein unglueckliches leben und tragisches ende? warum nicht mal ein happy end? eine zweite chance? noch eine umarmung. och einmal sehen, noch einmal sprechen.

  • Liebe Sunbabe,

    man kann nachträglich nie wissen, ob es anders gekommen wäre ... Aber ich gebe dir recht, dass es vielleicht eine Chance gegeben hätte, wenn deine Mutter bzw. wer immer davon wusste interveniert hätte .....

    :30:

    AL Christine

    nein, das kann man natuerlich nicht wissen, aber eben noch etwas anders machen vorher...

  • Wenn Du irgendwem die Schuld gibst: Deiner Schwester, Deiner Mutter, Dir selber, der Gesellschaft wird nichts dadurch aufgelöst.

    Jeder lebte und tat was er in dem Moment für richtig hielt und dadurch kann es keine Schuld geben.

    nun ja, da bin ich anderer meinung: natuerlich ändert sich in meinem fall da nichts und ich gebe eigentlich weder meiner mutter noch meiner schwester eine 'schuld'.

    ich muss dir widersprechen, denn wenn ein mörder, terrorist oder anderer verbrecher eben etwas macht, dann hält er es in dem moment fuer richtig, hat aber trotzdem schuld an seinen taten. es gibt schon schuld, und zwar in dieser welt jede menge. die hölle wird ueberfuellt sein.

    dass ich manchmal meine schwester gemein behandelt habe und ich sie sogar richtig von mir weggestossen habe und ihr nicht geholfen habe, habe ich nie fuer richtig gehalten, es war egoismus, gier und selbstschutz, vermeintlicher selbstschutz, denn meine schwester hätte mich mit sicherheit nicht so ausgenutzt oder enttäuscht, wie meine angeblichen freunde frueher. aber sie musste sozusagen dafuer herhalten oder buessen, weil ich das vetrauen in menschen verloren habe.

  • ich hatte einen wunderbaren traum letzte woche: zuerst habe ich meine schwester auf eine bank sitzen sehen von weitem im ueblichen outfit.

    dann später war meine mutter da und lag mit meiner schwester in einem weissen kleid (das totenhemd vom bestatter) auf dem boden und sagte: sie ist doch tot. ich stimmte zu und meine mutter sagte dann. nein, sie ist doch nicht tot, sie ist nicht tot. ich nahm meine schwester und setzte sie auf einen stuhl, weich, leicht und beweglich wie eine stoffpuppe war sie. plötzlich schlug sie die augen auf und lächelte, strahlte schon fast wie auf dem bild oben, das gesicht war rosig und jung, ich sah ihre wunderschönen augen und meine freude war immens. ein so grosses freudengefuehl, ich konnte das im traum so intensiv fuehlen!! ich klatschte in die hände vor freude, was ich eigentlich nie mache. ich sah sie an, leicht von oben irgendwie und freute mich wahnsinnig. sie lächelte, dann schlug sie die augen zu und sah wieder so aus wie beim bestatter als wir abschied genommen haben. ich sagte zu meiner mutter: sie ist doch tot.

    dann bin ich aufgewacht, aber dieses freudengefuehl hat noch was angehalten, aber als es dann weg war, wurde es noch schlimmer, die erkenntnis, dass es leider nur ein traum war....

  • sie sind absolut kein Ersatz für deine daraus resultierende ....

    jaaaaah was , heraus finden ?????? dich SELBER dann anders "ansehend..."


    das werden wir mit der Zeit ZUSAMMEN , wenn du magst HIER im Forum oder in einem Mailaustausch ,... oder BESUCH herausfinden...

    und jaaaaaaaahhhhhhh

    es ist ein extrem langer Prozess manchmal...

    bin mir nicht sicher, was du meinst, liebe Amitola...

    verstehe ich nicht :(

    vielleicht magst du es mir erklären?


    eigentlich interessiert mich meine kindheit nicht mehr, ich meine, sie ist vorbei und gut. es war nur eine erklärung, warum es mir wohl an sozialer kompetenz fehlt, denn sowas lernt man frueh im kindergarten, aber nicht alleine zu hause. und vielleicht verstehe ich so manche dinge im menschlichen miteinander nicht ;)

  • Liebe Sunbabe,<3


    Ich spüre bei dir so viel Kummer, so viel Verzweiflung, so viel Angst, so viel Schmerz...und am liebsten würde ich dich jetzt in den Arm nehmen und dich, ohne große Worte ,

    hin und herwiegen oder zumindest deine Hand halten. Leider geht das nicht aber fühle dich - wenn du magst - sanft umarmt :24:

    Du kannst dir wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich dich verstehe .Ich kenne dieses düstere Gefühl, wenn man keine Perspektive in seinem Leben sieht, wenn alles irgendwie keine Bedeutung mehr hat, wenn man sich zutiefst einsam fühlt und man überlegt, ob man Aufgeben oder weitermachen soll.

    Aber glaube mir liebe Sunbabe, "Aufgeben ist keine Option".( siehe mein leider etwas verwaister thread unter " Dies und das)

    Auch ich bin durch die Hölle gegangen ( vielleicht erinnerst du dich an meine Antwort hier in deinem thread, als ich dir von Meinem Umgang mit meinen Schuldgefühlen schrieb).

    Meine Mutter tötete sich selbst - da war ich gerade mal 11. Mein Vater heiratete kurz darauf seine Geliebte ( die kein Kind wollte) und ich wurde innerhalb der Verwandtschaft herumgereicht , bis ich endlich zu liebevollen Pflegeeltern kam, die dann aber leider viel zu früh ,beide gleichzeitig , tödlich verunglückten. Es gäbe noch viel mehr trauriges zu berichten bis hin zu einer bitterbösen Scheidung , finanzieller Not (alleinerziehend, Vater der Kinder zahlt für sie keinen Unterhalt) und .und .und. Aber das gehört jetzt nicht hierher.

    Jeder Einzelne hier hat so sein Päckchen zu tragen...


    Auch mir fällt es schwer zu vertrauen - sowohl Fremden, als auch sog. Freunden.Ich weiß eben, wie grausam Menschen sein können, besonders die, denen man vertraut und die dieses Vertrauen vehement einfordern.

    Es gab Zeiten, da fühlte ich mich wie das sprichwörtliche 5. Rad am Wagen, glaubte von anderen ignoriert zu werden, fühlte mich ganz und gar nicht liebenswert und oft von anderen "im Stich gelassen"., fühlte mich selten zugehörig, sehr einsam und allein


    Bis vor einigen Monaten ,litt ich eineinhalb Jahre lang , durchgehend an einer schlimmen Depression mit zwanghaften Suizidgedanken. (nicht dazugezählt sind die vielen, kürzeren, depressiven Phasen seit meiner frühen Jugendzeit.)


    Sunbabe, vieles was du so schreibst, erinnert mich an diese Zeiten. Ich bin kein Arzt und keine Fachfrau, aber könnte es sein, dass du in einer waschechten Depression steckst? Wenn ja, bräuchtest du fachgerechte Hilfe, um da "raus" zu kommen.Das schafft man alleine nicht.

    Ich habe lange - viel zu lange - gebraucht, um mutig genug zu sein und professionelle Hilfe einzufordern. Es ist mir sehr schwer gefallen , meine Depressionen zu akzeptieren und dazu zu stehen

    Für mich waren D. ein Zeichen für Charakterschwäche, ein moralischer Makel. Aber das ist es nicht!

    Ich war einige Zeit stationär - sowohl kurze Zeit in der Psychiatrie (habe mich selbst eingewiesen) als auch in einer psychosomatischen Klinik. Das war, rückwirkend gesehen, die BESTE Entscheidung gewesen, die ich in den letzten Jahren getroffen habe. Es gibt zwar immer noch viele Auf und Abs , aber alles ist nicht mehr so qualvoll, so lähmend , voller Schuldgefühle .. Vor allem - diese zermürbenden Gedanken ans AUFGEBEN sind nicht mehr da.:!:

    Zur Zeit muss ich mich einer Chemo unterziehen.Und weißt du was? Noch nie fand ich das Leben so lebenswert, so spannend ! Trotz allem.:!: Noch nie habe ich so gerne gelebt!

    Sunbabe, bitte, versuche nie die Hoffnung aufzugeben


    Zitat Sunbabe:

    "soll ich aufgeben oder mich nocheinmal aufraffen? Lohnt sich das für die paar Jahre überhaupt?  ... aufgeben ist natürlich bequemer...es ist ja nicht so, als wenn das Leben besser werden würde..

    von nun geht es ja eher bergab, sprich noch viele Verluste kommen auf mich zu....."

    Tja , liebe Sunbabe, woher weißt du so genau, dass es bergab geht, dass das Leben nicht besser wird.? Sind das unumstößliche Tatsachen, zu 100% bewiesen? Oder "nur" Phantasie? Kopfkino ? Niemand kann in die Zukunft blicken und oft entwickelt sich etwas in eine Richtung, an die man nie gedacht hat bzw nie gewagt hat davon zu träumen. Ich denke, deine Kristallkugel gehört zur Reparatur :) Ganz dringend.8o Besser noch: du schmeißt die weg. Die ist vollkommen kaputt ...

    Ja, und Verluste, gehören nun mal zum Leben - leider - und je älter man wird, um so mehr Verluste , jedweder Art ,muss man erleiden. So ist das Leben.Da kommt niemand daran vorbei ...Auch wenn es anders viel schöner wäre ...

    Übrigens, die Rehaabteilungen sind voll von Menschen mit Querschnittslähmungen (oder anderen ganz schlimmen Folgen), die versucht haben, sich das Leben zu nehmen und denen zum Teil nur noch übrig bleibt, vor sich hin zu "vegetieren", dem Siechtum ausgeliefert. So einfach mal am Rande erwähnt.

    Und niemand weiß, was einem auf "der anderen Seite" erwartet.Ob das dann sooo viel bequemer ist? Vielleicht muss man sich noch größeren Herausforderungen stellen. Kann sein, muss nicht.

    Ebenfalls einfach mal so zum Nachdenken hingeworfen.


    Aber - wie schon erwähnt - ich verstehe deine Gefühle und Gedanken und kann sie gut nachvollziehen


    Während meinen Depressionen dachte ich, ich würde soo nicht weiter leben können. Jeder einzelne Tag war ein Kampf. Ich lebte nicht, ich funktionierte nur noch.Ich fühlte mich, als würde ich allein im All schweben - ganz verloren...Ich fand keine Worte, um meine Verzweiflung zu erklären aber ich war fähig, zu lächeln, Witze zu machen, locker zu plaudern und GLEICHZEITIG meinen Tod zu planen. Verrückt nicht?


    Kennst du das Buch " Saturns Schatten" von A. Solomon. Darin heißt es:" Mit der Depression bekämpft man zugleich sich selbst". Wie ich finde ein wahrer Satz. Ich habe mich selbst so gehasst, dass ich versuchte, mir das Leben zu nehmen. Inzwischen will ich nicht mehr tot sein! Und ich glaube, dass ich weniger mich selbst gehasst habe, als vielmehr die Person, zu der ich während meiner D. wurde (verstehst du, was ich meine?)

    Eigentlich wollte ich auch nicht "richtig" sterben, sondern "nur" ein ANDERES Leben führen...aber ich wußte einfach nicht WIE.Ich wollte nur meine Gedanken, meine Gefühle zum Schweigen bringen...


    Eine Depression verändert die Denkweise. Logik, Vernunft und die Interpretation von Fakten und Ereignissen funktionieren nicht mehr richtig . Es liegt in der Natur der D., dass sie das Blickfeld so weit einschränkt, dass Probleme und Schwierigkeiten als unlösbar einschätzt werden. Mein Psychiater sagte mir sogar, dass selbst der IQ in solchen Phasen um etliche Punkte niedriger sei als sonst. Der Verstand ist regelrecht verschleiert , Man ist sozusagen "ver-rückt." (NICHT im Sinne von wahnsinnig) Das Gute - man kann alles wieder zurück-rücken. Die kranke Art zu denken verändern, sich u.a. seine Denkmuster bewusst machen und diese dann auch tatsächlich ändern wollen. Das ist zwar sehr schwer, aber machbar...und geht nicht ohne Hilfe von außen.


    Hast du schon mal an Gruppentherapie gedacht?


    Was könnte dir etwas Halt geben?


    Was erdet dich?


    Zitat Sunbabe:

    "...ich weiß manchmal auch nicht, was ich schreiben soll,es ist immer das gleiche"...

    Na und? Dann schreib doch das Gleiche. Immer wieder. Warum nicht? Das darf man hier. Beim immer wieder schreiben, ordnet sich vieles. Hier ist ein Platz, wo du jammern und klagen kannst - so oft du das brauchst und so lange bis alles weggejammert ist. Wir halten das aus ...


    Ich wünsche dir alles Gute.

    Vor allem etwas Leichtigkeit, innere Ruhe, Ausgeglichenheit und ganz viel Hoffnung, Zuversicht und Glaube an dich und an das Leben. Hab Geduld mit dir und sei dir deine BESTE FREUNDIN.


    Bitte, pass auf dich auf und tu etwas FÜR DICH.

    Beschuldige dich nicht so sehr und verurteile dich nicht so sehr, denn DAMIT änderst du nichts an den Tatsachen. Im Gegenteil, du quälst dich nur , leidest unnötig und vergeudest dabei viel zu viel Energie. Energie, die du nutzen könntest, für andere da zu sein, z.B um dich um benachteiligte Menschen zu kümmern etc. Stellvertretend für deine Schwester. Ich denke, das wäre evtl. ein Weg, um deine "vermeintliche Schuld", dein "Versäumnis" (so siehst du es ja) an deiner Schwester "wieder gut" zu machen. Verschenke deine Liebe an Menschen, die deine Liebe, deine Zuneigung, deine Hilfe, dein Können, dein Wissen "not-wendig" haben, an Menschen die DICH brauchen... Wie denkst du darüber? Das soll jetzt keine Bevormundung sein, kein Ratschlag oder so. Es ist nur ein Gedanke von mir, so als Anregung für eine Art Wiedergutmachung, falls dir so etwas wichtig ist. Deine Schwester braucht diese Hilfe nicht mehr - ihr geht es sicherlich gut, egal wo sie ist .... Aber andere, noch Lebende, könnten dich vielleicht gut brauchen...


    Liebe Sunbabe, ich hoffe ,ich habe dich mit meinem Beitrag und mit meinen Gedanken nicht verletzt und bin dir auch nicht zu nahe getreten

    Wenn doch, schreibe es mir ruhig.

    Manchmal vergalopiere ich mich - ohne Absicht - und oft drücke ich mich sehr ungeschickt aus . Zudem neige ich dazu in jedes, noch so kleine Fettnäpfchen, zu hüpfen, ohne es zu merken.

    Ich möchte nicht taktlos sein.


    Mach's gut


    Und vergiss nicht: Aufgeben ist keine Option:!:


    blaumeise :24:

  • Liebe Sunbabe, liebe Blaumeise, ich lese eure Einträge mit tiefer Rührung und Demut, denn ihr habt es so schwer gehabt im Leben, wie ich es nie hatte und dennoch kann ich eure Gefühle so sehr nachvollziehen, denn auch ich hatte und habe mit diesem dunklen Strudel zu kämpfen, der das Leben ausweglos erscheinen lässt und einem jede Freude und Hoffnung nimmt.

    Ich kann mich nur Blaumeises wunderbarem Beitrag vollinhaltlich anschließen, der in dem Fazit endet - Aufgeben ist keine Option!


    Jetzt nach dem Tod meines geliebten Mannes, der mein letzter und einziger Halt im Leben war, stehe ich vor der besonderen Aufgabe, mein Leben nun allein in den Griff zu kriegen und ich habe weiß Gott oft genug daran gedacht, wie ich ihm nachfolgen könnte, während ich nebenbei meinen Alltag relativ normal bewältige. Ich bin voller Zweifel und Ängste, was die Zukunft bringt, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, was das alles soll, denn genau wie ihr finde ich das Leben als eine Herausforderung und habe nie wirklich gern gelebt, auch vor dem Tod meines Mannes schon nicht, obwohl ich die schönen Momente darin auch durchaus als seltene Ausnahme genossen habe und allein für ihn und meinen Vater gelebt und darin meine Erfüllung gefungen habe.


    Selber umbringen könnte ich mich schon wegen meiner Zweifel an allem und jedem nicht, was wäre, wenn es ein Jenseits und Lebensaufgaben wirklich gibt und ich muss das alles dann nochmal machen? Das wäre dann ja noch schlimmer als es schon ist.

    Und ja, ich wiederhole mich auch dauernd, denn mein Lebensthema beschäftigt mich permanent und muss immer wieder angesprochen und ausgesprochen werden und das tut mir gut.