Mama du fehlst so

  • Hallo zusammen,

    Heute vor genau 1 Woche ist meine Mama gestorben und ich vermisse sie so unendlich.

    Vor 2 1/2 Jahren bekam sie die Diagnose Eierstockkrebs, welcher bereits auf die Gebärmutter und das Bauchfell gestreut hatte. Innerhalb von 1 Woche wurde dann auch schon operiert und weitestgehend Alles entfernt. Direkt im Anschluss folgte die 1. Chemo und wir waren so glücklich, da sie keinerlei Nebenwirkungen hatte. Nach dieser Chemo sah es schon sehr gut aus, sie bekam noch eine leichte Folgechemo, damit auch Alles weg bleibt.

    Nach dieser Chemo war meine Mum bei der Frauenärztin, welche "freie Flüssigkeit" im Bauchraum feststellte. Nach allen möglichen Untersuchungen entschieden die Ärzte, dass noch eine 3. Chemo folgen sollte, die eigentlich nur für das Wasser sein sollte. Diese Chemo änderte Alles. Sie nahm Woche um Woche immer mehr ab, essen wollte sie kaum noch was, da nichts mehr schmeckte und plötzlich bekam sie sehr schlecht Luft, sobald sie sich nur etwas anstrengte. Also wieder ins Krankenhaus. Das Wasser im Bauchraum wurde immer mehr und drückte auf die Lunge und die Organe. Man legte ihr links und rechts jeweils eine Drainage, damit mein Paps ihr alle paar Tage zuhause das Wasser rauslassen kann. Anschliessend waren wir noch etwa 3x im Krankenhaus, weil die Drainagen immer wieder verstopften. Ihr ging es immer schlechter, aber sie hatte den Mut noch nicht verloren. 4 Wochen vor ihrem Tod erfuhr ich, dass ich schwanger bin. Ich erzählte es meinen Eltern gleich und hoffte das diese Neuigkeiten ihr neuen Auftrieb geben würden. Letzte Woche Sonntag waren wir noch zu 4 (mit meinem Mann) minigolfen. Es waren zwar einige Sitzpausen nötig, aber sonst ging es super. Am Montag bekam sie wieder so schlecht Luft, dass meine Eltern wieder ins Krankenhaus führen. Meiner Mum wurden 2 Liter aus dem Bauch + 1 Liter unter der Lunge abgesaugt. Zur Beobachtung sollte sie aber im Krankenhaus bleiben. Am Abend dann der 1. Anruf "der Kreislauf klappt zusammen-sie müssen kommen". Wir sind ins Krankenhaus gerast und als wir bei ihr waren, wurde ihr Kreislauf zum Glück wieder besser. Aber sie konnte kaum noch sprechen...laut den Ärzten waren die 3 Liter Wasser wohl zuviel für den Körper. Da es ihr wieder besser ging, fuhren wir heim und besuchten sie Dienstag Mittag wieder. Bei meinem Mann und mir war sie noch einigermaßen fit und unterhielt sich auch ein bisschen mit uns. Als mein Dad nachmittags bei ihr war, lag sie nur noch mit offenen Augen da und sprach garnicht mehr. Abends 20 Uhr der nächste Anruf vom Krankenhaus "es sieht nicht gut aus-kommen Sie vorbei". Ich fühlte mich wie in einem Alptraum. Als wir ankamen, war sie garnicht mehr ansprechbar und laut der Schwester wohl schon auf der Reise ?

    Ich weiss nicht woher, aber ich wusste, dass sie nicht geht, wenn wir dabei sind. Wir verabschiedeten uns alle und fuhren nachts um 12 heim. Um 1:15 kam der Anruf, dass sie eingeschlafen ist. Ich weiss nicht, wie ich das Alles ohne sie schaffen soll...Sie hatte sich so sehr auf ihr Enkelchen gefreut und jetzt das.

    Ich vermisse sie sooo sehr.

  • liebe Nici<3


    es wird hier NIE so einfach als Floskel hingeschrieben..

    Mein/ unser Mitgefühl<3

    Fühle dich aufgenommen in diesen Kreis der Trauernden...


    Ja ...du beschreibst den häufigen Leidensweg eines an Krebs erkrankten Menschen ..

    Für mich ist es wirklich sehr wichtig nicht von einem Krebskranken zu sprechen , sondern von dem MENSCHEN der erkrankt ist...

    Daraus entstehen ja häufig unwohle Gefühle , wenn man dann viele Krankenhausaufenthalte zu bewältigen hat...


    Bei dir ist es deine Mama... und auch dir schreibe ich...

    Zur Mama hat mein eine ganz besondere Bindung...

    Es ist ja der Mensch der uns geboren hat... in deren Bauch wir ja geschützt und geborgen waren.. ein ganz besonders er-LEBEN<3<3


    Ja, die Fortschritte und Möglichkeiten in der Medizin für den Menschen gedacht, gemacht...


    Sie sind häufiger eher ein Segen , denn ein "Fluch"...


    Ich bin KEINE:!: Aerztin und selbst wenn ich eine wäre , ist es sehr zweifelhaft , ob man das richtig einschätzen kann...

    dennoch

    vielleicht hilft es dir ein klein wenig

    Ich stutzte wie ich las

    Vor 2 1/2 Jahren bekam sie die Diagnose Eierstockkrebs, welcher bereits auf die Gebärmutter und das Bauchfell gestreut hatte

    die Gebärmutter und das Bauchfell waren angegriffen... das KANN zu grösseren Komplikationen führen... auch leider zu einem späteren Zeitpunkt...


    Ihr seid diesen Weg in für mich , durch das lesen hier , sehr intensiv liebevoll zusammen gegangen... und deine Mama und dein Papa <3<3

    Man legte ihr links und rechts jeweils eine Drainage, damit mein Paps ihr alle paar Tage zuhause das Wasser rauslassen kann.

    durch diese ...für mich sind es innigste "Handlungen" wächst die Liebe zu diesem geliebten Menschen einfach sehr ...

    Wobei ich es wichtig finde, dass es auch da unbedingt zu Erholungpausen des Behandelnden beDARF...

    Also deines Paps und für euch alle<3:30:

    Dennoch kann ich es auch absolut begreifen , das ihr JETZT soooo immens gerne die "Handlungen machen würdet ... Das ging mir häufiger in meinem Leben , weil ich schn sehr viele geliebte Menschen verabschieden MUSSTE... Es bleibt immer ein müssen...


    Vielleicht kannst du die dritte Chemo dennoch als einen VERSUCH l ansehen, der aus dem HELFEN WOLLEN heraus entstanden ist...


    das habe ich vor kurzem Moncherie geschrieben und du hast es sogar geahnt


    Ich weiss nicht woher, aber ich wusste, dass sie nicht geht, wenn wir dabei sind. Wir verabschiedeten uns alle und fuhren nachts um 12 heim. Um 1:15 kam der Anruf, dass sie eingeschlafen ist.

    sehr geliebte Menschen können sich häufig erst von dieser Erde verabschieden , wenn ihre LIEBEN nicht mehr im Raum sind...


    Selbst wenn man im Raum isr, bedarf es ...meiner Meinung nach...

    das dieser geliebte Mensch GEHEN oder STERBEN darf... DARF... das man ihn "loslässt"... innerlich


    Auch nur ein vielleicht...

    ein Vielleicht irgendwann so fühlend in deiner BEGREIFLICHEN TRAUER....


    Gerade WEIL DU<3<3 schwanger warst...

    war deine MAMA echt erfreut ...

    Erfreut in dem Sinne, dass sie den nicht enden wollenden Kreislaufes des Lebens BEI DIR gesehen<3<3

    und WAHRgenommen hat...


    Das kann ihr trotz aller Schwere der Krankheit einen innerlichen Frieden gegeben haben...


    Ich wünsche dir diese Geborgenheit , die hier viele empfinden ...

    und

    das schreibe ich immer....

    schreibe ...schreibe...schreibe... all DEINE Empfindungen , deine ERINNERUNGEN hier hinein...

    es ist HILF-REICH<3<3

    deine Claudia Amitola

  • Liebe Nici,


    sei herzlich begrüßt in unserer Mitte.


    Wir alle hier können deinen großen Schmerz erahnen und mitfühlen, denn jeder, der hier schreibt, hat einen oder mehrere liebe Menschen gehen lassen müssen


    Ich weiß, dass Worte in dieser Situation kaum trösten und dir den Schmerz nicht wegnehmen. Daher möchte ich dich jetzt nur kurz ganz sanft in den Arm nehmen:30:



    Weine ruhig, lass all deine Gefühle fliessen und halte nichts zurück.Das reinigt die Seele und wenn dir danach ist: verkrieche dich ruhig eine Zeitlang. Tue nur das, was dir richtig erscheint. Du musst nicht immer stark sein.


    Und Amitola hat recht: schreibe, schreibe, schreibe...Hier in diesem Forum hat alles Platz ( selbst widersprüchliches ). Schreibe, auch wenn das Schreiben sehr weh tut und dabei die Tränen strömen . Doch das Beschreiben, das Ausdrücken hilft den Schmerz zu lindern und nach und nach zu heilen bzw zu verändern. Außerdem - beim hier schreiben fühlt man sich - zumindest im Moment - etwas weniger einsam ( ging mir so ) denn alle hier verstehen dich. Jeder hier weiß, wie sehr dein Herz schmerzt.


    Wichtig ist erstmal Tag um Tag zu überleben - einen Tag nach dem anderen. Das ist schwer - ich weiß:30:


    Die Mutter gehen lassen zu müssen ist unbegreiflich. Eine Mama kann nichts und niemand ersetzen.( egal wie alt man ist ) Man fühlt sich heimatlos, schutzlos ...


    Meine Mutter starb (Suizid ) als ich 11 Jahre alt war. Meine spätere Pflegemutter ist ebenfalls schon tot. ( tödlicher Unfall ) -

    Ich habe noch mehr mir liebe Menschen gehen lassen müssen z.B. meinen Pflegevater, meinen leiblichen Vater, meine engste Vertraute <3 ( <3du fehlst mir so schrecklich, gerade jetzt bei meiner schwierigen Behandlung)


    Liebe Nici, magst du uns noch ein wenig mehr von deiner Mama erzählen?


    Bevor ich dich jetzt zu sehr zutexte:


    :24::30::24:. das aber nur, wenn du magst


    Ich hoffe, du kannst heute Nacht ein wenig schlafen.


    Ich schicke dir ein großes Kraftpaket.


    AL

    blaumeise

  • Liebe Nici,

    das tut mir leid, dass deine Mama das Baby nicht mehr erleben durfte, dass ihr jetzt ohne sie weiterleben müsst.

    Ich kann dich wirklich verstehen. Meine Tochter war im 4. Monat schwanger als ihr Vater, mein Mann auch nach

    einer über 3järigen Krebserkrankung am 27.02.2018 für uns doch immer noch überraschend verstarb.

    Er hat es noch gewusst, dass er wieder Opa wird und hat sich so sehr darauf gefreut. Der kleine Junge ist Ende

    Juli zur Welt gekommen, und es zerreißt uns allen das Herz, dass er ihn nicht mehr in seinen Armen halten darf.

    Aber wir glauben, dass er es weiß und ihn auch immer sehen kann und sich über ihn freut und dass er immer bei uns ist.

    Aber es tut verdammt weh und keiner kann dir und deinem Papa helfen. Mein Mann war 54 Jahre, wir hätten noch

    soviel zusammen mit unseren Enkelkindern unternehmen wollen, ich komme nicht im geringsten darüber hinweg.

    Ich wünsche dir und deinem Papa viel Kraft und eine erträgliche Nacht.

    LG Maria