Beiträge von Mariab

    Liebe Elke,

    Unsere Ehe war wunderbar. Alleine ist nichts mehr schön. Man kann machen was man will, er fehlt bei jedem Atemzug. Wir waren 35 Jahre zusammen davon 31 verheiratet. Er hat mein Leben reich gemacht und jetzt lebe ich nur noch halb. Jeder Tag vergeht, nichts ist mehr schön. Wie soll ich weiterleben, bin 52. Wie lange dauert es noch, bis wir wieder zusammen sein dürfen.

    Liebe Elke,

    Ja, am wochenende ist nichts mehr. Wir haben meist was unternommen, sei es fahrradtouren, oder einkaufsbummel. Nichts mehr ist geblieben, Fahrradfahren macht alleine keinen spass mehr, für grosse shoppingtouren reicht das Geld nicht mehr. Keine lieben Worte, keine Unterhaltung, kein Kuss mehr. Es ist zum verzweifeln. Ich kann es nicht akzeptieren. Was ist meinen leben noch. Ich kann immer zu meinen Kindern, aber sie können noch soviel für mich tun, meinen Schatz kann niemand ersetzen. Wie du sagst ich kann meine enkelkinder in den Armen halten. Er hat die große (jetzt 2 Jahre) so sehr geliebt und wollte noch soviel mit ihr unternehmen, den kleine 14 (wochen) hat er nicht mehr erleben dürfen. Er darf sie nicht mehr haben und ich schon,, damit muss man erst fertig werden. Es ist so schlimm für mich.. Lg Maria

    Ich fühle mich getrieben etwas zu tun und gleichzeitig wird mir alles zu viel,

    So geht es mir auch, irgendwie schaff ich nicht wirklich viel Sinnvolles.

    Kann mich auch nicht aufraffen, "alleine" eine Ausflug oder so was zu machen.

    Gefällt mir ja eh nicht mehr.

    Heute hab ich mit einer Frau gesprochen, die auch ihren Mann verloren hat.

    Sie hat auch gesagt, dass die anderen das nicht verstehen können, dass man

    da so lange trauert, aber wir haben es ja früher auch nicht verstanden.

    So fühlen wir uns am besten unter Gleichgesinnten aufgehoben.

    LG Maria

    Liebe Hedi,

    Danke für deine lieben Worte, ich weiß auch nicht genau was mit mir los ist, ich denke an irgendwas in unserer schönen

    gemeinsamen Zeit, dann weine ich schon wieder. Ich vermisse ihn halt so sehr, dass ich gar nicht mehr lachen will.

    Vielleicht wird es ja in irgendeiner Form besser, aber ich will immer nur mit ihm eng verbunden sein.

    LG Maria

    Genauso war es bei uns auch. Ich habe alles mögliche genommen, dass ich nicht krank werde, weil ich meinen Mann auf keinen Fall anstecken durfte.

    Und ich war auch nie krank und unser Enkelkind in den 11/4 Jahren auch nicht, sie wurde in dieser Zeit gestillt und war bis dahin nie krank. Jetzt ist

    sie öfter krank und ich hab auch schon 2 mal eine Erkältung gehabt, Hab mir schon öfter gedacht, warum das so geklappt hat. Aber leider hat der

    blöde Krebs, wie du auch schreibst, uns das schlimmste angetan.

    Bei uns in der nähe werden solche Sachen gar nicht angeboten. Weit zu fahren, hab ich keine Lust.

    Und außerdem bin ich gar nicht bereit was zu machen, ich will das gare nicht, irgendwie will ich gar

    nicht dass der Schmerz weggeht. Ich will immer nah bei ihm sein, und nicht wieder ein lustiges

    Leben führen. Ich bin einfach zu sehr mit ihm verbunden gewesen, dass ich das alles verdrängen

    kann.

    Beim Grab meines Mannes wurde vorgestern der Grabstein gesetzt. Das hat mir sehr viel gekostet, als ich

    rauskam und ihn gesehen hat. So endgültig sein Name in Stein gehauen, ich habe den ganzen Tag wieder

    geweint. Wäre so schön, wenn wir für das Geld zusammen eine Reise gemacht hätten. Und jetzt muss ich

    einen Grabstein kaufen.

    Liebe Dami, ist bei mir auch schon fast 8 Monate her, konnte mich nicht entscheiden, weil in diesem Grab

    ja auch schon meine Eltern sind und kein Platz mehr auf dem Stein war. Bei unserer Kleinstadt ca. 4000

    Einwohner, werden auch schon einige darauf gewartet haben. Ist mir aber egal, mein Mann ist für mich

    nicht da draußen unter der kalten Erde, er geht mit mir jedes mal wieder mit nach Hause.

    Hallo ihr lieben,

    Seit gestern hat es mich wieder voll erwischt. Als ich auf den Friedhof kam, war der neue Grabstein dort. Das hat mich so tief getroffen, dass ich den ganzen Tag weinen musste. Das endgültige sein Name in stein gehauen. Hätte nicht gedacht dass mich dieser Anblick so mitnimmt. Hab heute noch Kopfweh vom weinen gestern.

    Außerdem habe ich gestern auf schwiegervaters 80. Geb. Auch wieder viel geweint. Der lieblingscousin meines Mannes war dort. Hab ihm die ganzen Fotos seiner letzten 5 Wochen Leidenszeit im Krankenhaus gezeigt. Hat bis jetzt außer meiner Kinder noch niemand sehen wollen. Das hat mir gut getan, dass einer Anteilnahme gezeigt hat, und sich die qualvollen letzten Wochen erzählen ließ. obwohl ich beim erzählen ständig weinen musste. Er hat mir bestätigt, wie schlimm es ist und mich immer wieder in die Arme genommen.

    Lieber Thomas, das glaube ich auch, dass wir unsere Liebsten wieder sehen und vor allem wieder lieben und Zusammensein

    dürfen, sonst würde ich total durchdrehen.

    Bei mir war es auch ein Dienstag an dem mich mein Mann verlassen musste. Ich weiß sicher er wollte nicht weg von mir.

    In 8 Tagen werden es 8 Monate und ich kann genau wie du nicht sagen, ob diese sehr schnell oder sehr langsam vergangen

    vergangen sind. Jeder Tag endet alleine im Wohnzimmer sitzend und ich muss mich aufraffen, dass ich nach Mitternacht mal

    ins Bett gehe, natürlich wieder alleine. Auf der anderen Seite ist es ja noch nicht lange her, dass er mich jeden Tag um ca. 11 Uhr

    aufgefordert hat ins Bett zu gehen, denn ich brauche meinen Schlaf. Ich habe auch immer noch das Gefühl, dass ich hoffe,

    dass wir seine Krankheit besiegen und die Chemo macht alles wieder gut.

    Dann kommt die Realität und alles ist vorbei.

    Danke für eure lieben Worte Astrit, Thomas, Indian Summer, Gabi und alle.

    ich führe zu Hause im Gedanken oft Gespräche mit Leuten und sag mir immer wieder, was ich antworte wenn wer fragt, wie es mir geht,

    Ich will sagen dreckig ich durchlebe die Hölle usw.

    Aber wenn mich dann wer fragt, kann ich das dann nicht mehr sagen, sonst muss ich gleich weinen.

    Ja ich vermisse die gemeinsamen schönen Unternehmungen gewaltig, ich kann mich nicht damit abfinden, dass unser Leben zu Ende

    ist. Da ich ja an ein Weiterleben glaube, habe ich immer das Gefühl, dass es wieder gut wird, aber irgendwie steht die Hürde dazwischen,

    dass ich dazu ja erst sterben muss. Und hoffentlich ist es dann auch wieder schön, dass wir uns wieder genauso lieben können, das ist

    alles so schwierig, wie es dann wirklich ist und unsere Kinder und Enkelkinder sind ja dann auch nicht bei uns. Wir haben alle zusammen

    sehr viel unternommen, waren sehr oft gemeinsam unterwegs. Es ist einfach alles so unausdenkbar, warum haben wir nicht zusammen

    sterben dürfen. Unser alter Hausarzt ist mit seiner Frau, beide weit über 70, auf der Heimfahrt vom Urlaub verunglückt. Beide waren sofort tot. Ich habe

    schon öfter gesagt, das will ich auch mal . Und jetzt bin ich 52 und sitze alleine, meist weinend, hier auf dieser Welt ohne meiner Lebenserfüllung,

    ohne meinen über alles geliebten Schatz.

    So heute hat mein Schwiegervater seinen 80. Geburtstag. Es waren viele Gäste da (er ist in vielen Vereinen)

    und ich hab meiner Schwägerin geholfen alles zu bewältigen. Aber bei den Gesprächen ging es immer über

    schöne Sachen was dieser und jener mit seinem Partner alles unternommen hat. Die einen fahren weite

    Strecken mit dem e-Bike, die anderen waren zusammen am Oktoberfest, wieder andere machen Urlaub

    dort wo ich mit meinem Mann auch schon war. Es war ein einziges Trauern in mir, dass alle, die schon viel

    älter sind als wir noch so viel Freude am gemeinsamen Leben haben. Ich will ihnen nicht neidisch sein, aber

    es ist so schlimm für mich. Ich war auch mit meinem Mann ein paar mal am Oktoberfest. Wir haben das Auto außerhalb von

    München abgestellt und sind dann durch München geradelt bis zum Oktoberfest, durch den englischen Garten,

    durch die Innenstadt Marienplatz, durch Schwabing mit Besuch bei meiner Tante usw. bis zum Oktoberfest.

    Das wird es nie mehr geben. Weder mit meinem Mann noch alleine, weil ich mit meinem Orientierungssinn

    niemals wieder bei unserem Auto ankommen würde. Außerdem wäre es ja alleine niemals mehr schön.

    E-bike-Touren beschränken sich nur noch auf Erledigungen. Weil der Fahrradanhänger zu schwer ist,

    dass ich ihn aufs Auto bekomme und auch das e-Bike drauf zu wuchten, kann ich nicht alleine. Mein liebster

    Mann war halt bei uns der Maker, er hat alles geplant und mit ihm war alles wunderbar, herrlich.

    Es tut so verdammt, verdammt, verdammt weh, dass er nicht mehr bei mir ist.

    Auch hat sonst keiner über Karl-Heinz gesprochen, obwohl ihn jeder gut gekannt hatte. Sie haben gejammert

    über den Wahlausgang, dass Deutschland im Fußball verloren hat. Das sich einer den Arm gebrochen hat,

    das sind Dinge, dich mich nicht mehr im geringsten berühren. Wie glücklich wäre ich, wenn mein Mann

    sich nur den Arm gebrochen hätte.

    Ich weiß nicht was mit mir los ist, warum bin ich so empfindlich, warum kann ich andere nicht mehr ertragen,

    wenn sie zueinander sagen "Mein Schatz", wenn sie über schöne Ereignisse miteinander sprechen.

    Als ich heimkam hab ich nur noch geweint, dann habe ich mich am PC gesetzt, um mich im diesem Forum mitzuteilen,

    das ist das einzige, bei dem ich das Gefühl habe, irgendwie verbunden zu sein, mit euch allen, die genau so leiden.











    Liebe Astrid,

    ich versuche immer und überall über Karl-Heinz zu sprechen. Ich hab aber oft das Gefühl, dass die

    meisten das nicht wollen. Und außerdem habe ich wieder Angst, wenn ich zu tief reingehe, dass

    ich weinen muss und mich nicht beherrschen kann.

    Liebe Moncheri,

    das mit der Erschöpfung habe ich auch, ich bin seit einiger Zeit so nervös, dass

    ich bei jeder Aufgabe zittrig werde und es so schnell wie möglich erledigen will, aber je schneller

    ich das will um so mehr geht es daneben. Arbeiten aufgeben geht wohl nicht, von was soll man

    leben?

    Hallo Globi,


    hab in letzter Zeit wenig Zeit zum hier lesen, habe heute erst deine Geschichte überflogen. Herzlich willkommen und herzliches Beileid.

    Ich bin auch eine die dich sehr gut verstehen kann, all deine Worte und Ausdrücke. Mein Mann ist vor 7 Monaten mit 54 Jahren an

    seinem über 3 Jahre langen Krebsleiden verstorben, wobei wir bis zum Schluss dachten, dass die Chemo wieder alles gut macht und

    zusammen alt werden können. Wir sind 35 Jahre zusammen und im Juli wären es 32 Jahre gewesen, dass wir verheiratet sind. Haben

    2 Töchter und 2 Enkelkinder von denen er das 2. leider nicht mehr erleben durfte. Du siehst, ich schreibe oft noch in wir-Form, weil

    ich es auch nicht ändern will. Und somit siehst du, das ich das ganze nicht akzeptieren will und kann. Haben zur Zeit viele Familien

    feste, am Sonntag war Taufe unseres Enkelsohnes morgen hat mein Schwiegervater seinen 80. Geburtstag. Komm vom Tortenmachen

    nicht raus und frag mich bei jeder warum er keine mehr essen darf. Heute habe ich das Marmeladenglas wieder mal nicht aufbekommen.

    Was hätte ich sonst gemacht, mein Mann hätte mir geholfen, und dann musste ich schon wieder mal weinen. so verlassen fühle ich

    mich auf dieser Welt. Ich vermisse ihn täglich, kurz nach dem aufwachen, nachdem ich mir sage, Karl-Heinz ist gestorben. Sonst realisiere

    ich es nicht gleich. Dann weine ich zum 1. Mal am Tag. Das letzte Mal weine ich, wenn ich die Nachtischlampe ausmache und ihm einen

    gute Nacht Kuss gebe. Es ist bei mir zwar schon über 7 Monate her, aber keineswegs besser geworden im Gegenteil, ich kann und will ohne

    seine zärtliche Liebe nicht leben. Mein Leben wird nie mehr so, wie es war, ich hatte einfach den besten Mann der Welt und der wurde mir

    genommen. Ich lebe jeden Tag ab und warte auf ein Wiedersehen und Wiederlieben mit ihm auf der anderen Seite.

    Liebe Angie,

    das hast du wieder mal sehr gut geschrieben.

    Mein Mann hat aus mir auch einen selbstbewussten Menschen gemacht. Wenn ich dran denke, als wir zusammen kamen, war ich 17 Jahre alt und

    als Tochter von bereits sehr alten Eltern war ich nicht gerade selbständig erzogen. Ich wäre ohne meinem Mann nicht lebensfähig gewesen. Er hat in alle

    den Jahren aus mir einen selbstbewussten Menschen gemacht, der auch alleine sein Leben meistern könnte, obwohl ich das nie wollte, weil er es war der

    mir die Welt gezeigt hat, der mein Leben so unsagbar reich gemacht hat. Aber mir hat alles nur mit ihm zusammen gefallen. Als ob er es gewusst hätte.

    Mit tut es auch gut zu hören, dass du deinen Mann nach doch schon über 3 Jahren immer noch so liebend vermisst. Mir helfen die Worte "Das wird mit

    der Zeit schon besser" nicht, denn ich will ja mit ihm immer verbunden sein und ihn vermissen, bis wir wieder zusammen sein dürfen und uns wieder

    lieben dürfen, ich hoffe, dass es so ist.

    Dann schreib, schreib und schreib nochmal. Ich bin sicher nicht die einzige, die alle deine Zeilen gerne liest, weil sie so ein Gefühl der Verbundenheit,

    der Gleichheit geben und ebenfalls etwas beruhigend wirken.

    Ich steigere mich oft genug rein, wenn ich im Gedanken wieder bei einem schönen Erlebnis mit meinem Mann bin und es sticht mir dann so richtig

    ins Herz, wenn meine Gedanken registrieren, dass es diese Momente nie mehr geben wird.

    Wünsche dir eine erträgliche Nacht.