Eine Bronchoskopie hat uns unsere Mum genommen :-(

  • Hallo Zusammen!

    Ich habe eine ganze Zeit gebraucht,bis ich mich dazu durchringen konnte, mich in so einem Forum anzumelden.

    Wie ich jetzt gelesen habe, geht es vielen Menschen wie mir und meiner Familie, was mir unendlich leid tut, denn ich weiß, wie sich jeder von euch fühlt :-(


    Auch ich würde euch gerne berichten, wie es bei uns war!


    Meine Mum ging letztes Jahr am 14.03.19 mit meinem Bruder zu einer Routineuntersuchung zu ihrem Lungenfacharzt.

    Er hat die Lungen meiner Mum geröngt und einen Schatten auf der Lunge entdeckt. Meine Mum solle dringend zur weiteren Abklärung am nächsten Tag in unsere Lungenfachklinik. Da es ein Freitag war, hat die Klinik sie wieder nach Hause geschickt, sie solle am Montag stationär kommen.

    Am 18.03.19 wurde sie dann aufgenommen. Sie musste ins CT und dann hieß es, sie hat einen Tumor und muss eine Bronchoskopie machen lassen.

    Es war für uns alle ein Schlag ins Gesicht. Nach der Bronchoskpie hieß es, der Tumor sei schon sehr groß und durch die Brochoskopie wurde er verletzt und fing an zu zerfallen. Meiner Mum ging es immer schlechter, sie hatte ganz schlimmes aufstoßen, was füchterlich gerochen und für sie ekelig geschmeckt hat.

    Dann kam am 21.03.19 der Chefarzt und sagte meinem Bruder, meinem Schwager und mir, das meine Mum im Endstadium ist und sie noch alles machen soll, was sie möchte.

    Für uns ist eine Welt zusammen gebrochen, vor dem Befund am 14.03.19 hatte meine Mum nichts und jetzt ging es ihr plötzlich so schlecht und die solle bald sterben.

    Wir haben gefragt, wie lange wir noch mit ihr haben und man sagte uns, vielleicht 3 Monate...

    Meine Mum weinte und wir konnten es alle nicht fassen.

    Am Donnerstag wurde sie nach Hause entlassen. Eine Woche später rief die Klinik an, wir sollten mal vorbei kommen, man müsse mit und reden.

    Dann sind wir 05.04.19 in die Klinik gefahren, wo man uns mitteilte, das sie lange über meine Mum im der Tumorkonferenz gesprochen haben und sie versuchen wollen, den Tumor zu entfernen, in dem man den oberen rechten Lungenlappen entfernt. Sie sei mit fast 62 Jahren zu jung zu sterben.

    Wir bekamen dann einen Termin in der Uniklinik Köln, da unsere Klinik mit dieser zusammen arbeitet.

    Es war so schlimm. Sie sollte schnell operiert werden, zwei OPs wurden verschoben, wir wurden wieder nach Hause geschickt, weil wir Kassenpatienten sind und Privatpatienten den Platz auf der Intensiv bekommen haben. Am 21.04,19 war es dann endlich so weit, sie wurde operiert. Statt einem Lungenlappen, wurde der rechte Obere und Mittellappen entfernt. Sie lag zwei Tage auf der Intensivstation und es ging ihr sehr schlecht.

    Der schlechte Geschmack und das Aufstoßen waren weg, aber sie war nach der OP sehr geschwächt. Nach 7 Tagen hat man sie entlassen, obwohl es ihr immer noch sehr schlecht ging.

    Na ja, wir sind nach Hause und zwei Tage später hatte sie hohes Fieber und wir mussten sie wieder in unsere Klinik bringen.

    Dort kam sie wieder ins CT und es hieß, die Milz sei auffällig und müsste auch entfernt werden.

    Wir konnten es nicht glauben....wir haben gehofft, das jetzt alles wieder gut werden würde.

    Was soll ich sagen, kurze Rede, langer Sinn.

    Am 24.05.19 wurde die Milz in der Uniklinik Köln entfernt. Es war echt schlimm, die Klinik war im Umbau, sie wurde ständig verlegt und es wurde sich kaum um sie gekümmert. nach 5 Tag wurde sie in einem schlechten Allgemeinzustand entlasssen.

    Nach ein paar Tagen hat sich der Zustand wieder verschlechtert, sie musst wieder in unsere Klinik. Sie hatte viel Wasser, sie konnte nicht laufen. Man hat ihr zuviel Wassermedikamente gegeben, so das sie dehydriert ist und kaum noch ansprechbar war. Wir sind bald verzweifelt.

    Man sagte uns dann, das meine Mum dringend in eine Reha müsste, sie würde sonst nicht auf die Beine kommen. Sie hatte ein Sauerstoffgerät zu Hause und konnte kaum laufen.

    An ihrem 62. Geburtstag am 27.06.19 mussten wir sie in die Rehaklinik nach Ronsdorf bringen, es war so schlimm, meine Mum hat so geweint, sie sagt, sie schafft das alles nicht un möchte wieder mit nach Hause. Wir haben sie versucht zu motivieren, ihr versprochen, jeden Tag nach ihr zu schauen.

    Daraufhin wollte sie es versuchen. Sie hatte starke Schmerzen, konnte nicht laufen, kaum liegen, es hat nichts geklappt :-(

    In der Klinik konnte man sie so nicht versorgen und hat sie einfach ohne Trinken im Zimmer liegen lassen, kein Personal für solche Fälle. Mein Bruder und ich snd abwechselnd hin gefahren und haben sie mit Essen und trinken versorgt. nach einer Woche rief dann die behandelnde Ärztin an, wir müssten unsere Mutter abholen, man kann sie dort so nicht versorgen.

    Ich habe sie nach Hause geholt und es ging ihr immer schlechter.

    Jeden Tag habe ich die Hausärztin kommen lassen, weil ich nicht mehr weiter wusste. Mein Bruder und ich haben abwechselnd bei ihr geschlafen, weil sie alleine nicht mehr klar kam.

    Am 10.07.19 ging es ihr so schlecht, Atemnot, das ich den Notarzt rufen musste und sie wieder ins Lungenkrankenhaus kam. Am 11.07.19 hieß es dann, das meine Mum eine Thrombose hat. Zu dem wurde ein neuer Tumor in der Lunge vermutet und wir sollten meine Mum zu einer weiteren Bronchoskopie überreden, die sie auf einen Fall mehr machen wollte.

    Die Ärztin rief mich am 11.07.19 abends an und hat mich gebeten, sie zu übereden, damit sie am Freitag den 12.07.19 die Bonchoskopie durch führen konnte.

    Mein Bruder und ich sind dann abends nochmal in die Klinik und haben mit ihr gesprochen, das die Ärzte das wichtig finden usw.


    Sie hat dann zugestimmt und uns war allen nicht wohl bei der Sache. Sie sagte noch, dass das nicht gut geht und sie das nicht überleben wird.

    Am Freitag morgen bin ich um halb 8 Uhr in die Klinik gefahren, ich war unruhig und mein Bauchgefühl sagt, fahr in die Klinik.

    Meine Mum hat sich gefreut mich zu sehen und war erleichtert. Man hat ihr das Hemdchen aufs Bett gelegt und sie sollte sich umziehen, dabei war sie dazu nicht in der Lage. Ich habe sie dann umgezogen. Sie war sehr insich gekehrt und es war eine komische Stimmung. Gegen 8 Uhr wurde sie abgeholt und ich bin bis zum Untersuchungsraum mit gegangen. Ich habe ihr gesagt, wie stolz ich auf sie bin und das ich so schnell wie möglich wieder komme, da ich selbst einen Arzttermin hatte. Sie hat nur abgewunken und hat gesagt, lass dir Zeit mein Kind."


    Ich hätte sie am liebsten wieder mitgenommen und habe sie schweren Herzens zurück gelassen.

    Beim Arzt war ich so unruhig, das ich vor meinem Termin wieder gefahren bin, ich wollte so schnell es geht in die Klinik, bei meiner Mum sein, wenn sie von der Untersuchung kommt.

    Auf dem Weg zum Fahrstuhl kam mir die Ärztin entgegen und ich fragte sie, ob alles gut gelaufen sei. Sie nahm mich an der Schuter und meint, sie würde mitkommen, Sie drückte auf Etage2 und ich sagt, sie liegt auf 3. Da sagte mir die Ärztin, das es Komplikationen gab und meine Mum auf der Intensivstation wäre.

    Auf der Station frage die Ärztin, wo meine Mutter wäre und da sagte der Pfleger, sie sei in Zimmer 12 und man sei noch am reanimieren.

    Ich habe gedacht, das darf nicht wahr sein, meine Mutter hatte eine Patientenverfügung und wollte AUF KEINEN FALL reanimiert werden.

    Dies teilte ich den Ärzten mit und sie hörten auf...

    Meine Mum wurde von der Untersuchung umgebracht. Sie dachten es sei ein Tumor und haben eine Probe nehmen wollen und haben den Thrombus aufgemacht :-(


    Wir können es bis heute nicht fassen...

    Sie hat es gewusst und wir haben sie überedet :-(



    So war es bei uns...

    Sorry für Fehler im Text, habe sei Jahren keinen Text mehr getippt...

  • liebe Katagnom<3

    ein langer Leidensweg liegt hinter dir und ich hoffe von ganzem Herzen dass es jetzt ein "Wandlungsweg " wird , der erst einmal in sehr schmerzhafter Trauerweg sein wird der VOR dir liegt...

    und irgendwann ein sanfter Weg des liebevollen vermissens sein wird...ein Leben lang...


    "Gut" ist das du dir alle Daten sehr gemerkt hast und auch was zu welcher Zeit passiert ist...Das kann eine Hilfe bei der Verarbeitung sein... Ich hoffe es für dich...

    Ein kleiner Trost kann es sein das du mit eurer Krankheitsgeschichte ja nicht "alleine " hier bist.

    Es werden viele , die ihre Eltern sehr vermissen dir antworten, weil sie , wie ich ja auch, vieles von deinen Gefühlen und Erlebnissen auch kennen...


    Ich kenne die Uniklinik Köln... Sie hat mir zweimal das Leben gerettet und hat leider die völlig richtige Diagnose bei meinem verstorbenen Lebensgefährten nach einer Biopsie gestellt : 2 inoperable Glioblastome...Das ist ein extrem aggressiver Gehirntumor...


    Ich wünsche dir, das du einen gewissen Frieden mit den ganzen Untersuchungen und ihrem Verlauf finden wirst... Bei vielen Eingriffen, die ja dennoch helfen sollen kann es , wie bei einer Bronchoskopie , leider zu Verletzungen kommen... Leider auch immer bei Operationen...


    Es ist gut , das du deine wütende, aber ja auch verzweifelte Trauer hier beschreibst:30::30:


    Ich wünsche das du dich hier geborgen und aufgefangen fühlen kannst<3:30:<3 wie ganz viele hier

    Tiefe Verbundenheitsgefühle von <3Sverja

  • Liebe Sverja !

    Ganz lieben Dank für deine lieben, aufbauende Worte.

    Es ist erschreckend zu sehen, wie viele Menschen leiden. Aus diesem Grund habe ich mich heute hier angemeldet.

    Gestern am 1. Muttertag ohne meine Mum, ging es mir so schlecht. Da habe ich mir gedacht, es geht sicher vielen Menschen so wie uns und habe mir diesen Forum ausgesucht. Es tut gut tröstende Worte zu bekommen und auch geben zu können.


    Danke dir und fühle dich aus der Ferne gedrückt, bleib gesund

    <3:30:

  • für mich liest sich das nach "Patientin 2. Klasse"

    da kann man doch nur wütend werden!!! :4::4::4:


    wenn man selbst jemanden verloren hat, denkt man immer: "schlimmer geht nimmer"

    aber das hier :cursing::4::13::95:;(

    aber EINES ist GANZ SICHER: Du und Dein Bruder tragen KEINE Schuld - den "Göttern in Weiss" sollte man vertrauen können ...

    :30:

  • Liebe Katagnom ,


    deine Geschichte ist ja schrecklich ! Mein herzliches Beileid, ich kann sehr gut nachempfinden, wie du dich fühlst.

    Das schlimme daran ist, das man nichts machen kann, als sich auf die Ärzte zu verlassen, man hat ja leider keine andere Wahl. Wie alt bist du und dein Bruder denn?

    Habt ihr denn eine zweite Meinung geholt oder wart ihr auch in einem anderen Krankenhaus ?


    Meine Mama brauchte auch eine Bronchoskopie und sie haben uns davor aufgeklärt gehabt, was allein dabei alles passieren kann...

    Einfach nur schlimm, es tut mir soo leid für dich und deine Familie !!

    Werdet ihr denn trotzdem etwas gegen die Ärzte unternehmen ?



    Sei lieb gedrückt <3

    Sophie