Mein Papa ist weg und bleibt trozdem bei mir

  • Hallo zusammen


    Ich bin neu hier und möchte meine Geschichte gerne einfach mal niederschreiben.


    Ich habe meinen geliebten Papa vor 3 Tagen viel zu jung verloren.

    Es war nicht plötzlich aber irgendwie schon, er war ca. 1 1/2 Monate auf der Intensivstation. Die Zeit auf der Intensivstation war ein auf und ab, bis zum Schluss habe ich gehofft dass er es schafft aber innerlich wusste etwas in mir dass er es nicht schafft auch wenn es wieder gute Aussichten gab, vielleicht war es aber einfach die Angst. Ich habe mir so oft vorgestellt wie dieser Moment wird jedes mal wenn meine Mutter oder das Krankenhaus angerufen hat ist mein Herz kurz stehen geblieben. Jedesmal wenn ich nach den Besuchen gegangen bin hatte ich Angst Ihn nicht wiederzusehen. Sterben tun nur die Anderen, wie oft ich gesagt habe wie schlimm es ist die Eltern so jung zu verlieren und ich bin froh dass meine Eltern noch leben. Jetzt betrifft es auf einmal mich selbst. Meine Gefühle schwanken zwischen Erleichterung, Hoffnung und Trauer. Erleichterung dass ich keine Angst mehr haben muss vor seinem Tod, dass er nicht mehr leiden muss. Trauer darüber dass ich ihn nicht mehr in diesem Leben sehe und Hoffnung dass es Ihm jetzt gut geht und er uns alle sieht. Die Bilder von diesem Tag als er gestorben ist und von der Intensivstation kriege ich aber nicht mehr aus meinem Kopf werde ich mal daran denken können ohne zu weinen? Wo soll ich hin mit meinem Schmerz? Wird es wieder Tage geben wo ich nicht daran denke?


    Es gibt noch so viel zu erzählen von seinem Tod und von der Zeit davor aber es ist sehr kompliziert und alles, ich glaube sonst wird hier alles zu lang.


    Zum Schluss noch sorry falls das alles so vewirrend geschrieben wurde aber in meinem Kopf ist noch alles so wirr.

  • Liebe (oder lieber?) Legendsneverdie


    Mein Mitgefühl zum Tod deines lieben Papa. Es tut mir aufrichtig leid, dass du ihn so früh verlieren musstest. Alles ist noch so frisch, es ist ja erst drei Tage her. Ich verstehe vollkommen, dass in deinem Kopf noch Chaos herrscht, Gefühlschaos und Gedankenchaos, alles durcheinander, du bist noch im Schockzustand. Denn obwohl du vielleicht im Innersten mit seinem Tod gerechnet hast, bleibt die Hoffnung doch bis zum Schluss bestehen. Und jetzt bist du mit dieser brutalen Realität konfrontiert und musst irgendwie durch die Tage kommen.


    Ich kann so gut nachfühlen, wie es dir geht. Mein eigener Vater ist vor 14 Wochen ganz unerwartet nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt gestorben, und seit da ist meine Welt nicht mehr die gleiche. Und für ein paar Tage stand sie sogar still. Das waren die ersten Tage, von denen ich nicht mehr viel weiss. Und auch jetzt bin ich so oft verzweifelt und wünsche mir einfach nur, dass ich meinen Vater wieder zurückhaben könnte.


    Dass du die Bilder von seinem letzten Tag und von der schweren Zeit auf der Intensivstation nicht mehr aus dem Kopf bringst, kenne ich auch nur allzu gut. Ich quäle mich heute noch mit diesen schlimmen Bildern von seinem Krankenhausbett, wie er nur noch als Schatten seiner selbst völlig hilflos dalag. Ich komme nicht darüber hinweg, dass er auf diese Weise sterben musste. Es ist so schwer.


    Vielleicht bringt es dir so wie mir ein wenig Erleichterung, dir hier alles von der Seele zu schreiben. Und damit dem Chaos im Kopf zumindest ein bisschen beizukommen.


    Ganz liebe, mitfühlende Grüsse

    Silvia

  • Liebe Legendsnervdie!

    Mein Mitgefühl!

    Ja es tut sehr weh,wenn man ein Elternteil verliert und wenn er noch so jung war.Und es wird dich lange begleiten

    und dauern,bis du wieder klare Gedanken fassen kannst.Denn es tut so weh.Auch ich habe meine Eltern beide

    verloren ,meine Mutter war 55 und mein Vater 58 und es war sehr schwer,da ich erst 19 war,da ist eine Welt

    für mich zusammengebrochen.Aber es dauert,aber es wird auch eine Zeit geben wo du von schönen Zeiten

    sprechen kannst,dich an die Zeiten erinnerst,das Bild ansiehst und lächelst und dankbar bist,das du so einen

    lieben Papa hattest,dem du viel zu verdanken hast.Gut das du hier bist.Hier kannst du dir alles von der Seele

    schreiben.Ich wünsche dir ganz viel Kraft.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Silvia

    Liebe Helga


    Danke für eure lieben Worte und dass ihr auch eure Geschichten teilt. Es ist schön zu wissen dass man nicht alleine so etwas durchmacht. Ich weiss nicht wieso niemand einem vorher sagt wie schwierig das ist, ich habe doch auch schon Trauernde getroffen und Gedacht wie kann man Ihnen nichts ansehen wie können sie das? Und ehrlichgesagt möchte ich meine Familie auch nicht zusätzlich belasten wir weinen schon genug zusammen.

    Ich habe ehrlichgesagt Angst dass der Schmerz nach der Beerdigung noch schlimmer sein wird, obwohl jetzt habe ich noch das Gefühl mein Papa ist bei mir und gibt mir Kraft. Ich möchte mich nicht so endgültig verabschieden.


    Liebe Grüsse

    Tiffany

  • Liebe Tiffany,

    Mein Mitgefühl zu deinem Verlust. Das schwanken zwischen so vielen Emotionen ist ganz natürlich. Trauer ist nicht nur Trauer- sondern bringt so viel mehr Emotionen mit sich.

    Und dein Verlust ist noch so frisch... Gib dir die Zeit alles zu realisieren.


    Du kannst hier gerne alles schreiben was dich beschäftigt. Fühl dich willkommen in unserer Mitte <3

    Isabel

  • Liebe Tiffany


    Auch ich hatte keine Ahnung, wie unglaublich schwer es ist, jemanden zu verlieren, den man so sehr liebt, und der einen von Anfang an durch das Leben begleitet hat. Ich wusste schon, dass es schlimm sein muss und dass man sehr traurig ist, jedoch war mir nicht klar, wie sehr die Trauer das ganze Leben durchdringt. Alles ist auf einmal anders, nichts anderes ist mehr wichtig. Man kann nur noch an die schlimmen Ereignisse denken, spielt alles im Kopf immer wieder durch, hat Schuldgefühle und diese unglaubliche Sehnsucht. Niemand kann auf so etwas vorbereitet sein. Und je grösser die Liebe war und immer noch ist, desto tiefer ist dann auch die Trauer.


    Die Beerdigung ist wieder ein Abschied. Es macht einem die Endgültigkeit nochmal mehr bewusst, und das ist so unglaublich schwer zu akzeptieren und zu verstehen. Mein Vater wurde schon 4 Tage nach seinem Tod beerdigt, da er eine Erdbestattung hatte. Für mich war es gut, dass nicht soviel Zeit zwischen Tod und Beerdigung vergangen ist, da dann alles im Fluss war. Er war gestorben und sein toter Körper wurde der Erde übergeben. So wusste ich dann, wo sein Körper war, wo ich ihn besuchen konnte und wo ich ihm etwas vorbeibringen konnte. Das hat mir geholfen.


    Ganz liebe Grüsse

    Silvia

  • Mein tiefes Mitgefühl. Auch ich habe meine Mama verloren. Sie war nicht mal krank. Es war eine Routine Hüft OP im Krankenhaus. Diese hst sue überlebt und es ging ihr soweit gut. 3 Tage später hatte sie im Krankenhaus einen Herzinfarkt. Ich konnte sie nur noch auf der Intensivstation sehen, da war sie bereits Hinrntod. Auch ich bekomme diese Bilder und das dort erlebte nicht aus meinem Kopf. Es ist so schrecklich seine geliebte Mutter tot zu sehen. Es ist 4 Monate her und es geht mir immernoch sehr schlecht und ich weine viel.

    Darf man fragen, was genau passiert ist?

    Wie alt war dein Vater?


    Ich umarme dich fest. Du bist nicht alleine.

  • Liebe Isabel


    vielen Dank für dein Mitgefühl, ich schätze deine Worte.


    Liebe Silvia


    Ungefähr so wie du es beschreibst fühl ich mich grad. Es gibt manchmal bessere Momente, zum Beispiel wenn ich mir alte Fotos anschaue kommts mir vor als wäre er da oder wenn ich dran denke dass es ihm jetzt gut geht. Bei meinem Vater wird es eine Urnenbeisetzung ich denke deshalb dauert es so lange, die Bestattung ist dann am Mittwoch. Ich war auch schon 2 mal an der Stelle am Friedhof wo er hinkommt, und irgendwie beruhigt es mich zu wissen, dass ich ihn dort besuchen kann. Aber ich habe trozdem ein schlechtes Gefühl wegen der Bestattung, obowohl wir sie sehr schön geplant haben.

    Mir grauts davor seinen Namen dort am Grabkreuz zu lesen, wie übersteht man so etwas?


    Liebe Grüsse

  • Liebe Andrea


    Danke für dein Mitgefühl, tut mir sehr leid wegen deiner Mama, so etwas ist schrecklich. Ich fühle wie es dir geht.

    Mein Papa wurde 62 er wäre dieses Jahr noch 63 geworden. So tut mir leid, das wird eine lange Geschichte.. Es fing eigentlich schon vor 3-4 Jahren da musste er das erste mal ins Krankenhaus wegen einer Lungenentzündung er hatte bereits Diabetes und war nicht mehr so fit. Zum ersten mal habe ich gehört wie ein Arzt meinem Vater sagte Sie sind schwer krank. Er hatte Niereninsuffizienz, Arteriosklerose aber wurde noch mit einer viel tödlicheren Krankheit diagnostiziert. Diese Krankheit stellte sich aber als Fehldiagnose raus. Nach der Fehldiagnose waren wir alle erleichtert und haben das Andere einfach ausgeblendet. Wir dachten dass ist doch nicht Lebensgefährlich sein Herz und seine Nieren das kommt schon. Mein Vater wurde ehrlichgesagt nicht mehr so fit und ich habs immer verdrängt oder wir alle. Er war mindestens einmal jährlich seit dem im KH meistens wegen seiner schlechten Durchblutung an den Beinen und nicht heilenden Wunden. Es waren immer kleine Sachen ich habe meinen Vater nie richtig als Krank gesehen. Ende Mai bekam er wieder eine Lungenentzündung und sein ganzer Körper war stark überwässert. Er war dann ca. 1 Woche im künstlichen Koma, nach dem Aufwachen war er stark verwirrt und dies hielt lange bei Ihm an. Endlich sah es nach Besserung aus er wurde wieder wacher und konnte wieder mit uns sprechen. Seit er auf der Intensivstation war, war auch klar er müsse ab jetzt wahrscheinlich lebenslang an die Dialyse. Nach ca. 2 Wochen musste er dann reanimiert werden weil er sich verschluckte. Sie fragten uns ob wir die Behandlung einstellen sollten, wir sagten nein er wird das schon schaffen. Meiner Vater wurde dann wieder recht schnell wieder fitter und man sprach schon davon in bald aus der Intensiv zu entlassen. Er entwickelte aber wieder eine Lungenentzündung und wurde in ein anderes KH verlegt. Dort wurde er wieder fast 1 Woche ins künstliche Koma gesetzt. Nach dem Aufwachen war er mal wach al wieder verwirrt aber richtig klar wurde er nicht. Am Tag vor seinem Tod als ich Ihn besuchte hatte er wieder einen Infekt leicht Fieber und man wusste nicht recht warum. Es tat so weh ihn so zu sehen. Ich dachte mir irgendwie das schafft er doch nicht mehr so viele Rückschläge. Aber trozdem habe ich es wieder verdrängt und dachte irgendwie das wird schon. Am nächsten Morgen rief sehr früh schon meine Mutter seine Lage sei kritisch die Ärztin hat sie bereits in der Nacht angerufen. Ich kam sofort ins KH mit meinem Freund meine Mama und mein Bruder waren bei Ihm und haben geweint. Ich konnte immer noch nicht glauben dass er stirbt und wusste es doch irgendwie. Die Ärztin kam zu uns und teilte uns mit er hat eine schwere Sepsis es bestehe eigentlich keine Chance mehr dass er es schaffte. Sie konnten Ihn nicht mal mehr Intubieren. Sein Herz wurde nurnoch mit Adrenalin zum pumpen gebracht. Also beschlossen wir uns ihn zu erlösen. Wir waren alle dort haben ihn bis zum Schluss gehalten und gemeinsam geweint, sogar die Schwester die bei uns war hat geweint. In seinen letzten Minuten spielte ich ihm noch sein Lieblingslied vor und kurz darauf schlief er ein.

    Ich muss sagen ich bin sehr sehr dankbar dass wir zum Schluss alle bei Ihm sein konnten und er nicht alleine war. Endlich muss er nicht mehr leiden.


    Sorry das war jetzt viel, aber mein Papa hat auch lange gekämpft.

  • Liebe Tiffany!

    Es ist eine sehr traurige Geschichte.Ja sicher deinem Vater ist viel Leid erspart geblieben,aber schöner

    wäre es er wäre noch lange bei euch geblieben.Ja er war erst 5 Jahre älter wie mein Mann.Viel zu früh.

    Ja für alle hier lief der Tag der Beerdigung anders,manche haben es gut überstanden.Ich habe nur geweint,

    aber es war alles auch noch so frisch und ich konnte und wollte es nicht wahrhaben.Das schöne war,das

    wir ein gemeinsames Lied hatten und dann habe ich noch 2 schöne ausgesucht.Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

    Hast du schon einmal das Lied von Ross Anthony gehört,es heißt Papa und er hat es seinem Vater gewidmet,

    selbst ich mußte weinen,aber weil er es so schön gesungen hat.Ganz liebe Grüße Helga

  • oh, welch eine Geschichte, welche ein Kampf! Und doch immer die Hoffnung. Da habt ihr ja echt was mitgemacht und dein Vater erst.

    Ich finde es total schön, dass ihr so gekämpft habt und es hat sich ja auch erstmal gelohnt, es sah ja wieder besser aus und ihr hattet noch eine Weile und es hätte ja wirklich alles wieder gut werden können. Auch wenn ein Leben mit Dialyse nicht das schönste ist. So hätte er erstmal gelebt und noch schöne Jahre, Momente erleben können. Schade, dass es so ausging.


    Ich glaube msn muss es als Geschenk sehen, dass man noch dabei sein durfte, näbis er gegangen ist. Ich war auch bei Mama. Sie war zwar schon Hirntot, eknen Tag zuvor war alles noch gut, und dann liegt sie da, im Sterben, nicht mehr ansprechbar und eigentlich schon tot. Ich habe sie auch nochmal geküsst, gestreichelt...

    So unglaublucj traurig und doch ein Geschenk, dass man "dabei" sein konnte.

    62 ist kein Alter. Meine Mama wäre um Juni 66 geworden. Darauf hat sie sich sehr gefreut, denn mit 66, fängt das Leben erst an.

    Wie alt bist du denn?


    Ich fühle sehr mit dir und hatte beim Lesen deiner Geschichte Tränen in den Augen.


    Meine Mutter hat uns zu Lebzeiten übrigens schon immer gesagt, dass sie in eine Urne möchte und sie hat auch immer gesagt, sie wünscht sich mal einen schnellen Tod, einen Herzinfarkt, wie ihr Vater, sie will kein Pflegefall werden. Einfach umfallen und tot....und dann passiert es einfach. Ist das nicht unglaublich? Sie dachte zwar es passiert erst mit 79 aber die Art und Weise hat sie sich gewünscht ..


    Die Beisetzung war schrecklich. Es kommt slles nochmal extrem hoch. Hatte Magenschmerzen und habe schrecklich geweint, als da plötzlich ihr Sterbefoto und Name stehen....

    Ich gehe nicht gerne zur Urne, denn ich kann es einfach nicht war haben, dass sie nun auf dem Friedhof liegen soll...

    Sie ist irgendwie "verreist" für mich und kommt schon wieder. Zumindest tröste ich mich damit...und rede mir das ein.

    Es schnerzt so sehr, dieser Verlust.


    Ich liebe und vermisse sie so sehr...

  • Danke dass Ihr meine (die meines Vaters) Geschichte gelesen habt und danke dass ihr die schildert wie die Beisetzungen bei euch waren. Ja der Kampf war schrecklich, ich realisiere immer noch nicht, dass das wirklich passiert ist. Von einem auf den anderen Moment ist alles anders. Sollten wir nicht irgendwie froh sein dass unsere Liebsten nicht zum Pflegefall wurden? So wie bei dir Andrea wollte mein Vater dies auch nie.


    Zum Lied von Ross Anthony nein das kenne ich nicht, werde es mir anhören.


    Und zu meinem Alter ich werde bald 24, der erste Geburstag in der Familie ohne ihn.

  • Liebe Tiffany!

    Ja da bist du ja noch sehr jung.Auch war damals 19,als mein Vater starb und 23 als meine Mutter starb,

    und dazwischen ist meine beste Freundin mit 17 verstorben.Ja das ist alles so ungerecht.Sicher wird es

    ein sehr schwerer Weg.Ja es stimmt,für deinen Vater war es eine Erlösung,weil er sicher ein Pflegefall

    geworden wäre und dann hätte er noch mehr leiden müssen.Wenn mein Mann überlebt hätte,

    dann wäre er auch ein Pflegefall gewesen und hätte nie mehr richtig denken können.Nein das hätte

    er nicht gewollt.Ich wünsche dir ganz viel Kraft.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Helga


    Tut mir sehr leid dass du beide Eltern so früh verabschieden musstest das ist grausam. Wenigstens habe ich meine Mama noch sie ist mir eine grosse Stütze. Und das mit deinem Mann dann noch, ich kann mir nicht vorstellen wie das sein muss. Aber leider ist es trozdem so auch wenn unsere Lieben erlöst sind müssen wir irgendwie mit diesem Schmerz weiterleben. Ich hoffe wir finden auch irgendwann diesen Frieden wieder.


    Liebe Grüsse Tiffany