Patrick, mein geliebter Sohn

    Patrick, ich kann nicht mehr in deine Augen sehen oder durch dein Haar streichen. Auch ganz fest an mich drücken und dir sagen, dass du immer mein Baby sein wirst kann ich nicht mehr. Aber ich werde niemals aufhören dir zu sagen, dass ich dich liebe egal wo du auch sein magst.

    Ich sitze im Wohnzimmer an der Stelle an der du in meinen Armen gestorben bist. Es tut mir so leid, dass ich dich nicht retten konnte. Vielleicht habe ich etwas falsch gemacht. Ganz sicher sogar sonst würdest du noch hier sein und ich müsste nicht wütend auf die gesamte Menschheit und noch viel mehr auf mich selbst sein.

    Hey Sabine

    Nein! Wir werden niemals aufhören zu sagen wie sehr wir sie lieben...

    Und JA es tut jedesmal schrecklich weh es zu sagen.

    Du glaubst auch etwas falsch gemacht zu haben.... ja das Gefühl ist mir sehr bekannt...

    Ständig die Frage was habe ich übersehen, was ist passiert das er die für ihn so schlechte Gesellschaft geraten ist....

    Was? Wieso? Warum? Konnteich ihn den nicht beschützen davor....

    Ja diese Fragen quälen mich.... geht es dir auf So?

    Sabine.... Du hast mir ja eine kurze Schilderung in meinem Thread hinterlassen....

    Schön das du nun hier bist und hier dein virtuelles Wohnzimmer hast.

    Schreib was in dir vorgeht, wie es dir geht, erzähle uns von deinem Patrick wenn du möchtest.....

    Ich drück dich mal sanft und heisse dich hier willkommen..... an dem Ort an dem eigentlich niemand von uns sein wollte...

    :30: Tamara

    Danke für eure Worte.

    Ich habe soviel zu sagen und doch scheint es alles so sinnlos und vergebens. Wenn ich nachts auf den Friedhof schleiche, weil ich das Tageslicht nicht ertragen kann. All die Gräber und dort soll auch mein Sohn sein? Nein, das kann nicht sein, er sollte sich gerade auf sein Leben vorbereiten, zum Heer gehen, eine Freundin suchen, seine Geschwister besuchen und mit ihnen all den großen Bruder Blödsinn machen über den ich mich dann aufregen kann. Ich will seine dreckigen Socken in der Wohnung herum liegen haben, und ich will mich über sein Lachen freuen wenn er mir einen Streich gespielt hat.

    Ich will keine beschissene Grabkerze aussuchen, keine Blumen pflanzen... ich will das er lebt.

    Liebe Sabine,


    es sind die alltäglichen "Ärgernisse" über die man eigentlich niemals ärgern sollte, die uns fehlen. Auch ich würde alles dafür geben, wenn die Jacke meines Sohnes einfach nur über dem Treppengeländer hängen oder der Rucksack irgendwo herumliegen würde oder.... oder ...oder. Mir fehlt auch sein Lachen, seine Späße. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie sehr du deinen Patrick vermisst. :30:

    Gestern beklagte sich eine Mutter bei mir, dass ihre Tochter die Schuhe nach dem Ausziehen nicht gerade hinstellt. :4: Was soll das? Am liebsten hätte ich gesagt, dass ich glücklich wäre, wenn mein Sohn seine Schuhe einfach so stehen ließe.

    Ich will keinen Totensonntag mit meinem Jungen in Verbindung bringen. Friedhöfe sind für alte und sehr kranke Menschen da.


    Es ist völlig egal, warum - wieso- weshalb. Es ist FALSCH, wenn Kinder vor den Eltern gehen. Es wird nicht wieder gut. Wir können nur versuchen, viele Dinge aus einer anderen Sicht zu betrachten und hoffen, dass es irgendwann einmal leichter wird.


    Alles Liebe

    Iris

    Oh wie sehr ich euch verstehe 💔

    Ich möchte auch das Niko um 23;00 Uhr anruft und sagt ...Mum ich hab's Grad voll verkacktund der Zug ist vor meiner Nase davongefahren, holst du mich 1 Stunde später vom Bahnhof ab?

    Ja ich will egal wann egal wie weit fahren um ihn zu holen, ich will seine Sprachnachrichten abhören in denen er mir sagt es gibt einen neuen Sticker für den Spiegel

    Sabine Purple schrieb:

    Ich will keine beschissene Grabkerze aussuchen, keine Blumen pflanzen... ich will das er lebt.

    NEIN.....ich will auch keine beschissene Kerze aussuchen..... es ist nicht richtig.....absolut nicht richtig😭

    Miit vollstem Verständnis Tamara

    24.12. - Weihnachten- das zweite mal ohne meinen geliebten Großen, ohne meine geliebte Oma die mich wie ihr eigenes Kind großgezogen hat.... unerträglich.

    Es hat letztes Jahr nicht funktioniert und es wird auch dieses Jahr so wie in allen folgenden nicht funktionieren. Der Abend davor...Baum schmücken....alle versammelt im Wohnzimmer und das Gefühl dass einfach alles ok ist, weil wir beisammen sind. Nichts wird wieder so und ich ein neues Ritual erfinden- das bin ich den 4 anderen Kindern schuldig. Und doch fühle ich mich wie eine Verräterin. Während mein Kind in der kalten Erde liegt soll ich versuchen den Glanz in den Augen meiner anderen Kinder zu erwecken- ich will nicht. Ich will schreien bis ich nicht mehr kann. Es darf einfach nicht Realität sein und ich Frage mich jeden Tag wie lange es noch dauert bis ich endlich aufwachen darf aus diesem Alptraum. Mein Kopf ist hohl mein Herz blutet und nein Verstand dreht sich- ich weiss nicht was richtig und falsch ist. Was gut und was böse ist. Ich habe mich verloren. Es herrscht nur noch Chaos in mir.