Hallo! Ich habe hier ein wenig still mitgelesen und ich muss sagen es tut gut zu wissen, dass ich keineswegs allein bin mit meiner Trauer und viele leider ähnliches erleben müssen.
Ich bin 28 Jahre alt und mein Vater ist am 06.02. im Alter von 75 Jahren gestorben. Ich habe ihn über ein Jahr durch seine Krankheit begleitet. Er hatte eine Form von Blutkrebs, hatte somit wirklich viele Bluttransfusionen und Therapien nötig. Ich war jedes mal dabei und habe mein Leben mehr oder weniger komplett auf ihn gerichtet. Das hab ich aber gerne getan und hätte es noch weitere 100 Jahre gemacht um ihn nicht zu verlieren. Jetzt ist er aber tot und ich fühle mich als sei die ganze Mühe umsonst gewesen, weil ich so große Hoffnungen hatte dass alles bergauf geht.. Ich fühle mich einfach leer und als sei ein grauer Schleier über mein Leben gelegt worden. Er ist am Ende nicht an der Krankheit selber gestorben sondern an den Folgen davon, eine Infektion. Er war zwei Wochen im Krankenhaus und wir konnten ihn nur sehr selten besuchen aufgrund der Corona Beschränkungen. Er ist dann auch alleine gestorben. Zwei Stunden vorher haben wir noch ein paar Minuten telefoniert, er hatte gegessen und es gab keine Anzeichen. Die Tatsache dass er alleine war belastet mich sehr und mich plagen große Schuldgefühle. Ich habe auch enorme Schuldgefühle dass wir ihn sozusagen nur tot wieder in seine Heimat überführen konnten nachdem er so viele Jahre hier in Deutschland gearbeitet hatte. Der Plan war nämlich, dass meine Eltern bald wieder auswandern wollten wenn sich sein Zustand etwas stabilisiert hätte. Nun kam es aber doch anders wie erwartet und ich weiß nicht wohin mit meinem Schmerz.. Danke wenn ihr bis hierhin gelesen habt und ich hoffe wir können uns gegenseitig etwas unterstützen 🙏