Ich habe meine Mama sehr plötzlich als Kind (Teene) verloren

  • Hey ihr Lieben,

    Es ist echt anstrengend jeden Sekunde an Mama zu denken. Klingt blöd aber ich kann mich auf nichts anderes Konzentrieren.

    Freitag ist die Bestattung, ich habe furchtbare Angst.

    Ich denke immer wieder das dass alles nicht wahr ist.

    Ich fühle mich hilflos, ich kann nicht mal mehr in die Stadt weil alles mich an meine Mutter erinnert.

    Ich habe solche Angst vor der Schule und allem was kommt.

    Der Fakt das ich meine Mutter in diesem Leben nicht mehr seh macht mich traurig, ich kann es nicht fassen.

    Es sind jetzt 11 Tage und ich stehe immer noch unter Schock.

    Wie seid ihr die erste Zeit damit umgegangen?

  • Liebe/r Charly,


    gute Frage: genauso wie Du denke ich total im Schock Zustand mit viel viel Angst, Tränen, Verzweiflung, Hilflosigkeit.

    Gehe einfach Stück für Stück immer ein kleines Stück weiter.

    Ich würde Dir so gern sagen, es wird alles gut doch das wird es nicht.

    Halte Dich an Deiner Mama fest denke an sie, spüre sie und höre in Dich was sie Dir sagen würde, du wirst sie hören, ihre Stimme lass Dich von ihr leiten.

    Ich wünsche Dir von Herzen ganz viel Kraft Dir und Deiner Familie.

    Ich denke an Dich und nehme Dich mal still in den Arm.:30:


    Vlg. Linchen

  • Oh Charly, ja.... man kann sich einfach auf nichts konzentrieren. Man kennt sich selbst nicht mehr. Alles ist völlig durcheinander. Keiner weiß was passiert und wie es einem geht wenn man so sehr trauert. Man vergißt viel, ist nicht orientiert in der Zeit oder auch örtlich.

    Man sitzt oft lange einfach nur da. Ohne wirklich da zu sein.

    Trauer hat sehr viele Gesichter. Und die Angst ist auch eines davon.

    Wenn Ihr erstmal die Beerdigung hinter Euch habt, dann kehrt etwas Ruhe ein. Diese Ruhe ist nicht unbedingt beruhigend aber dann kann vielleicht nach Hilfe Ausschau gehalten werden.

    Solch ein Trauma ist sehr schwer zu verarbeiten. Am Besten Du bekommst professionelle Hilfe. Genauso Dein Bruder und wahrscheinlich auch Dein Vater. Wir denken an Dich und schicken Dir viel Kraft für diese schweren Stunden.

    Hast Du vielleicht eine andere Frau, die ein bißchen ähnlich wie Deine Mutter Dir beistehen kann?

    Das wünsche ich Dir jedenfalls.

    In Gedanken ganz nah an Deiner Seite

    Ralfsheidemarie


    PS gibt es bei Euch Trauerbegleiter?

  • liebe<3r<3 Charly:30::30:


    es gibt leider oder nicht leider kein "umgehen" mit dem Tod meinem Gefühl nach.

    Mir persönlich hat der innige und dennoch fassungslos sein...gar nichts wissen wie es weitergeht und dennoch Zusammenhalt der Familie und einiger Freunde sehr geholfen.


    Ich wünsche euch auch professionelle Hilfe...

    und das du es ein winziges bisschen erleichternd findest hier zu schreiben...

    Morgen ist die Beisetzung:30::30::30::30:


    ich bin mir sicher , das wir alle irgendwie gedanklich viel morgen an dich und deine Mama und deine dich real umgebende Familie denken werden...

    sanfte Umamrungen wenn du es dir vorstellen kannst:30::30::30::30:

    deine<3Sverja

  • Liebe Kikiro,

    Ja der Tag ist nun fast zu Ende bzw laut der Zeit hat ein neuer Angefangen.

    Ich werde morgen meine ganzen Erlebnisse, Gefühle und Gedanken mit euch teilen. Ich hoffe das ich es so etwas besser verarbeiten kann.

    Wunderschön Grüße Charly

  • Hallo ihr Lieben,

    Ich hatte leider nicht genügend Zeit um über die Beerdigung zu reden, da es so viel ist. Morgen soll ich wieder zur Schule gehen, ich habe furchtbare Angst. Und auch das ich dafür in die Stadt muss, mit tausend Erinnerungen an Mama.

    Jetzt wo ich drüber nachdenke bin ich schon wieder fast am weinen.

    Ich habe so viel Angst und frage mich wie es Mama jetzt geht, ob sie mich sieht oder hört. Ob sie weiß das ich sie liebe und das mit die ganzen Streitereien unglaublich leid tun.

  • Meine Beerdigung,

    Kurz vorher hatte ich Angst und Zweifel, ich wollte es gar nicht und gleichzeitig war es mir wichtig dort zu sein.

    Ich bin die jüngste mit meinem Bruder aus der Familie. Alle anderen sind durch aus älter. Wir sind mit dem Auto (Papa, Bruder, Oma, Opa) zum Friedwald gefahren.

    Ich hatte so ein ziehen im Bauch und Schmerzen in der Brust.

    Dort oben kamen nach und nach die Verwandtschaft, manche waren schon sehr aufgelöst und haben sehr dolle geweint. Ich als Teene oder Kind war es sehr komisch, ich musste auch weinen aber ich hatte das Gefühl das Erwachsene besser damit umgehen können aber nein.

    Bei jeder Umarmung müsste ich ein paar Tränen fallen lassen. Und die Gesichter, waren geschockt, traurig und ich weiß nciht so als wenn es keiner fassen könne.

    Dann sind wir in den Wald gelaufen, mit Bild, Blumen, etc. Bei Einem Pavillon stellten wir dann das wunderschöne Bild hin und auch die Blumen, und eine Kiste.

    Die Kiste war dafür Gedacht das wir Mama alle was schreiben oder malen konnten.


    Und dann kam ein riesiger Schock für mich.

    Wir ich erzählte hatte ist meine Mama mit 45 an Corona gestorben.

    Und ja wir kennen doch Querdenker und Corona Leugner.

    Meine Tante und ihr Freund sind solche Menschen.

    Sie waren nicht!!! Eingeladen.

    Und ja an der Beerdigung gelten ja die Regeln das man eine Maske tragen muss. Und meine Tante und ihr Freund haben keine getragen. Sehr provokant.

    Und ich war so sauer. Und das noch vor dem ganzen. Da standen wir noch und haben gewartet das es los geht.

    Ich spüre so einen Hass. Und war so verletzt.

    Wie können Menschen bei jemandem der an Corona verstorben ist so was tun, als protest... Für was.... Ich musste mich echt zusammen reißen aber viel hat es nicht gebracht.


    Aufjedenfall ging es dann los, und es gab eine Freund von Mama der Gitarre gespielt hat, und ja. Wir standen im Sonnenschein vor dem Pavillon und haben die Reden mehrere Menschen gehört. Mama's ehemaliger Pastor kennt meine Mama seit dem sie so alt ist wie ich jetzt. Und hat von ihr erzählt, und es klang so wunderschön. So lebendig.

    Und ihre Arbeitskollegen, die Stillen Hunde, haben auch schöne Texte vor gelesen.

    Später hat mein Papa die Urne genommen und wir sind zu ihrem Baum gegangen. Ich hab sehr viel geweint aber das tat gut.. Mein Bruder hat sich dann getraut die Urne in das Loch zu lassen. Und jeder durfte sich "verabschieden" (ich nenne es "bis bald", Ein Abschied ist es nicht )

    Weiter erzähle ich wann anders


    Liebe Grüße Charly 🦋

  • Liebe Charly.ich bin mir ganz sicher das Deine Mutter bei Dir ist und keinen Streit zwischen Euch kommen lässt. Das Du große Angst vor morgen hast kann ich mir gut vorstellen, aber Du hast die Beerdigung überstanden obwohl Du Angst hattest ,ich denke es wird schwer aber Du schaffst das morgen auch. Liebe Grüße Kikiro ♥️(Deine Tante und ihr Freund sind wirklich taktlos Idioten )

  • liebe Charly<3


    DANKE das du deine Empfindungen wieder mit uns geteilt hast...

    Entschuldige bitte , das ich heute dir nicht ausführlicher antworte da ich heute sehr, sehr viel Gartenarbeit gemacht habe,,,

    Eines möchte ich dir aber schreiben ...

    Und ja an der Beerdigung gelten ja die Regeln das man eine Maske tragen muss. Und meine Tante und ihr Freund haben keine getragen. Sehr provokant.

    Und ich war so sauer. Und das noch vor dem ganzen. Da standen wir noch und haben gewartet das es los geht.

    Ich spüre so einen Hass. Und war so verletzt.

    Wie können Menschen bei jemandem der an Corona verstorben ist so was tun, als protest... Für was.... Ich musste mich echt zusammen reißen aber viel hat es nicht gebracht.

    Doch es hat etwas gebracht ... Deine Schilderung hier ist immer zu lesen...

    Viele Menschen werden das lesen und auch traurig entsetzt sein...

    Wie ich gerade auch.

    Du hast jetzt die würdigende Zermonie mit deiner Familie geschafft.<3

    Nein, ein Abschied ist es nicht... Absolut nicht..

    ein "bis bald" empfinde ich zu dir und als ehrendes Andenken an deine Mama sehr berührend schön...

    Komme bestmöglich durch diese Nacht<3

    deine<3 Sverja

  • Liebe Charly,


    es tut mir im Herzen weh das Du auch noch beim Abschied Deiner Mama auch noch diese dummen Spiele einiger Menschen ertragen musstest das ist blanker Hohn.


    Das tut mir sehr sehr leid.

    Versuche Dich an das zu halten was Dir halt gibt.

    Deine Mama ist immer bei Dir und liebt Dich Euch von ganzen Herzen, ihre Liebe spürst Du sie ist nicht gegangen die hat sie Euch da gelassen.


    Es tut unglaublich weh es schmerzt wenn Du noch nicht bereit bist morgen dann bleib noch zu Hause keiner wird Dir das übel nehmen.

    Komm gut durch diese Nacht und denke immer dran gehe ein Stück die Straße immer nur ein kleines Stück.

    Lebe einen Tag nach dem anderen lasst Euch Zeit.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Charly...

    Du schreibst beeindruckend über die Beerdigung, über Dein "bis bald".

    Du bist zwar jung und ich hoffe, daß Du recht alt werden wirst aber auch für Dich gilt, sie ist Euch nur vorausgegangen.

    Es geht ihr gut, da wo sie jetzt ist. Sie ist frei und ihre Seele kann gleichzeitig Dich, Deinen Bruder, euern Papa oder Oma und Opa begleiten. Und so wird sie Dich begleiten bei Deinem Schulweg morgen.


    Wenn Ihr Euch in de letzten Zeit öfter gestritten habt, dann weiß Deine Mama, daß das an Deinem Erwachsenwerden liegt. Das ist ganz natürlich und muß so sein wenn Du die Schwimmflügelchen des Lebens ablegst und lebst.

    Vor allem konnte Deine Mama sich gut in andere Personen hineinversetzen als Schauspielerin. Und so konnte sie auch Deine Position, Dein Freikämpfen, Dein Erwachsenwerden verstehen.

    Das Du vielleicht trotzdem Schuldgefühle hast ist in der Trauer ganz normal. Das haben wir alle.

    Sie hat Dir längst verziehen jetzt mußt Du Dir selbst verzeihen. Vielleicht schreibst oder malst Du Deine Entschuldigungen und bringst das Bild an Ihren Baum.

    Versuche so oft wie möglich über Deine Gefühle zu sprechen, zu schreiben oder irgendwie auszudrücken.

    Und akzeptiere Dich wie Du bist und auch was mit Dir ist. Weine wenn die Tränen aufsteigen. Wüte wenn Du Wut spürst.


    Es kann sein, daß Du Dich in der Schule nicht konzentrieren kannst. Das Du vergesslich wirst oder einfach nur so vor Dich hin denkst ohne auf zu passen.

    Das ist während des Trauerns alles normal.

    Ich hoffe Du erhältst professionelle Hilfe. Das Trauern ist ein besonders schwieriger Lebensabschnitt verbunden mit allen möglichen Ungereimtheiten, Problemen, Gefühlen und Zuständen mit denen man erstmal nicht rechnet.

    Ich sende Dir Energie für den morgigen Tag. Du brauchst nicht so tun als sei nichts geschehen.

    Und rechne damit, daß die Menschen um Dich herum sehr unsicher sind und nicht wissen wie sie mit Dir umgehen sollen, dürfen oder können.

    Ralfsheidemarie

  • Hallo Charly,

    Wie war der Schultag? War es schlimm? Oder nicht so schlimm? Musstest Du weinen oder ging alles ohne große Gefühlsumstände.

    Ich kann mir vorstellen, daß auch die Lehrer Dir gegenüber befangen sind und vorsichtig.

    Wie geht es Dir heute?

    Ralfsheidemarie

  • Liebe Charly, der Abschied deiner Mama klingt sehr berührend! :30:

    Ich finde das Verhalten deiner Tante und ihres Freundes auch nicht richtig, das tut mir leid, dass du dich darüber neben deiner Trauer so aufgeregt hast! :30:


    Wie war es in der Schule? Ich hoffe, du hast die ersten Schultage gut überstanden? :30:


    LG Andrea