Auf Wiedersehen Papa

  • Mein Papa verstarb im 79. Lebensjahr im November 2018.

    Er litt an COPD und war bereits im letzten Stadium, wie mir meine Mama nach seinem Tod mitteilte (sie wollte es wohl selbst nicht wahrhaben, als es ihr der Arzt einige Monate vorher sagte;()

    An Allerheiligen kam er mit dem Rettungsdienst ins KH, weil er (mal wieder) eine Lungenentzündung bekam. 4 Tage später verstarb er kurz vor MIttag dort, trotzdem unerwartet, obwohl er schon so lange vom Sauerstoffgerät abhängig war. An dem Tag, an dem ich ihn besuchen wollte......das verzeihe ich mir nie...........wäre ich nur 1 Tag früher gekommen..........er wollte ja nie besucht werden, sagte ach was, ich komm ja eh gleich wieder heim, das lohnt sich gar nicht....:33::33::33::33:

    Keiner konnte ihm auf Wiedersehen sagen, weder meine Mama, noch ich....

    Für sie ist es nochmal anders schwer, sie waren über 50 Jahre verheiratet.

    Sie besucht täglich mehrmals das Grab, ich selbst trauere anders, rede immer wieder mit seinem Foto und so......


    Ich denke jeden Tag an ihn und warte auf ein Zeichen von ihm, es kommt jedoch leider nichts. Kennt das jemand von Euch, dass man auf irgendein Zeichen des Verstorbenen wartet? Oder bilde ich mir das nur ein, habe ich zuviele Storys gelesen, die meine Phantasie falsch beflügelt haben?


    Für mich war er der Held, der sein Leben lang schuftete, damit es mir mal gut geht......so gern würd ich ihm dafür danke sagen...man meint ja immer, dafür ist noch ewig Zeit;(


    Papa, wo bist du, wartest Du dereinst auf mich? Sei da, wenn ich irgendwann nachkomme;(

  • Liebe Biene,

    Mein Mitgefühl zum Verlust deines Papas.

    Es ist ganz normal, dass man auf ein Zeichen der Lieben wartet. Man möchte sie gut angekommen wissen,

    und für viele ist das etwas sehr hoffnungsvolles.


    Wie geht deine Mama damit um? Könnt ihr darüber sprechen?

    Ich hoffe der Austausch hier hilft dir ein wenig <3

    Isabel

  • Danke für Eure lieben Worte!

    Meine Mama hängt sehr am Grab und der damit verbundenen Grabpflege, ihr grösste Freude ist, alles piccobello sauber zu halten und stets neue Grabkerzen mit verschiedenen Bildchen zu besorgen. Ja, vieles rund um Haus und Garten macht sie nun selber, was früher immer der Papa tat, da gab es jahrzehntelang eine klare Aufgabenteilung. Meine Mama ist nun 80, fährt noch gut Auto und täglich mehrmals per Fahrrad zum Friedhof. Sie hofft trotz allem, noch ein paar Jährchen zu haben, wie sie immer sagt. Dass diese "paar Jährchen" jetzt auch noch dank Corona von so vielen Einschränkungen begleitet sind, gefällt mir gar nicht.....man weiss ja nie, wie lange der Elternteil noch fit ist.

    Paps Foto steht u.a. neben meinem Bett, jeden Tag beim Zubettgehen rede ich mich ihm, frage ihn manchmal was er vom derzeitigen Coronaalltag-Wahnsinn hält.....ach Papa, du hattest ein erfülltes Leben in der schönsten Zeit, ich beneide dich darum. Schaust du zu uns hernieder und belächelst, wie wir uns täglich abstrampeln, uns über Kleinigkeiten aufregen? Lächelst und denkst dir, nehmt es nicht so schwer, irgendwann ist es egal?:33: