• Liebe Gaby,

    wie schön von dir zu hören. Ich lese schon längere Zeit im Forum herum, weil ich nicht zur Ruhe komme und siehe da, da kommt deine Nachricht....

    Die Hochzeit war sehr schön und alle waren begeistert und zufrieden. Vor allem das Brautpaar empfand es als schönsten Tag im Leben und das ist auch richtig so!

    Mein Mann fehlte für mich an diesem Tag besonders an meiner Seite. Bei mir waren die Gefühle sehr gemischt. So lange Programm war, könnte ich mich gut ablenken und meine Gefühle im Zaum halten. Trauung, Kaffeetrinken, viele kleine liebevolle Einlagen der Gäste, Abendessen vergingen schnell und es ergaben sich Gespräche mit anderen. Ab 21.30 Uhr war Tanz und dann habe ich mich sehr schlecht gefühlt. Ich saß alleine am Tisch, während der Rest tanzte bzw einige Männer an der Theke standen. Ich muss dazu sagen, dass außer den Eltern der Braut und ich keine älteren Menschen anwesend waren. Das Brautpaar hatte überwiegend Freunde und Bekannte eingeladen, von denen einige Schulfreunde meines Sohnes waren, die sich verständlicherweise nach einem kurzen Plausch mit mir wieder zu den jüngeren begaben.

    Ich bin auch ein oder 2x alleine zur Tanzfläche gegangen, aber ich stand innerlich total neben mir. Das passte irgendwie gar nicht für mich, fröhlich zu tanzen oder alleine am Tisch zu sitzen. Freude und Spaß waren natürlich angesagt und keine Gedanken an Trauer. Puh, da wurde mir das Witwendasein wieder besonders deutlich. :13:

    So geht es mir übrigens oft. Auf der einen Seite das normale Alltagsleben und auch der anderen Seite das Trauerleben in meinem Kopf. Irgendwie schwer vereinbar...

    Es war übrigens auch das 1. Mal, dass ich im Hotel nach Hartmuts Tod übernachtet habe. Das Einzelzimmer machte mir das Alleinsein noch einmal besonders deutlich. Klein, unterm Dach und nicht sehr einladend.

    LG Martina

  • Liebe Martina,

    ich versteh Dich vollkommen wenn du meinst "zwischen den Stühlen zu stehen" ,das war bestimmt nicht einfach für Dich,

    das glaub ich Dir.Mir geht es genauso.Ein bischen Ablenkung und Freude tut gut,aber danach kommt der Holzhammer,

    und das mit voller Wucht.

    Für deinen Sohn und deine Schwiegertochter war es wohl der schönste Tag im Leben.

    Den schönsten Tag im Leben den hatten wir auch einmal.:33:

    Das hast du jetzt auch überstanden.Das weitere müssen wir leider auch überstehen,auch wenn ich mir nicht vorstellen kann,wie !

    Mein Mann fehlt mir auch immer und überall.Die Kinder möchten das ich mal bei Ihnen übernachte.

    Wo anders übernachten,.......noch geht das gar nicht.

    Lg,Gaby :30:

  • Liebe Gaby,

    Ich habe es überstanden... genau! Das mit dem woanders schlafen konnte ich anfangs auch nicht. Das dauerte mehr als ein halbes Jahr, aber jetzt hatte ich es mir bei der Hochzeit als Ziel gesetzt und letzte Woche war ich am Wochenende bei Freunden mit einer Übernachtung. Eins nach dem anderen....du wartest einfach bis du es dir zutraust. Das wird schon! LG Martina:30:

  • Liebe Martina,

    Grad las ich das dein Sohn geheiratet hat. Das muss wirklich ein Wechselbad der Gefühle gewesen sein.

    Als Trauernder fühlt man sich manchmal "außerirdisch", irgendwie passt man nirgends richtig hin, Gewohntes fühlt sich falsch an.


    Es braucht Zeit bis man seinen Platz gefunden hat.

    Ich freu mich, dass dein Sohn und deine Schwiegertochter einen schönen Tag hatten,

    und dir wünsch ich, dass auch bald etwas lichtvollere Tage kommen <3