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			Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an: es ist in allen. Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält. Rainer Maria Rilke 
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			Achte den Augenblick und genieße ihn, er ist das Beste, was wir haben, und das Einzige, was vergeht. Australische Aborigines 
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			Ein Vogel will sich in die Luft erheben, selbst wenn sein Käfig golden wär'. Ein Fluss gräbt sich seinen Weg ins Meer, selbst wenn ihn Dämme hindern wollten. Mein Herz ruft deinen Namen, selbst wenn du meinen vergessen würdest Khalil Gibran 
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			Die Spielregeln des Lebens verlangen von uns nicht, daß wir um jeden Preis siegen, wohl aber, daß wir den Kampf niemals aufgeben Viktor Frankl 
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			Die schönsten Menschen, die ich kennengelernt habe, sind diejenigen, die Niederlagen erlebt haben, das Leid kennengelernt haben, den Kampf, den Verlust, und die ihren eigenen Weg gefunden haben, um aus diesen Tiefen wieder herauszukommen. Diese Personen haben eine Wahrnehmung, eine Sensibilität und ein Verständnis des Lebens, das uns mit Mitgefühl, Bescheidenheit und einer tiefen Unruhe der Liebe erfüllt. Elisabeth Kübler-Ross 
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			Wer Schmetterlinge lachen hört Der weiß, wie Wolken schmecken Der wird im Mondschein Ungestört von Furcht Die Nacht entdecken Der wird zur Pflanze, wenn er will Zum Tier, zum Narr, zum Weisen Und kann in einer Stunde Durchs ganze Weltall reisen Er weiß, dass er nichts weiß Wie alle andern auch nichts wissen Nur weiß er, was die anderen Und er noch lernen müssen Wer in sich fremde Ufer spürt Und Mut hat sich zu recken Der wird allmählich ungestört Von Furcht sich selbst entdecken Abwärts zu den Gipfeln Seiner selbst blickt er hinauf Den Kampf mit seiner Unterwelt Nimmt er gelassen auf Wer Schmetterlinge lachen hört Der weiß wie Wolken schmecken Der wird im Mondschein Ungestört von Furcht Die Nacht entdecken Der mit sich selbst in Frieden lebt Der wird genauso sterben Und ist selbst dann lebendiger Als alle seine Erben Carlo Karges, Lutz Rahn 
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			lieber Thomas          ich weiss das wir eigentlich nicht kommentieren sollen DOCH dieses obige Weisheit von Carlos Karges , Lutz Rahn sind so ganz "meines" Schmetterlingsgrüsse 
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			- An meinem GrabeDa steht ihr nun, wollt mich betrauern ihr glaubt, dass ich hier unten bin: ihr mögt vielleicht zunächst erschauern - doch schaut einmal genauer hin. Ich bin nicht hier - wie ihr vermutet, mein Körper mag hier unten sein. doch während die Musik noch tutet bin ich schon lang nicht mehr allein. Seht ihr die Blätter dort im Wind? Es sind sehr viele - sicherlich - doch achtet drauf wie schön sie sind; und eins der Blätter - das bin ich. Seht die Wolken am Himmel ziehen, schaut ihnen zu und denkt an mich, das Leben war doch nur geliehen, und eine Wolke - das bin ich. Die Schmetterlinge auf der Wiese, perfekt erschaffen - meisterlich. Ich bin so fröhlich grad wie diese. und einer davon - das bin ich. Die Wellen, die vom Bach getragen, erinnern sie vielleicht an mich? Ihr müsst nicht lange danach fragen: denn eine Welle - das bin ich! Blumen erblühen in all ihrer Pracht. Die Rose und selbst der Wegerich. und alle sind für euch gemacht, und eine Blume - das bin ich. Ich möchte nicht, dass ihr jetzt trauert, für mich wär das ganz fürchterlich. Tut Dinge, die ihr nie bedauert: Denn EURE Freude - das bin ich! (Heinz Rickal) 
 
- An meinem Grabe
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			Sie kommen noch immer durch den aufgebrochenen Himmel Die friedlichen Schwingen ausgebreitet und ihre himmlische Musik schwebt über der ganzen müden Welt William Shakespeare 
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			Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen. Slawisches Sprichwort 
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			Der ist kein Tor, der hingibt, was er nicht behalten kann, auf dass er gewinne, was er nicht verlieren kann! Jim Elliot 
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			Aus! Einmal müssen zwei auseinandergehn; einmal will einer den andern nicht mehr verstehn – – einmal gabelt sich jeder Weg – und jeder geht allein – wer ist daran schuld? Es gibt keine Schuld. Es gibt nur den Ablauf der Zeit. Solche Straßen schneiden sich in der Unendlichkeit. Jedes trägt den andern mit sich herum – etwas bleibt immer zurück. Einmal hat es euch zusammengespült, ihr habt euch erhitzt, seid zusammengeschmolzen, und dann erkühlt – Ihr wart euer Kind. Jede Hälfte sinkt nun herab –: ein neuer Mensch. Jeder geht seinem kleinen Schicksal zu. Leben ist Wandlung. Jedes Ich sucht ein Du. Jeder sucht seine Zukunft. Und geht nun mit stockendem Fuß, vorwärtsgerissen vom Willen, ohne Erklärung und ohne Gruß in ein fernes Land. Kurt Tucholsky 
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			Man lebt zweimal Das erste Mal in der Wirklichkeit. Das zweite Mal in der Erinnerung Honore Balzac 
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			Wenn einer geht ins bessere Land, entsteht wohl eine Lücke in der Welt, kleiner oder größer, je nach des Menschen Stand und Bedeutung, aber schnell ist die Lücke zugewachsen in der Welt, schneller noch als das Gras wächst auf dem Grabe. Nur die Lücken in den Herzen wachsen nicht zu; wenn sie aufhören zu bluten, blüht ein freundlicher Gedanke auf, schöner, als je Rosen geblüht auf einem Grabe. Jeremias Gotthelf 
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			Man stirbt nicht, wenn man in den Herzen Der Menschen weiterlebt, die man verläßt. Samuel Smiles 
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			Wenn einer starb, den du geliebt hienieden, So trag' hinaus zur Einsamkeit dein Wehe, Daß ernst und still es sich mit dir ergehe Im Wald, am Meer, auf Steigen längst gemieden. Da fühlst du bald, daß jener, der geschieden, Lebendig dir im Herze auferstehe, In Luft und Schatten spürst du seine Nähe, Und aus den Thränen blüht ein tiefer Frieden. Ja, schöner muß der Tote dich begleiten, Ums Haupt der Schmerzverklärung lichten Schein, Und treuer -- denn du hast ihn alle Zeiten. 
 Das Herz hat auch sein Ostern, wo der Stein Vom Grabe springt, dem wir den Staub nur weihten; Und was du ewig liebst, ist ewig dein. Emanuel Geibel 
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			So oder so schön geduldig miteinander langsam alt und verrückt werden andererseits allein geht es natürlich schneller Karin Kiwus 
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			Sprechen zu dürfen von dir mit denen, die dich kannten dich liebten Sprechen zu können von dir wie du warst dich in Worten wiedererleben nur ein paar Stunden lang Und dann einschlafen vor dem nächsten Alleinsein das doch unausweichbar wartet Gitta Deutsch 
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			Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer vom Meere strahlt; Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer In Quellen malt. Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege Der Staub sich hebt; In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege Der Wandrer bebt. Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen Die Welle steigt. Im stillen Haine geh’ ich oft zu lauschen, Wenn alles schweigt. Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! Johann Wolfgang von Goethe 
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