Plötzlich ist alles anders und die Welt steht still

  • Liebes Linchen,

    es tut mir so leid. Ich war gerade in deinem Wohnzimmer und habe „deine Geschichte“ gelesen.

    In deinen ersten Nachrichten fand ich so oft mich mit meinen Gefühlen.

    Besonders, wenn man merkt mit welchen Belanglosigkeiten sich die mitmenschen beschäftigen bzw. sich darüber ärgern. Dann würde ich die ganz gern schütteln oder anschreien - oder beides.

    Mein Status ist immer noch, dass meine Tränen ungehindert ihren Weg finden. Ich kann das noch nicht steuern. Wenn mich Kollegen ansprechen oder andere Dorfbewohner auf offener Straße fange ich immer noch unkontrolliert an zu weinen…

    Wie hast du die Zeit bloß überstanden?

    Liebe Grüße

  • Ja, das ist Elmo. Er ist 2 1\2 Jahre und war der größte Schatz von meinem Lebensgefährten.

    Er war mit verschiedenen Tieren groß geworden. All die Jahre konnten wir keinen Hund anschaffen, weil es unsere Lebenssituation/Beruf nicht hergab. Im Dezember vor Corona hatten wir einen Weg gefunden, wie wir einen Hund artgerecht in unserem Alltag integrieren und Jens war der glücklichste Mensch der Welt. Deshalb war Elmo immer immer und überall dabei und auch bei der gesamten Trauerfeier.

    Leider ist noch einiges an Erziehung bei ihm notwendig.

  • Mama Mama und noch mal Mama sie war eine tolle Mama unglaublich klug und natürlich auch einen tollen Papa...der alles getan hat.


    Ich brauchte nicht arbeiten gehen hab ich auch 1 Jahr nicht war auch kaum draußen ausser mal kurze Spaziergänge.

    Ich hab nicht gelebt....dann wie gesagt kam der Moment wo ich mir sagte ich kann so nicht weiter machen.

    Seine Eltern verloren ihr Haus Arbeit wegen Alkohol....seine Schwester die Ehe zerbrach verlor ihre Kinder wegen Alkohol und sein bester Freund war Drogen abhängig geworden.

    Seine Schwester und sein bester Freund haben nach ein paar Jahren die Kurve bekommen.

    Seine Eltern nicht.


    Ich wollte das für mich nicht, also kompletter Neustart.

    Neuer Wohnort, neue Arbeit, neue Freunde.

    Verdrängung könnte man das nennen stimmt aber nicht, geredet haben wir viel nur ich wollte wieder leben eine Chance haben.


    Vlg. Linchen

  • Ja eigentlich schon ich hab ein anderes Leben als das was in meiner Vorstellung war....aber gut es ist soooo....mit Freunden tue ich mich schwer weil diese belanglosigkeiten mir so unwichtig sind.

    Meine Dämonen konnte ich gut im Zaum halten.

    Der Alptraum begann am 2 April 2020 seit dem geht es mir eben nicht gut aber ich kämpfe.

    Wohlgemerkt das war damals mein Weg andere müssen ihren finden welcher auch immer das ist.

    Wir waren 4 Jahre sehr sehr glücklich.

    Ich war 20 er war 20 er wäre heute 44 Jahre


    Vlg. Linchen

  • Ich bleibe, auch wenn ich hier allein bin.

    Das Haus haben wir größtenteils selber gebaut. Jens konnte alles und hat alles gemacht.

    In jeder Ecke sehe ich ihn und erinnere mich an die viele Arbeit, den Schweiß und die Mühe.

    Es ist unser Traumhaus - das kann ich nicht aufgeben.

    Jens ist mit 44 gestorben😭😭😭.

    Ja, das mit Belanglosigkeiten habe ich auch gemerkt und stelle fest, dass mich gefühlt Welten von anderen Menschen trennen.

    Irgendwie bekommt man eine ganz andere Sicht auf die Dinge.

  • Liebe Sunset0312,


    manchmal ist es auch gut sich fallen zu lassen und nicht stark zu sein....denn es erfordert eine unglaubliche Kraft.

    Das immer durchzuhalten ist so gut wie unmöglich allerdings kommt auch die totale Erschöpfung nach dem sich fallen lassen.


    Vlg. Linchen

  • Ohje, ich denke zwar oft, dass ich nicht mehr kann.

    Ein Einbruch kam aber noch nicht…8|

    Dadurch, dass ich 3x am Tag mit Elmo im (Kiefern) Wald spazieren gehe, bin ich sehr viel in der Natur und merke, wie gut das tut.

    Wie geht es euch im Form? Welchen Ausgleich habt ihr gefunden? Womit geht es bei euch ein Stückchen leichter?

  • Hallo,

    heute melde ich mich aus dem Urlaub zurück.

    Ich war ja mit den Schwestern von Jens in dem dänischen Ferienhaus, das Jens und ich im letzten Dezember für unseren jetzigen Sommerurlaub gebucht hatten.

    Im letzten Jahr waren wir nur 2 Dörfer weiter im Urlaub in Dänemark.

    Für die Hin-und Rückreise bin ich allein gefahren, weil es mit dem Hund nicht gepasst hätte.

    Es war schrecklich und schön zugleich an die Ecken zu gehen an denen wir im letzten Jahr noch glücklich zusammen waren und ich musste viel weinen.

    Die Schwester hatte einen Bilderrahmen mit Foto von Jens dabei. Wir haben es einfach an die Stelle eines anderen Bildes gehängt. So war er immer bei uns.

    Dann habe ich bei den Ausflügen immer gesagt, was er dort gern gegessen hat und so gab es immer seine Lieblingsgerichte im Andenken an ihn für uns.

    Die Rückfahrt gestern war wieder sehr schlimm.

    Ich stand natürlich vor dem Elbtunnel im Stau und konnte all die glücklichen Paare und Familien in den Autos neben uns sehen.

    Auch die Rückkehr in ein leeres Haus war schlimm und ist es immer noch. Gestern waren es schreckliche 90 Tage ohne ihn und ich könnte gerade nur heulen und mich verkriechen…

  • Liebe Sunset, willkommen zurück.

    Das klingt nach einem stimmigen Urlaub, besser geht es zur Zeit einfach noch nicht.

    Das nach Hause Kommen ist immer schwer, Ankommen in der Realität und die Leere eines Hauses.

    Liebe tröstende Grüße!

    Hedi

  • Heute bin ich schon 4 Monate ohne meinen Schatz und es zerreißt mich.

    Ich muss mir ständig Fotos von ihm ansehen und weine viel.

    Geht das irgendwann vorbei?

    Es tut immer noch so furchtbar weh. Er fehlt mir so sehr.

    Liebe Sunset, bei mir sind es morgen 3 Monate und gerade habe ich das Gefühl, es wird immer schlimmer. Ich verstehe dich so gut, ich weine auch sehr viel und ich vermisse ihn so unglaublich.
    Wir müssen stark bleiben, das hätten sie sicherlich so gewollt.
    Fühl dich gedrückt :24: