Alles verändert sich mit dem, der neben einem ist, oder neben einem fehlt

  • Jetzt habe ich verstanden was du meinst. Ich könnte mir vorstellen das man mit 21 Jahren das Leben noch ganz anders sieht. Ich habe meinen Papa an Lungenkrebs verloren und da war ich gerade 23 Jahre alt geworden. Für mich auch eine schlimme Zeit, ich hatte danach mit vielen Ängsten zu kämpfen die über Jahre gingen.

    Für mich war die Trauer um meinen Papa damals aber irgendwie anders als heute meine Trauer um Roman.


    Lieben Gruß an dich <3

  • Liebe Sonenschein57,


    gerne nehme ich deine Umarmung an :2:

    Ja, es ist schwer die vielen Herausforderungen in unserem neuen ungewollten Leben zu bestehen. Manchmal,eher oft mag ich auch gar nicht mehr und dieser

    Zustand wird mir zu schwer, da ich irgendwie verstehe, das sich mein Leben nicht mehr ändern wird. Eine traurige Zukunft, das macht mir sehr sehr große Angst!


    Lieben Drücker zurück <3

  • Kennt ihr diese Tage, wo ihr nicht wisst wo ihr mit euch hin sollt ? Ich fühle mich oft wie in so einer Blase. Ich bemühe mich ,das der Tag ganz ok wird, also ich versuche einen strukturierten Tag zu haben, weil ich weiß, das es mir damit eigentlich besser geht. Es funktioniert aber nur nicht immer. Ich habe auch nicht immer

    Lust auf das strukturierte, das bedeutet meistens das ich irgendetwas tun muss und oft will ich aber gar nichts tun und das ist nicht immer gut auszuhalten weil ich dann zuviel fühlen muss was ich nicht aushalten kann, deshalb fühle ich mich wie in einer Blase. Das zieht sich dann den ganzen Tag so durch. Mache ich nichts produktives lähmt es mich noch mehr. Irgendwie ein bisschen drucheinander, oder?

    Wenn dann noch keine schönen Nachrichten einen erreichen, ist das noch schlimmer.

    Ich finde es so schrecklich schwer das Leben so leben zu müssen. Es fühlt sich so gar nichts gut, geschweige denn schön an. Ich habe Angst, das ich so ein Leben auf die Dauer nicht aushalte.

    Ich habe in ca 6 Wochen meinen Sommerurlaub, auch dieser macht mir wieder große Angst. Ich habe nichts geplant, ich soll mich erholen, aber ich kann das nicht.

    Roman ist jetzt fast 1 Jahr und 8 Monate tot....und ich meine immer noch zu meinen, das er gleich nach Hause kommt.

    Manchmal weiß ich gar nichts mehr, alles fühlt sich so unwirklich an und doch weiß ich das es Wiklichkeit ist.

  • Nein , gar nicht durcheinander.


    Ich beschreibe alles immer wie Yin und Yang.
    Es ist schon verrückt, dass man doch nicht allein ist und fühlt mit seinen so gegensätzlichen Gedanken um sich selbst herum .

    Ich mag es auch strukturiert, habe aber oft auch keine Kraft / Lust. Weiß aber beim nichts tun kommt die Schwermut noch mehr über mich . Doch würde am liebsten auf der Couch kleben bleiben.
    Nein , schön , fühlt sich auch bei mir nichts an . Es ist da sein. Und im Sinne unserer Liebsten zu leben .


    Leichtigkeit , mal wieder spüren. Ich möchte so gern Zuversicht spüren, doch spüre NICHTS.
    Ich weiß was du meinst.


    :24:

  • Liebe Sonnenschein57,


    danke für dein mich verstehen, dir geht es wie mir, so habe ich es verstanden.


    Du sagst es..... Z U V E R S I C H T.....auch die fehlt mir...es macht mir einfach Angst dsbzgl. so gar keine Veränderung zu spüren :13:

    Soviele Dinge habe ich geregelt nach Romans Tod , wo ich auch Angst hatte, Behörden usw. das habe ich geschafft....aber das Thema L E B E N

    funktioniert gar nicht. Manchmal weiß ich nicht ob es tatsächlich alleine Trauer ist oder schon ein Stück Depression.


    Ach jaaaaa....bin gespannt wie heute der Tag wird !


    Ganz liebe Grüße!

  • Liebe Anja,


    einen dicken Drücker für Dich! ♥️


    Es gibt nichts, was man raten könnte. Diese Trauererfahrungen sind (leider) so individuell wie jeder der hier unterwegs ist. Und bei jedem ist es irgendwie anders und doch auch immer wieder so ähnlich.


    "Das Leben geht weiter!" DAS ist mein ultimativer Lieblingsspruch, wenn ich mal wieder bei falschen Personen meine Gefühlswelt zu offensichtlich zeige. Ein Spruch für dem ich meinem Gegenüber gerne mal die Faust zwischen die Zähne drücken würde. Mach ich natürlich nicht - aber allein die Vorstellung hat schon eine gewisse Befriedigung für mich.....


    Mein Mantra derzeit: Weiter - immer weiter....


    Ich hadere nicht mehr so sehr mit meinem Schicksal - ich versuche es zu 'akzeptieren' - hah - was bleibt uns denn auch sonst bitte übrig????


    Ich fahre Ende Juni nach Österreich (diesen Urlaubsort, den wir beide so geliebt haben, wo quasi unser zweites Zuhause war)- ein letztes 'Adieu' für meinen Geliebten, eine Reise die gemacht werden muss (so mein innerlicher Drang), eine Reise in die Vergangenheit, aber auch irgendwie eine Reise zu mir selbst... unsere besten Freunde sind mit dabei und wissen, es wird Tränen geben (ganze Sturfluten davon), aber wir wollen auch Lachen und Spass haben und ich will, dass Jan stolz auf mich ist...


    Und so geht es im Leben: Weiter - immer weiter.....


    Liebe Grüsse und Kopf hoch !


    Susanne

  • Liebe Anja

    Es stand nicht in unserem eigenen Plan. Dieses Leben, jetzt, SO.
    Der Kopf , das Herz kann das alles nicht begreifen . Wir haben getan was getan werden musste , sollte , wie Behörden , Steinmetz und so .
    Alles , mehr oder weniger im Trance. Und JETZT. Ja, und jetzt , was machen wir nun .
    Das Leben , die Umwelt es fühlt sich alles kompliziert an .

    Ich mache einfach . Ich versuche , im Sinne meines Mannes. Zwischen Antrieb und Antrieblosigkeit. .
    Leider immer ohne Freude . Immer nach Kraft suchend.
    Heute habe ich schon Erdbeeren geerntet und auch schon wieder verspeist.
    Jetzt ist die Couch die meine , und vielleicht, VIELLEICHT , wenn es kühler wird werde ich noch ein wenig was tun.


    Ich wünsche dir einen erträglichem Tag 🧡🧡

  • Liebe Susanne,


    das hat mich gefreut das du geschrieben hast. Ich habe dich hier schon etwas vermisst und das ein und andere mal an dich gedacht.

    Ich versuche mein Schicksal auch zu akzeptieren und ich weiß das es keine, aber auch keine andere Möglichkeit gibt. Aber ein wenig Zuversicht könnte mir im Moment nicht schaden um auch einfach zu spüren, zumindestens ein kleines bisschen, das die Welt auch noch etwas schönes für mich hat.


    Ja, dein Urlaub in Österreich, ich weiß liebe Susanne, davon hast du geschrieben. Ich wünsche dir ganz viel Kraft dazu, nocheinmal in die Vergangenheit zu reisen.

    Es ist gut, das du liebe Freunde hast, die mit dir reisen in die Vergangenheit und in die Zukunft. Das ist so wichtig!

    Nicht jeder hat dieses Geschenk. Das meine ich auch mit ein wenig Zuversicht.


    Ja im Leben geht es immer weiter das stimmt, zumindest zeitlich gesehen, bei mir ist das Leben immer noch am stehen bleiben.


    Sei ganz herzlich gegrüßt <3


    Anja

  • Die letzten Tage sind irgendwie wieder schwieriger als sonst. Ich kann immer nur sagen, das ich mich nach wie vor in einer Blase fühle zwischen, das kann alles nicht sein und dann natürlich doch zu wissen, das Roman nie nie wieder in der Form eines normalen Lebens bei mir sein wird. Ich kann es nach einem Jahr und acht Monaten immer noch nicht glauben, verstehen und schon gar nicht akzeptieren. Meine Tage plätschern so dahin, ohne Leben, ohne wirkliche Freude, alles sehr schwer auszuhalten. Viele Zukunftsängste und Einsamkeit ist da. ich bin so müde und sehe so wenig blauen Himmel in doch noch meinem jungen Leben.

    Heute war ich im Einkaufszentrum Mineralwasser kaufen, da traute ich meinen Augen nicht. Da war Romans Firmenwagen den jetzt ein anderer fährt. Ich habe dieses Auto seitdem es abgeholt worden ist nicht wieder gesehen. Es fühlte sich so vertraut an dieses Auto zu sehen und gleichzeitig war es schmerzhaft.


    Ich kann so nicht Leben, ich will so nicht leben und finde aber auch keinen Ausweg.......


    RoundAn