Vielleicht kann jemand Helfe, das ist alles so unfassbar schwer...

  • Hallo? Ich weiß nicht wie man sowas hier anfängt.

    Eigentlich will ich einfach nur jemanden zum reden da ich nicht wirklich Freunde/ Familie habe (Aber vielleicht kann ich auch jemandem zuhören).

    Ich bin am 17. Sep. 22 19 Jahre alt geworden. Und habe am 13. September 22 erfahren, dass meine Mutter gestorben ist. Sie war zu dem Zeitpunkt 51 Jahre alt. Ich bin in der Ausbildung zu Krankenschwester. Und habe seit jenem Tag massive Probleme im Alltag, jedoch kann ich diese unerklärlicher Weise nicht zeigen. Meine Mutter hatte schon immer Alkohohlprobleme und ich wusste auch, dass sie irgendwann sterben wird, wenn der Alkohohlkonsum nicht endet. Aber ich hatte nicht damit gerechnet das es so früh passiert.


    Das ist an sich schon ziemlich sch**ße, jedoch kommt dazu, dass meine Mutter in Berlin gewohnt hat und auch dort verstarb, ich hingegen wohne seid Juli/ August 22 an der Ostsee.

    Manchmal hatte meine Mutter so Tage wo sie mir nicht geantwortet hat.

    Am 10 September schrieb sie mir nicht mehr das ging dann so bis zum 13 September. Und am 13. September wurde ich so verrückt das ich meinen Vater (nicht mehr zusammen mit meiner Mutter seid ca. 2004) vorbeischickte, da ich mir sorgen machte. Er sagte ihr geht es nicht gut und sie müsse jetzt ins Krankenhaus, dann hatte er aufgelegt.


    30 min. danach rufte ich in jedem Krankenhaus in Berlin an. Und niemand konnte mir Auskunft geben. Wutentbrannt und voller Sorge rufte ich meinen Vater an. Nachdem ich meinen Vater anflehte die Feuerwehr anzurufen um zu erfahren in welchem Krankenhaus sie liegt schrie er mich an, dass sie tod währe und ich ja lieber bei ihm aufwachsen hätte sollen. (Mein Vater war nie da für mich meistens so 30 min an Weihnachten/ Geburtstatg) Meine Eltern waren nie verstritten, meine Mutter hat nur keine liebe mehr empfunden deswegen gingen sie getrennte wege.


    Aufeinmal hatte ich einen Gefühlstornado, ich legte auf. Und saß so 10 min da in meiner kleinen Einzimmerwohnung. Ich rief dann die Kripo an und wusste icht was ich machen sollte. Das ganze geschah so um 22 Uhr ich konnte diese Nacht nicht ein Auge zu machen. Ich konnte nicht mehr denken es war pure leere. Dieses Gefühl kannte ich bereits davor, da ich mit Depressionen diagnostiziert wurde.


    Aber zu dem Zeitpunkt war es bis jetzt am schlimmsten. Ich habe seit dem keine Emotionen mehr, ich bin zwar auf Arbeit Empathisch, professionell und auch für einen Spaß zu habe.

    Im Privatleben geht alles den Bach hinunter die Beerdigung hat ca. 8000 gekostet zum Glück hat meine demente Großtante (91 Jahre) mir ein bisschen gegeben und der Rest waren meine Ersparnisse.

    Dann kam so viel Stress aufeinmal, ich bin glücklich, dass ich das schlimmste überstanden habe. Man muss an so viele sachen denken, dass ist so schlimm.

    Und dazu diese innerliche Trauer die sich nicht zeigen will. Ich kann in meinem privatleben kein Spaß mehr empfinden. Es geht einfach weiter, die Ausbildung, das Leben und alles andere.

    Man kann nicht einfach eine Pause machen.


    Vielleicht hat jemand Tips / Erfahrungen wie ich mit meinen Gefühlen umgehen soll ich stecke richtig fest.

    Naja ich hoffe ich habe nicht zu viel geschrieben. Ich würde mich freuen wenn jemand antwortet.


    Liebe Grüße Melina


    PS Ich bin offen für neue Vorschläge die ich in mein Leben integrieren kann. :)

  • Hallo Melina, erst mal ein leises Willkommen von mir hier im Forum. Ich kann dich so gut mit so vielen verstehen. Ich habe meine liebe Mama am 22.03.2021 verloren...... Mir ging es am Anfang ähnlich wie es dir jetzt geht. Man organisiert und funktioniert einfach nur. Auch ich war mal für einen Spaß zu haben und lachte, aber innerlich war da irgendwie nichts. Ich habe mich und meinen Körper wirklich kaum wahrgenommen. Bis zur Beerdigung war ich also ein Maschine. Danach kam die Trauer und das große Vermissen, weil ich erst dann zur Ruhe kam und alles realisieren konnte.


    Ich finde es gut, dass du das Forum gefunden hast und auch schon so offen über dich und deine Mama schreiben konntest. Mir hat das Forum und der Austausch hier auf jeden Fall geholfen. Ich habe damals auch viel in anderen "Wohnzimmern" (also in anderen Beiträgen) gelesen und mich so auch schon besser zurecht gefunden.


    Schau einfach auf dich und auf deinen Körper. Er wird dir signalisieren, was nun am Besten für ihn ist. Ich für mich z.B. bin letztes Jahr nach ca. 4 Wochen wieder arbeiten gegangen. Für MICH war es gut. Für andere ist hingegen gar nicht an arbeiten zu denken. Es gibt kein richtig und kein falsch. Jeder verarbeitet und trauert auf seine Art und Weise. Das musst du dir wirklich bewusst machen. Lass dir da von niemanden etwas anderes einreden :)


    Vielleicht kannst du Berufsausbildungsbeihilfe beantragen, weil du ja in der Ausbildung bist? Ansonsten geht natürlich auch die Halbwaisenrente, die du bekommst wenn du in der Ausbildung bist. Ansonsten habe ich auch mal gehört, dass man beim Sozialamt beantragen kann, dass die Kosten der Beerdigung übernommen werden. Aber da wird sicherlich immer nur das Günstigste übernommen :(


    Ich schick dir viel Kraft! Lisa

  • Hi, ich hoffe du ließt das hier ich weiß noch nicht ganz genau wie ich in diesem Forum klar komme.

    Danke für deine schnelle Rückmeldung.

    Soweit habe ich alles schon beantragt und auch "fertiggestellt".

    Aber meinem ICH gehts noch nicht so gut seit dem komm ich gar nicht mehr klar in meiner persönlichen Umwelt. Alles istnaufeinmal so kaputt vorallem die einzige Person die mich von grundauf "liebte" aufeinmal weg.

    Es ist so als würde mein Fundament zusammenbrechen.

    Ich meine ich bin nicht die erste oder letzte der das passiert aber es ist so seltsam, so belastend.

    Man denkt über Dinge nach die man vorher nicht wahrgenommen hat. Ich war vor so 2 Std spazieren um den Kopf frei zu bekommen und ich sah eine Frau mitte 40 die (wahrscheinlich) ihre mutter unterstütze sie hakte sich bei ihrer Tochter ein.

    Sowas hätte ich auch gern gemacht wenn ich älter wäre. (Unabhängig von meiner Arbeit)

  • huhu. erstmal mien herzliches beileid zu deinem schlimmen verlust. das ist ja ganz schlimm,was passierte. und du bist do tapfer. Vielleicht würde eine trauergruppe helfen wo du über alls reden kannst?

    Hier kannst du es aber auch gerne tun. wir sind da.:24::30:<3

  • Liebe Melina,


    erstmal mein wirkliches Beileid zu deinem Verlust. Jemanden zu verlieren, von dem man das Gefühl hatte, dass er oder sie einen wirklich geliebt hat, ist unglaublich schwer.

    Du schreibst, dass du richtig fest steckst und ich kann das ein bisschen verstehen. Als mein Vater im Sommer starb, war das echt nicht unerwartet und trotzdem habe ich die ersten Tage total im Schock verbracht. Ich konnte kaum etwas fühlen, außer, dass es mir völlig unwirklich vorkam. Irgendwann hat sich das dann gelöst und seitdem kommt die Trauer in Wellen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du groß machen kannst, um diesen Zustand zu ändern. Ich habe aber neulich gelesen, dass unsere Psyche uns schützt, sie lässt nur so viel an uns heran, wie wir auch verarbeiten können. Bei dir kommt da ja ganz schön viel zusammen: der frühe, unerwartete Tod, die große Verantwortung nach der Beerdigung, die Art, wie du es erfahren hast, dass du dich nicht verabschieden konntest... Das sind alles ganz schön heftige Dinge und vielleicht kannst du deshalb grade noch nicht die ganze Wucht fühlen.

    Mir hat es in den letzten Monaten sehr geholfen, meinen Gefühlszustand so zu akzeptieren, wie er grade ist. Es macht nicht viel Spaß, aber es fühlt sich richtig an. Ich glaube viel mehr kannst und musst du im Augenblick nicht machen. Und vielleicht hier schreiben. Manche Leute (ich auch:-)) benutzen das Forum als eine Art Tagebuch für ihre Gefühle. Es hilft nämlich manchmal einfach zu beschreiben, was grade in einem los ist, manchmal versteht man es dann besser.


    Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wieder von dir zu lesen.

    Ganz liebe Grüße

    Cildie