Ich bin wie betäubt

  • Ach meine Lieben, was wäre ich nur ohne Euch???


    Eure lieben Worte an mich haben mich zu Tränen gerührt und berührt. Danke dafür, was Ihr alle geschrieben habt, viele Worte mit soviel Herz und Gefühl....! :24:
    :2:


    Danke, dass ich meinen Gedanken freien Lauf lassen kann wie auch meinen Gefühlen.....
    Da ist oft der Nachteil, dass ich ein extremer Gefühlsmensch bin....Wäre ich da anders, härter oder mehr kopfgesteuerter, hätte ich es wohl auch leichter....


    Danke, dass ich hier bei Euch einfach Manuela sein kann und darf.....
    Das tut mir unendlich gut...!


    Eure Manuela :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela!
    Ich bin mir da gar nicht so sicher,ob es so gut ist "härter" zu sein.Das macht es sicher auch nicht leichter,egal was so kommt.Man wird dann vielleicht verbittert?
    Wenn man ein Gefühlsmensch ist (so,wie glaub ich die Meisten hier),dann lässt man "es" eben raus.Und das finde ich persönlich allemal besser.Und wir sind doch hier genau richtig,wo,wenn nicht hier, können wie weinen so oft wir wollen und müssen?
    Na,und die Gedanken müssen irgendwann auch raus.Entweder hier oder ins Tagebuch,sonst zerbricht man-denke ich .Ich hoffe,das war jetzt nicht zu verworren.
    Ich drück dich mal,und wünsch dir jetzt schon ne gute Nacht.Ich geh nämlich dann zum Nachtdienst((der Letzte) gähn :thumbdown:
    Liebe Grüße :30:
    Deine Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Manuela,
    bleib mal schön so, wie du bist. Die liebevolle weiche und herzliche Manuela wie wir sie kennen und lieben. Meinst dass es dir gut täte vom Kopf aus zu leben und nicht aus dem Herzen?
    Das wäre nicht gut, da würdest du wohl an körperlichen Gebrechen leiden.


    Ich fühl mich hier auch so toll gefangen. Das ist wohl wie ich schon mal sagte: die beste Selbsthilfegruppe der Welt. Hier darfst du ruhig du selber sein, die Manuela die weinen will, traurig ist und auch mal das kleine Mädchen sein darf....das sie im Grunde ihres Herzens ist und andererseits so stark ist wie eine Löwin. Du bist für dein Päpelchen das beste kleine Mädchen, das es gibt. Er spürt deine Liebe.


    Ich hoffe so sehr, dass du mit deinen Kräften schön vorsichtig bist.


    Würde dir so gerne helfen, dich so gern :30: und dir sagen: Es wird alles wieder gut. Leider wird das nicht so schnell der Fall sein, aber irgendwann wird für dich auch die Sonne wieder aufgehen.


    Pass auf dich auf. :24:


    GLG
    Michi

  • Liebe Karla,
    liebe Michi,


    Ihr habt Recht.....ich weiss... ;)
    ich möchte ja auch so bleiben wie ich bin
    mit Gefühl für andere Menschen
    mit Liebe für und zu anderen Menschen...


    Wäre ich das nicht, dann wäre ich nicht mehr die wirkliche Manuela, die wie Du, liebe Michi, sagt, das kleine Mädchen geblieben ist. Im Grunde ihres Herzens...und darauf bin ich stolz, denn viele Menschen haben das Kindsein verloren..leider, ich habe es mir immer erhalten oder behalten....
    Ich habe natürlich mich durch die harte Berufswelt durchboxen müssen, habe aber auch viel erreicht, doch im Privaten bin ich mir treu geblieben, da bin ich eben das "kleine Mädchen", was so verletzlich ist und voller Gefühle mit anderen Menschen umgeht....


    Ich habe in meinem Leben aber auch Menschen kennengelernt, die mit Verlusten so anders umgegangen sind....
    So nach dem Motto..."Okay, der oder die ist nicht mehr da, so ist eben das Leben, es ist passiert und ich bin aber noch da, also "hands up" und durch....
    Deshalb kam mir der Gedanke, ob die es nicht leichter haben, weil sie ohne Gefühl an die Sache rangehen....
    die machen es mit dem Kopf
    aber sie sind auch anderen noch lebenden Menschen gegenüber gefühlos....


    Nein, es stimmt, Ihr habt Recht....so will und werde ich nie sein....!


    Ich pass auf mich auf, versprochen liebe Michi....!
    und Karla, meine Liebe, ich hoffe, Du hast keinen so anstrengenden Nachdienst, Du Arme!


    Ich drüüücke Euch mal feste, Ihr Lieben
    Eure Manuela :24:
    :2:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela,
    dass du dir dein inneres Kind bewahren konntest ist wirklich ein Segen. Ich glaub, ich hab hier schon mal erzählt, dass mein WIlli so ein super witziger Kerl war, der auf meine Frage: Werden wir mal wirklich erwachsen, antwortete: HOFFENTLICH NICHT. Das ist wirklich toll.


    Ich denke, dass die Kopfmenschen, die so fürchterlich kalt mit Verlusten bzw. allgemein mit Menschen umgehen, wohl noch viel im Leben zu lernen haben. Wenn sie in diesem Leben, ihre Einstellung nicht ändern, werden sie wohl wieder zurück an den Start kommen, um das Mensch sein zu lernen.


    Glaubst du an Reinkarnation? Einer der Gründe warum ich niemals Hand an mich legen würde ist, dass ich dann nicht zu WIlli käme, und dasselbe Drama in einem anderen Körper nochmal erleben müsste. Ich glaub nicht, dass ich das,- und sei es Jahrhunderte später in anderer Form nochmal durchlaufen kann. Aber ich glaub halt auch an ein Wiedersehen im Jenseits. Ich bin sicher, dass deine Mami auf Päpelchen wartet, dass sie dort schon alles für seine Ankunft vorbereitet. Da wird es eine große Wiedersehensfeier geben, mit allen die schon drüben sind.
    Dann werden sie glücklich sein, und warten bis du in vielen Jahrzehnten zu ihnen stößt. Angeblich gibt es im Jenseits keine Zeitbestimmung wie bei uns. Jahre- Jahrzehnte sind nur ein Lidschlag.... ein Flügelschlag eines Vogels. Manchmal sind diese Dinge, die Krücken, die mich am Leben erhalten.


    Ich bewundere dich wirklich sehr. Du bist eine sehr starke, tapfere Frau mit einer riesengroßen Portion Herz.


    Bin so froh, dass es dich gibt.


    Liebe Grüße
    Michi

  • :2: liebe Michi!


    Ja, das stimmt, es ist ein Segen, wenn man das "Kindsein" behalten und erhalten kann....
    Mami war auch so...bis zuletzt
    und Päpelchen auch....


    Wir waren oft wie die kleinen Kinder.... :P
    wenn man uns manchmal zuhörte, dachte man, da sind Kleinkinder unterwegs mit ihren Eimerchen zum nächsten Sandkasten.... :)
    das war herrlich....
    unbeschwert....


    Ich vermisse das auch sehr....
    Schlaue Tanten haben darüber den Kopf geschüttelt....
    Sollen sie doch! :D
    Wir haben es so gemacht wie wie das wollten! basta!


    Mein Freund ist da auch recht ähnlich....Auch er hat das Kindsein behalten----
    Wir können auch oft einfach nur mal albern sein...
    Das hilft in manchen Momenten wo man traurig ist.....


    Wie schön, dass Du das auch mit Deinem Willi hattest.....Das ist auch ein grosses Geschenk, was Du feste in Deinem Herzen bewahren kannst....so wertvoll und unendlich kostbar!


    Ja, liebe Michi, ich glaube auch daran....wir dürfen bei allem Schmerz nicht über unser Leben entscheiden....
    wir wären dann nicht auf der gleichen "Stufe"...und ein Wiedersehen würde es dann erstmal nicht geben....


    denke auch, dass wir dann das alles noch mal in einem anderen Körper durchleben müssen....
    und das wollen wir ja unter keinen Umständen....oweia...bloss nicht!!!


    Denke auch, es würde gar nicht gelingen, denn wenn der Zeitpunkt noch nicht da ist, dann würde es womöglich schief gehen....
    was wäre dann?
    Nein, das dürfen wir uns nicht mal vorstellen....!


    Ja, Mami wird auf Päpelchen warten....hoffe auch, das wird eine grosse Wiedersehensparty....
    sie werden wieder zusammen sein, und diese Party wird super... :P viele Gin-Tonics stehen schon bereit....!!!!


    So muss es einfach sein, ich glaube daran
    und es war auch Päpelchens Glaube und Hoffnung, seine geliebte Frau wiederzusehen....


    Wenn wir es doch nur 100 % wüssten, das es so ist, es würde uns mehr trösten, nicht wahr?


    :24: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela,


    ich versuche jetzt mal, meine Gedanken dazu in Worte zu fassen. Hoffe es gelingt mir.
    Wobei folgendes natürlich wieder mal nur meine Einstellung dazu ist ;)


    Glauben, wirklich glauben (und nicht nur "vermuten", daß es so ist) ist "wissen".
    Meinen Glauben, daß wir uns alle einmal - wo oder wie auch immer - wiedersehen werden, den kann nichts und niemand erschüttern. Und wenn mich jemand vom Gegenteil überzeugen will, und solche Diskussionen hatten wir im Bekanntenkreis schon öfter, dann denke ich mir immer: "Ja, ja, denk was du willst - ich weiß es (besser? ;) ).
    Aber: dieser Glaube hilft mir nicht allzu viel. Er hat (bei mir) nix mit dem Vermissen, dem Schmerz um das "zurückbleiben" zu tun. Nix damit zu tun, daß ich nicht weiß, wohin mit der "übriggebliebenen" Liebe. Das sind für mich zwei paar Schuhe.
    Aber vielleicht glaube ich ja auch doch noch immer "zu wenig"?
    Dieser Glaube hilft mir nur insoweit, als ich weiß, daß es allen "da oben" gut geht, sie keine Schmerzen mehr haben. Tun und lassen können, was immer sie wollen, weil sie das, was immer sie dort auch machen "sollen" auch selbst "wollen".
    Mhm, ist das jetzt noch verständlich? Weiß nicht :D


    Dieses "unbeschwert albern sein" - bewahrt es euch, es ist ein großes Geschenk. Welches ganz schrecklich fehlt, sollte man es einmal "zurückgeben"(müssen) - genau so sehr fehlt, wie unsere Lieben.


    Ich drück dich
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Manuela,
    jetz ist mein Kopfkino losgerattert: Du mit Mami und Päpelchen mit dem Eimerchen zum Sand spielen. Das ist ein wunderbares Bild. Euch als glückliche Familie zu berachten hätte für die tollen Tanten etwas wunderbares sein müssen, anstatt dessen waren sie "not amused" . Ist doch vielleicht ein Zeichen von ein wenig Eifersucht, könnt ich mir vorstellen. Aber die Generation der Tanten hat halt ein wenig Probleme damit, Emotionen zu zeigen und vor allem auch zuzulassen. Das Filmchen läuft immer noch in meinem Kopf....
    Du hast recht, diese Zeiten sind große Trostpflaster für die Zeiten, die wir jetzt grad durchlaufen. Wir erinnern uns daran mit einem Lächeln. EIn Lächeln am Tag ist schon wie ein kleiner Sonnenstrahl in der größten Finsternis.


    Oh ja-- diese Stufensache....ich hab mich früher als ich noch sehr jung war sehr viel mit Selbstmord beschäftigt. War immer schon ein Pummelchen und deswegen sehr geächtet. In der Schule war es am schlimmsten. War so verzweifelt, dass ich an alles mögliche gedacht hab. In der ersten Hauptschule hab ich einen Brief geschrieben, dass ich es meiner Freundin angeordnet hab, mir einen Ziegelstein am Kopf zu zerschmettern. Sie hat es leider nicht getan, somit hab ich den Brief wieder zerrissen. Damals hab ich an solche Dinge wie Wiedergeburt und Karma und Reinkarnation natürlich nicht gedacht, nicht mal gewusst, dass es das gibt. Nachdem ich mich nach Vatis Tod mit der Materie auseinander zu setzen begann, wurde es immer klarer für mich. Das ist der falsche Weg. Wie du schon sagtest: Wir müssen den Weg wohl gehen, und wir gehen ihn gemeinsam. Hab heut meiner Therapeutin von dir von euch allen hier erzählt, und wie gut mir das alles tut.


    Du hast recht: Wenn wir das 100% wüßten, was wir uns so inbrünstig wünschen, wäre alles um ein vielfaches einfacher zu ertragen. Denn dann würde ich mein Dasein als eine Art Countdown für lebenslänglich glücklich sein betrachten, dann schaut die Sache schon wieder ganz anders aus. Es ist aber halt wie ich immer sage "meine Krücke" ohne die ich wahrscheinlich schon durchgedreht wär.


    Liebe Manuela --- jetzt lass dich mal ganz feste :30: :24: und jetzt nehmen wir einen Gin Tonic zur Hand...


    prost 8|
    Michi

  • Liebe Jutta,
    JA DER GRÖSSTE TROST IST DER, DASS DRÜBEN ODER AUCH OBEN ODER WO AUCH IMMER KEINE SCHMERZEN ERLEIDEN MÜSSEN. Das allein ist es wert, an alles, das wir hoffen auch wirklich zu glauben. Du hast das so schön beschrieben. Danke für deine Unerschütterlichkeit in diesem Glauben.


    Liebe Grüße
    Michi

  • Meine Lieben....


    ich kann im Moment nicht viel schreiben, es geht mir einfach nicht gut
    ich weine viel im Moment, stehe teils total neben mir...
    fühle mich so schwach und kraftlos....


    Habe mir Fotos von früher angeschaut
    wo alles noch so schön und gut war
    wie meine kleine Welt noch heile war


    Ich habe daran gedacht wie schön ich es einmal hatte
    wie ich einmal so herrlich unbeschwert war - das ist alles weg...


    Mir fehlt das alles, mir fehlt die Geborgenheit und Liebe meiner Eltern.....
    sie ist einfach durch nichts zu ersetzen


    :33:
    Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela,


    ich habe Deine Zeilen gelesen. Ach Manuela ich kann Dich wirklich sehr sehr gut verstehen.


    Ich weiss gar nicht was ich sagen soll, ich will euch viel Kraft schicken. Ich muss so sehr oft an euch denken.


    Liebe Grüße


    Josef

  • Oh Manu,


    ich kann Dich soo verstehen. Auch wenn es bei uns anders war aber Deine Worte könnten gerade jetzt meine sein.
    Ich denk so oft an euch. Aber zum Schreiben fehlt oft die Kraft.


    :13: :24:

  • Liebe Manuela!


    Wenn uns auch oft Worte fehlen, so weißt du, dass wir an dich denken und mitfühlen.


    Kann dich so gut verstehen, dass dir die Geborgenheit und Liebe deiner Eltern fehlt!!! ;( :33: :13:


    Das sind wunderbare Zeiten, wenn man so wohlbehütet und liebevoll aufwachsen konnte und auch im erwachsenen Leben begleitet wurde. (Mir fehlen meine Eltern auch sehr). Da hatten wir wirklich ein wunderbares Geschenk erhalten, das ganz viele leider nicht bekommen haben.


    Eine dicke Umarmung zu dir :30: :24:


    Linda

  • Danke Ihr Lieben....


    dass Ihr so lieb an mich denkt. Das ist einfach schön....


    Ich würde mich am liebsten verkriechen....
    bin einfach völlig fertig....


    Hab das Gefühl nur auf der Stelle zu treten, komme nicht vorwärts....dazu fehlt mir einfach die Kraft!


    :13: Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Meine liebe Manuela,
    ich denke so viel an dich. WÜrd dich jetzt am liebsten in den Arm nehmen und trösten.


    Dass du viel weinen musst kann ich mir gut vorstellen. Du hattest das Glück eine besonders glückliche Kindheit, Jugend,-- ein ganzes glückliches Leben mit deinen Eltern verbringen zu dürfen. So eine Intensität ist leider nur sehr selten. Freue dich an den wunderschönen Gedanken. Die einzelnen Situationen sind in jeder Zelle deines Körpers gespeichert, die kann dir niemand wegnehmen. Dieser langsame Abschied von Päpelchen macht das ganze für dich einfach unerträglich. Der Mensch, den man so sehr liebt, --- warum muss der so leiden--- warum muss ich leiden, wo ich ihn doch so sehr liebe. Warum kann nicht alles wieder so sein wie früher....?"?"? Das sind wohl die schmerzhaftesten Fragen die man an das Schicksal stellt, weil man genau weiß, die Zeit, die wir hatten, kommt niemals wieder mehr. Wir sind im Herzen vereint, verbunden bis in alle Ewigkeit, aber jetzt muss bald jeder seinen Weg ohne den anderen gehen. Das ist so ungerecht. Warum nur muss auch Liebe und Glück immer Trauer und Trostlosigkeit folgen? Warum dürfen wir nicht einfach glücklich sein. All diese Fragen, und noch sehr viele mehr, werden dir wahrscheinlich immer wieder durch den Kopf gehen. Es ist so schlimm, dass es einfach kein ZURÜCK mehr gibt. Irgendwann sieht man sich wieder. Der Glaube daran,- hält uns am LEben. Wenn ich mir nicht immer wieder einreden würde, dass wir aus der ZEit des Universums nur einen Wimpernschlag voneinander entfernt sind, würde ich wohl durchdrehen. Liebe Manuela, dass du so furchtbar traurig bist, tut mir so leid. Ich würd dich gern auf meine Wolke zu mir nehmen, und dann fliegen wir gemeinsam rüber.....---


    Ich hoffe so sehr, dass der Schmerz für dich irgendwann in erträgliche Pegel kommt. Wenn wir nicht lieben würden, würden wir auch nicht leiden müssen. Wir müssen aber froh sein, jemals so lieben zu dürfen.


    Ich verzettel mich und will dir eigentlich nur meine Hand reichen, um mit dir gemeinsam zu gehen und immer wieder mal Rast zu machen, Kraft zu sammeln und dich ganz lieb
    :30: :30:


    Im Gedanken viel bei dir.


    Deine Michi

  • Liebe Michi...


    Du hast mir voll aus dem Herzen geschrieben....jedes einzelne Wort....Danke Dir sehr dafür.!


    Ja, ich hatte diese wunderbare glückliche Kind-und Jugendzeit und auch das Glück, dass meine Eltern mich so lange noch ins Erwachsenenalter mit begleiten durften....Ich weiss, dass hat nicht jeder und wie Du es auch geschrieben hast, ist so ein enges und schönes Verhältnis eher selten.....
    Klar, hatten wir auch mal Knatsch und Meinungsunterschiede, und da ich recht temperamentvoll bin, knallten auch mal die Türen.... :rolleyes: Das gehört, denke ich, auch dazu. Aber die schlechtere Stimmung hat nie lange angehalten....meist war sie schnell verrauscht....und alles war wieder gut.....


    Es war eine sorglose Zeit, eben unbeschwert...ich war immer geborgen....auch als ich meine eigene Wohnung hat, die Geborgenheit war immer da...und ich war ja auch während der Woche oft bei meinen Eltern, dann haben wir ausführlich gequatscht, nen leckeren Wein getrunken oder einen Gin-Tonic.... ;) Ich konnte mit ihnen über alles reden, egal was es war. Kummer, Sorgen, Freuden.
    Es gab immer eine Lösung. Sie waren immer für mich da. Das gab mir die Sicherheit, dass alles wieder gut wird, was gerade mal nicht so gut aussah...
    Mami war trotz ihres Alters noch sehr gut dabei. Ein Mal die Woche hatten wir unseren Mutter-Tochter Tag, da haben wir uns in der Stadt getroffen, sind bummeln gegangen, haben Klamotten anprobiert, was gekauft, wenn uns was gefiel und sind dann noch in unsere Weinstube, haben dort nen Weinchen getrunken oder auch zwei... :P und haben gequatscht.


    Das brach dann von der einen auf die andere Sekunde weg....einfach weg...ohne Vorwarnung, ohne Anzeichen....einfach fort....
    Für mich brach alles zusammen....ich konnte es einfach nicht verstehen. Und ich kann es bis heute nicht.


    An einem Montag stand ich an ihrem Sarg, um mich zu verabschieden, nur eine Woche zuvor am Montag hatten wir den Mutter-Tochter Tag, wo wir durch die Stadt bummelten......


    Der einzige Trost war immer, dass sie den Tod hatte, den sie sich immer gewünscht hat...., dass ihr ein langes Leiden erspart blieb.
    Und dass sie nicht Päpelchens oder meinen Tod erleben musste....


    Nach Mamis Tod sind Päpelchen und ich noch näher zusammen gerückt....., und ich hatte immer Angst, dass er mir nun auch noch genommen wird.
    Früher habe ich mir über den Tod nie soviele Gedanken gemacht. Damit richtig beschäftigt habe ich mich erst nach Mamis Tod. In dem Moment wo er an unsere Tür klopfte....


    Das lange Leiden von meinem Päpelchen nun....und das Wissen, dass der Tod nun unweigerlich wieder an die Türe klopft, das ist einfach unerträglich für mich....
    Vor allem dieses lange Leiden, was er einfach nicht verdient hat....


    Und meine eigene Machtlosigkeit.....ich würde so gerne ihm helfen, ihm was abnehmen, aber leider geht das nicht.
    Dieses Wissen ist furchtbar....


    :24: :33:


    Deine Manuela, die Dir von Herzen dankt, liebe Michi
    und auch allen anderen hier!

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Meine liebe Manuela,
    dich so traurig zu wissen und mich so hilflos - dir nicht wirklich helfen könnend....


    Deine Beschreibungen sind so voller Leben, so als ob du von "gestern" berichtest, wenn du euren Mutter Tochter Tag beschreibst. Da war ich doch in meinem Gedanken mit euch unterwegs in die Weinstube. Deine Mami war eine ganz wundervolle Frau. Du hast recht, dass du es als Trost siehst, dass sie nicht Päpelchens- oder deinen Tod miterleben musste. Wie dien Päpelchen schon mal sagte: Sie hätte das nicht verkraftet. Der liebe Gott gibt uns ja angeblich nur solche Prüfungen auf, die wir auch (wie auch immer) bestehen können. Wir denken uns, das schaff ich nicht, das halt ich nicht aus, ich werde verrückt in meinem Schmerz--- und doch --- wir überleben-- wir reifen--- wir geben anderen (hier im Forum) so viel Liebe und Kraft-- wir haben das alles überstanden. WIr werden noch vieles überstehen müssen. Wer weiß, was man für uns alle noch im "Angebot" hat. Ich hab immer gesagt: Ich möchte so gerne in mein Zukunftstürchen schauen können,--- was da wohl für mich versteckt ist. Das letzte mal hab ich es 5 Tage vor Willis Tod gesagt. GUt dass ich damals nicht in das TÜrchen sehen konnte, sons wär ich wohl verrückt geworden.
    Wir müssen uns unserem Schicksal stellen, so grausam es auch ist. Heinz Dieter hat einen guten Satz geschrieben: HABEN WIR DAS RECHT AUFZUGEBEN??? Deine Mami hätte nicht gewollt, dass du so fertig bist. Dein Päpelchen will es nicht, und doch kannst du nicht anders, weil die guten Zeiten so lebhaft in deinem Herzen sind, dass du gar nicht verstehen kannst, wie das alles so schnell anders wurde. Deine Eltern und du -- ein absolut unschlagbares Team. Dass da auch mal die Türen knallen ist wohl klar. Ihr seid MEnschen mit Emotionen, aber wichtig war für euch, dass sich alles ganz schnell wieder aufgelöst hat. Du hast so viel Liebe auf deinen Weg mitbekommen, und darum kannst du jetzt so viel Liebe weiter geben. Das spüren wir hier mit jeder Zeile, die du uns schenkst liebe Manuela. Ich nehme deine lieben Worte auf wie ein trockener Schwamm.


    Hab meiner Mami von dir erzählt. Nun fragt sie jeden Tag nach dir, und läßt dich ganz herzlich grüßen. Ich hatte auch immer ein intensives Gefühl für meine Eltern. Seit ich in den letzten WOchen bei dir "in die Eltern-Kind-Liebesschule" ging, hab ich meine Mami wieder ganz fest in den Arm genommen. Sag ihr oft, wie lieb ich sie hab, und wie dankbar ich ihr für alles bin. Ich hab ja nie aufgehört sie lieb zu haben, aber erst durch deine Intensität ist mir die Vergänglichkeit so schmerzvoll bewusst geworden. Dafür :2: ich dir aufrichtig.
    SIe ist so krank und so schwach und doch so stark für mich. Liebe Manuela, wie kann man den Tod einer Mama verkraften ohne vollkommen durchzudrehen? Man ist doch aus dem selben Fleisch und Blut, man war mit der Nabelschnur über Monate miteinander verbunden. Diese Schnur wird zwar radikal durchschnibbelt, aber der Gefühlsfaden reißt nicht,---- den kann doch auch der Tod nicht zerreißen. Deine liebe Mami sitzt jetz immer an Päpelchens Bett, wenn du bei ihm bist und sie hält euch beide fest :30: . Sie gibt dir die Kraft, das alles zu verkraften. Sie weiß, dass du leidest, sie weiß wie sehr du liebst- Sie ist bei dir. Immer und alle Zeit. Das darfst du nie vergessen. Wahrscheinlich wirst du auch viel mit Mama reden nehme ich an. Dein Bauchgefühl ist ihre Antwort, da bin ich ganz sicher.


    Und wieder hab ich mich verzettelt im SChreiben. ICh will dich ganz lieb in den Arm nehmen, dir Trost und Zuspruch geben und dir wünschen, dass für dich bald wieder ein wenig SOnne in dein Herz kommt. :24: :30:


    Ich wünsch dir alles Liebe.
    Bis bald deine
    Michi

  • Liebe Michi!


    Du hast Dich ganz und gar nicht verzettelt mit Deinem Schreiben. Deine Worte sind ganz wunderbar, und Du hast Wort für Wort das geschrieben, was mich bewegt und beschäftigt. Dafür danke ich Dir!


    Lieb von Deiner Mami, dass sie nach mir fragt und danke für die lieben Grüsse!
    Bitte grüss sie auch sehr herzlich von mir und sag ihr, dass sie sehr auf sich aufpassen muss...ja?


    Wie kann man den Tod einer Mama verkraften, ohne durchzudrehen? Diese Frage ist schwer zu beantworten, liebe Michi!
    Ich dachte anfangs, dass ich das nicht verkraften werde und daran zerbreche. Ich bin so manches Mal durch den Wald gelaufen und habe diesen tiefen Schmerz rausgebrüllt.
    Ich konnte es einfach nicht verstehen, warum Gott mir das antut...Warum er mir die Mutter nimmt. Sie war doch gesund, es ging ihr doch gut, sie hatte nichts und sie wirde mir genommen.
    Diese Fragen haben mich immer wieder gefangen gehalten, etwas annehmen zu müssen, was ich nicht verstehen kann.


    Irgendwie hat man aufeinmal Kraft, woher sie auch immer kommen mag, einfach weiterzumachen, morgens aufzustehen, den Tag zu meistern und abends wieder schlafen zu gehen. So vergeht Tag für Tag....Woche für Woche..und Monat für Monat....und dann Jahr zu Jahr....
    Es ist auch ein Funktionieren....wie ein Automat, der morgens angeknipst wird und abends wieder ausgeknipst wird.....


    Und ich hatte mein Päpelchen, der nach fast 60 Jahren seine Frau von der einen auf die andere Sekunde verloren hat...
    Wir waren füreinander da, das hat uns beiden Kraft gegeben....eben einfach weiterzumachen.
    Wäre ich nicht gewesen, glaube ich nicht, dass mein Päpelchen das lange überlebt hätte. Nicht dass er sich was angetan hätte, aber er hätte nicht mehr die Kraft gehabt, ohne seine Frau zu leben.


    Versuche einfach jeden Moment mit Deiner Mama zu geniessen....Du weisst, dass sie krank ist und so hast Du natürlich noch mehr Angst, dass ihr etwas passieren könnte.....dass Du sie verlieren kannst.
    Ich kann das sehr gut verstehen, denn sie ist ein grosser Halt für Dich und Du hast sie sehr lieb.
    Und wenn man seinen Halt verliert, dann hat man einfach Angst.....


    Versuche diese Angst nicht so stark in Dir werden zu lassen, denn sie nimmt Dir den Zauber jedes Augenblicks, den Du mit Deiner Mama hast....
    Jeder Moment ist eine grosse Kostbarkeit!


    Meine Gedanken sind oft bei Dir, ich danke Dir für die immer so liebevollen Worte für mich, wo es Dir selber so schlecht geht....


    Deine Manuela, die Dich feste :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.