Ich bin wie betäubt

  • Meine Lieben!


    Ja, Mami war sehr sehr gütig....
    sie fehlt mir sehr!


    Ich werde nachher ans Grab fahren....schöne Rosen kaufen und ihr bringen...sie liebte Rosen so sehr....
    Ich werde eine Kerze anzünden und ihr erzählen.....


    Früher haben wir 3 morgens immer ein Glas Sekt zusammen getrunken, schön zusammen gesessen...., es kam Besuch.... und abends haben wir dann zusammen gegessen und es uns schön gemacht.....essen gegangen sind wir ein paar Tage später, denn Mami wollte an ihrem Geburtstag lieber daheim sein wegen der vielen Anrufe, die immer kamen....


    Nach Mamis Tod war ich mit Päpelchen essen oder zu Hause, in Gedanken an Mamis Geburtstag....
    Nun ist keiner mehr da....


    Zu Päpelchen fahre ich nachher auch....
    Nach Essen geht steht mir nicht der Kopf....
    Ich werde heute abend mit meinem Freund ein Glas auf Mami trinken....


    Heute ist es anders als in den letzten 3 Jahren.....
    ich kann es gar nicht beschreiben....


    Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • AchManu,


    hier musst Du das auch nicht beschreiben.
    Wir können das auch so fühlen. :24:


    Das hört ich doch gut an, was Du vor hast.
    Und heute abend dann noch Zeit für euch.
    Was sollst Du sonst machen?!


    Grüß mir Dein Päpelchen.


    LG,
    Ela



    P.S. Hat sich denn mit dem Zimmernachbarn was ergeben?

  • Liebe Ela!


    :24:


    DANKE!


    Ja, stimmt, der Zimmernachbar...Nachdem er nochmal den totalen Terror machte und mich beleidigte, haben sie auf der Station erstmal eine Lösung gefunden---
    Auf der Station sind nur 5 Männer, also eine " Umlegung" ist nicht drin, und das einzige Einzelzimmer bewohnt ein 100 jähriger....


    Auf der Station haben sie es nun so eingerichtet, dass wenn ich da bin, der Zimmernachbar nicht im Zimmer ist, es gibt auf jeder Station einen Voraum wo die alle sitzen, die es noch können....und da sitzt er. Ich beachte ihn einfach auch nicht, dieser Mensch ist mir schnurzpiepegal. So habe ich meine Ruhe und kann alleine mit Päpelchen sein. Wenn der Zimmernachbar mal auf den Topf muss, dann gehe ich halt mal eine rauchen...
    Für den Moment ist es erstmal eine gute Lösung.
    Falls es wieder passiert, gehe ich zur Heimleitung.


    Diesen Herrn mag doch keiner, er haut ja auch die Pflegerinnen....
    echt krass!


    :24: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Ja lieber Josef, das ist wirklich nicht zu verstehen. Aber leider gibt es auch solche Menschen!
    Ich versuche immer, das GUTE in einem Menschen zu sehen, mein Herz ist immer voller Mitleid, auch dann, wenn ich sehe, dass ein Bewohner kein Besuch bekommt, obwohl er Frau und Kinder hat.
    Doch das hat ja seinen Grund.
    Er hat ja früher schon zu Hause rumgepöbelt, seine Frau verhauen, kein Wunder, dass da keiner kommt!


    Bevor ich das wusste, habe ich ihm immer mal was mitgebracht. Ich hatte Mitleid.
    Als er mal im Badezimmer fiel und sich den Kopf bös aufgehauen hat, da hat mein Freund bei ihm auf dem kalten harten Boden gesessen, seine Hand gehalten und mit ihm geredet, damit er nicht einschlief, bis der Notarzt kam, die Pfleger waren da gerade mitten in der Pflege.


    Wir haben das gerne gemacht, weil wir helfen konnten.


    Aber nachdem das alles nun war, können wir das nicht mehr. Er ist ein böser Mann.


    Und er ist voller Neid, dass Päpelchen jeden Tag Besuch hat, denn seine Tochter ist immer da. Aber des Zimmernachbars Söhne lassen sich nie blicken.


    Und sein Spruch..." der Halbtote ist kein Spielzeug" hat mich zutiefst getroffen und verletzt.
    Das kann er nie wieder gut machen. Braucht er auch nicht, denn er ist mir egal.


    :4:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Ach Manu,


    es gibt immer solche und solche.
    Weißt Du, ich hab immer Angst gehabt, dass mein Vater so geworden wär wie dieser Mann von dem Du erzählst.
    Laut dem, was sie uns alle erzählt haben ist dem zum Glück nicht so gewesen.
    Aber Du hast Recht, dass Du Dich nicht mehr um ihn kümmerst.
    Wer nicht will, der hat schon :!: :!:
    Es ist zwar keine Rundum-Lösung. Aber alles andere geht halt nicht wirklich zu realisieren in so kurzer Zeit.
    Aber schade, dass man für solche Fälle nicht immer eine Reserve in de Hinterhand hat.


    Aber genug davon am heutigen Tag.
    Grüß mir Dein Päpelchen ganz leis nachher.
    Ich denk an euch.

  • :2: :24: :24: !!!!!!!!!!!!!!!!

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela!
    Lass dich mal :30: !!
    Gut,das für den Nachbarn ne Lösung gefunden wurde.
    Deine Mami sieht richtig flott aus -und du ihr sehr ähnlich.
    Hast du den Tag "gut" herum gebracht?
    Alles Liebe
    Karla :30:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karla!


    Ja, meine Mami war trotz ihrer 80 Jahre eine flotte Frau. Man sah ihr die 80 nie an, sie war auch nie wie man sich eine 80jährige vorstellt.
    Junggeblieben....Unvorstellbar, dass sie gehen musste..einfach so über Nacht ohne Vorwarnung, ohne ein Anzeichen.
    Der einzige Trost für mich ist, dass ihr ein Leiden, vor dem sie grosse Angst hatte, erspart geblieben ist, dass sie im Schlaf gestorben ist, ohne es zu merken, dass sie gehen musste, dass sie uns zurücklassen musste.
    Und jetzt, dass sie Päpelchen Leiden nicht erleben musste. Sie wäre daran zerbrochen.
    Sie fehlt mir jeden Tag.
    Päpelchen fehlt mir jeden Tag.
    Obwohl er noch da ist, ist er nicht mehr da.
    Die vielen langen und tollen Gespräche fehlen mir.
    Die vielen Abende, wo wir 3 noch zusammen sassen bei einem guten Wein und erzählten, sie fehlen mir so sehr.
    Das Freuen über Dinge, die passierten
    Das Traurigsein über Dinge, die passierten
    Ratschläge geben, Trost und Mut machen
    das konnte meine Eltern einfach in einer unvergleichlichen Weise....


    Ja, ich habe den Tag irgendwie geschafft. Ich war am Grab, habe Röschen hingestellt, eine Kerze angezündet und habe ihr erzählt.
    von Päpelchen, von mir.
    und ich musste viel viel weinen....
    Danach war ich bei Päpelchen
    es ging ihm an dem Tag nicht gut
    er hat fast nur geschlafen
    wenig die Augen aufgemacht


    Abends haben mein Freund und ich zu Hause uns was Schönes zum Essen gemacht
    haben ein Glas Sekt auf meine Mami getrunken
    und auf Päpelchen


    Es war ein schwerer Tag, aber er ist vorbei
    und ich denke, es werden noch schwerere Tage auf mich zu kommen
    dafür brauche ich Kraft, die ich irgendwo herholen muss....


    :24: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Ach Manu,


    ich weiß gar nicht so recht, was ich Dir schreiben kann.
    Diese Nähe, die Du beschrieben hast, die fehlt sehr.
    Dieses Band was einfach besteht, das teilhaben am Leben des anderen.
    Das fehlt nun alles.
    Das sind einfach so große Steine die auf unserem Herzen nun liegen.
    Was kann man da sagen???
    :24:
    Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft aufbringen kannst für das was noch kommt.
    Ich denke an euch.

  • Liebe Manuela. Ich lese immer wieder in Deinen Beiträgen wie nah Dir Dein Päpelchen steht :24: .
    Leider habe ich nie so eine Nähe zu meinem Papa gehabt. War da wohl eher das Mamakind.


    Pfeife auf den Zimmernachbarn. Er ist ein alter Narr und weiß nicht was er sagt.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Manuela,
    ich hab ja schon öfter geschrieben, dass Trauer die Verlängerung der Liebe über den Tod hinaus ist, heute habe ich einen noch "schärferen" Satz gelesen:


    Die Trauer ist der Preis, den wir dafür bezahlen müssen, wenn wir Liebe empfnden durften.


    Da musste ich an viele hier, aber besonders auch an dich denken, weil du einfach eine ganz innige Beziehung zu deinen Eltern hast. Das tut jetzt natürlich weh und die Trauer ist sehr groß, aber ich denke, dass du neben dem Schmerz jetzt auch auf etwas zurückblicken bzw. sogar zurückgreifen kannst, was sehr wertvolles ist.
    :30:
    AL
    Christine

  • Leider habe ich nie so eine Nähe zu meinem Papa gehabt. War da wohl eher das Mamakind.

    Liebe Susanne!


    Ich kann weder sagen, dass ich ein Mamakind oder ein Papakind war. Die innige Beziehung hatte ich zu beiden gleich. Beide waren für mich imens wichtig und wertvoll. Der Gedanke, dass ich einen von beiden verlieren muss, war schon immer schlimm für mich. So bin ich natürlich sehr dankbar, dass ich beide so lange haben durfte!
    Nach Mamis pötzlichem Tod ist die Beziehung zu meinem Päpelchen noch inniger geworden. Wir sind alleine zurückgeblieben und habe Mamis Tod tragen müssen, meine Eltern waren zu dem Zeitpunkt fast 60 Jahre zusammen. Für mein Päpelchen ist ein ganzes Leben weggebrochen. Wir haben uns gegenseitig Halt gegeben....und ich habe mich noch mehr als früher um Päpelchen gekümmert, damit ihm nichts passiert. Als ich Mami verlor, da kam die Angst so besonders hoch, jetzt auch noch Päpelchen zu verlieren.....


    Ja, irgendwann ist der Tag dann einfach da vor dem man sich immer gefürchtet hat.....


    Lass Dich :24: liebe Susanne
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Die Trauer ist der Preis, den wir dafür bezahlen müssen, wenn wir Liebe empfnden durften.


    Liebe Christine!


    Dieser Spruch trifft es genau, besser kann man es gar nicht ausdrücken!


    Ja, wenn man eine so enge Bindung zu einem Menschen hatte, dann ist der Tod dieses Menschen so besonders schlimm!
    Man verliert etwas, was einen grossen Teil seines eigenen Lebens ausgemacht hat....
    Das ist dann auch eine Lücke, die keiner mehr so füllen kann.


    :24: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela,
    ich kann deine Angst so gut verstehen, die Angst jetzt auch noch dein Päpelchen zu verlieren. Meine kleine große starke Mami --- mein Fels in der Brandung, obwohl selbst gesundheitlich so geschwächt, steht sie für mich auf, um mich zu stützen. Ich kann nur hoffen, für meinen Sohn auch so da sein zu können, wenn er mich braucht. Mami+Vati+Kind. Ein Band, das niemand schafft zu zerschneiden, auch der Tod nicht.....


    In Liebe
    herzlichste Grüße
    Michi