Meine Seele wurde mir entrissen

  • Gute Frage: für wen soll das gut sein?

    Ich weiß, diese Worte sind unbedacht, sie sind wahrscheinlich nicht so gemeint.

    Aber ein in den Arm nehmen, oder gerne auch Banalitäten erzählen, damit man auf andere Gedanken kommen kann für eine kurze Zeit, wäre sehr viel hilfreicher in einer Situation, wo nix hilft


    Es war wieder eine unruhige, schlaflose Nacht.

    Könnt ihr schlafen? Wenn nicht, was tut ihr dagegen?? Tabletten?

  • Menschen denen es nicht passiert ist verstehen uns nicht.

    Es ist leider so.

    Deswegen suche ich mir auch kein psychologischen Beistand.

    Glaube das Gruppen denen was ähnlichen passiert ist, einfach einen besser helfen können und die verstehen einen.




    Habt ihr euch psychologischen Beistand geholt?

    Ich verurteile natürlich nicht wenn man es macht. Aber für mich ist es nichts.

  • Ich Schlafe am Tag verteilt.

    Schlafe relativ unruhig und träume sehr viel.

    Tabletten lasse ich die Finger bis jetzt von...

  • Der Schmerz der in einen wütet ist einfach so gewaltig.

    Nebenbei merke ich auch das der Körper teils versagt. Jeden Morgen Wache ich mit Bauchschmerzen auf und bin dauerhaft Müde. Ich fühle mich kraftlos. Irgendwie schaffe ich den normalen Alltag zu bewältigen. Aber wenn ich an Arbeiten denke...

    Wie macht ihr das und Wann seid ihr wieder arbeiten gegangen?

    Lieber Mario,


    dieses kraftlose Gefühl, Erschöpfung und die Müdigkeit das war auch bei mir so. Ich habe sehr viel geschlafen in der Anfangszeit. Alles was ich tun musste, auch kleine Dinge wie einkaufen, Haushalt haben mich erschöpft,irgendwie fühlte ich mich so ganz komisch als wenn ich gar nicht richtig da und bei mir war.

    Ich war 5 Wochen zu Hause nachdem mein Mann gestorben ist. Ich hätte auch noch länger zu Hause bleiben können, wollen, weil einfach so viel zu regeln war. Da ich Vollzeit berufstätig bin hatte ich mega Angst diese ganz vielen Dinge, gerade was Behörden, Banken, Notar usw. betrifft nicht geregelt zu bekommen.

    Dann kam der Punkt, das mir bewusst wurde, wenn ich über die 6 Wochen krank bin ich in ins Krankengeld fallen würde,was auch wieder sehr aufwendig ist zu regeln dann kommt das Geld nicht zu dem Zeitpunkt wo man es braucht usw., mein Weihnachtsgeld gekürzt wird und damit war die nächste Angst da, der finanzielle Absturz. Ich bin dann wieder arbeiten gegangen und ich muss wirklich sagen, das es mir auch irgendwie gut getan hat. Die ersten Tage und Wochen waren nicht einfach, das morgens aufstehen ist mir sehr sehr schwer gefallen. Tagsüber hatte ich aber Ablenkung und das tat mir gut auch wenn ich abends wieder in dieses Loch gefallen bin.

    Auch heute, jetzt nach einem Jahr, 5 Monaten und 11 Tagen habe ich immer wieder mal Tage dazwischen gehabt wo ich nicht arbeiten gehen konnte. Mal einen oder zwei Tage.

    Ich denke, da findet jeder seinen Weg was sich für einen richtig und machbar anfühlt.


    Liebe Grüße

    Anja

  • Hallo Mario,


    ich musste nach der Todesnachricht (mein Lebensgefährte ist von jetzt auf gleich zu Hause verunfallt) erst mal Psychopharmaka nehmen. Habe die Arztpraxis mehrfach zusammengeheult und wollte selbst nicht mehr sein. Ich hatte Glück, dass in meiner Arztpraxis eine neue Ärztin angefangen hatte, die gleichzeitig Psychologin ist. Von ihr bekam ich die Tabletten und sie war die ersten Wochen einfach da und erfasste auch meine Lage sehr gut. Da mein Lebensgefährte und ich trotz 16jähriger Beziehung nicht verheiratet waren und es noch eine getrennt lebende Ehefrau gab, war und ist die Situation zusätzlich erschwert.

    Ich habe die Tabletten nach 10 Tagen bereits wieder ausgeschlichen, aber ich war froh, dass ich sie anfangs hatte, denn ich war nur noch ein Wrack. Ich war 4 Wochen zu Hause und bin dann wieder arbeiten gegangen, da ich aus diesem dunklen Loch rauswollte und mir die Struktur gut tut. Im Büro geht es mir auch relativ gut. Dort trage ich meinen "Panzer", denn ich bin in meiner Jobrolle und nicht privat unterwegs. Da ich auch noch leitend tätig bin, hatte ich zu Beginn Angst, dass ich das alles nicht mehr gestemmt bekomme, aber genau hier in meinem Job läuft es noch am besten. Habe sowohl im Job, als auch privat gelernt, dass ich nicht jeden Kommentar zu meiner Situation schlucken muss. Manche sind unbeachtet, manche einfach nur doof und es gibt auch solche, die ganz bewusst mies sind, weil Leute meinen sich im Nachgang ein Bild meiner Beziehung machen zu können ("jetzt kann sie endlich einen neuen Mann kennenlernen" - als wenn ich unter der Beziehung gelitten hätte, da mein Freund auf dem Papier verheiratet war). Ich sage den Leuten direkt, wenn ich etwas gut oder eben nicht gut finde. Umgekehrt muss ich mir den Mist schließlich auch anhören.

    Privat brauche ich gerade sehr viel Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten. Ich bin normalerweise ein sehr geselliger Typ, aber genau danach ist mir nicht mehr. Ich treffe mich mal mit einer Person, aber derzeit nicht mit vielen. Manche Menschen möchte ich auch derzeit gar nicht sehen. Als Ausgleich habe ich privat einige Seminare besucht bzw. werde noch einige besuchen, die sich rund um das Thema Medialität drehen. Das tut mir gerade richtig gut, da ich zum einen Kontakt mit neuen Leuten bekomme und mich gleichzeitig tiefer mit mir selbst, meinen Gedanken ud Emotionen beschäftige. Auch lange Spaziergänge mit unserem Hund erden mich. Möchte auch wieder etwas mehr Fitness machen und mein Spanisch reaktivieren, denn das Thema Auswanderung war noch zu Lebzeiten im Gespräch. Aber jedem tut etwas anderes gut und jeder muss wohl seinen eigenen Rhythmus finden.


    Liebe Grüße

    Jussi

  • Hallo .

    Habe mich lange nicht gemeldet. Ich fühl mich so unwirklich. Versteht ihr, wie ich das meine?

    Danke allerdings für die Unterstützung und die Tipps.

    Ich frag mich, wie habt ihr es geschafft, Schritte nach draußen zu gehen? Wirklich. Manches muss. Ich weiß, hab auch den ein oder anderen Schritt schon geschafft, aber am Tag einfach raus zu gehen, das stresst mich. Will am liebsten noch immer nicht gesehen werden.

    Ist das normal??

  • Liebe Yvonni,

    natürlich ist das ganz normal,dass du nicht rausgehen möchtest.Lass dir einfach Zeit damit.Manche von uns gehen nach kurzer Zeit wieder nach draußen,andere brauchen länger.Da ist jeder individuell,und alles ist gut.

    Die Mutter meiner Freundin ist nach dem Tod ihres Mannes wochenlang nicht vor die Tür gegangen,irgendwann ging es dann wieder.

    Mach dir darüber keine Sorgen,mach einfach das was dir gut tut,das ist im Moment das wichtigste.

    Schicke dir eine liebe Umarmung :24:

    Glg 🌻💕⭐️Elke

  • Ich bin auch am liebsten alleine und das war ich früher nie. Mein Job schlaucht, tut mir aber trotzdem relativ gut, da ich in der Zeit nicht jede Minute an den Tod denke. Mir helfen Spaziergänge mit unserem Dicken, Meditation, lesen und Gartenarbeit. Und so komisch es klingt Leute, die nichts über mein Schicksal wissen.

    Musste heute zum Zahnarzt, da ich neben meiner Grippe die letzten Tage so unfassbare Zahnschmerzen hatte, dass ich dachte, ich werd ohnmächtig. Ich kenne meinen Zahnarzt seit 25 Jahren, ein super netter Mensch. Nach dem Röntgen sagt er mir auf den Kopf zu, ob ich vor ca. 3 Monaten tierischen Stress gehabt hätte (meine linke Kieferleiste ist wie in einer Muskelstarre und ich presse hier wohl gerade Nachts wie verrückt). Es begann eine Unterhaltung und irgendwann platzte es dann aus mir heraus, warum es mir so besch... geht. Habe Angst gehabt, dass ich vor ihm einen Heulflash bekomme, aber er ist super mit der Situation umgegangen. Er hat mir dringend geraten mir Hilfe zu suchen, auch wenn ich vielleicht der Meinung wäre das alles alleine zu packen. Dann erzählte er, dass er das auch dem gleichen Grund auch schon getan hat und er so gelernt hat wirklich zur Ruhe zu kommen.

  • Ihr Lieben ich bin auch im Moment am liebsten alleine. Meine Tochter( mit meiner Enkelin Lia), mein Sohn und meinen Bruder habe ich gerne um mich und ich freue mich sie zu sehen...meine Freundinnen treffe ich etwa alle 3 Wochen.

    Ansonsten bin ich wirklich oft und viel für mich alleine, da ich ja auch noch meine Kündigung bekommen habe, habe ich Zeit wie nie zuvor. Vorher habe ich Vollzeit gearbeitet...jetzt stehe ich nächsten Monat vor dem Arbeitsgericht. Es wird schon alles irgendwie weitergehen...dafür hätte ich Zeit um mich um den Neubau unseres Fertighauses zu kümmern. Das fällt mir sehr schwer, da alles zsm mit meinem Mann geplant war und ich überhaupt keinen Kopf dafür habe...!

    Vor morgen habe ich richtig Angst, denn morgen wäre Gissy 60 Jahre alt geworden und wir wären eigentlich in Egmond gewesen...hoffentlich geht der Tag schnell vorüber.

    Traurige Grüße

  • Liebe Yvonni, ja, das ist normal. Ich konnte auch wochenlang nicht raus. Ich habe im Dunkeln Müll rausgebracht, um niemandem zu begegnen.

    Ich bin in eine andere Stadt einkaufen gefahren. Die Angst vor Konfrontation mit Menschen, die mich kennen, war zu groß. Ich war wie eingefroren.