Schmerz, Trauer & Liebe

  • Mein liebes Erdmännchen,

    ich werde dich immer lieben & auf ewig in meinem Herzen tragen.

    ICH bin DU & DU bist ICH ; WIR sind WIR

    Unzertrennlich & auf ewig miteinander verbunden.

    Ich bin so voller Schmerz, Trauer & Liebe, jede einzelne Sekunde könnte ich weinen - nein heulen, die Emotionen kochen über, ich kann & will sie nicht mehr zurückhalten, ich lasse Sie frei, es überkommt mich & hört nicht mehr auf

    Ich liebe dich Ingo, Erdmännchen, Hase, Schatzi, Engel, höre ich mich dauernd sagen, als wärst du niemals fort, ja du bist bei mir, ich spüre deine Anwesenheit, du bist hier

    Ich liebe dich - sage ich erneut

    Du Ingo bist meine Liebe, du bist mein Ein und Alles - ich vermisse dich

    Wieder schießen die Tränen ein, ich lasse Sie fließen, während ich doch eigentlich nur sagen möchte: DANKE

    Danke für deine unendliche Liebe, deine Zuneigung, deine Zärtlichkeiten, deine Stärke, Mut, Hoffnung und Kraft.

    Danke für alles und noch so viel mehr!

    Danke, dass du immer mein Fels in der Brandung während des Weltunterganges warst, bist und bleibst!

    Danke und erneut schluchze ich & wiederhole ICH LIEBE DICH

    Danke, dass du meine bessere Hälfte bist - du komplementierst mich -

    Du INGO, bist der eine Mensch für mich, du bist mein Seelenpartner!

    Nichts, auch nicht der Tod wird uns scheiden - ICH LIEBE DICH -

    So viel bleibt zu sagen, doch mir fehlen die Worte & die Kraft,

    doch ICH LIEBE DICH, sagt eigentlich alles

    Diese 3 Worte...

  • Hallo und guten Morgen Andro,

    mein Beileid für den schmerzhaften Verlust Deines geliebten Ingo.

    Aus Deinen Worten spricht innigste Verbundenheit und seelische Einheit.


    Seelenpartner können nicht getrennt werden,da die Liebe über den Tod hinaus geht.


    Ich sende Dir ganz viel Kraft,den schlimmen Verlust zu verarbeiten


    Viele Grüße

    Matthias

  • Hallo Andro,

    ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen,der für mich sehr undurchsichtig war.

    Nun sehe ich, daß er gelöscht wurde.


    Wie geht's Dir?

    Ich habe das Gefühl, daß die Trauer so stark ist, daß keine klaren Gedanken mehr möglich sind.


    Du bist hier trotzdem gut aufgehoben.

    Und kannst alle Gedanken äußern.


    Viele Grüße

    Matthias

  • Hallo Matthias,


    ich führe derzeit ein inneres Tagebuch wo ich vieles versuche zu verarbeiten...

    Hab dann gemerkt, dass ohne weiteren Kontext es wsl schwierig für andere ist, es nachzuvollziehen und habe aus diesem Grund den Text wieder entfernt.

    Ich verfasse seit geraumer Zeit einen Text wo ich mir es von der Seele schreiben kann, aber es gibt es so viel und nur so wenig Worte dafür.


    Danke für deine Frage wie es mir geht!

    Im Endeffekt pendelt es von beschissen zu etwas weniger beschissen zu absolut beschissen.


    Mein Leben war bisher immer durch rationales Denken und Handlen geprägt, doch nun ist es mir nicht mehr möglich.

    Der Verlust meines Mannes ist zu viel für mich.

    Ingo ist der eine Mensch für mich auf dieser Welt und war quasi Ehemann und Familie zugleich.


    Wir sind im November 2022 nach Spanien gezogen und im Februar ist mein Mann unerwartet am Valentinstag in meinen Armen an einem Herzinfakrt gestorben.

    Ich versuche gerade nur jeden einzelen Tag zu überstehen.

    Will auf der einen Seite wieder zurück nach DE und auf der anderen Seite, kann ich hier irgendwie nicht fort.

    Umzüge sind aufgrund meines chronischen Schmerzsyndroms auch nicht gerade das einfachste, was ich mal eben so hinbekommen würde und mit Haustier umzuziehen ist auch nicht gerade das was es einfacher macht.


    Zudem waren die letzten 3 Jahre mit den schwierigsten Konflikten seitens seiner Familie geprägt und das hat meine ganze Energie aufgebraucht.


    Liebe Grüße


    Andi

  • Danke liebe RIta,


    es ist elendig, beschissen und unerträglich in der meisten Zeit.


    Ich hätte niemals gedacht, dass unser Traum auf diese Art und Weise sich in den schlimmsten Albtraum überhaupt wenden kann.

    Mit der Zeit lässt auch all das Positive hier nach wie z.B. das Wetter, die Sprache & Kultur etc.

    Mein Ehemann ist nicht weit von unserer Wohnung auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt kollabiert und gestorben.

    Leider komme ich jeden Tag, jedes Mal wenn ich woanders hin möchte an genau diesem Ort vorbei, es gibt keine Alternative...

    Eigentlich bin ich bisher in meinem Leben immer der Typ des Konfrontationskurses gewesen, was auch zu Beginn mehr oder weniger funktioniert hat, mittlerweile ist jedoch genau das Gegenteil der Fall.

    Alles was mich auch nur im entfernsten Sinne daran erinnert, dass ich hier in Spanien bin z.B. wenn ich einkaufe oder mich auf spanisch unterhalte, selbst die blöde TV Werbung eig. alles ist wie eine nicht endende Phase des Schmerzes...


    Zusätzlich gebe ich mir zum Teil selbst die Schuld daran, dass mein Mann gestorben ist.

    Mitterlweile bin ich mir dessen bewusst, dass ich ihn nicht zu 100% hätte retten können, aber unter anderen Umständen hätte ich die Wahrscheinlichkeit eventuell erhöhen können.

    Ich weiß mein Mann und all die Menschen, die mir etwas bedeuten, würden mir nie die Schuld daran geben. Auch die Ärzte & Norfallsanitäter meinten, dass ich bei diesem schweren Herzinfarkt nichts mehr hätte machen können und Diabetes immer das Risiko erhöhen würde an einem Herzinfarkt zu sterben...

    Aber dann gibt es da ein paar Sätze seitens anderen, wie z.B. Sie verstehen es, dass ich mir Selbstvorwürfe mache, die mich komplett aus der Bahn werfen.

    In den letzten Momenten hat mein Mann nur noch röcheln können und ich bekomme dieses Geräusch einfach nicht aus dem Kopf.

    Fast täglich verfolgen mich Albträume in denen ich vergeblich versuche meinen Mann am Leben zu halten, was auch ein paar mal gelingt, aber der Ausgang ändert sich nicht.


    Vor kurzem musste ich dann zum Kardiologen wegen Herzproblemen, da hat sich dann nach 1,5h Checks und Untersuchungen herausgestellt, dass ich an einem reaktiven Herz-Stress Symptom leide und jetzt soll ich zusätzlich noch Betablocker nehmen um mein Herz ein wenig zu entlasten.

    Der Kardiologe meinte, dass wenn etwas am Herzen sonst noch wäre, würde man es sehen.

    Diese Aussage treibt mich seither auch in den Wahnsinn, da diese Untersuchungen meinem Mann evtl das Leben gerettet hätten.


    Mein Mann hatte nach unserem umzug hin und wieder mal Rückenschmerzen und Brustbeinschmerzen, die aber relativ schnell wieder weggingen.

    Wenn man in 3 Tagen über 3500km mit dem Auto fährt und den Umzug vorher organisiert hat, dachten wir beide, dass dies auch aufgrund seines Alters (49) "normal" wäre.

    Er war 11 Tage vor seinem Tod erst hier vor ort beim Doc, hat aber dies nicht geäußert.

    Ingo hatte allerdings auch erst kurz vor unserem Umzug ein EKG etc beim Hausarzt machen lassen - ohne Befund -

    Weitere Folgetermine hätte er mitunter wegen seinem Typ 2 Diabetes im Ortskrankenhaus im März gehabt, wo nochmal alles gecheckt worden wäre...


    Ich hab einfach all diese Warnzeichen nicht wahrgenommen und fühle mich deswegen so unfassbar beschissen, weil ich eben bei irgendeinem Punkt etwas anders hätte machen können und dies hätte eventuell die Überlebenschance erhöht.


    Das Leben bzw eher mein Leben ist so dreckig und unfair, vor allem weil mein Mann eindeutig der "bessere" Mensch von uns beiden ist, ich würde ohne jedes zögern sofort mit ihm tauschen. Er hat nie geraucht, nie getrunken oder sonstiges.


    Auch frage ich mich, ob wenn wir in DE geblieben wären, er noch leben würde.

    Daraufhin haben mir alle bestätigt, dass es nicht der Fall gewesen wäre, wie hier, dass innerhalb von 5 Minuten Notfallsanitäter hier (auf Rügen) gewesen sind...


    Ich kam in dem Moment einfach nicht auf die Idee, dass es ein Herzinfarkt sein könnte und mein Mann wirklich sterben wird. Ich hab mich in dem Moment, dersich für michwie Stunden angefühlt hat, nur daraum gekümmert ihn am Leben zu halten, anstatt auch zusätzlich noch für ihn da zu sein und die Angst zu nehmen.

    Stattdessen hab ich mich nur darauf fokussiert, ihn zunächst in die stabile Seitenlage zu legen - die Atmenwege freu zu machen, da er sich übergeben hatte, Notarzt anzurufen, um Hilfe zu schreien und andere Personen angeschrien sie sollen sofort in das 1. OG des Supermarktes gehen, da dort eine private Notfallsanitäterstation ist und so schnell es geht die herzuholen... und während dessen ihn zu beatmen....

    Aber ich habe versagt und all das wird mich mein restliches Leben verfolgen, ich werde mir es nie verzeihen können...


    Mein Mann hat mir 2015 das Leben gerettet und ich war 2023 nicht in der Lage das seine zu retten...


    Ich liebe Ingo über alles und würde alles dafür geben ihn zu retten....


    Meine Schuldgefühle reichen auch so weit zurück, dass ich mir die Schuld gebe, den familiären Konflikt in seiner Familie, nicht beendet haben zu können.

    Dies ging sogar soweit, dass es vor Gericht ging und es vollkommen eskalierte...

    Ich als sein Ehemann hätte ihn mehr beschützen müssen, aber ich konnte es nicht....


    Bei all dem weiß ich mein Mann würde mir ordentlich die Meinung sagen, dass ich keine Schuld habe, aber es ist in meinem Kopf und ich bekomme es da nicht mehr raus...


    Manchmal spüre ich auch den Druck von außen, dass ich nach über 14 Wochen, mich doch nun besser fühlen sollte

    WHAT THE FUCK denke ich mir dann einfach nur, mein Mann, mein Ein und Alles ist ERST vor 14 Wochen gestorben...

    Ich weiß, dass ich nicht die beste Gesellschaft bin, aber dasss sich Freunde deswegen abwenden und keinen Kontakt mehr zu mir halten, verletzt mich ungemein...

    ich habe auch keine Familie, die mir beistehen kann, da meine Mutter als ich 8 Jahre alt war gestorben ist, mein Vater ist Alkoholiker und ich habe keinen Kontakt mehr zu ihm seit dem ich denken kann (ich weiß noch nich mal ob er noch lebt, wenn ich ihn je wieder sehe würde ich ihm wsl den kiefer oder Rippen brechen für die Vergangenheit)

    Es fühlt sich so an, als wäre meine Trauergruppe und vor allem mein Hauskater Pepino die einzigen Lebewesen, die mich verstehen und aushalten können...

    Wobei gemerkt, ich zugeben muss, dass der bekannten und Freundeskreis meines Mannes mir mehr geholfen haben als ich mir jemals hätte wünschen können...

    Falls ihr das lesen solltet, ich danke euch allen von ganzem Herzen!!!

    Es ist mir nur derzeit so fgut wie unmöglich neue kontakte aufzubauen, da ich meine verbleibende 0,000001% Kraft nurfür das pure Überleben aufwenden kann...


    Ich würde so unglaublich gerne mich in Arbeit stürzen können, aber da ich selbstständig am Finanzmarkt arbeite, ist dies nicht möglich...

    Da die 1. Regel lautet, niemals zu arbeiten, wenn man seine Emotionen nicht im Griff hat, und davon bin ich weit, weit entfernt...


    Ich habe meinen Mann, unser Leben, meine Sonne als Energiequelle (Metapher) und einfach so gut wie alles in meinem Leben verloren...

    Ich weiß es wird nicht mehr so wie vorher werden, geschweige denn "gut", aber mit einem ausreichend, mangelhaft oder ok, würde ich mich schon zufrieden geben...

    Ich hab meinem Mann versprochen, dass ich niemals aufgeben werde und mein bestes gebe, bis wir uns eines Tages wiedersehen....

    Ich habe auch Ziele, aber ich hab keinerlei Lösungsansatz wie ich dorthin komme...

    Unser Leben ist in tausende kleine Einzelteile zerfallen, die wichtigste Hälfte fehlt und die anderen Puzzleteile passen nicht mehr zusammen...


    Verdammt, ich will meinen Mann stolz machen und ihm eine Stütze sein, weiterhin immer für ihn da sein, auch wenn er nicht mehr physisch auf dieser Welt ist...

    Ich werde Ingo immer lieben und da kann auch der Tod nichts daran ändern...


    Auch, dass die Kremation bereits 2 Tage nach dem Todestag gewesen ist, wo ich ihn noch ein letztes Mal sehen durfte, hat mich enorm fertig gemacht...

    Ich habe unser Hochzeitslied abgespielt und ihm versucht noch all dies zu sagen was ich immer sagen wollte, aber die Zeit war viel zu kurz...

    Ich bin wortwörtlich mehrmals noch zu ihm hingerannt, als ich mich eigentlich schon verabschiedet habe und gehen musste, aber ich konnte einfach nicht und musste ihn noch mehrfach halten, streicheln etc...

    ich hätte wochenlang noch an seiner Seite sitzen können...

    Auch wenn es Herzzerreißend war, allein dort gewesen zu sein, wenigstens konnte ich ihn noch ein letztes Mal sehen....

  • Liebe Rita,


    vielen lieben Dank für deine Antwort!


    Ich hab fast 12 Jahre (eig. unsere ganze Beziehung später Ehe) darauf hingearbeitet, dass wir endlich nach Spanien können.

    Und ich muss zugeben, trotz aller Widerstände die wir die letzten Jahre hatten, war ich hier das erste mal seit langen wieder zu 100% glücklcih, trotz kaputtem Rücken, etc.

    Ich weiß, dass dies für meinen Mann ebenso der Fall war, jeder der ihn kannte, meinte, er habe sich verändert (zum Guten) und dass er von einem Ohr zu anderen gestrahlt hat... Es tröstet mich ein wenig, wobei dies das falsche Wort ist, mir aber kein anderes einfällt - dass Ingo hier glücklich war...

    Kurz nach Ingo´s Tod war mir klar ich muss hier weg, aber alös es dann soweit war hatte ich einen Schmerzschub nie dagewesener Art. Dies war der moment, wo Umzugshelfer angefangen haben Ingos Hab und Gut in Kartons zu packen... Ich bin zusammengebrochen und hab alle Pläne storniert und versucht hier ein Leben aufzubauen, was mir einfach nicht gelingen mag und deswegen bin ich jetzt wieder auf Wohnungssuche in DE etc. - Ich halte es hier einfach nicht mehr aus und möchte zurück nach Berlin wo wir einen Großteil unseres gemeinsamen Lebens verbracht haben....

    Eigentlich wollte ich aufgrund der vergangenheit nie wieder zurück nach DE, aber das was mir hier in Spanien passiert ist, ist nochmal tausend mal schlimmer als alles zusammen was mir/uns in DE widerfahren ist...

    Alles ist beschissen, aber vllt ist Berlin etwas weniger beschissen...


    Ich bin mir dessen bewusst, dass ich immer viel härter zu mir selbst bin, als zu anderen.

    Dies hängt wohl mit meinem über die Jahre entwickelten Perfektionismus zu tun, der mir immer das Gefühl der Kontrolle und Sicherheit gab.

    Doch dann wann ich meinen "Perfektionismus" am meisten gebraucht hätte, hab ich versagt...

    Ich würde dies niemals zu anderen sagen, warum sage ich das dann zu mir?


    Es muss unfassbar schwer sein, noch in der gleichen Wohnung zu wohnen, das dich an all das Schlimme erinnert... Ich wünsche dir all die Kraft und Mut dieser Welt!

    Mir fehlen immer die richtigen Worte, weil ich manchmal auch der Meinung bin, das es nicht die richtigen Worte gibt...

    Wir sind zumindest nicht allein! Auch wenn es sich manchmal so anfühlt.


    Ich versuche hier wirklich die Sonne und das Meer zu genießen, aber es fühlt sich in mir an, als wäre dort eine Schranke die verhindert das Positive zu sehen.

    Ich weiß unsere Lieben würden uns verstehen, in der Situation trösten und wieder aufbauen wollen.

    ich spüre die Anwesenheit meines Mannes regelrecht, auch wenn sich das komisch anhört, aber ich weiß er ist hier und wir gehen da gemeinsam durch, bis wir uns irgendwann wieder in den Armen halten können. Ich stecke aber immer noch in der Vergangenheit fest und die Welt dreht sich weiter, als wäre nichts passiert - das macht mich krank.

    Letztens war ich auf einem Auswanderertreffen, da mein Mann sicherlich wollen würde, dass ich nicht nur alleine bin...

    ABER das Glück, die Unbeschwertheit und der typisch oberflächliche Small Talk geht mir so was von auf die Nerven und ich muss immer dran denken, was ich sonst mit meinem Mann gemacht hätte...

    Dann nach Hause zu kommen in die leere Wohnung ist das Tüpfelchen auf dem beschissensten - i - überhaupt...


    Auf deine Frage eingehend, ja ich spreche spanisch, zwar nicht auf Muttersprache Niveau, aber gut genug um hier behördengänge etc meistern zu können.

    Aber jedes Mal wenn ich spanisch spreche, könnte ich innerlich kotzen, hätte ich damals vor 15 Jahren nicht angefangen spanisch zu lernen, wäre ich niemals hier ausgewandert...

    Als Covid richtig losging sind wir nach Binz gezogen, da Berlin einfach zu voll war und die Wohnung zu klein für uns beide.

    Ich vermisse unsere zeit so sehr!


    Mein Mann war älter als ich, wir haben uns 2011 kennengelernt, und Silvester 2011/2012 hat er mir ICH LIEBE DICH ins ohr geflüstert.

    Ich bin nur der Mensch der ich heute bin, durch ihn. Dafür kann ich ihm nicht genug danken. Er ist das Beste in meinem Leben und ich werde ihn für immer lieben.

    2015 hat er mir das Leben gerettet als ich einen Anfall hatte und durch den Krampf nicht mehr atmen konnte, durch ihn und der Intensivstation hat er mir eine 2. Chance gegeben.

    im gleichen jahr haben wir uns verlobt (zunächst mit Partnerringen, womit ich ihn überrascht habe) und 2020 haben wir dann endlich geheiratet.

    Wegen Covid durften wir nur einen Trauzeugen haben, sonst niemanden, aber es war trotzdem ein magischer Moment, den ich niemals vergessen werde!

    Ich weiß noch wie er auf dem Sofa eingeschlafen ist mit Pepino auf seinen Beinen. Ich war dann kurz einkaufen und hab für uns gekocht.

    Ich vermisse ihn so sehr, wir haben uns jeden tag gesagt wie sehr wir uns lieben. jeden Morgen hab ich ihn ein Guten Morgen Bussi gegeben wie auch nachts ein Gute Nacht Bussi.

    Wir sind nie "böse" aufeinander ins Bett gegangen, das war uns unglaublich wichtig, auch wenn wir vorher noch reden mussten, es war es immer wert - wir haben uns glaub ich auch nur 5 Mal in 12 jahre ngestritten, Ingo ist einfach mein Seelenverwandter. Auf immer und ewig!


    Aufgrund der Diabeteserkrankung meines Mannes ist er vorerkrankt gewsen und hatte eine höhere Wahrscheinlichkeit an einer Herz-Kreislauf Erkrankung zu sterben, aber doch nicht mit 49! Im Januar war er erst noch auf einem Firmenmeeting und er hat geprahlt, dass er der fitteste von all den "Faulen" war.

    Und ja ich war stolz auf ihn, wir sind jeden Tag laufen gewesen bei Wind und Wetter.

    Jeden Morgen hab ich ihm sein Diabetiker Müsli gemacht mit Mandelmich, Haferflocken, frischen Beeren. Sonntags ein Low carb Frühstück mit frischen omelette und Rohkost mit Dip...

    Natürlich hatten wir auch Cheat days, aber das war auch in Ordnung laut seiner Ärzte...

    Bei jeder Erinnerung fange ich an zu weinen, auch wenn manchmal schon gar keine Tränen mehr fließen können...


    Ich empfinde dich als wahnsinnig mutig, egal was du tust oder wie du dich entscheidest, dann Liebster ist immer im herzen bei dir und geht mit dir euren Weg!

    Ich wünsche dir von Herzen, dass der Schmerz erträglicher wird bzw verblasst und das was für immer bleibt, ist eure Liebe und die schönen Erinnerungen!

    Schmerz ist Schmerz und da denke ich leider ist es egal wo man auf dieser Welt ist, ob Nordsee, Spanien oder ganz woanders auf der Welt...

    Schmerz ist beschissen, aber für mich ist der Schmerz auch ein produkt unserer tiefen Verbundenheit und Liebe zueinander, die niemals vergen wird!

    Bei jeder Trauer/Schmerzwelle mach ich mir bewusst, dass ich nur so fühle, weil wir uns so unendlich geliebt haben...

    Soegesehen ist es eine Liebeswelle!


    Darf ich fragen ob du auch ein Haustier hast?

    Unser Pepino, ist einfach fantastisch, auch er trauert, aber ich glaube er gibt mir mehr Halt als ich ihm...

    Katzen verstehen und geben keine dummen Kommentare, die niemand hören will...


    Viele herzliche Grüße


    Andi

  • Ach Andi,ich verstehe dich nur zu gut.Als ich deinen Text las musste ich weinen.Mein Mann und ich hatten es auch so gehandhabt morgens und abends einen Kuss und nie sauer ins Bett gehen.Wir haben abends immer gesagt träum was schönes und werd gesund und munter wieder wach.Jeden Abend.Und grade diese täglichen Rituale sind es die am meisten fehlen.Alleine schon die Umarmung fehlt mir do sehr.Das kann kein anderer Mensch auf diesem Planeten ersetzen.Und dieses niemals mehr macht mich fertig....Ich hoffe du findest bald eine Wohnung in Berlin und machst dir ein schönes zu Hause,soweit das möglich ist.LG Kathi

  • Liebe Kathi,


    vielen lieben und herzlichen dank für deine Worte!


    Ich kann dich so gut verstehen.

    Es sind die Kleinigkeiten für die ich jeden Tag dankbar war. klar auch für alles andere!


    Ich hab ihm immer gesagt, dass er meine Sonne ist und solange die Sonne scheint, ist alles gut!


    Ich kann und will wahrscheinlich auch nicht mir ein Leben ohne ihn an meiner Seite vorstellen...

    Wir sind gemeinsam durch dick und dünn gegangen, wir konnten uns immer auf den anderen verlassen, egal was war.


    Es hört sich komisch an, aber Ingo ist der Grund gewesen wieso mein Leben trotz der ganzen körperlichen und psychischen Beschwerden, lebenswert war.

    Er war der Grund wieso ich niemals aufgegeben habe und immer weitergekämpft habe, koste es was es wolle!

    Jetzt merke ich, dass ich diese "Energiequelle und Lebensantrieb" nicht mehr habe...

    Ich habe ihm versprochen niemals aufzugeben, aber ich weiß nicht wie!

    Es erscheint alles so sinnlos...

    Ich hab mir meine Ziele gesetzt, aber dafür muss ich erstmal ein Licht am Ende des Tunnels sehen.

    Bis jetzt sehe ich noch nicht mal das Ende, geschweige denn ein Licht...


    Ich halte mich fest an unserer gemeinsamen Zeit, egal ob die Erinnerungen schmerzen, Hauptsache ich geb nicht auf!

    Ich gebe so gut wie nie Versprechen, weil das heutzutage zu inflationär geworden ist und das Wort von jmd kaum noch einen Wert hat.

    Deswegen verspreche ich nur das, was ich auch halte und dieser Druck macht mich fertig, auch wenn ich weiß, dass nur ich mir den mache, niemals mein Mann.

  • Lieber Andi,


    ich bin froh, daß Du Dich hier doch noch geöffnet hast und so viel von Euch erzählt hast.

    Und Du hast gesehen, daß Du hier gut aufgehoben bist.


    Früher gab es den Satz " Ein Mann,ein Wort" . Damit bin ich noch groß geworden und auch ein Handschlag zählte noch.


    Ich wünsche Dir, daß du die Kraft findest ,den großen Verlust zu ertragen und deinen Wunsch wieder nach Hause zu kommen verwirklichen kannst.


    Ich habe die Liebe meines Lebens verloren.

    30 1/2 Jahre innigste bedingungslose Liebe mit meiner Frau


    Diese Liebe hat mich in dieses Forum geführt.


    Ich wünsche Dir alles Gute

    Matthias

  • Lieber Andi,

    mein herzliches Beileid zu deinem furchtbaren Verlust.

    Es tut mir so leid,dass dein Mann so plötzlich verstorben ist.

    Ich kann gut nachempfinden was du im Augenblick durchmachst.Jörg verstarb letzten November ganz plötzlich.

    Leider fehlen mir im Moment die richtigen Worte.

    Ich wünsche dir viel Kraft.

    Glg🌻Elke

  • Lieber Andi


    Auch von mir mein Mitgefühl und Beileid.

    Es tut mir leid dass du deinen geliebten Mann verloren hast.
    Auch euren gemeinsamer Traum worauf du / ihr euch so hingearbeitet hast.


    Den geliebten Mann zu verlieren, deinen Seelenpartner -

    da hört die Welt für einen auf zu drehen.


    Mein geliebter Freund war 42 als ich ihn verlor. Da war ich 35.
    Das ist einige Jahre her.
    Insgesamt 12 Jahre waren wir zusammen gewesen.
    Eine Zeitlang wohnten wir in den USA, dann in Deutschland und danach (wieder) in der Schweiz.

    Danach habe ich mich wie amputiert gefühlt.
    Und ja, man fragt sich wie man bloss ohne seinen Partner leben soll.
    Gerade auch dieses Plötzliche und Unerwartete. Nicht zu fassen.


    Was mich betrifft war ich froh dass Familie da war.

    Speziell meine Mutter zu der ich von jeher ein inniges Verhältnis hatte (zu meinem Vater eher ein distanziertes).
    Was auch der Grund ist warum ich infolge ihrem Verlust hier ins Forum gekommen bin.

    Ausserdem habe ich noch einen Sohn. Für den ich auch da sein musste und wollte.


    Es ist sehr schade und traurig dass du keine Familie mehr hast bzw. kein (guter) Kontakt möglich ist.
    Und auch die Konflikte seiner Familie die Energie gekostet haben. Nebst deinen gesundheitlichen Problemen.
    Das alleine ist schon nicht einfach.


    Fühl dich hier willkommen,


    LG
    Simon

  • Lieber Matthias, liebe Elke, Liebe Rita & Lieber Simon,


    den allerliebsten Dank richte ich an euch.

    Mir fehlen die Worte... Eure Verluste tun mir von ganzem Herzen leid und ich wünsche euch, dass es euch mit jedem Moment "angenehmer" geht. (Besser ist so ein komisches Wort in dem Kontext)

    Ich fühle mit euch, jeder Mensch empfindet den Schmerz unterschiedlich, so denke ich aber doch, dass wir die Ähnliches erlebt haben, eine ungefähre Vorstellung haben könnten, wie in etwa, sich die Mitmenschen in ihrer Trauer und ihrem Schmerz fühlen...


    Es gab gute Gründe für uns in den sonnigen Süden zu ziehen.

    Einige Gründe waren z.B. einen Neustart zu wagen sich von "Altem" trennen nicht nur persönlich sondern auch räumlich.

    Die Sprache, das Wetter, die Kultur, das generelle Leben auch das Finanzielle.

    Aber diesen Weg wollten wir gemeinam gehen, Seite an Seite...


    Mittlerweile ist es so, dass alles was mich daran erinnert hier in Spanien zu sein, triggert.

    Heute bei meiner Therapiesitzung hab ich dann noch die Diagnose PTBS bekommen, ohne nach einer Diagnose gefragt zu haben

    Innerlich wusste ich dies schon, aber es quasi schwarz auf weiß zu haben, macht es für mich nie besser, eher im Gegenteil...

    Da kommen dann manchmal Fragen auf wie, bin ich zu schwach? Oder hab ich das verdient? Wie beschissen muss mein Karma eig sein, dass ich das verdient habe? usw.

    Erwartet man von mir, dass ich nach 14 Wochen und 2 Tagen etwa wieder "Alte" bin? Meine inneres Selbst, rastet dann eher aus und weiß HALLO?!?!?! Ich werde NIE wieder der "Alte" sein, kann ich auch gar nicht...

    Wie denn auch, (wie SImon schon treffend meinte, dass man sich wie amputiert fühlt) mit dem großen Unterschied, dass man keine Prothese bekommen kann - Aber ehrlich gesagt will ich es auch gar nicht.... Ich versuche den Verlust in meinem Leben zu integrieren und für ingo/mit Ingo weiterzuleben, nur eben auf eine andere Art und Weise als bisher.... Ich wünsche mir, dass er sich keine Sorgen macht und stolz sein kann, so wie ich auf ihn!

    Mit der Zeit habe ich meinen eigenen Glauben entwickelt, deswegen weiß ich, dass ich Ingo und all meine Lieben eines Tages wiedersehen werde, bis dahin hab ich mir vorgenommen mich viel mehr in den gemeinnützigen Vereinen meines Mannes zu engagieren und meinen Teil dazu beizutragen, dass die Welt für manche Menschen zumindest weniger beschissen vllt sogar gut wird!

    Seit dem Tod meines Mannes ist dies einer der wenigen Antriebe die ich habe, Menschen zu helfen und einfach Gutes zu tun...

    Denn all die Ziele die ich vorher hatte, ergeben für mich absolut keinen Sinn mehr, ohne den wichtigsten Menschen in meinem Leben mit dem ich es teilen kann...


    All die manchmal sogar nett gemeinten aber dummen Kommentare von Außenstehenden - nicht Betroffenen - wie z.B.

    - du bist doch so klug und stark, wieso denkst du das oder jenes...

    - du wirst schon wieder jemand neuen finden (ICH MEIN WAS ZUM TEUFEL DENKST DU DIR EIG, MÖCHTE ICH DANN AM LIEBSTEN SCHREIEN)

    - selbst Schuld oder Ähnliches

    - Ingo würde nicht wollen, dass du traurig bist etc.

    - Kopf hoch

    - du musst loslassen (GRRR wenn ich das höre, koche ich über)


    Es tut wahnsinnig gut hier offen und ehrlich kommunizieren zu können und ich danke jedem einzelnen von euch!

    Ich hab in letzter zeit versucht mich abzulenken und/oder neue Kontakte zu knüpfen, mit andern Menschen mal essen zu gehen oder sonstiges

    Aber ich kann diesen oberflächlichen Small Talk echt grad nicht aushalten und habe keinerlei Kapazitäten Interesse vorzuheucheln (sonst war ich immer bemüht und engagiert darin wirklich Gemeinsamkeiten zu finden oder falls jmd anderer Ansicht ist, auch gerne mal angeregte Diskussionen zu führen, aber all das erscheint mir derzeit einfach nur belanglos...


    Ich wünsche euch allen von ganzem Herzen, dass ihr mit euren Verlusten weiterleben könnt, all eure Lieben sind immer bei euch im Herzen, in der Seele und in euren Erinnerungen.

    Möge euer Schmerz nachlassen und euch stets das Positive tief in euch, weiterbringen.


    turicum

    Ich wünsche dir, dass du deinen tierischen Seelengefährten findest!

    Ich wüsste nicht ob ich morgens noch die Kraft hätte überhaupt aus dem Bett rauszukommen, wenn ich meinen süßen Kater nicht hätte.

    Auch wenn er es mir manchmal noch schwerer macht aufzustehen, da er meistens unter die Decke krabbelt und mit mir schmusen möchte.

    Vor allem in der Anfangstrauer und dem Schockzustand war pepino der einzige der mich etwas festigen konnte...


    @Matthias65

    ich danke dir für den rat, dass ich hier absolut ehrlich sein kann und alles schreiben kann...

    Doch meistens schreibe ich und denke ich finde nicht die Worte, die mein Mann verdient hat - Ingo war immer der sprachgewandte und kreative, ich mehr derjenige für das Rationale, alles was mit Zahlen und Organisation zu tun hatte

    Leider trifft man heute immer weniger Menschen, deren WOrt noch etwas bedeutet, da finde ich es immer tröstend doch noch zu wissen, dass es Menschen gibt, deren Wort noch etwas zählt - Bleib so wie du bist!


    @Ursula3008

    Ich weiß ganz genau wovon du schreibst, dass einem einfach die Worte fehlen...

    Ich fühle mit dir, jörg ist immer bei dir und passt auf dich auf!

    Ganz viel Lebenskraft und viele schöne Lebenserfahrungen wünsche ich dir!


    King

    Vielen lieben Dank für deine Worte!

    Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie hart es sein muss und wie viel Kraft es kostet für die Familie und Sohn dasein zu wollen

    Ich hoffe inständig, dass ihr euch gegenseitig in dieser schweren Zeit helfen konntet und immer für einander da seid!

    Familie ist etwas so wertvolles, haltet daran fest! Ich vermisse meine Familie noch viel mehr seit mein Mann nicht mehr bei mir ist, aber ich weiß, dass er gerade bei meinen Liebsten ist und er nicht alleine ist...


    Danke euch allen!

  • Auswandern, eine gut überlegte Entscheidung, alles hinter sich lassen, ein Neubeginn, gemeinsam und dann...


    Ich stelle es mir unfassbar grausam vor... ein Ort der Sehnsucht und Euch wurde keine Zeit gegeben 😢❤️💔

  • Liebe Pia,


    ja ich komm mir vom Leben regelrecht verarscht vor...

    Endlich, nach so viel Stress, ärger, Familienstreitereien, Gesundheitsbeschwerden, etc, hatten wir unseren sicheren Hafen gefunden.

    Wir waren so glücklich, dachten uns hier verbringen wir gemeinsam nun weitere Jahrzehnte bis zum Lebensende und ich versuche mich daran festzuhalten an dieses Glück, aber hier nun alleine zu sein hat sich zu meinem absoluten Albtraum entwickelt...

    Ich hab versucht mir hier ein Leben aufzubauen, aber ich scheitere - es ist einfach nicht das Gleiche und alles erinnert mich an den Moment an dem mein Ingo starb. Ich durchlebe mehrmals pro Tag immer und immer wieder den gleichen Moment, die gleichen Emotionen, wie beschissen hilflos ich war und erst gar nicht realisiert habe, was wirklich passiert...

    Als die Ärzte mit Adrenalin und Defibrillator vergebens versucht haben, wieder einen Puls herbeizuführen....

    Währenddessen war mir gar nicht klar, dass das Herz meines Mannes nicht mehr schlägt....

    Als ich alles in die Wege geleitet habe (stabile Seitenlage, da er sich zunächst übergeben hatte, Notarzt anrufen, Beatmung, Hilfe rufen, Passanten bitten die Notfallsanitäter im gleichen Gebäude vor dem Parkplatz herzuholen SOFORT), da hat er noch geatmet!

    Ich hab vergeblich versucht irgendjemanden noch von meinen Freunden anzurufen, weil ich mit irgendjemand vertrautem reden musste, während all dies passierte, aber niemand ging ran - es war ja auch valentinstag zwischen 21:00 & 23:00 Uhr....

    Erst als die ärztin zu mir sagte, wenn Sie jetzt wie durch ein Wunder nach 45 min. Reanimation den Herzschlag doch wieder herstellen könnten, würde mein mann höchstwahrscheinlich einen irreversiblen Hirnschaden erlitten haben.

    Ingo hat mir immer gesagt, er möchte keine leere Hülle wie sein Vater sein, der nichts mehr mitbekommt...

    Die einzigen beiden Buchstaben die ich rausgebracht habe - waren OK.

    Es waren die absolut grausamsten zwei Buchstaben die ich jemals von mir aus gesagt habe...

    Seither frage ich mich immer ob ich ich nicht hätte anders entscheiden sollen, auch wenn mir Freunde sagen, ich hab den Wunsch meines Mannes berücksichtigt....

    Aber was hat Ingo wirklich genau in diesem Moment gedacht - ich weiß es nicht und ich werde es niemals wissen

    Selbst wenn er einen Hirnschaden gehabt hätte, ich hätte mein Leben aufgegeben und hätte mich um ihn IMMER gekümmert...

    ICH LIEBE IHN und nichts hätte daran etwas ändern können....


    Ich bin gebrochen...

  • Lieber Andi,


    meine liebste Elke war von Dezember 2016 bis zum 28.09.22 schwerst chronisch krank. Die Ärzte hatten ihr seinerzeit nur 6 Wochen Lebenszeit gegeben. Danach habe ich um sie und mit ihr gemeinsam gekämpft


    Wir hatten zwischendrin trotzdem noch schöne Zeiten. Ich habe ihr all meine Liebe geschenkt und ihr ging es immer mal wieder besser

    Doch ab 2019 wurde ihr Zustand schleichend immer schlechter bis ich sie dann am Schluss rund um die Uhr gepflegt habe.


    Und als sie dann im Koma auf der Palliativstation eingeliefert würde,hat man mich auch gefragt,ob ich noch lebenserhaltende Maßnahmen wünsche.


    Da vorher bereits seit einem halben Jahr der ambulante Palliativdienst gekommen war,wurde hier bereits von meiner Frau entschieden, daß es keine unnötige Quälerei mehr geben darf.


    Ich wurde trotzdem gefragt . Mitten in der Nacht musste ich eine Entscheidung treffen.

    Es war ganz schlimm für mich. Meine liebste Elke war die Liebe meines Lebens.


    Ich hatte so lange um sie gekämpft. Die Ärzte hatten sie schon lange aufgegeben.

    Und jetzt lag sie bewusstlos auf dieser Station.


    Ich habe in ihrem Sinne entschieden. Und ich habe ihr bis zu ihrem Tod auf dieser Station ununterbrochen den Kopf gestreichelt und ihre Hand gehalten bis zum Schluss. Und noch anderthalb Stunden darüber hinaus.

    Wollte dir Station gar nicht verlassen.

    Aber dann kam mein Freund und holte mich ab .


    Ich kann es alles nachvollziehen wie es Dir geht.

    Es ist nicht leicht. Am Pfingstsonntag sind es nun 8 Monate, daß meine Liebste vorausgegangen ist.

    Aber ich spüre sie jeden Tag.


    Ich wünsche Dir, daß Du es alles verkraftest.

    Liebe Grüße

    Matthias

  • Lieber Matthias65  


    danke für deine offenen Worte!


    Es muss unglaublich schwer, herzzerreißend gewesen sein und unfassbar viel Kraft gekostet haben.

    Es freut mich wirklich, dass ihr trotz der schwierigsten Zeit herzerwärmende und schöne Zeiten miteinander verbringen durftet!


    Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schmerzhaft es für euch gewesen sein muss in dieser unausweichlichen Situation zu sein. Mir sind wirklich die Tränen gekommen, als ich deinen Text gelesen habe.

    Ich wünsche dir sooo unendlich viel Sonne und Kraft für die kommenden Tage, ich bin (leider) auch ein Datumsmensch. Unser 3. hochzeitstag, der am 20.03.2023 gewesen ist/wäre, war so verdammt unerträglich, aber trotz all den Schmerz, hab ich mich auch meinem Mann nah fühlen können.

    Ich wünsche dir diese nähe, mit weniger oder am Besten gar keinem Leiden


    Ich kann mich noch an jede einzelne Sekunde erinnern, als mit den Reanimationsmaßnahmen aufgehört wurde...

    Mein Liebster lag am Boden während ich zunächst nur an seinen Beinen sein konnte, aufgrund der ganzen Ärzte und Sanitäter, weswegen ich nicht seine Hand halten konnte, sondern "nur" seine Beine gestreichelt habe...

    Alles war von Polizei, Bundespolizei und Sanitätern abgesperrt... Ein Polizist hat mir seine Jacke um die Schultern gelegt.

    Ich hab mich die ganze Zeit entschuldigt, dass ich durch den Wind bin und nicht mehr klar denken konnte, zwischenzeitig habe ich aufgehört zu atmen bis ich dann realisiert habe ich muss atmen...

    Ich bin dann zu dem Haupt meines Mannes vorgekrochen, hab seinen Mantel genommen uns ihn erstmal zugedeckt damit ihm nicht kalt wird...

    Habe seinen Kopf leicht angehoben und auf meinen Schoß gelegt, während ich ihn gestreichelt habe und seine Hand fest hielt.

    Ich habe in seine Augen gesehen und diese sanft geschlossen...

    Auch wenn es der schmerzvollste Moment meines Lebens war auf so vielen Ebenen, wollte ich trotz allem noch ein letztes Foto und ich habe 2 Menschen vor ort gebeten ein letztes Foto von mir und meinem Mann zu machen, ich hatte das Gefühl als wäre ein Teil seiner Seele noch da und diesen letzten Moment wollte ich festhalten...

    2 Stunden war ich dort auf dem Boden mit meinem Mann und hab ihn festgehalten und gestreichelt.

    hab ihm gesagt, dass ich ihn liebe, immer und immer wieder habe ich das gesagt...

    May we meet again und dass es in Ordnung ist.

    Da habe ich ihm auch das versprechen gegeben, dass ich niemals aufgeben werde und ich immer für ihn da bin - egal wo!

    Ich hab so oft gesagt, dass es mir Leid tut und dass ich ihn liebe - ich weiß nicht wie oft oder wie lange - ich denke es war in Dauerschleife...

    Nach 2 Stunden kam dann das Bestattungsunternehmen und ich konnte nicht weg, ich war wie versteinert...

    Jeder der mir oder meinem Mann zu nahe gekommen wäre, hätte ich wahrscheinlich fertig gemacht, ich hatte nur noch den absoluten Beschützerinstinkt...

    Ich weiß noch, dass mein Vermieter und meine Nachbarin dort gewesen sind und sagten "It´s time Andy...." Aber ich konnte einfach nicht.... Ich weiß nicht wie lange ich da noch lag bzw saß - aber irgendwann war es so weit... Und ich bemerkte, dass es kein Traum war NEIN es wurde zu meinem realen Albtraum, aus dem ich niemals aufwachen kann...


    Ich kann so gut nachempfinden wie du dich gefühlt hast, es tut sehr gut zu lesen, dass auch du deine liebste Elke weiterhin spürst... Mir geht es genauso mit meinem Ingo... ich dachte schon ich werde verrückt...


    Ihr seid alle so lieb und verständnisvoll - vor allem ehrlich und nicht geheuchelt!

    Wenn ich hier eure Antworten oder beiträge lese, möchte ich auch immer Sonne, Kraft und eine Umarmung schicken, obwohl ich euch nicht persönlich kenne, fühl ich mich doch in einer Art Gemeinschaft...


    Mögen eure Lieben auf immer und ewig in euren Herzen weiterleben, euch beschützen und euren persönlichen Weg leiten...

  • Lieber Andi,

    Ich habe mich so wie Du ebenfalls wie amputiert gefühlt. Meine Frau und ich waren unzertrennlich.


    Ich habe 7 Monate gebraucht um die Kraft zu haben in dieses Forum zu gehen.

    In dieses Forum herzensguter und liebevoller Menschen.

    Menschen ,die mich aufgefangen haben. Menschen,denen ich Trost spenden. Menschen,die ich sehr lieb gewonnen habe in dieser kurzen Zeit, seitdem ich hier bin.


    Und nachdem ich das alles gelesen habe, weiß ich wie sehr Du ihn geliebt hast.

    Und wie ich es hier schon öfters gesagt habe. Wahre Liebe ist unsterblich. Das Bewusstsein ist unsterblich.

    Und die Liebe von Seelenpartnern stirbt niemals.


    Gute Nacht lieber Andi

    Schlaf gut