Chaos der Gefühle

  • Liebe Trauerelfe,


    :2: für deine lieben Wünsche, knuddel dich, wenn du magst auch ganz lieb zurück!


    Da Mutti im Moment bei uns in der Steiermark ist, komme ich fast nicht ins I-net. Wir sitzen zusammen und "tratschen" (und mein Mann rollt entnervt die Augen über unsere "uninteressanten und unnötigen" Gesprächsthemen :4: ;) .
    Ich weiß, ich bin euch noch die versprochenen Fotos schuldig, hab leider noch nicht die Zeit zum bearbeiten und verkleinern gefunden. Aber ich hab nicht vergessen!


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo ihr Lieben,


    jetzt bin ich grad so überrascht, daß ich erst versuchen muß, meine Gedanken wieder zu sammeln.
    Erklärung:
    Vor gut drei Jahren brauchte ich ein neues Notebook, weil das alte immer langsamer wurde und ich im I-Net Schwierigkeiten hatte - kam ja auch nicht mehr hier ins Forum. Dieses Notebook ist jetzt anscheinend den "Hitzetod" gestorben, dreht nach zwei, drei Minuten einfach ab. In meiner Verzweiflung hab ich es jetzt mit dem alten Netbook probiert und siehe da - kann mich damit wieder hier anmelden. Fragt mich nicht wieso - unbegreifliche Technik :4:
    Nu gut, was soll's - muß ja nicht alles begreifen.



    Heute war ich mit Mutti auf der Verabschiedung ihres Schwagers. Wir hatten seit vielen Jahren eigentlich überhaupt keinen Kontakt. Und auch früher eher nur sehr sporadisch - so dachte ich, das wird wohl nicht so "schwer" werden.
    Falsch gedacht! Auch wenn meine Tante ihren Schmerz nicht zeigte und sogar meinte: "Es war besser so für ihn" - ich spüre ihre Verzweiflung und sie läßt mich nicht mehr los.
    Dies war die erste Beerdigung auf der ich war seit Vati gegangen ist - ist es das? Aber egal was - irgendwie bin ich grade wieder in einem ganz schön tiefen Loch :13:
    Und obwohl ich es weiß - es überrascht mich doch immer wieder - dieser Schmerz, der auch nach etlichen Jahren sooo präsent sein kann und sich scheinbar nicht geändert hat. Meinem Verstand ist sehr wohl klar, daß es viel schneller als am Anfang "besser geht", trotzdem mag Herz und Gefühl grad nicht Schritt halten.
    Irgendwie ist es so wie das Engelchen auf der einen, das Teufelchen auf der anderen Schulter:
    "Ist ja gut, bald geht es wieder besser!" - "Hör nicht da drauf - alles ist Sch..., nix wird besser" ..... usw.


    Sooo, jetzt hab ich wieder mal hier "abgeladen" und mir ist ein wenig leichter. Ich hoffe, ich deprimiere euch nicht. Denn - im Großen und Ganzen wird es ja wirklich "besser". Aber zwischendurch gibt es halt auch noch nach vielen Jahren "schwarze Tage".
    Und dann tut es einfach gut, die Gedanken auszusprechen/aufzuschreiben. Und zu wissen - da draußen im "www" gibt es Menschen, die diese Gedanken verstehen können.


    Ich dank euch für's "mitlesen" und wünsche euch allen eine gute Nacht mit vielen guten, schönen Träumen.


    :24: euch, alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo liebe Jutta !
    Es macht mich fast "sprachlos", wenn ich deine Zeilen lese. Dass nach so einer langen Zeit durch die Verabschiedung bei dir wieder alles aufgewühlt wird, und du in einem "großen tiefen Tal" bist. Aber wie du mir auch schon geschrieben hast, kommt danach hoffentlich bald wieder ein "Lichtblick". Aber das ist dir in deiner jetzigen Verfassung und Gefühlslage kein großer Trost. Mir geht es genauso, wenn mir jemand sagt oder schreibt das die Hoch- und Tief´s "normal" seien, fehlt mir auch der glaube daran und tröstet mich momentan nicht wirklich.
    Ich stehe auch vor der Entscheidung, ob ich am kommenden Freitag an einer Beerdigung teilnehme oder nicht. Es ist der Mann von einer Nachbarin und guten Bekannten, wo sich in den ersten Wochen, wo ich Walter verloren habe, sich ab und zu um mich gekümmert hat. Da fühle ich mich fast verpflichtet hinzugehen. Aber wenn ich daran denke, will ich mich der "Situation" jetzt noch nicht aussetzen. Ich glaube nicht, dass ich das Aushalte, da wird sicher alles wieder "hochkommen" und mich "aufwühlen", denn es sind ja doch erst 5 Monate her seit ich Walter verloren habe. Das "für und wider", soll ich hingehen oder nicht, beschäftigt mich jetzt schon sehr und ist für meine eigene Verfassung gar nicht gut.
    Ich habe auch sonst zurzeit wieder mit dem Gefühlschaos zu kämpfen. Nach guten Stunden oder Tagen, ist der "Absturz" momentan umso tiefer. In solchen Momenten vermisse ich IHN unendlich, und denke nur "warum .... ". Aber bringt mich nicht weiter, und halte es momentan wie das Wetter. Auf Regen folgt wieder Sonnenschein.
    Ich wünsche Dir viel Kraft und Trost.
    Ich umarme dich ganz herzlich
    Veronika

  • Liebe Veronika,
    :2: , :24:


    Hast du dich wegen Freitag schon entschieden? Da eine Entscheidung zu treffen ist sehr schwer, man weiß vorher einfach nicht, wie man reagieren wird.
    Falls du zu dieser Beerdigung gehst - laß dir die Option offen, "still und leise verschwinden zu können", bleib in der Nähe des Ausgangs. So daß du im Falle des Falles niemanden störst und du nicht auffällst, wenn du den Raum verlassen mußt. Oft ist es aber so, daß Situationen vor denen man im Voraus große Angst hat, durchaus relativ "gut" zu bewältigen sind. Dafür erwischt es einen halt dann, wenn man gar nicht damit rechnet - so wie vorige Woche mir passiert.
    Deine Bekannte wird dich sicher verstehen - egal wie du dich entscheidest.
    Ich wünsche dir die FÜR DICH richtige Entscheidung und schicke dir ein großes Kraftpackerl.


    Alles Liebe und eine liebe Umarmung
    Jutta


    PS: Sorry für die späte Antwort - ist im Augenblick nicht so einfach für mich ins Netz zu kommen. In Wien ist I-Net schon abgemeldet, so mußte ich meinen Mann den Stick lassen. Und hier im Häuschen nocht immer nicht angemeldet. Ist grad alles ein wenig kompliziert ;)

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta !
    Ich bin mit einer lieben Nachbarin zu der Beerdigung gegangen, obwohl ich lange überlegt habe, ob ich es mir antun soll. Die Verabschiedung wurde vom Verein "Abschied in Würde" gestaltet, und war, da ich es das erste Mal so erlebt habe, doch sehr feierlich und persönlich gestaltet. Es hat schon Momente gegeben, wo für mich sehr berührend waren und ich schon überlegt habe, zu "flüchten". Ich habe es aber dennoch ausgehalten und meine Nachbarin hat mir immer wieder für Augenblicke die Hand gehalten, was mir ein gutes Gefühl gegeben, und beruhigt hat.
    Ansonsten habe ich jetzt recht turbulente Tage, so wie das Wetter zurzeit, hinter mir. Ich kann sagen, dass ich jetzt auch schon ein paar gute Stunden oder Tage, wo ich mich auch wieder freuen kann, erlebt habe. Für mich ist oft das Nachhausekommen nach einem schönen Tag, das schlimmste, wenn ich in die leere Wohnung komme, ist die Leere kaum zu ertragen. Und dann erfassen mich wieder die Wellen und ziehen mich runter. Da kommen wieder die ganzen Gefühle "hoch". In solchen Augenblicken bin ich dem Chaos und der Trauer hilfslos ausgeliefert, und alles erscheint mir so schmerzlich, mühsam und sinnlos.
    Letzte Woche habe ich beim Trauercafe, obwohl ich vorher schon zweimal dort war, Leute getroffen, wo wir gleich gemerkt haben, dass wir "auf der selben Wellenlänge sind", wir haben schon mehrmals miteinander telefoniert, und haben uns auch schon in der Stadt verabredet. Es ist gut wenn man mit Betroffenen reden kann, da weiß jeder genau von was man redet, oft auch ohne viele Worte. Oder sich einfach mal zum Trost in den Arm nehmen, das tut so unendlich gut. Mal sehen was in Zukunft draus wird.
    Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht, sowie hoffentlich noch einige schöne Sommertage mit viel Sonnenschein für uns Alle.
    Liebe Grüße
    Veronika

  • Liebe Jutta,
    ja das ist ein bekanntes Phänomen, dass alles wieder hochkommt ... weil man einfach erinnert wird. Das zeigt, dass Zeit keine Wunden heilt, es bleiben Narben, die immer wieder mal schmerzen oder auch wieder aufbrechen können. Geht es dir inzwischen schon besser?


    Liebe Veronika,
    ich finde es supertoll, dass du zu der Trauerfeier gegangen bist, denn meist bringen Vermeidungsstrategien nicht viel, sie führen nur dazu, dasss man immer mehr Angst bekommt und immer mehr vermeidet. Du bist das ganz aktiv angegangen und hast gesehen, dass du die Situation aushalten konntest - und, viel mehr noch: Du warst deiner Nachbarin sicher eine ganz wichtige Stütze in dieser schweren Stunde! Chapeau!
    Es freut mich auch, dass du beim Trauercafé Gleichgesinnte gefunden hast, auch das ist, wie du ja selber spürst, ein wunderbares Geschenk!
    AL
    Christine

  • Liebe Jutta!
    Mir ist es ähnlich ergangen. Ich hab ja berichtet, das eine Tante von mir sehr plötzlich gestorben ist. Die Beerdigung war nun.
    Seitdem geht es mir einfach nur schlecht. Alles kam hoch, die Beerdigung von Juliane war so präsent phuuuu ?(
    Nun naht ja auch Julianes Todestag. Ich hab ne richtige "Fiedhofsblockade". Ich kann im Moment alleine da nicht hin. Das tut mir weh. Aber es geht nicht.
    Nun hab ich heute noch meinen Mann ins Krankenhaus gebracht. Er hat seit langem mal wieder Probleme. (Hartnäckiger Harnwegsinfekt).
    Nun mach ich mir Sorgen ?( Aber da er ja transplantiert ist, sind die Ärzte halt vorsichtig.
    Wie geht es Dir inzwischen?
    Liebe Grüße
    Karla :30:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo ihr Lieben,


    jetzt bin ich also wieder mal hier in meinem Thread - zum jammern ;)


    Gestern hat mein Schwager angerufen - Schwiegervater (bald 85) ist gestürzt und hat sich die Hüfte gebrochen. Ist gestern operiert und genagelt worden. Vor ca 1 Jahr wurde bereits fortgeschrittene Demenz diagnostiziert, ist aber noch zu Hause bei seiner Frau. Er war ja nie ein "duldsamer" Mensch und das wird natürlich jetzt immer schlimmer. Aktuell schreit er das halbe Spital zusammen weil sie ihn fixieren mußten weil er unbedingt aufstehen wollte.
    Frag mich, wie das weitergehen soll.
    Und es zeigt mir, daß die "nur" 120 km Entfernung in Notfällen doch eine große Entfernung sind, wie weit ich jetzt von Mutti weg bin.


    Und mein Lieblingstantchen, die in einem Heim in Leipzig wohnt war auch wieder im Spital. Gott sei Dank zwar kein neuer Schlaganfall sondern nur Kreislaufprobleme, aber sie wird heuer ja schon 95 und schleppt sich auch irgendwie so durch. Und wie schon beim ersten Mal - mein lieber Cousin findet es nicht der Mühe wert uns irgendetwas davon zu sagen.


    Das sind die Neuigkeiten von einem einzigen Tag. Und wieder sitz ich da, ziehe den Kopf ein und frage mich: "Was kommt als Drittes?" Wieder ist der Hauptgedanke in meinem Kopf "Wer geht als Nächstes?"


    Ich weiß, ich "predige" hier immer "habt Zuversicht und Vertrauen!" Aber die sind mir grad wieder selbst abhanden gekommen. Ist grad mal wieder alles nur Sch... Ich zweifle grade an allen Entscheidungen der letzten Zeit und habe das Gefühl ALLES falsch entschieden zu haben.


    Arghhh - ich mag das alles nicht mehr. Es wär sooo schön, würde nur eine Weile wenigstens alles ruhig und glatt laufen. Immer wenn ich denke jetzt geht es wirklich wieder aufwärts kommt was neues daher.
    Aber wem erzähl ich das - es geht ja vielen von uns hier so.


    Jetzt geh ich mal und ziehe mir die Decke über den Kopf, vielleicht kann ich ja doch schlafen.
    Ich hoffe, ihr tut das bereits alle - gut schlafen mein ich, und zwar mit "süßen Träumen von sauren Gurken" (wie mein Opa ja immer sagte) ;)


    :2: fürs ausheulen dürfen, alles Liebe, eure etwas zerknautschte
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • liebe Jutta ...als ich deine Zeilen las fiel mir dieses Gedicht ein und obwohl ich nicht an Gott glaube empfinde ich dieses Gedicht als tröstend ....mein Mann hat mal zu mir gesagt ...jeder bekommt soviel auferlegt wie er ertragen kann ....man zerbricht nicht sondern wächst daran .....
    Ich hoffe du konntest ein wenig schlafen ..lg Eva



    Spuren im Sand


    Eines Nachts hatte ich einen Traum:
    Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
    Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
    Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
    Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
    meine eigene und die meines Herrn.
    Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen
    war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
    daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
    zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
    Zeiten meines Lebens.


    Besorgt fragte ich den Herrn:
    "Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
    mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
    Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten
    meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
    Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
    meisten brauchte?"


    Da antwortete er:
    "Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen."

    There's a land of the living and a land of the dead...
    in between is a bridge....
    our love......
    and love will never die...

  • Liebe Jutta,


    auch ich denke, gerade weil du es so INTENSIV empfindest, dass hinter deiner Verzweiflung und den Ohnmachtsgefühlen und der Wut...doch eine sehr große Seele und ein beachtliches inneres Kraftpotential in dir lebt...


    Darauf wartend, das es , wie gerade jetzt wieder... gebraucht wird...zum Vorschein kommt... DAMIT du all dieser Verzweiflung und den Ohnmachtsgefühlen und der Wut...dann wieder etwas entgegensetzen kannst und wie ich dich kenne...
    dann auch machst...


    Gedanklich werden wir dich alle unterstützen,
    da bin ich mir ganz sicher...
    Du schreibst ... und wir antworten ...
    und eine große Macht, egal wie wir sie nennen,
    steht eh uns seelisch/spirituell zur Seite...


    ALLE Gefühle sind LEBEN... ALLE Gefühle haben ihre Berichtigung ... ALLES hat seinen Sinn...


    und wie ich ja schon einmal zitiert habe... jetzt nocheinmal ... für dich und uns alle... noch mehr gekürzt...


    "but the fundamental reality
    is far beyond the humans understanding "


    Die Existenz, Gott, Buddha, Allah, Mutter Erde .... oder wie wir Menschen es auch nennen mögen, eine große Kraft wird uns immer "helfen", weil wir alle nicht nur einen Körper haben sondern eine Seele ...
    Diese seelische Kraft entwickelst du , liebe Jutta und
    wir ALLE hier...
    mehr und mehr...
    mehr und mehr LEBEN und KRAFT fühlend
    denkt und fühlt
    deine Amitola
    und was gibt es ??? einen gedanklichen "Drücker" :24: und einen "Streichler" :30:

  • Liebe Eva im Zodiac,


    jetzt hoffe ich und frage dich... obwohl ich es ja schon gemacht habe... ob ich dich so nennen darf???


    Aber ich wünsche dir... und denke es auch, dass du wirklich den ganzen Zodiac und damit die Kraft in dir trägst.. deinen großen Kummer über den Verlust auf realer Ebene ... deines Herzens Thomas .. zu Verfügung hast ...


    Ich glaube, dass man sich "nur" als sogenannter "Nicht -Gläubiger" von den veralteten , manchmal eben halt sehr dogmatischen Vorstellungen befreien muss um endlich diesen so wunderbaren, tiefen , innigen , allumfassenden GLAUBEN zu bekommen, der jenseits aller "menschlichen Fassbarkeit" siehe Zitat oben... liegt...


    Lasst uns alle glauben ... und lebend trauern ... und LEBEN empfindend leben....


    Fühle dich liebevollst umarmt und danke , das du diese schönen Zeilen an Jutta geschrieben hast...
    und ja irgendwie dennoch auch an uns... und irgenwie auch für dich selber...
    in DEINER ganz individuellen GLAUBENS VORSTELLUNG


    deine dich so gern habende ...
    in ihrem Innersten durchaus ... tief glaubende...
    Amitola (rainbow)


    P. S. und doch wieder keins...


    Es gibt in Wien, habe es in you tube gesehen und gehört und dann ja auch "gemacht"( war wirklich eine sehr entspannende 1/4 Std ^^ ,... obwohl man ja gerade in Meditationen NICHTS machen sollte ... ausser atmen und.... den Atem beobachten.... und in spüren.... ooommmmhhh ^^
    ein buddhistisches Meditationszentrum , die die Vipassana Meditation auch ..neben anderen hilfreichen "Lebensmöglichkeiten " anbietet...

  • Liebe Jutta,
    nachdem ich auf deine erste Seite und die darauffolgenden 5 Seiten gegangen bin...gelesen und mit-empfunden habe "zwischendrin" auch auf youtube das dir vorgeschlagene irische Lied mir angehört habe und noch einige andere, die mich zu Tränen rührten.... bitte ich dich sehr, dir wieder alles von der Seele zu schreiben, was dich bekümmert und belastet...


    Da sind wirklich sehr viele Parallelen , die wir gemeinsam mit unseren Familien haben... Viele von meiner und ja auch noch etwas jüngeren Generation hatte sich durch ihre Eltern und auch der damit verbundenen Verwandschaft ... mit den seelischen Schäden, die diese Generation erlitten hat,durch den Krieg, Vertreibung oder Gefangenschaft ...auseinander zu setzen....Wir mussten in unserer Vergangenheit soooo oft stark sein... das müssen wir jetzt nicht mehr unbedingt, meine ich...


    Ich wünsche dir von Herzen Kraft... aber auch von Herzen"das schwach sein dürfen... Hilfe brauchen dürfen"--- um ganz viel
    Mit-Gefühl von uns hier zu bekommen...

    So, ich gehe jetzt erst einmal mit meinem Labby den Abendspaziergang machen...
    gestern Abend standen auf dem Feld, gar nicht so weit weg... ganz ruhig ... zwei Rehböcke... ich betone zwei...
    ie Zisou und mich relativ nah an sich herankommen liessen, dann sprangen sie in eleganten Sprüngen in die versinkende Sonne, rötlich glühend erleuchtend inmitten von türkisblauem Abendhimmel ... davon...


    Wieder dachte ich und sagte es mir innerlich :"schön , das ihr mich grüßt, Papi und Burkard"...


    deine Amitola , die mit dir fühlt

  • :2: ihr Lieben


    wo soll ich jetzt anfangen? Ihr habt da soo viel angesprochen. Ich versuche es jetzt der Reihe nach.


    Liebe Eva,
    danke für die Erinnerung an dieses Gedicht.
    Ich "weiß" es ja. Wir "werden getragen" wenn wir es "zulassen" Doch du kennst ja selbst dieses Gefühl, wenn Verstand gegen Herz/Seele kämpft.
    Ich glaub, ich kann mich durchaus als "gläubig" bezeichnen. Nämlich in dem Sinn, daß ich an eine "große Allmacht" glaube, die ich selbst sehr wohl als "Gott" anspreche. Und ich bin (meist) durchaus bereit, die Entscheidungen von oben zu akzeptieren.
    Nichtsdestotrotz tut es einfach weh.
    Es erinnert mich an einen Ausspruch meiner Mutter den sie nach Vatis Seelenmesse zum Pastor sagte: "Noch nie ist es mir so schwer gefallen zu beten :"Dein Wille geschehe"


    Liebe Amitola,
    du hast schon recht - ich werde meist umso stärker, je schlimmer die Situation wird -
    anscheinend ist es noch nicht schlimm genug. Im Augenblick spür ich nicht viel von Stärke.
    Was mich zum schmunzeln brachte war dein "...wie ich dich kenne..."
    Denn auch ich hab das Gefühl dich zu "kennen". Wenn ich vielleicht auch manches anders ausdrücken würde als du - in den Grundeinstellungen sind wir uns glaub ich ziemlich ähnlich.
    Die grundlegende Wirklichkeit und Wahrheit - ja sie liegt jenseits dessen, was "Mensch" sich vorstellen oder gar verstehen kann. Doch ich bin und bleibe - egal was noch geschieht in meinem Leben - davon überzeugt, daß wir "dereinst" verstehen werden.
    Nur - im Hier und Jetzt fällt es halt trotzdem manchmal schwer sich an dieser Überzeugung festzuhalten und aufzurichten.
    Schwach sein dürfen - DANKE! Denn das darf ich nur hier.
    Zwei Rehe in der sinkenden Abendsonne - welch lieber "Gruß von oben".


    Liebe Indian summer
    :thumbup: :thumbdown: ;)
    :2:


    Liebe Christine,
    ja, viel fehlt wirklich nicht mehr, und ich stehe in der ersten Reihe.


    Versteht mich bitte nicht falsch - ich möcht gar nicht klagen "warum sie": Beide hatten ihr Leben. Beide sind in einem Alter welches sooo viele gar nicht erreichen.
    Ich würde mirblos wünschen sie könnten "leicht" gehen. So wie ich es jedem Menschen auch wünschen würde.


    Ich danke euch für alle Drücker und Streichler und schicke euch gerne welche zurück.


    :24: :30:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta,


    also.... noch bin ich glaube ich altersmässig in der "ersten Reihe" ;) ... du darfst noch entspannen... ^^ auch du Christine ^^ und noch soooo viele ^^


    Ja, jetzt wieder ernsthafter...
    man wünscht jedem ... das er friedlich und sanft und ohne Schmerzen geht... Da hat mir ein gutes Buch sehr geholfen (trotz meiner medizinischen Kenntnisse) und zwar nicht nur in medizinischer Hinsicht ...


    Das Buch hat Gian Domenico Borasio geschrieben
    Titel:"über das Sterben"... Er ist ja Palliativmediziner ...


    Gabriele von Arnim hat folgendes auf der Rückseite des Buches geschrieben, welches so viel gutes , finde ich,zusammenfasst....


    "Ein eindrucksvolles Miteinander von Einfühlung und unbestechlicher Direktheit, von praktischen Tipps und sanften Sätzen. Sein Buch ist eine beruhigende Lektüre"...


    Dieses Buch hat auch vielen, die eine große Angst davor hatten, das ihre Lieben auch nicht "leicht " von dieser Erde gehen, im HT-Forum geholfen...
    Vieles , was nach einem "Kampf " aussieht, ist für denjenigen , der geht ...überhaupt kein "wirklicher Kampf " mehr...
    Es ist der Körper der sich verabschiedet und der Schmerz wird durch ...sowohl durch Medikamente , als auch durch bestimmte Vorgänge im Körper , nicht als solcher empfunden.


    Dir wünsche ich , wie uns allen , die "Gnade" des"Hier -Schreibens - Können" und ich gehe BALD ins Bett und wünsche dir und mir und uns allen
    eine friedliche Nachtruhe :sleeping:
    deine/eure Amitola

  • Liebe indian summer und natürlich alle anderen auch,


    es ist wirklich keine Werbung für das Buch ( bekomme auch keine Geldzuwendungen) wenn ich es empfehle; aber es erklärt auf so liebevolle und empathische Art und Weise, was sowohl in medizinischer Hinsicht in dem Sterbevorgang passiert und was man als Pflegender zur Erleichterung machen kann... Was für mich viel relevanter war, wie der "Gehende" sich von "sich selber" und dadurch auch von uns , verabschiedet...


    Aber auch hier möchte ich noch einmal sagen, jeder verabschiedet sich auf seine ganz individuelle und für ihn "richtige Art"... und wir die Pflegenden oder begleitenden Personen machen auch nichts in dem Sinn "falsch"... nicht dass man auch darüber anfängt zu hadern...
    In diesem Moment... zu diesem Zeitpunkt... hatte man diese Erkenntnis... und hat das Beste gegeben, was man in sich fühlte... Das ist immer gut und richtig....
    Wir alle sind ja noch nicht " unentwegt erleuchtet" ^^
    sondern einfach lebend... liebend...
    Dennoch empfehle ich dieses Buch und wie in einigen anderen Foren oder auch in Trauergruppen , wäre es vielleicht doch eine Idee


    ein "Bücher -Empfehlungs-Beitrag"


    aufzumachen, wo es darum geht... genau wie bei den Gedichten und Zitaten... das dieses genannte Buch für einen selbst sehr hilfreich war und vielleicht auch ein paar Auszüge , die einem innerlich SEHR geholfen haben...


    Ich war heute an "unserem Baum" und danach habe ich einen sehr schönen Waldspaziergang mit meinem Hund gemacht... Jetzt gestatte ich es mir, mich trotzdem es ziemlich "spät" ist, ein "Entspannungs -Schläfchen" zu machen....


    Bis später ihr Lieben alle
    eure Amitola

  • Jetzt doch noch einmal ... ganz speziell für Jutta...

    wegen der Demenz... dazu ein Buchauszug von o.g. Buch...


    Insgesamt scheint das Sterben in einem Zustand des leichten Wassermangels die physiologisch für den Körper am wenigsten belastende Form des Sterbeprozesses darzustellen.
    Dagegen kann die Flüssigkeitszufuhr in der Sterbephase, insbesondere mit einer unnötigen Sauerstoffgabe, zu einer deutlichen Leidensvermehrung führen, wie in Kapitel 7 ausführlich beschrieben wird.
    Interessant sind in diesem Zusammenhang die Daten aus einer niederländischen Studie über Pflegeheimpatienten
    mit fortgeschrittener Demenz
    bei welchen auf künstliche Ernährung und Flüssigkeitsgabe verzichtet wurde.
    Die Datenerfassung erfolgte mit einer speziell für Demenzpatienten entwickelten Leidensskala, die wegen der fehlenden Kommunikationsfähigkeit dieser Patienten auf Fremdbeobachtung basiert. Mittels dieser Skala konnte nach Entscheidung zur Nichteinleitung der künstlichen Ernährung und Flüssigkeitszufuhr eine kontinuierliche Abnahme des Leidensstatus der Patienten festgestellt werden.

    Den Patienten schien es also nach dieser Entscheidung bis zum Tode hin ständig besser zu gehen...

    Dies ist ein sehr "sachlicher", aber mit großer Empathie geschriebener Auszug aus dem Buch. Vielleicht kann er dir und den pflegenden Verwandten hilfreich sein kann. Aus diesem Grunde habe ich ihn dir, liebe Jutta, geschrieben, bzw. zitiert....


    So, jetzt doch kein Entspannungsschläfchen , sondern mehr Holz hineinholen , damit es hier warm bleibt... die Nächte sind noch durchaus frostig und ich muss Gas sparen ( heiztechnisch)...


    Last es euch allen so gut wie möglich gehen...
    denkt und hofft
    eure Amitola(rainbow)