Papa kürzlich und unerwartet gestorben, mit 34 keine Eltern mehr

  • Hey,


    ich bin kurz nach dem Tod meines Vaters auf dieses Forum gestoßen, lese seit dem fast täglich mit und habe mich nun dazu entschlossen, selbst hier zu schreiben.

    Meine Trauer, meine Gedanken sind gerade so lähmend, dass ich zu kaum etwas in der Lage bin. Ich habe gute Freunde - merke aber, dass ich mich zurückziehe, da keiner auch nur ansatzweise nachvollziehen kann, wie ich mich fühle. Wie sollten sie das auch nachempfinden können.


    Meine Mama starb fast auf den Tag genau vor 20 Jahren. Sie hatte eine unheilbare, neurologische Erkrankung (Trigeminusneuralgie). Ihrem Leiden hat sie nach 6 Jahren selbst ein Ende gesetzt und den Freitod gewählt, der Lokführer tut mir noch heute leid. Ich bin schon sehr zeitig mit dem Thema Trauer und Verlust in Berührung gekommen. Bereits 3-4 Jahre zuvor versuchte sie sich das Leben zu nehmen, erfolglos. Der Tod war dann fast eine Erleichterung, gerade die letzten Monate war sie von den starken Medikamenten dermaßen mitgenommen, dass sie eigentlich den ganzen Tag nur lag. Es sind 20 Jahre vergangen, es ist viel passiert, der Tod ist überwunden. Und eigentlich soll es auch um meinen Papa gehen.


    Er ist vor 3 Wochen 66 Jahre alt geworden, das durfte er noch erleben. Er war zeitlebens fit, seit 1,5 Jahren baute er jedoch merklich ab - er lief wie ein 90-Jähriger, musste sich ständig hinsetzen und eine Pause machen, bewegte sich ganz langsam und bedächtig, konnte meinen Sohn (2,5 Jahre) lediglich ein paar Sekunden auf dem Arm halten, da ihn dann schon die Kräfte verließen. Ich schickte ihn zum Neurologen, der aber auch im Dunkeln tappte. Eine MRT Aufnahme des Kopfes zeigte Durchblutungsstörungen, ein Grund wurde aber nie gefunden. Sein Herz arbeitet wie das eines 30-Jährigen. Man konnte ihm fast monatlich beim Verfall zuschauen. Er ist auch mehrmals gestürzt, hatte schlimme Gelenkschmerzen.

    Anfang Mai dann der Anruf seiner Lebensgefährtin - sie sind in der Notaufnahme, da sein rechtes Bein taub ist. Schlaganfall? Sofortige Überweisung in die Uniklinik und am Ende eine Entwarnung - kein Schlaganfall, aber mehrere Wirbel im Brustwirbelbereich sind angebrochen. Wie zur Hölle bricht man sich aber die Wirbel, wenn kein Unfall oder Ähnliches passiert ist? 4 Tage später wurde er operiert, seine Wirbelsäule stabilisiert (mit sehr langen Nägeln). Dabei war nicht nur der Brustwirbel-sondern vor Allem auch der Halswirbelbereich befallen. Sein Halswirbel war fast völlig "zerfressen" - das erklärte nun auch die ganzen Symptome. Eine Woche später das Ergebnis der histologischen Untersuchung: Blutkrebs, ein multiples Myelom - dieser Krebs befällt das Rückenmark und greift die Knochen an. Zwar schon Stadium 3, aber bei dieser Krebsart tut sich aktuell ungemein viel. Der Oberarzt, eine Koryphäe auf seinem Gebiet, gab ihm 6-8 Jahre, eventuell sogar länger. Großes Aufatmen. Ich war erleichtert, nun endlich zu wissen, was ursächlich für sein Symptome war (ich vermutete ja schon Parkinson) und auch, zu wissen, dass ihm geholfen werden kann. Problematisch war nur, dass er über 3 Woche bettlägerig war. Er konnte sein Bein nach der OP zwar wieder spüren, aber er war so geschwächt (und die Wirbelsäule auch noch zu instabil); sodass er nicht aufstehen konnte. Er bekam täglich 30 Minuten Physiotherapie (Radfahren im Bett, am Rollator laufen), aber er war zu schwach. Die Prognose, dass er wieder laufen können wird, stand aber gut. Ab dem 31.05. erhielt er seine erste Chemogabe, am 01.06. klagte er morgens bei der Visite über Luftnot, sein Puls war ganz niedrig, er bekam Sauerstoff und doch ging alles sehr schnell. 5 Minuten später ist sein Kreislauf zusammengebrochen, er wurde 2 Stunden reanimiert, erfolglos. Laut den Ärzten ein ungünstiges Zusammenspiel verschiedener Faktoren: Die Bettlägerigkeit (die natürlich die Gefahr einer Thrombose und somit Lungenembolie erhöht), die Chemo, die Strapazen der sehr langen OP (6-7 Stunden). Ich durfte ihn einen Tag später in der Pathologie sehen - der Anblick war entsetzlich, er hatte schon Totenflecken, der Tubus steckte noch im Hals. Da sich die Staatsanwaltschaft eingeklinkt hat, durfte nichts verändert werden, deshalb auch der noch vorhandene Schlauch. Ganze 2,5 Wochen haben sie ihn in der Gerichtsmedizin liegen lassen. Nun erfolgte seine Freigabe und ich werde ihn morgen ein letztes Mal, aufgebahrt im Bestattungsinstitut sehen dürfen.


    Ich habe sehr gemischte Gefühle. Ich vermisse meinen Papa unheimlich, ich war immer ein Papakind. Unsere Bindung war etwas unkonventionell. Wir trafen uns abends oft auf ein Bierchen, gingen gemeinsam zu Rock-und Metalkonzerten und sogar zum Wacken Festival gemeinsam. Ich wurde oft beneidet, was für einen "coolen" und lockeren Papa ich habe. Ich leide unheimlich, mir fehlt die Kraft. Ich bin Lehrerin und schleppe mich seit 1 Woche wieder auf Arbeit, der Notenschluss steht an, ich will die KollegInnen nicht hängen lassen. Und immer wieder laufen mir die Tränen und ich habe schlimmer Bilder in meinem Kopf (wie er wohl nach Luft schnappte, die Todesangst, die er gehabt haben muss).

    Auf der anderen Seite bin ich unheimlich dankbar, dass er so schnell sterben durfte - ohne Qualen, ohne Schmerzen, ohne Leiden. Wer weiß, was die Chemo und Bestrahlung mit ihm gemacht hätten. Er war ein sehr stolzer Mann. Wir mussten ihm bei allem assistieren - er konnte nicht mal alleine auf die Toilette. Täglich in den Rollstuhl gehievt. Man sah ihm an, dass es ihm schwer fiel, er wollte nie bedürftig sein.

    Was mir Kraft gibt, ist, dass seine Partnerin und ich täglich dort waren. Vom 07.05. - 31.05. waren wir täglich dort, was für mich mit Arbeit und Kleinkind ein wahrer Balanceakt war. Ich hoffe, das nimmt er mit, dass er geliebt wurde und wir uns um ihn sorgten. Vor seiner Wirbelsäulen-OP hatte er große Angst, er hat den Abend so geweint - ich habe ihn noch nie so weinen sehen. Ich versprach ihm also, direkt am OP Trakt zu warten, egal wie lange die OP auch dauert, nur, damit er weiß, ich bin da. So war es dann auch, er war erleichtert und froh, dass ich sofort zur Stelle war, als er aufwachte.


    Ich weiß, dass der Tod zum Leben dazu gehört, aber ich fühle mich gerade furchtbar einsam. Ich befürchte, dass mich keiner meiner Freunde recht versteht. Ich ziehe mich gerade zurück und fühle mich, als wäre ich nicht Teil dieser Gesellschaft. Mit Mitte 30 keine Eltern mehr, während alle anderen fast wöchentlich ihre Eltern besuchen. Der Neid zerfrisst mich, also ziehe ich mich lieber zurück.


    Es tat ungeheuer gut, meine Gedanken hier nieder zu schreiben. Eventuell gibt es Leidensgenossen, die einen ähnlichen Weg gegangen sind und mir versichern können, dass am Ende doch alles wieder gut wird.


    Liebe Grüße!

  • Liebe KarenLe,


    es tut mir von Herzen leid was Du schon hinter Dir hast und jetzt das mit Deinem Papa das ist grausam und einfach unmenschlich.


    Was kann ich Dir schreiben, den Trost gibt es für Dich im Moment nicht wirklich.

    Alles was Du empfindest ist völlig normal nichts daran ist verkehrt oder nicht richtig auch das zurückziehen.

    Bei jedem ist das anders jeder ist individuell es gibt bei diesem Weg kein richtig oder falsch.


    Es braucht viel viel Zeit dieser Weg ist einfach nur sehr schwer.

    Es ist wie ein Alptraum aus dem man nicht erwacht.

    Im Moment stehst Du in einer Art Stock es dauert bis man überhaupt realisiert was geschehen ist.

    Selbst wenn Du es so schreibst was alles war dennoch ist es nicht wirklich angekommen.


    Dieses Gefühl des Alleinseins des kleinen Kindes das nicht weiter weiß ist völlig normal.

    Es gibt sich wieder aber es braucht Zeit viel Zeit.

    Geh einfach nur Stück für Stück immer ein Tag nach dem anderen.


    Fühl Dich hier aufgefangen und geborgen.


    Vlg. Linchen

  • Liebe KarenLe,


    dass der Tod zum Leben gehört, wissen wir alle... das macht es für viele aber nicht ein Stück leichter.


    Schon so früh und unter diesen Umständen die Mama zu verlieren ist hart genug.


    Dein Papa war viel zu jung zum gehen und du zu jung um ihn zu verlieren, aber das Leben fragt nicht danach...


    Diesen Weg des Loslösens mit ihm zu gehen und zu sehen, erfordert ungemein Kraft und Mut und hinterlässt eine Art Schrecken.


    All das will irgendwie verarbeitet werden. Einzig die Zeit arbeitet für uns und keiner weiß wieviel davon er selbst benötigt um Erleichterung zu erfahren. Deshalb gibt es kein richtig und kein falsch und kein zu kurz oder zu lange...


    Was und wie du dich fühlst gehört dazu und ist für uns Trauernde "normal".


    Im Aussen werden dich wohl die wenigsten verstehen können, deshalb sind wir hier, im gegenseitigen Verstehen und auffangen.


    Schreib dir alles, was du möchtest von der Seele. Es ist immer jemand hier... ❤️💔💚🍀


    Pia 🥀

  • Liebe KarenLe


    Aus deinen Zeilen liest sich sehr viel Schmerz.

    Der erst kürzlicher Verlust deines geliebten Papas tut mir sehr leid.


    Dieses Fühlen von Einsamkeit kenne bzw. kannte ich auch.
    Andere hier wohl auch.


    Auch wenn ich persönlich auch nicht wirklich einsam bin.
    Dennoch lies der grosse Verlust Einsamkeit fühlen.


    Leider kann ich dir nicht versichern dass alles wieder "gut" wird.
    So gerne ich es täte.


    Uns verbindet die Trauer. Und doch ist Trauer und der Weg individuell.


    Wenn du mich persönlich fragst ist der Schmerz nach über 1.5 Jahren anders geworden.
    So würde ich es benennen. Anders. Leichter.
    Es ist nicht mehr (meistens) dieser umfassende betäubende Schmerz der einen den Boden unter den Füssen wegreisst.
    Nun spüre ich die tiefe Liebe die mich trägt.
    Aber das Vermissen ist definitiv da.


    Bin etwas älter als du. Habe aber ebenfalls keine Eltern mehr. Meinen Vater verlor ich vor über 5.5 Jahren.
    Wobei ich ein Mamakind war und zu ihr die engere Beziehung hatte. Sie war gefühlt alles für mich.
    Dennoch habe ich auch um meinen Vater getrauert.

    Und ja. Auch mich macht es noch immer manchmal traurig wenn ich von anderen lese die zu ihren Eltern fahren.
    Auch wenn ich das von Herzen gönne und mich für sie freue.
    Und doch - manchmal schmerzt es noch immer.


    Wie sehr ich dich verstehe. Und mein Verlust ist ja doch etwas länger her.


    Fühl dich hier willkommen.

    Hier liest und hört dich immer jemand.


    LG
    King

  • Liebe KarenLe,


    es tut mir sehr leid, dass du mit Mitte 30 schon beide Eltern verloren hast. Ich kann den Neid, wenn andere mit ihren Kindern die Großeltern besuchen und sich alle so über das Zusammensein freuen, gut nachvollziehen, das ging mir auch so.
    Die letzten 1,5 Jahre mit deinem Papa lesen sich wie ein großer Schock, der sicher erstmal überwunden werden muss, aber sie lesen sich auch so, als wäre da ganz viel Liebe gewesen. Ich bin mir sicher, die Tatsache, dass ihr bis zum Ende jeden Tag bei ihm wart, hat so viel besser gemacht, für ihn.

    Ich bin auch Lehrerin und ich fand es sehr herausfordernd das Trauern mit dem Unterrichten zu vereinen. Manchmal war ich früh sehr traurig und hab das dann aber im Unterricht weggeschoben, weil ich so präsent sein musste. Dafür kam es später dann geballt. Ich hoffe du findest da einen besseren Weg, wenn ja, lass es mich wissen;).

    Wie Pia schreibt, wissen wir alle, dass der Tod zum Leben gehört, aber das ist eben ein superanstrengender Teil des Lebens. Mir hat es sehr geholfen hier zu schreiben, weil ich in meinem Umfeld auch wenige hatte, mit denen ich reden konnte. Vielleicht geht dir das auch so.


    Liebe Grüße

    Cildie

  • Hallo liebe KarenLe,,


    herzlich willkommen hier. Fühl dich ganz lieb umarmt. Es tut mir sehr leid, dass du deine beiden Eltern so früh verloren hast.

    Ich habe meinen Vater kurz vor meinem 22. Geburtstag ganz plötzlich durch einen Herzinfarkt verloren. Ich war auch ein Papakind. Ich hatte auch einen richtig tollen Vater, mit dem ich mich super verstanden habe.


    Es ist inzwischen 30 Jahre her, aber ich kann mich noch gut an den Schock erinnern, als der Anruf meiner Mutter kam und die Fassungslosigkeit und das Vermissen. Ich habe auch die anderen um ihre Väter beneidet. Es wird irgendwann leichter. Bei mir war es so, dass ich mich mit der Zeit ein Stück weit an seine Abwesenheit gewöhnt habe. Dann tat der leere Platz nicht mehr ganz so weh.


    Man lernt damit zu leben und kann irgendwann auch wieder Freude und Frieden fühlen. Aber es dauert. Aber es kommen immer wieder Momente, wo er schrecklich fehlt. Das letzte Mal war es bei mir ganz schlimm als mein Sohn geboren wurde und mir bewußt wurde, dass er seinen Opa nie kennenlernen wird. Und mein Paps wäre ein richtig toller Opa gewesen. Das weiß ich.


    Ich musste meinen Vater damals auch sehen um es überhaupt begreifen zu können. Er sah anders aus als ich ihn kannte, weil er anders frisiert war und sein Mund war etwas schief war. Als meine Mutter ihm die Haare wieder „richtig“ gemacht hatte, ging es. Ich habe den Mund einfach versucht zu übersehen und nur auf seien Lachfältchen um die Augen geachtet, die ich so gern an ihm mochte. Es war nicht wirklich schön, aber wichtig ihn zu sehen. Ihn anzufassen habe ich mich nicht getraut. Ich hoffe, wenn du ihn nochmal siehst ist sein Anblick erträglicher für dich.


    Bei meinem Mann war gut, ihn da so gut versorgt zu sehen. Er wirkte als ob er schläft. In seinem Lieblingshoodie. Ihn mochte ich sogar auf die Wange küssen. Danach ging es mir besser. Ich habe mir vorher viel überlegt, was ich ihm noch alles sagen wollte und das habe ich auch getan als mich mit ihm allein war. Das tat gut.


    Auch meinen Mann hat mein Vater nicht kennengelernt. Vielleicht ja jetzt…


    Hier im Forum gibt es Menschen. die ähnliches durchleben müssen. Ich wünsche dir, dass du hier deinen Schmerz etwas lindern kannst und hilfreiches Vertständnis findest.

    • Lieber King, ich danke dir für deine wohltuenden Worte! Es tut allgemein sehr gut, all eure lieben Worte zu lesen.
    • Darf ich dich fragen, wie es dir nach dem Tod deiner Mama ergangen ist? Aus deinen Zeilen lese ich, dass ihr Tod noch nicht so lange her. Um meine Mama habe ich damals natürlich auch getrauert - ich war auch schon immer "anders" - ohne, dass ich beschreiben kann, inwiefern. Aber so ein früher Verlust prägt. Um meinen Papa werde ich, denke ich, dennoch anders trauern. Nicht nur, dass wir eine andere Bindung hatten, auch hatten wir uns 20 Jahre länger.

  • Liebe Cildie,


    danke für deine aufbauenden Worte!

    Wie oft wünsche ich mir einen klassischen 9-to-5 Job, wo ich mich hinter meinem Schreibtisch verstecken kann.


    An seinem Todestag hatten meine 12er ihre mündliche Prüfung. Es waren meine ersten mündlichen Prüfungen als Fachlehrer. Ich war seit Monaten nervös und aufgeregt. Der Partnerin meines Papas sagte ich, dass sie mich diesen Vormittag bitte nicht anrufen soll, weil mich das sonst durcheinander bringt. Wir haben oft telefoniert, wenn Untersuchungsergebnisse bekannt gegeben wurden. (Wie der Lungen-und Herztest, die beide tadellos waren). Mein Papa starb 08:35; 08:30 gingen die Prüfungen los. Der Oberarzt rief mich erst 15:10 Uhr an, das haben die beiden nach seinem Tod dann so beschlossen. Sicher hätte ich ihn nicht mehr lebendig machen und retten können, aber dass ausgerechnet an diesem Tag ... Ich war nach seinem Tod eine Woche krank geschrieben und gehe seit einer Woche wieder arbeiten. Meine erste Doppelstunde hatte ich in eben jenem Prüfungszimmer. Ist es mir vorher noch nie passiert, musste ich vor meiner Klasse weinen (es ist meine eigene 7. Klasse und es waren nur 2-3 Tränchen), aber diesbezüglich ist unser Job wirklich sehr herausfordernd. Was mir hilft, ist, dass wir uns konzentrieren MÜSSEN. Ich hatte noch die Klassenarbeiten meiner 10err auf dem Tisch liegen - für die 5-6 Stunden habe ich mich "zusammen gerissen" und durchkorrigiert.

    Eine Woche vor seinem Tod ist mir eine Schülerin eben jener 10. Klasse auf der Onkologie über den Weg gelaufen - die werden sich nun auch denken können, weshalb ich in letzter Zeit so oft fehle.


    Ansonsten gebe ich dir vollkommen recht - während des Unterrichts ist man fokussiert. Letzte Woche musste ich dann während der Heimfahrt weinen, weil alles raus musste, was sich angestaut hat. Darf ich fragen, wie alt du bist und wie lang dein Verlust her ist? Wann bist du wieder arbeiten gegangen, war die Schulleitung involviert und hat Rücksicht genommen?


  • Liebes Muckelchen,


    ich danke dir für die ausführliche Beschreibung deines Papas, als du ihn noch mal gesehen hast. Vor Freunden ist dies eher ein Tabuthema, es wird schnell umgangen - obwohl es genau die Themen sind, die mich seit Tagen beschäftigen. Es hat mich unglaublich geärgert, dass er so lange in der Gerichtsmedizin lag, obwohl die wussten, dass wir ihn noch mal aufbahren wollen. Ich bin nicht naiv und weiß, dass er auch trotz Kühlung und vor Allem nach einer Obduktion nicht wie "er" aussehen wird. Den Abschied benötige ich dennoch. Mein Sohn hat ihm noch ein Bild gezeichnet, ich einen Brief geschrieben - ich will ganz bewusst noch einmal alleine mit ihm sein, seine Hand halten und mit ihm reden. Selbst so "entstellt" (Schlauch und Totenflecken) in der Pathologie habe ich ihn nach anfänglichen Berührungsängsten und Schreiattacken minutenlang im Arm gehalten, seine Stirn geküsst, sein Gesicht gehalten. Er war so kalt. Ich konnte mich gar nicht trennen - ich wollte ihn nicht alleine lassen. Es ist alles so absurd. Ich habe die ganze Pathologie zusammen geschrien. Mittlerweile sind 2,5 Wochen vergangen und ich hoffe, dass ich morgen gefasster agieren kann.


    Wie ich aus deinen Zeilen lese, musstest du nicht nur deinen Papa sondern auch deinen Mann gehen lassen - dabei dürftest du auch erst knapp über 50 sein. Es tut mir unglaublich leid, dass auch dich das Schicksal gleich zweimal getroffen hat. Ich danke dir dafür umso mehr, dass du die Kraft aufbringst, hier zu schreiben und anderen Mut zu machen.


    Ich finde mich in deinen Zeilen so wieder - mein Papa durfte vor 2,5 Jahren noch mal Opa werden und war auch ein super und sehr liebender Opa. Was ihm in den 4 Wochen Klinikaufenthalt tatsächlich Kraft gegeben hat, war mein Sohn. Zur Stabilisierung der Halbwirbelsäule trug er eine Halskrause. Anfangs kamen ihm die Tränen, weil er dadurch so eingeschränkt war und seinen Enkel nicht sehen konnte. Für meinen Sohn tut es mir unheimlich leid, dass er sich vermutlich nie aktiv an den Opa erinnern können wird.

  • Liebe KarenLe,


    viele können und wollen darüber nicht reden.

    Ich hab auch eine Aufbahrung gemacht bei Mama und es war nicht die erste Aufbahrung.


    Dennoch kann und will ich nicht wirklich darüber reden mittlerweile weil es den Schmerz immer wieder hochwirbelt.

    Mir ging es unglaublich schlecht das 1 Jahr sehr schlecht.


    Ich weiß nur das ich ohne das Forum und die lieben Menschen hier und meiner tollen Therapeutin nicht weiß wo ich heute wäre.

    Das Forum war das erste und hier aufgefangen zu werden war für mich unglaublich hilfreich.


    Vlg. Linchen


  • Danke, dass du deine Erfahrungen dennoch teilst.

    Dennoch hoffe ich für dich, dass du durch die Aufbahrungen deinen Frieden gefunden hast. Ich höre so oft, dass es wichtig sei.

    Bereits in der Pathologie, 24 Stunden nach seinem Tod, habe ich gespürt, dass er weg ist. Das war er nicht mehr, das war seine Hülle. Ich schätze, das Gefühl wird sich morgen bestätigen/verstärken.


    Würde ich mich als resolut und stark bezeichnen, weiß ich aber auch, dass der nächste Schritt eine Therapie für mich sein muss - anders werde ich mit diesem Schmerz und der Trauer nicht fertig. Auch gibt es so viele Trauergruppen, dazu werde ich die Bestatterin morgen gleich befragen.

  • Liebe KarenLe,


    ich denke das ist absolut hilfreich, ich musste aber auch lernen das es den Schmerz nicht nehmen kann egal was man versucht.


    Dieser Schmerz und die Trauer braucht Zeit viel Zeit und Trauer ist so viel mehr.

    All das musste ich lernen und ich glaub so geht es allen die Ihren Seelenmensch verloren haben.


    So viele Verluste in meinem Leben und jeder war schlimm aber das war der absolute Alptraum solche Schmerzen sowohl körperlich als auch psychisch kannte ich bis dahin nicht.

    Der Abgrund an dem ich stand war ja schwierig und dann fand ich dieses Forum.


    Natürlich ist das immer absolut individuell, es gibt da kein richtig oder falsch.


    Vlg. Linchen

  • Trauergruppe ist schwierig da wirst Du noch zu früh sein....was Du machen kannst ist eine Trauerbegleitung die kann man schon von Anfang an bekommen.


    Die Aufbahrung war unglaublich wichtig für mich und auch gut ich bin froh darüber...denn ich weiß das Mama da nicht mehr da war es war nur noch Ihre Hülle, das war wichtig weil damit für mich klar war das Sie/ Ihre Seele nicht ins Feuer kommt.


    Vielleicht kann der Bestatter Dir da was mitteilen was am besten geht.


    Vlg. Linchen

    Liebe KarenLe


    Da muss ich etwas weiter ausholen.


    Meine Mama habe ich im September 2021 verloren.


    Die erste Zeit, u.a. die ersten Wochen z.B. danach waren für mich einerseits Schockzustand.

    Ausserdem gab es noch meinen Sohn der auch um seine Oma trauerte und für den ich da sein musste bzw. wollte.
    Dieser Spagat in der ersten Trauer (und wie gesagt Schockzustand) fand ich zuweilen nicht einfach.


    Keine drei Wochen reisten wir zu meiner Freundin nach Wien.

    Allgemein war ich froh dass mich Familie und Freundeskreis aufgefangen hat.
    Auch der Freundeskreis meiner Mama. Das vergesse ich nicht.


    Und ich war froh über Unternehmungen usw.
    War ich sonst so liebend gerne zuhause - war ich gerade dann froh wenn ich unter die Leute kam.
    Selbst wenn es für mich / uns unbekannte Mitmenschen waren. Gerne schloss ich mich an.


    Und natürlich hier unser Aspetos"familie".

    Über die ich auch dankbar war. Und noch immer.


    Auf der Pathologie waren wir am gleichen Tag.
    Mein Sohn wollte gerne mitkommen. Habe es ihm freigestellt ob er kommen wollte oder nicht.
    War noch in der Coronazeit und er bekam eine Ausnahmebewilligung.


    Auch ich kann sagen dass das nicht mehr "meine" Mama war die ich da aufbewahrt liegen sah.
    Nur ein bzw. zwei Tage davor sah sie für mich anders aus.
    Da habe ich ihr noch gesagt was für ein schönes Gesicht sie habe.


    Ich bereue es nicht sie auf der Pathologie gesehen zu haben.
    Allerdings haben mich diese Bilder lange verfolgt.

    Ich tue mich sehr schwer mit den Gedanken.
    Kann bis heute diese Bilder kaum ansehen bzw. ertragen.

    Bei meinem Vater ist es nicht anders.


    Danach habe ich allerdings verzichtet sie noch einmal vor der Kremation zu sehen.
    Aus obigen Gründen.
    Aber das sind so meine ganz eigenen Erfahrungen.


    Eine Bestattung gab es übrigens nicht.
    Das war im Sinne meiner Mama.

    Ihre Urne habe ich nach Hause mitgenommen (ist hier möglich).
    Und ich habe hier ihren Altar.
    An dem ich manches Mal sitze und mit ihr "rede".


    Dass der Schmerz und die Trauer Zeit braucht sehe ich auch so.
    Und dass der jeweilige Weg verschieden ist.


    Es gab bei mir diverse schwere Trauerphasen die wochenlang anhielten.
    Zuweilen kamen sie auch wuchtig nach einer Phase von Ablenkung.

    Aber Ablenkung brauchte ich auch. Zeitweise war es einfach zu viel.
    Zu viel für Herz und Seele.


    Mein Trauerschmerz veränderte sich nach über einem Jahr bzw. eineinhalb Jahren.
    Es ist leichter geworden für mich. Anders.


    Es ist bei mir nicht mehr dieser tiefe brennende Trauerschmerz.
    Der auch sehr dumpf sein konnte.
    So als würde ich die Welt in Watte eingepackt mitbekommen.
    Zeitweise tiefe Traurigkeit. Die zeitweise wochenlang bzw. gar Monate anhielt.

    Was nicht ausschloss dass ich auch Freude und Glück empfinden konnte.


    Und ja, manche dachten dass es mir da schon ganz "gut" ginge.
    Aber in meinem Innern sah es schon anders aus.


    Und ja, wie gesagt war und ist da immer noch mein Sohn.


    Auch meine Traurigkeit hat sich gewandelt.

    Bin froh dass ich diese tiefe Liebe spüre. Die mir hilft.
    Unsere Verbindung die noch immer (für mich) besteht.


    Natürlich vermisse ich sie weiterhin.
    Und ja, manchmal gibt es die Momente in denen ich es noch immer nicht fassen kann.
    Dieses Endgültige. Das zusammengeklappte Lebensbuch.
    Oder manche Sequenzen. Können auch manche Lieder oder Melodien sein.


    LG
    King

  • Liebe KarenLe,

    ich durfte meine Mutter kurz nach ihrem Versterben im Krankenhaus sehen. Sie war noch nicht lange tot, denn ihre Hand und auch ihre Arme waren noch warm. Das tat weh, weil ich nur kurze Zeit zu spät da war. Ich habe ihre Hand gehalten, bis der ganze Arm kalt war. Sie hatten nichts verändert. Kurz darauf wurden ihr die Hände gefaltet und der Kopf gekämmt. Ich habe ihr alles wieder durcheinander gewuschelt. Diese so glatt gekämmte Frau, das war nicht meine Mutter!

    Die Schwester hat es verstanden und an den Bestatter weiter gegeben. Auch dort hatte ich eine Aufbahrung vereinbart. Sie hatten "ihr" Zimmer schön hergerichtet und ich habe noch so einiges im Sarg versteckt: u.a. einen Brief, Halmasteinchen und einen Pikkolo.

    Keine Ahnung, ob man die Sachen wieder entfernt hat. Mir war das alles sehr, sehr wichtig.

    Auch zu fühlen, dass meine Mutter "kalt" ist, dass kein Leben mehr da war.

    Es hat mir sehr geholfen, ihren Tod zu "begreifen", im wahrsten Sinne des Wortes.


    Ergänzung: Das klingt alles so positiv, aber das war es nicht. Es war so viel schief gelaufen in diesem Krankenhaus und ich wünschte, ich hätte alles zusammengeschrien so wie du. Ich war völlig verstummt vor Entsetzen.....


    Bei meinem Vater war es wieder ganz anders. Er starb vor der Haustüre an einem Herzstillstand. Man lagerte ihn in der Garage, eine Polizistin "bewachte" seinen Leichnam, bis der Hausarzt da war und bestätigte, dass mein Vater schwer herzkrank gewesen ist. Die Polizistin deckte immer wieder das Gesicht meines Vaters mit einem Tuch zu, ich zog es wieder runter. Irgendwann reichte es mir und ich sagte zu ihr: " Mein Vater ist doch kein Müll und schon gar nicht so hässlich, dass man ihn nicht mehr angucken kann." Dann gab sie endlich Ruhe und ich war froh, ihn noch eine Weile betrachten zu können.


    Als sie endlich weg war und der Bestatter immer noch nicht da war, saß ich neben meinem Vater mit einer Tasse Kaffee und einer Zigarette und hielt auch dort seine Hand. Völlig surreal.


    Ich bin nur froh, dass ich beide noch "fest halten" durfte.


    Liebe Grüße

    Mena

  • Liebe Mena,


    ich war auch verstummt absolut ich wollte Schreien doch es ging nicht.


    Ich war wie völlig weg von mir gar nicht da alles völlig aus einer Entfernung.

    Ich denke heute das meine Seele sich schützen wollte mich selber schützen wollte um das überhaupt zu überleben.


    Vlg. Linchen

  • Liebe KarenLe,


    irgendwie beruhigend zu hören, dass es dir genauso geht:-). Im Unterricht schiebe ich auch immer alles weg. Ich weiß nicht, wie man es sonst schaffen soll, denn Stoff im Kopf zu behalten, Ahmed und Miro am Papierkügelchen schmeißen zu hindern und noch die 1000 Fragen zu beantworten, die es immer gibt. Das mit der Prüfung am Todestag deines Papas ist schrecklich. Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, Menschen sterben dann, wenn sie das alleine tun können, um uns nicht noch mehr zu belasten.

    Ich bin schon 45 und damit ein ganzes Stück älter als du. Mein Vater war auch schon über 80, aber seine letzten fünf, sechs Lebensjahre waren durch Parkinson sehr schlimm. Ich glaube ich hätte es ihm gegönnt, eher zu sterben. Er ist dann letzten August gestorben. Als meine Schwester mich anrief und mir sagte, dass das Pflegeheim angerufen hätte, er hätte nicht mehr lange, war ich grade in Irland. Ich konnte es echt nicht glauben - unsere erste große Reise und er stirbt zu einem Zeitpunkt, an dem ich wirklich nicht bei ihm sein kann.

    Irgendwie war es trotz allem Glück, dass er im August gestorben ist - ich hatte noch vier Wochen Sommerferien vor mir. Die ersten beiden waren gut gefüllt mit Rückreise und Beerdigung, danach hatte ich noch zwei Wochen, bei denen ich auch das Gefühl hatte, ich brauche sie. Es ist schon schnell, dass du nach einer Woche wieder gegangen bist, aber ich kann es verstehen, wenn ihr grad Notenschluss habt. Vielleicht kannst du dir danach nochmal ein paar Tage nehmen. In den ersten Monaten war ich dann eigentlich ständig traurig. In der Schule nicht, das war irgendwie auch ganz angenehm, aber sobald ich zur Ruhe gekommen bin, war es da. Ich habe auch zwei Kinder, daher war da manchmal nicht genug Ruhe und jetzt, wo der Schmerz milder geworden ist, schiebe ich ihn zu oft weg. Dann kommt er richtig geballt, oder ich werde krank. Das ist mein Ziel für nächstes Jahr...nicht mehr so viel wegschieben.


    Ich wünsche dir, dass du einen guten Weg findest. Schule ist immer anspruchsvoll, aber ich bin so gern da, weil es auch so menschlich ist. Und durch den Tod meines Vaters habe ich wieder ein Stückchen mehr die Kinder verstehen gelernt, die so einen Verlust hinter sich haben.


    Ganz liebe Grüße

    Cildie


  • Liebe Mena,


    danke für deine Antwort! Darf ich fragen, wie alt du bist? Wie lange sind deine Eltern bereits tot und wie hast du ihr Ableben verarbeitet?

    Deine letzten Momente mit deinen Eltern klingen - trotz aller Umstände - toll! Du durftest beide noch einmal halten und wie du gesagt hast, begreifen, dass sie nicht mehr leben. Es ist verrückt: Man weiß, dass sie tot sind, der Geist/die Seele bereits woanders ist und dennoch ist es unbeschreiblich wichtig, sie auf diesem Weg begleiten zu können/dürfen. Ich finde es toll, dass du hart geblieben bist und darauf bestanden hast, dass dein Papa nicht verdeckt wird. Auch ich hätte es in dem Moment als furchtbar verletzend empfunden, auch wenn es sicher nicht die Absicht der Polizistin war.


    Ich habe vorhin 2,5 Stunden seine Hand gehalten. Ich hatte eine enorme Angst vor der Begegnung, habe bereits eine Stunde vorher nur gezittert. Er ist ja seit bereits 2,5 Wochen tot und wurde obduziert. Mir war also bewusst, dass er nicht mehr so aussehen wird, wie er ursprünglich aussah. Das Bestattungsinstitut hat es aber ganz wundervoll hinbekommen und ihn dennoch natürlich gehalten, nicht alles überschminkt. Das war mir so wichtig, um begreifen zu können. Und zum Tod gehören auch Liegeflecken. Sein Gesicht war zugegebenermaßen etwas deformiert - wohl ein Relikt der Obduktion, aber es war immer noch mein Papa.

    Anfangs habe ich bitterlich geweint, dann habe ich nur noch tiefe Liebe empfunden. Nach anfänglichem Zögern habe ich auch seine Hand und seine Stirn gehalten, ihn auf die Stirn geküsst und ihn gedrückt. Als alle bereits weg waren, laß ich ihm noch einen Brief vor.


    Ich muss aber auch sagen, dass ich tief in mir gespürt habe, dass er bereits weg war. Es war eine Hülle, mit der Kleidung meines Papas, aber eine Hülle. Da war kein Leben, keine Energie mehr. Auch das hat mir beim Begreifen geholfen.


  • Ich danke dir für deine Nachricht!

    Ja, es ist wirklich unfassbar, dass er ausgerechnet gestorben bist, als du in Irland warst. Er hat es sicher so gewollt, um es auch für dich einfacher zu machen. Du bist zwar 10 Jahre älter als ich, dennoch empfinde ich die Last, die du zu tragen hattest, für das Alter enorm. Ich habe mich letztens mit meiner Schulleiterin unterhalten. Sie ist 60, ihr Papa 83. Er hatte auch Krebs und lag vor Kurzem erst aufgrund von Komplikationen auf der ITS. Ich hatte also ihr vollstes Verständnis. Sie merkte an, dass ich noch viel zu jung für solche Probleme sei und sie ihr Alter eher als typisch für derlei Sorgen sieht. Du warst ja auch in den Dreißigern, als dein Papa an Parkinson erkrankte. Das ist eine wirklich furchtbare Erkrankung und vor Pflegeheim oÄ hatte ich immer so große Angst.


    Ich habe in meinem Anfangsbeitrag ja erwähnt, dass ich Parkinson vermutete und letztendlich erleichtert war, dass es der Krebs, der noch dazu so gut zu behandeln ist, war. Das ist auch das Einzige, womit ich mich "rette" : Es ging ganz schnell. Kein Leiden. Luftnot, Panik, Kreislaufzusammenbruch. Höchstens 5 Minuten. Er konnte noch würdevoll sterben.

    Damit will ich aber keinesfalls sagen, dass es dein Papa nicht konnte. Ich denke, dass du dich auch trotz des Pflegeheims hingebungsvoll um ihn gekümmert hast. In den 3,5 Wochen Krankenhausaufenthalt und Bettlägerigkeit habe ich mich so aufopferungsvoll um Papa gekümmert und gespürt, dass es tiefe Liebe war. Keine Hemmschwelle, keine Berührungsängste, reine Selbstverständlichkeit. Diese Liebe hätte ich ihm gerne noch länger gezeigt und mit auf dem Weg gegeben.