Mein Bruder

  • Liebe Annika,


    ach, bei dir geht es ja wirklich rund! Doch ein paar positive Sachen, aber auch viel Schweres... Hat Dein Mann jetzt Medikamente, wo Du das Gefühl hast, er ist stabiler? Oder hast Du noch grosse Sorgen um ihn?


    Für Julian alles Gute - aber weisst eh - die Ärzte schneiden heute lieber mal früher als später - halte uns auf dem Laufenden!


    Ein paar ruhige und schöne Momente an diesem langen Wochenende wünsche ich Dir,
    Markus

  • Ja er nimmt Anti Depressiva und macht auch eine Therapie ,ich habe trotzdem immer noch große Angst um Ihn da er auch nicht viel mit mir darüber redet .Und auch schon gesagt hat das es vielleicht besser gewesen wäre wenn er den Suizidversuch durch gezogen hätte. Er merkt garnicht wie weh er mir damit tut!


    Und als wir uns letztens gestritten haben was ja nun mal nicht ausbleibt ist er einfach weg gefahren und meinte nur das er nicht weiß ob er wieder kommt.
    Das sind denn Situationen mit denen ich nicht weiß wie ich damnit umgehen soll.


    Vielleicht könnt ihr mir ja da ein Rat geben!


    liebe grüße


    Annika

  • Liebe Annika,


    ich glaube, der wichtigste Rat ist der, dass Du aufpassen musst, Dich nicht selber mit Schuldgefühlen zu sehr zu plagen. Es gibt kein perfektes Verhalten in Deiner schwierigen Situation. Natürlich bleiben auch mal Streitigkeiten nicht aus und es ist für Dich unheimlich belastend, wenn Dein Mann dann mit solchen Worten wegfährt. Das kann ich gut verstehen - es klingt superhart aber eines ist klar - Du kannst sein Leben nicht leben und Du kannst ihn auch nicht gegen seinen Willen am Leben erhalten... Auch wenn man in einer Beziehung ist - die Sorge dafür, dass das eigene Leben weitergeht, kann nur jeder für sich selbst tragen! Das ist hart, aber auch irgendwie tröstlich!


    Vielleicht gibt es bei Dir in der Nähe eine Gruppe für Angehörige von psychisch kranken Menschen? Oder Du stöberst mal bei Amazon - da gibt es einige gute Lektüre! Einen Link findest Du hier


    Liebe Grüße und viel Kraft,
    Markus

  • Liebe Annika!


    Heute möchte ich dir auch ein paar Zeilen dalassen.


    Habe die Zeilen über deinen Mann gelesen. Wie geht es ihm mit der Therapie? Ist die einmal in der Woche?
    Kann mir vorstellen, wie grausam das ist, wenn er wegfährt und dich mit diesen Worten zurückließ. Mit all deinen Ängsten, Sorgen, Fragen.
    Hast du den Rat von Markus angenommen?


    Der Todestag von deinem Bruder war ja anfangs Juni. An diesen Tagen, auch schon davor, denkt man besonders an seine lieben Verstorbenen, nicht wahr? Hast du zu Hause eine Kerze angezündet od. bist du in eine Kirche gegangen?
    Wie geht es dir mit deinem Vater und dem kl. Bruder? Ist es ihnen mittlerweile möglich, über Tobias zu sprechen?
    Wie geht es Markus mit seiner Haut?
    Wollte auch deinem Sohn nachfragen - Julian - was ist nun rausgekommen?


    Hatte mich gefreut, dich wieder Mal im Forum zu "sehen" bzw. von dir zu "lesen". Dabei wr ich aber dann zuerst Mal sprachlos - was deinen Mann betrifft.


    Ich wünsche dir sehr, dass es wieder aufwärts gehen möge, dass dein Mann weiterhin bereit ist, sich helfen zu lassen, dass eure Gespräche miteinander nie abreißen!


    Wäre schön von dir zu hören.


    Herzlichst


    Linda

  • Hallo Markus,


    habe lange über deine Antwort nachdenken müssen (Du kannst sein Leben nicht leben und Du kannst ihn auch nicht gegen seinen Willen am Leben erhalten... )und habe auch viel geweint aber du hast Recht und das ist mir jetzt erst richtig bewusst geworden und mit der Einsicht geht es mit auch ein bischen besser.


    Habe mir jetzt selber auch eine Psychologin gesucht damit ich besser damit umgehen kann ,habe jetzt am 27.06 also Montag den ersten Termin auf einer Seite habe ich vor den Termin Angst aber auf der anderen Seite freue ich mich auch drauf weil ich die Hoffnung habe das ich denn vieles wieder klare sehe.



    Hallo Linda,


    habe mich gefreut von dir zu lesen.


    Mein Mann hat alle 2 wochen ein Termin bei seinen Psychologen es tut ihn gut die Therapie.Es strngt Ihn sehr an das merke ich aber ich merke auch das er nach 2 tagen (nach den Termin)wieder besser klar kommt.
    Nur leider redet er sehr wenig mit mir darüber muß immer nach fragen wenn ich merke das ihn was bedrückt,von alleine sagt er nicht das er sorgen hat,leider!
    Was mich sehr zuschaffen macht sind seine Stimmungsschwankungen und manchmal seine ungerechtigkeit .
    Das tut mich manchmal so nerven das ich wiederum denn ein schlechtes gewissen kriege und denke sei froh das er Lebt!


    Habe am Montag auch ein Termin bei einer Psychologin ich brauch auch unbedingt hilfe damit ich lerne besser mit den Ängsten umzugehen!


    Mein Vater redet immer noch nicht über den Tod von mein Bruder ,er geht 3 mal am Tag zum Friedhof und es geht ihn damit nicht wirklich gut.Mein Bruder redet auch nicht viel drüber aber bei ihn merkt man es sofort wenn es ihn seelisch schlecht geht dann geht es mit seiner Haut wieder los.


    Julian sein Leberfleck muß nicht sofort rausgechnitten werden aber in nächster zeit wird er wöll rausgeschnitten.Aber wir müssen wieder zum Lungenarzt ,mein Julian Hustet trotz inhalieren noch zuviel.


    Im moment habe ich das Gefühl bei uns wird es nicht ruhiger.


    Liebe grüße
    Annika

  • Liebe Annika!
    Das kenne ich, es will einfach keine Ruhe einkehren.Man meint ,man könne sich nun etwas beruhigen oder ablenken-peng-da kommt das Nächste.Und bei dir sind es ja nun keine Kleinigkeiten. Was sagt man denn genau zu dem Leberfleck? Wenn es Zeit hat,ihn zu entfernen, dann scheint es ja hoffentlich nicht schlimm zu sein.
    Du sagst, dein Mann, vater und Bruder reden nicht über den Tod deines Bruders.Auch das kommt mir bekannt vor.Männer trauern anders.Auch mein Bruder spricht überhaupt nicht über den Tod unseres Bruders-im Gegenteil,neulich hat ihn jemand,den wir nur so vom Sehen kennen nach ihm gefragt.Da sagt er:" er ist weggezogen".Er will davon nichts wissen,die Beiden haben so viel zusammen gemacht,schon als Kinder.
    Es ist gut,das ihr eine Therapie macht.
    Ich wünsch dir viel Kraft für deine Therapie!
    LG Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hi Annika,


    ja, diese Wahrheit ist glaube ich wirklich so eine unumstößliche Lebensweisheit... Hart und tröstlich zugleich... Vielleicht magst Du uns beizeiten mal berichten, wie es Dir bei Deinem ersten Beratungstermin gelaufen ist?


    Liebe Grüße,
    Markus