Vater vor fast 2 Jahren gestorben

  • Hallo ihr Lieben!


    Am Donnerstag hab ich meine Gefühle aufgeschrieben, es kamen 2 Großformat Seiten raus und am Freitag hab ich vor meiner Freundin geweint, sie hat es aber nicht gesehen, weil wir Fernsehen geschaut haben und ich meinen Kopf auf ihrer Schulter hatte. Habs ihr aber dann gesagt, sie hat sich gefreut. Sie hat gesagt, mit der Zeit geht es ja, weil ich es ja sonst nie konnte.


    Manchmal verdränge ich voll, dass der Tod von meinen Papa ein plötzlicher Tod war. War heute mit meiner Freundin am Friedhof und sie hat gesagt, arg, wenn da seinen Namen liest und ich hab gesagt, ja das verdrängt ich.


    Alles Liebe!


    Melinda

  • Hallo ihr Lieben!


    Über zwei Jahre ist der Verlust meines Papas jetzt her und ich finde keinen Frieden. Es ist immernoch so als wenn es gestern geschehen ist. Ich kann es einfach nicht glauben, dass ich ihn nie wieder in den Arm nehmen kann. Er fehlt mir so. Er hat eine große Leere hinterlassen.
    Ach Papa, ich wünschte mir Dein Bewusstsein könnte noch eine kleine Weile hier bei uns verweilen, damit Du mich noch hören kannst und die Lücke die Du hinterlässt nicht so furchtbar groß ist. Es tut so weh ohne dich hier aushalten zu müssen.
    So viele Kleinigkeiten erinnern mich an ihn; ein Fußballspiel im Fernsehen, seine Lieblingsschokolade im Geschäft, seine Kissen etc. Manchmal traue ich mich im Supermarkt nicht am Süßigkeiten-Regal vorbei, ich will ihm Schokolade mit Nugat mitbringen, doch wer kann sie jetzt noch essen?


    Ich denke oft an meine Kindheit; als er mich gekitzelt hat. Und ich seine Zigaretten kaputte machte, aber er hat sich nie beschwert! All seine witzigen Sprüche.


    Manchmal erinner ich mich wieder so deutlich, als wäre es gestern gewesen, daran wie wir zusammen gelacht haben, zusammen geredet haben, an all die Kleinigkeiten. Ich komm mir manchmal so allein vor, obwohl ich es doch gar nicht bin.


    Ist es normal, dass es nach über 2 Jahren auch noch immer so ist? Wann hab ich die Phase der Neuorientierung?


    Liebe Grüße!


    Melinda


    Ps: Beim schreiben kamen mir die Tränen. :13:

  • Liebe Melinda!
    Mein Vati ist jetzt (6.1.) genau 2 Jahre nicht mehr bei uns.Ich habe es in diesem Jahr noch stärker empfunden,das er gestorben ist,als letztes Jahr.Ich hab hier gelernt,das man seine Trauer nicht an Monaten oder Jahren festmachen kann.Auch ich dachte,am 2.Jahrestag ist es "leichter"-falsch gedacht! :13:
    Auch mir kommen-gerade zur Zeit-ganz viele Erinnerungen "hoch".Aus der Kindheit(er hat wenig mit mir geschimpft,eher so mit dem erhobenen Zeigefinger,wenn es nötig war),und wie er jetzt mit seien Enkeln umging.Mit meinem Sohn verband ihn die Fußballeidenschaft,und meine Kleine hat er mit Milchreis verwöhnt wenn sie krank war.Da hat er sie gehütet,damit ich arbeiten konnte.
    Tja,was soll ich sagen-Väter und Töchter-da scheint was dran zu sein.
    Ich wünsch dir viel Kraft!
    Fühl dich mal gedrückt :30:
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karla!


    Danke, für deine Antwort.
    Ja, auch ich habe es im zweiten Jahr stärker gefunden, als im ersten.
    Ich geh jetzt dann zur Psychologin, gestern hatte ich wieder eine beschissene Phase... Tut mir leid, der Ausdruck.


    Liebe Grüße!


    Melinda

  • Liebe Maki!


    Ja, bei der Beraterin wars ganz ok. Sie hat gesagt, ich soll nicht so hart zu mir sein und das ich eh an mir arbeite und das bei mir so viel Trauer ist, dass ich nicht weiß, was für eine.
    Ich drück dich.


    Alles Liebe!


    Melinda

  • Liebe Melinda!
    Gut,das du bei deiner Psychologin warst.Ich bin keine-aber ich meine auch,bei dir hat sich ne Menge angestaut.Allein die Tatsache,das du nicht weinen konntest.
    Nun aber "geht es" langsam,wie Maki schreibt,"es lockert sich ".Das ist doch viel :028: !
    Ich sag auch:sei nicht so hart zu dir! Wir sind,glaub ich,alle ein bissel zu hart zu uns,bemerken es erst,wenn uns einer mit der Nase drauf stößt.
    Ich drück dich :30:
    LG Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • huhu melinda,


    ich finde die aussage deiner bertaterin super. sei nicht so hart mit dir selber -du bist eine kämpferin :013: . manchmal sind wir so hart auch zu uns selber das wir uns selber damit im weg stehen.


    dein satz: "So viele Kleinigkeiten erinnern mich an ihn; ein Fußballspiel im
    Fernsehen, seine Lieblingsschokolade im Geschäft, seine Kissen etc.
    Manchmal traue ich mich im Supermarkt nicht am Süßigkeiten-Regal
    vorbei, ich will ihm Schokolade mit Nugat mitbringen, doch wer kann sie
    jetzt noch essen?"


    zeigt wie eng eure innere verbindung war und ist. es sind schöne schmerzliche erinnerungen. doch diese kann dir niemand mehr nehmen. sie sind teil von dir und wrden dich mit deinem vater verbinden.


    ich wünsche dir das diese erinnerungen, die jetzt noch so schmerzlich sind, auf die erinnerungsebene wandern. langsam wird der schmerz weniger und die erinnerung bekommen eine andere qualität. all das durftest du mit deinem vater gemeinsam machen -fernsehen, essen gehen und vieles mehr.


    ich wünsche dir viel kraft du kämpferin
    burkhard

  • Lieber Burkhard!


    Hab ich richtig gelesen, bist du wirklich Lebens und Sozialberater?
    Ich danke dir für deine Worte. Ja, du hast auch Recht, ich sollte nicht zu hart zu mir sein.
    Ja, vlt wird der Schmerz mal weniger. Manchmal hab ich Tage, da ist es eh so.


    Danke, ich wünsch dir auch ganz viel Kraft!


    Alles Liebe!


    Melinda

  • huhu melinda,


    ja und nein. officiell bin ich lebens- und sozialberater i.A.u.S. (in ausbildung und supervision) den rattenschwanz muss ich aus gesetzlichen gründen im november ins kollquium gehen darf. sonst bin ich fertig -alle kurse diplomarbeit usw.


    liebe grüsse
    burkhard

  • Hallo ihr Lieben!


    Hmm... ich hab gestern mal wieder meine Gefühle weggeschoben, hab genau gewusst das es mir nicht gut geht, und hab sie nicht zugelassen.
    Ich fühle mich alleine und hilflos. Ich weiß ja, dass jeder selbst an sich arbeiten muss, aber es macht mich traurig.
    Es ist auch so, dass ich dich ständig Hilfe nicht annehme, aber ich kann das nicht. Es geht nicht so einfach von heute auf morgen.


    Ich kann es nicht besser erklären, ich fühl grad gar nichts.


    Liebe Grüße!


    Melinda

  • huhu melinda,


    es ist nicht einfach -dies thema.


    setz dich selber nicht sounter druck. wenn man unbedingt etwas möchte, funktioniert es meist sehr viel schwerer als wenn du es einfach auf dich zukommen lässt.


    doch sei sicher: es wird besser und anders


    lieben gruss
    burkhard