Ich weiß nicht mehr weiter...

  • Hallo...
    Ich bin ganz neu hier, und vielleicht findet der ein oder andere meinen Beitrag jetzt auch komisch.
    Also: Ich bin 17 und meine Trauergeschichte ist vielleicht... etwas anders als die meisten, aber das heißt nicht, dass es nicht trotzdem genauso weh tut...
    Ich erzähle euch einfach mal was mir auf dem Herzen liegt, seit Jahren schon...
    Am 30.4.2007 bin ich aufgewacht und habe geweint und geweint und wusste nicht warum, ich wusste nur dass etwas passiert war.
    Ich habe mich einige Tage noch schlecht gefühlt, aber dann ging es wieder und ich habe schon bald nicht mehr darüber nachgedacht.
    Letztes Jahr, im Winter, hat mir meine beste Freundin einen Sänger gezeigt, den sie entdeckt hatte, Grégory Lemarchal.
    Als ich ihn das erste Mal sah, verliebte ich mich sofort in ihn- seine Stimme, seine Ausstrahlung, seine Art, seine Augen. Ich liebe ihn mehr als mich selber.
    Doch noch am selben Tag passierte es- ich fand heraus, dass er am 30. 4. 2007 an Mukoviszidose gestorben war.
    Seit diesem Tag denke ich nur noch an ihn, er ist immer bei mir. Ich höre seine Stimme in seinen Liedern aber ich fühle ihn ganz dicht neben mir, als ob er da wäre.
    Ich träume jede Nacht von ihm, immer das selbe. Ich sehe ihn nicht, aber ich weiß dass es er ist. Ich halte seine Hand, nichts weiter.
    Ich kann aber auch nicht mehr aufhören zu weinen, und mein Herz tut mir so unendlich Weh, jeden Tag das gleiche und das seltsame ist, dass er auf eine unbeschreibliche Art immer wieder "zu mir" kommt. Erst gestern habe ich in meinem Schrank eine Zeitschrift gefunden, die ich 2006 während unseres Frankreichurlaubs gekauft hatte, wo ein langer Artikel und ein Bild von Grégory drinn war. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. So geht das die ganze Zeit- die ganze Zeit passiert irgendwas, bei dem er zu mir kommt.
    Ich schaffe es jedoch nicht wirklich, mit irgendwem darüber zu reden, wie weh es mir tut, dass er tot ist, weil ich fühle, dass es vermutlich niemand versteht, dass ich ihn so liebe und er mir so sehr fehlt, obwohl ich ihn doch nicht mal gekannt habe. Dennoch beeinflusst er mein Leben enorm, auf jede Art und Weiße, und wegen ihm habe ich auch gelernt, dass Leben zu lieben, weil er es getan hat, trotz seiner schweren Krankheit. Aber der Schmerz sitzt so tief und ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll.
    Ich liebe das Leben und bin auch meistens eher Glücklich, aber mein Herz gehört ihm und er ist tot. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, vor allem die Tatsache, dass ich ihn nicht
    gekannt habe, jedoch schon vor seinem Tod irgendwie dauernd mit ihm in berührung gekommen bin- ohne es zu wissen- macht mich total fertig.
    Ich versteh das alles nicht, nur dass mein Herz so weh tut.
    Ich hoffe ich habe niemanden mit dem Beitrag verletzt, weil ihr ja alle so viel realere Schmerzen habt, und es tut mir wirklich Leid, wenn ja.. Aber auf eine unbegreifliche Art ist für mich sein Tod genauso schmerzhaft, als wäre es jemand gewesen, den ich jeden Tag sehe...

  • Liebe Coeur,


    herzlich willkommen hier bei uns! Wir beurteilen eine Trauergeschichte nie nach dem was "real" passiert ist - wichtiger ist für uns der trauernde Mensch mit seinen Gefühlen, der dahintersteht. Tatsächlich ist Deine Geschichte nicht die "übliche" Geschichte eines Todes und starken Trauergefühlen - aber doch denke ich, dass auch Deine Geschichte hier im Forum bei uns Platz hat.


    Auf der einen Seite hat sie ja fast etwas "Magisches", weil Du an jenem Tag unter Tränen aufgewacht bist und nicht wußtest was los ist - auf der anderen Seite hat Gregory für Dich eine Bedeutung entwickelt und Du trauerst um ihn - also hat diese Trauer auch sehr viel mit Dir zu tun!


    Ich würde die Trauer um ihn jetzt einfach mal akzeptieren - ich glaube, Du wirst früher oder später auch entdecken, was denn genau nun Gregory mit Deinem Leben zu tun hat, bzw. welche Bedeutung Du ihm gegeben hast.


    Hast Du eigentlich sonst schon im realen Leben Trauer erlebt? Ist jemand in Deiner Familie gestorben, vielleicht sogar kurz bevor Du auf die Welt gekommen bist?


    Frohe Ostern Dir,
    Markus

  • Danke vielmals für deine Antwort, Markus. Ich glaube, auch schon die Tatsache,
    dass ich das jetzt alles Mal rauslassen konnte, hat mir gut getan, genauso, wie die Antwort.
    Es bedeutet mir sehr viel, danke...
    Ich weiß, dass ich mich sehr verändert habe, seit ich Gregory liebe. Meine ganzen Ansichten über das Leben, über die Liebe.. und über den Tod. Ich habe keine Angst mehr davor, eines Tages selber zu sterben... und ich weiß, wie kostbar jeder Tag ist. Er war erst 23 als er starb. Ich weiß, wie viel ihm das Leben bedeutet hat, und nun will ich seine Lebensfreude weiterführen, ich will nicht, dass seine wunderbare Lebenseinstellung zugrunde geht- niemals. Und ich will unbedingt Helfen. Ich habe mir sogar schon einen Organspendeausweiß machen lassen.
    Aber alles, was ich tue, erinnert mich an ihn, genau deshalb, weil ich eben alles für ihn tue.
    Es ist nur so schwer, zu erklären, warum ich immer weine, wenn z.B. in der Schule der Begriff "Mukoviszidose" fällt, oder es einfach wieder mal zu viel wird.
    Natürlich habe ich meiner Mutter und meiner besten Freundin davon erzählt, wie ich mich fühle, aber ich will sie damit auch nicht die ganze Zeit belasten.
    Wenn das in der Schule passiert, sage ich immer, wie es ist, dass ich weine, weil ein Mensch, den ich liebe, gestorben ist. Aber wenn das bei irgendwem anderen ist, dann kann dieser jemand immer antworten: "Mein Opa ist gestorben" oder so. Ich muss dann immer so darum herum reden... Ich will dann am liebsten immer seinen Namen sagen, aber dann würde es gefragt werden, wer dass denn ist. Ich weiß nicht, aber ich glaube, die meisten Menschen könnten es einfach nicht verstehen, dass ich so sehr trauer, obwohl ich ihn nie gekannt habe.




    Ja, als ich neun Jahre alt war, ist mein Opa gestorben. Ich war allerdings nicht bei seiner Beerdigung, weil er in Norwegen gewohnt hat, und ich meiner Mutters Meinung nach noch zu jung war, um eine solche Reise (während der Schulzeit) dorthin zu machen. Ich war diesen Winter an seinem Grab und irgendwie ist mir bewusst geworden, wie wenig ich ihn gekannt habe. Kein Wunder, ich habe ihn ja auch höchstens zweimal im Jahr gesehen...

  • Schön dich kennenzulernen:-)
    Es beschäftigt dich ja schon sehr lange.So wie du es beschreibst,diese Bindung,das du immer das Gefühl hast er ist bei dir,er sucht deine Hilfe.....
    ihr seid auf eine Art verbunden,die man nicht erklären kann.
    Es gibt viele Sachen die sind unerklärlich,und offensichtlich belastet es dich sehr.
    Schreib jederzeit,wenn dir danach ist und es dir hilft!
    Ganz liebe Grüße Lisi

  • Liebe Lisi,
    ich freue mich, dich kennenzulernen! Danke auch vielmals für deine Antwort...
    Es bedeutet mir viel, dass ihr mir alle zuhört, mich ernst nehmt und mir helft!


    Gestern Abend ist etwas seltsames passiert... Ich lag in meinem Bett und konnte keinen Schlaf finden- mein Nacken war verkrampft und ich habe so heftig geweint, dass mir meine Brust weh tat. Dann habe ich aber gebetet... Ich habe Gott angefleht, ihm zu sagen, wie sehr ich ihn liebe, dass tue ich immer, wenn ich um ihn weine.
    Aber dann... dann ist ein kribbeln von meinem Rücken aus über den Nacken und zu meinem Gesicht gewandert und mir wurde von innen heraus ganz warm. Der Krampf löste sich und mein Schluchzen hörte auf, nur meine Tränen fielen noch stumm... Ich hatte das Gefühl, er hätte seine Arme um mich geschlungen und das kribbeln im Gesicht wäre sein Atem, und ich konnte fast schon hören, wie er sagte, dass er da ist und ich nicht weinen soll.
    Das ist noch niemals passiert, ich hatte zwar immer das Gefühl er wäre da, aber eher so, als ob er einfach irgendwo im Zimmer wäre und mich beobachten würde. Aber gestern...
    Als ich aufgewacht bin musste ich lächeln, aber dann drehte ich mich um und war hellwach, und wusste wieder, dass er trotzdem nicht zurückkommen würde, und dann musste ich wieder weinen. Aber trotz allem scheint er ja wirklich zu wissen, dass ich ihn liebe. Ich weiß allerdings nicht, ob mich dass glücklich machen soll oder ob es mich nur noch mehr verzweifeln lässt, aber ich glaube eher das erste.
    Ich frage mich manchmal, wie es jetzt wäre, wenn ich die Verbindung, die ich schon vor seinem Tod zu ihm hatte, begriffen hätte. Ob wir uns begegnet wären? Hat er mich irgendwie gerufen? Und ich habe es nicht gehört, nicht verstanden? Mein Herz hat es ja anscheinend schon lange gewusst, bevor mein Verstand es dann begriffen hat...
    Mein Kopf ist immer voller fragen, voller wuselnder Gedanken, voller unzusammenhängender Bilder und Sätze, wenn ich an ihn denke. Und eine unsichtbare Hand umschließt mein Herz und drückt es zusammen, das tut so weh! Der Schmerz ist fast schon körperlich..
    Im April ist es besonders schlimm, so wenige Tage vor seinem Todestag.. Da kann ich fast keinen klaren Gedanken mehr fassen und alles dreht sich. Meistens vertiefe ic hmich dann krampfhaft ins Lernen, um mich abzulenken. Oder, was mir viel viel besser tut, ich singe. Singe mit ihm mit. Dann vergesse ich alles und bin so in einer anderen Welt versunken und es tut gut. Es ist nicht mal schmerzhaft dann wieder "zurückzukehren" sondern das Gefühl, dass beim singen da war, bleibt. So komme ich damit mehr oder weniger klar, am liebsten würde ich mein ganzes Leben lang singen. Und die letzte und vielleicht beste Möglichkeit ist es für mich, zu beten. Es gibt mir das Gefühl, dass Gott da ist und vor allem, dass Grégory es gut hat, bei Gott. Ich gehe eigentlich nicht in die Kirche zum beten- dort gehe ich hin weil man die alltagshektik vergisst und uch dass Gefühl habe, dort etwas aufatmen zu können. Aber beten tue ich eigentlich zu Hause, ganz ungestört. Das hilft mir, meine Gedanken zu sortieren, wenigstens ein bisschen.
    Aber manchmal ist einfach nichts gut genug und der Schmerz ist so unüberwindbar. Wenn ich mit jedem Fasern meines Körpers spüre, dass er tot ist, das ist am schlimmsten. Dann kann es Tage dauern, bis ich wieder lächeln kann... Er wollte nicht, dass irgendwer weint wegen ihm. Aber ich kann das nicht einhalten. Ich versuche es, aber manchmal geht es einfach nicht..

  • Ich find es bemerkenswert wie du deine Gefühle und Gedanken beschreibst,du bist erst 17?
    Was immer es auch ist,das euch verbindet,es belastet dich sehr.
    Diese ganzen Warums`-ich weiß man kann seinen Kopf nicht ausschalten,aber vielleicht solltest du versuchen es einfach so anzunehmen,
    viel. ist es ja das Singen das euch verbindet,du beschreibst es so schön.
    Und was hindert dich daran ein Leben lang zu singen?
    Und er sagt -du sollst nicht weinen ......
    Verdüstere nicht dein junges Leben mit so schweren Gedanken,das möchte er sicher auch nicht.
    Ganz liebe Grüße Lisi

  • Liebe Lisi...
    Das was ich schreibe kommt direkt aus meinem Herzen, ich brauche nur zuzuhören!


    Ich weiß, dass er unglücklich ist, mich so zu sehen. Das wollte er nie. Ich weiß, dass es falsch ist, ihn nicht gehen zu lassen, ihn so festzuhalten.
    Ich weiß dass er nicht wollte, dass ich weine, wenn ich an ihn denke.
    Aber es ist genauso, wie du sagst- unmöglich, die Gedanken aufzuhalten. Sie kommen ganz ungefragt, die ganzen Gedanken und Gefühle.
    Eines Tages werde ich vermutlich damit zurechtkommen, vielleicht sogar nicht ständig den Schmerz spüren.
    Es ist verrückt- keine Minute vergeht, in der ich nicht an ihn denke, er ist immer da. Wenn ich mit meinen Freunden zusammen bin, kann ich lachen und Spaß haben, aber ein Teil meines Kopfes und meines Herzens ist trotzdem immer bei ihm, unablässlich. Sein Gesicht ist wie festgebrannt in meinem Kopf, seine Augen, sein Lächeln.
    Ich brauche nur die Augen zuzumachen, um ihn vor mir zu sehen. Wie soll ich denn da an irgendetwas anderes denken können?! Ich weiß, dass das auf die Dauer einfach nicht gesund sein kann, aber wer kann schon bestimmen, wen man liebt? Es zerreißt mir das Herz- auf der einen Seite diese unglaubliche starke Liebe zu ihm- und dann immer wieder das Bewusstsein darüber, dass er tot ist und nicht wiederkommen wird.
    Deswegen habe ich mich ja auch entschieden, hier zu schreiben, weil ich das langsam nicht mehr aushalte...
    Ich erwarte ja nicht, dass irgendwer DIE Lösung hat, aber es hilft schon, alles rauslassen zu können, zu wissen, dass mir wer zuhört, das ich nicht alleine bin mit meinen tausend Gedanken. Vermutlich sollte ich wirklich nicht meine "beste Zeit" des Lebens damit verbringen, zu trauern, aber es scheint mir unmöglich, damit aufzuhören...
    Ich würde gern an ihn denken können und lächeln, weil schon der Gedanke an ihn so schön ist... aber jedes Mal ist es wie ein Schlag ins Gesicht- er ist tot.
    Manchmal denke ich, ich habe alles im Griff, ich kann mit der Trauer umgehen, und es ist gut so. An solchen Tagen bin ich glücklich, ich weiß ganz klar, dass ich seine Lebensfreude weitergeben will und soll, an solchen Tagen hilft Greg mir, mit dem Leben mehr als zufrieden zu sein.
    Aber... es gibt viel zu viele Tage, wo es anders ist... was soll ich sagen. Ich wache verweint auf, kann mich in der Schule nicht konzentrieren, niemand kann verstehen, was jetzt schon wieder los ist-natürlich nicht. Und dann weine ich mich in den Schlaf, während ich seine Stimme höre.
    Das kann doch so nicht weitergehn... Ich muss versuchen, mein Leben wieder in Griff zu bekommen, du hast wirklich recht, ich kann doch nicht mein Leben, dass eigentlich so wunderschön und wertvoll ist, einfach an mir vorbeiziehen lassen!
    Ich weiß nur nicht wie, es ist so schwer!

  • Weißt ich glaub deine Gefühle wären die gleichen wär er noch am Leben.
    Du bist unsterblich verliebt in jemand unnahbaren,denn das wär er auch wenn er noch leben würde.
    Er hätte immer nur in deinen Träumen existiert.
    Ich habe seine Biographie gelesen,es ist wirklich tragisch wie früh er gehen mußte und er hatte wirklich eine "Engelsstimme".
    Und es ist sicher die Musik,die euch verbindet,aber auch für dich immer schmerzlich ist,sie zu hören.
    Ich wünsch dir das er dein Leben weiterhin begleitet,aber das du glücklich bist wenn du an ihn denkst,und nicht traurig :-(
    L.G.Lisi

  • Liebe Coeur


    Ein verspätetes Willkommen von mir und es tut mir leid das du diesen Schmerz des Verlustes ertragen mußt.


    Nachdem ich mit Gregory Lemarchal nichts anzufangen wußte, hab ich mich im Internet schlau gemacht.
    Hab mir auf Youtube ein paar Videos angeschaut.


    Also ich muß dir sagen ich kann dich irgendwie verstehen.
    Obwohl ich schon so "alt" bin, war ich hin und weg von ihm und er läßt mich irgendwie keine Ruhe.
    Diese Stimme, diese Ausstrahlung und diese Augen haben mich einfach fasziniert.
    Vielleicht auch verbunden mit dem Wissen das er nicht mehr lebt und das er ungefähr im gleichen Alter wie mein Sohn gestorben ist.


    Ich wünsche dir, das du mit deinen Gefühlen zu recht kommst und einfach nur Freude empfindest, wenn du seine Musik hörst.


    Chrisi

  • Liebe Coer,


    auch von mir noch ein liebes Willkommen.


    Ich möchte mich Chrisi anschließen - hab mir gestern Abend auch ein paar Videos angesehen, und auch mich haben sie fasziniert.
    Es ist traurig, daß er so früh gehen mußte, und ich kann deine Gefühle gut verstehen.
    Wie Lisi meine ich, daß wohl nicht allzuviel anders wäre, wäre Gregory noch am Leben, denn voraussichtlich hättest du ihn nie (näher) kennengelernt, die wenigsten Menschen bekommen die Gelegenheit, ihr Idol näher zu kennen.
    Du würdest zwar nicht um ihn trauern, aber wahrscheinlich um (d)eine unerfüllte Liebe.


    Ich weiß schon, daß du das jetzt (noch) nicht so sehen kannst, und ich hoffe, ich tu dir mit diesen Worten nicht weh, denn das möchte ich wirklich nicht.
    Auch von mir der Wunsch, daß du glücklich bist, wenn du an ihn denkst, und daß du an seiner Musik nur Freude hast.


    Alles Liebe, :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Vielen vielen Dank für eure Antworten!
    Also ich war jetz zwei Tage nicht online weil ich sehr viel nachgedacht habe...


    Liebe Lisi, liebe Chrisi und liebe Juttap!


    Ich habe nachgedacht darüber, was du gesagt hast, Lisi. Dass meine Gefühle die selben wären, wenn er nicht tot wäre...
    Ich weiß es nicht, ganz ehrlich. Einerseits könnte es sein, dass ich dann so in meinen Träumen leben würde, dass ich das nicht mal begreifen würde, dass ich ihn trotzdem nie sehen würde- aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ich so naiv wäre...
    Das heißt, es wäre vermutlich wirklich so, wie du sagst- nur kann ich es mir nicht vorstellen... ich meine, ich kann mich da jetzt nicht reinversetzen, wie es wäre, wenn er nicht krank gewesen wäre, wenn er am Leben wäre und gesund wäre. Ich habe es versucht, mir das vorzustellen, aber... Da ist so ein rießiger Klos in meinem Hals, und die Tränen hören nicht auf zu kommen, wenn ich mir das nur vorstelle, er könnte noch leben!



    liebe Chrisi, es tut mir so unendlich Leid für dich!! Jedes Mal, wenn ich so etwas schreckliches höre, bekomme ich Schuldgefühle... ich meine, es muss doch Weh tun, wenn man jemanden so nahen verloren hat, und dann redet da eine von ihrem Schmerz über jemanden, den sie nie gekannt hat... Es tut mir soo leid, ehrlich!!
    Ich bin dir unendlich dankbar, dass du mich trotzdem verstehen kannst...!!
    Es ist wirklich seltsam, wie stark sein Charakter rüberkommt... Wie sehr seine Seele leuchtet, sogar schon in den Videos!
    Es geht ein Feuer von ihm aus, auf eine seltsame Art und weiße, und das hällt mich gefangen, genauso wie seine Stimme mich komplett in seinen Bann gezogen hat- das ist schwer zu beschreiben, was da passiert, wenn er einen "anschaut"!



    und liebe Juttap,
    ich danke dir auch schon für die Tatsache, dass du dir, wie ihr anderen auch, die Mühe gemacht habt, nachzuschauen, wer Grégory ist. Das bedeutet mir sehr viel...
    weißt du, ich denke, dass was ich der Lisi geschrieben habe, gilt auch für das, was du mir geschrieben hast...
    Du hast recht, ich kann mir dass noch nicht vorstellen. Aber die letzten Tage habe ich versucht, seine Stimme... anders... zu hören, irgendwie. Ich habe versucht, nur auf die Schönheit zu achten, nur auf die Botschaft.
    Das hat natürlich nicht wirklich funktioniert, aber wer weiß, irgendwann vielleicht! Ich werde auf jeden Fall versuchen, das, was ihr, und auch er mir sagt, umzusetzen, einfach glücklich sein können, bei dem Gedanken an ihn.
    Ich weiß, dass das noch Jahre dauern kann und ich weiß, und dass diese Art von Hoffnung, oder "Hochstimmung" (naja... nicht wirklich) nicht von Dauer sein kann, aber ich werde mich vielleicht besser zusammenreisen können, wenn ich wieder glaube, in der Trauer zu ertrinken...



    Ihr denkt alle schon einen Schritt voraus, wie es sein kann, dass ich glücklich bin, wenn ich seine Stimme höre, wenn ich an ihn denke.
    Ich kann dem, was ihr sagt, folgen, und ich stell es mir nur zu gerne vor, dass es so ist,
    aber ich bin leider noch im "jetzt", mit einem Fuß ein bisschen nach vorne gesetzt. Ich weiß nicht wie lange das noch dauert, bis ich diesen Schritt getan habe, aber wenigstens liege ich nicht mehr auf dem Boden, es ist nicht mehr so kalt in meinem Herzen, wo ich all dieses Verständnis von euch allen spüre! Dankeschön!

  • Guten ABEND; als ich so deine Zeielen las, dachte ich, du brauchst vielleicht etwas Abstand, keine Musik hören, keine Videos oder sonst was.


    Irgendwie habe ich das Gefühl es würde DIR helfen.


    Liebe GRÜSSE Petra :24:

  • Liebe Coeur!
    ein spätes, Willkommen im Forum
    habe von anfang an bei dir gelesen, hatte aber nicht die kraft dir zu schreiben
    es tut mir leid
    habe mir gestern einige videos in youtube von deinem gregory angesehen
    du hast recht
    er strahlt etwas ganz besonderes aus
    leider verstand ich nicht was er singt da es auf französisch ist, aber seine stimme ist verzaubernd
    alles liebe auf deinem weg, maki

  • Liebe Petra...
    weißt du, ich habe das schon versucht, mehrmals. Abstand nehmen. Aber egal ob ich versuche, ihn zu "finden" oder nicht, er taucht in meinem Leben ständig auf, und natürlich kann ich aufhören, seine Musik zu hören, aber in meinem Kopf und in meinem Herzen bleibt er die ganze Zeit, und er findet mich immer, es hat kein Zweck, wegzulaufen.
    Eigentlich will ich das auch gar nicht, denn wenn ich um ihn traurig bin, hilft er mir auch immer, wieder etwas klarer denken zu können...
    Ich will auf keinen Fall auf seine Nähe verzichten müssen! Eigentlich tut es mir nur noch mehr weh, ihn nicht zu hören und zu sehen... denn spüren, dass tue ich ihn ohnehin dauernd!
    Ich schätze es trotzdem sehr, dass du mir den Ratschlag gegeben hast, Petra! Vielleicht werde ich ih neines Tages auch wieder umsetzen, aber jetzt noch nicht...


    Liebe Maki,
    Ich habe deine Geschichte gelesen... es tut mir so wahnsinnig Leid für dich!! Ich habe nur nichts geschrieben, weil ich nicht finde, dass ich da mitreden kann, weil ich nicht weiß, ob es gleich schmerzhaft ist, jemanden, der einem sehr nahe steht zu verlieren, oder jemanden den man einfach bedingungslos Liebt verliert...
    Ich würde mich schlecht fühlen, wenn ich da irgendwas sagen würde... es tut mir Leid.
    Mir wurde ganz warm ums Herz als ich deine Worte gelesen habe... danke!


    Ich schaffe es im Moment nicht mehr zu schreiben, ich bin so gerührt von all der Unterstützung die ihr mir gebt... Ich...ich weiß wirklich nicht was ich jetzt noch sagen soll... Danke, dass ich nicht mehr alleine bin mit meinem Schmerz! Das tut so unendlich gut, verstanden zu werden... Ich... ich schreib glaube ich wann anders weiter!

  • Liebe Coeur,


    Ich glaub, du hast nicht nur einen Fuß vorne, du hast sehr wohl schon den ersten Schritt getan - indem du versuchst, Gregorys Lieder "anders" zu hören.
    Daß du diesen Versuch machen kannst, das ist für mich schon der erste Schritt! (das erste Schrittchen ;) )
    Manchmal wird dir das besser, manchmal schlechter gelingen - und manchmal gar nicht. Aber wenn du nicht aufhörst, es zu versuchen, wird es immer öfter "besser" gelingen.


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Du machst das schon alles richtig,viele Menschen sollten mehr auf ihre Gefühle hören.
    Wie du sagst,er ist immer in deinem Herzen auch wenn du die Musik nicht hören würdest.
    Du wirst sehen,es wird mit der Zeit leichter und deine Trauer wird Dankbarkeit,für das,was er dir alles gegeben hat!
    Ganz liebe Grüße Lisi

  • Hallo ihr Lieben,


    im Moment fühlt es sich tatsächlich an, als ob es weiter geht, als ob es nach vorne gehen würde.
    Aber ich weiß zu gut, wie es sich anfühlt, wenn es dann wieder still steht, bzw wieder rückwärts geht.
    Als ich angefangen habe, hier zu schreiben, stand alles schon seit langer Zeit still und ich habe angefangen, mich rückwärts zu bewegen.
    Wie soll ich sagen, als ich mich entschieden habe, zu schreiben, habe ich einen Stein hinter das Rad gelegt, damit der Wagen nicht den Hang hinunterfährt.
    Ihr alle wart dann diejenigen, die mir eine Hand gereicht habt, um mir zu helfen, wieder nach vorne zu kommen.
    Ich weiß, dass ich es jetzt wieder schaffen werde, mich aus eigener Kraft vorwärts zu Bewegen- mal schneller, mal langsamer, mal gar nicht.
    Ich weiß auch, dass ich ab und zu wieder zurückfallen werde, ein Stück.
    Aber vielleicht hilft es mir ja dann, das, was ihr mir geschrieben habt, wieder durchzulesen, wieder zu spüren, dass ich nicht allein bin.
    Ich kann das gerade nicht beschreiben... Ich habe so lange versucht, selber mit allem klar zu kommen... Aber an jenem Morgen wurde mir bewusst, dass ich Hilfe brauche.
    Also habe ich um Hilfe gebeten und ich habe Hilfe bekommen.
    Natürlich tut es immer noch schrecklich Weh, Natürlich blutet mein Herz noch immer, natürlich weine ich immer noch.
    Aber in meinem Kopf hat sich irgendwas verändert... Meine Gedanken drehen sich nicht nur noch im Kreis, wenigstens einige davon denken nach vorne.
    Das ist schon Mal eine Menge! Ich weiß gar nicht so genau, was das ausgelöst hat, aber ich denke einfach die Tatsache, dass meine Gedanken nicht alleine sind und mit denen von anderen Menschen, von euch, bereichert wurden, geholfen wurden, sich anders zu formen in meinem Kopf, nicht immer die Selben.
    Ich singe gerade wieder, und gebe den Worten eine andere Bedeutung, eine andere Tiefe. Die Melodien hören sich wie ein schönes Versprechen an... Eine Versicherung, dass es ihm gut geht, dass er das Leben das er hatte mehr gelebt hat als die meisten anderen Menschen, dass es trotz allem tausend Mal intensiver gelebt wurde.
    Es ist schön, wenn nicht nur der Verstand, sondern auch das Herz beginnt, zu sagen, dass es weiter gehen soll, dass ich bereit bin, alles.. etwas anders zu sehen.
    Es ist ein ganz kleiner Schritt, der getan wurde, und ich merke, dass ich das nicht steuern kann, wie und wann das passiert, auc hwenn ich versuche, bei der Sache bestimmt mein Herz, wann und was genau passiert.
    Aber ich danke euch wirklich vom ganzen Herzen, dass ihr für mich da seid! Ich denke nicht, dass ich auch nur im geringsten weitergekommen wäre, diese Tage, wenn ich allein gewesen wäre mit meinem Schmerz! Danke, danke, DANKE!!

  • Liebe Coeur,


    ich habe bisher nichts zu deinem Posting geschrieben, aber es freut mich, dass du jetzt schon mehr Hoffnung hast und guter Dinge bist.


    Als ich so alt war wie du (ist schon lange her :-) ) habe ich einen guten Freund verloren; er ist damals mit Freunden wandern gegangen, hat sich verlaufen und ist abgestürzt. Ich habe über eine Tageszeitung von seinem Ableben erfahren. Ich war dermassen geschockt und auf einmal schien mir alles so sinnlos und leer.


    Dieser Bursche war gerade mitten in der Ausildung, hatte sein Leben noch vor sich und wurde ihm durch einen Unfall genommen. Er war auch der Sonnenschein bei uns im Sportverein und immer zu Späßen aufgeweckt. Als er nicht mehr unter uns war, fehlte sehr, sehr viel. Seine Lücke konnte keiner mehr schliessen.


    Später erinnerten wir uns oft an seine Späße.


    Ich wünsche dir alles, alles Liebe!


    lg
    Regenbogen

  • Liebe Regenbogen,


    es tut mir Leid für dich, dieses Gefühl kenne ich, dass plötzlich nichts mehr einen Sinn hat, dass ein großes Loch im Herz entsteht, dass ein Stück fehlt.



    Heute kann ich gar nicht begreifen, dass ich das geschrieben habe gestern... die Worte kommen mir so leer vor, und erst recht scheinen sie nicht von mir sein zu können...
    Dass ich das alles gestern wirklich so gefühlt habe...
    Heute ist wieder einer dieser Tage, wo alles farblos wirkt, einer der Tage, der schon unter Tränen begonnen hat.
    Ich habe wirklich geglaubt, dass es jetzt besser wird, und gestern hat es sich auch so angefühlt. Aber heute...
    Es ist leer in mir drinnen, kalt und dunkel. Als stünde ich in einer Wüste aus Eis und der eisige Wind will mich nur zu Boden fegen.
    Das hätte ich nicht gedacht, dass sich alles so plötzlich wieder ändern kann... jetzt ist es wieder da, dieses Schreckliche Gefühl, dass ich nicht weiß, wie es weitergehen soll.
    Diese schreckliche Gewissheit, dass er nicht da ist. Ich würde das gerne wieder spüren können, diese Hoffnung, die da war, die mein Herz ein wenig schneller hat schlagen lassen.
    Ich kann das überhaupt nicht verstehen.!? Gestern Abend war das doch alles noch so... alles schien so leicht, das Gefühl, dass es jetzt aufwärts geht, hallt in meinen eigenen Worten nach wie ein Spott.
    Ich verstehe das alles überhaupt nicht- es ist ja nichts ausergewöhnliches passiert eigentlich...?!
    Ich habe ja selber gewusst anscheinend, dass das wieder so kommen wird, irgendwann, aber ich konnte es mir anscheinend nicht wirklich vorstellen, und vor allem so bald und plötzlich!! :(

  • Liebe Coeur!


    Habe bisher nur mitgelesen.


    Ich verstehe deine Verzweiflung und Niedergeschlagenheit. Aber leider ist das bei der Trauer so. Ein Tag fühlt sich besser an und man glaubt, vorwärts zu kommen (und man kommt auch vorwärts), aber den einen Tag geht es uns wieder ganz schrecklich, und man hat das Gefühl, wieder rückwärts zu gehen. Aber glaube daran, es geht vorwärts, halt ziemlich langsam und mit kleinen Schritten und nicht mit so großen, wie es wir vielleicht gern hätten.


    Wünsche dir alles Gute bei deinen Schritten!


    Herzlichst :24:


    Linda