mein Papa ist tod ...Hilfe bei der Trauerarbeit

  • Hallo Nafus,

    ich habe bereits Mutter und Vater verloren. Es ist extrem hart und die Hilflosigkeit kenne ich nur zu gut. Meine Mutter ist auch erst ein paar Monate tot, da ist der Schmerz einfach überwältigend. Nachdem mein Vater nun schon etwas länger nicht mehr da ist, kann ich aber aus Erfahrung sagen, dass es wirklich leichter wird. Nur dauert es leider, bei mir war es 2 Jahre sehr sehr schlimm, aber das kann bei dir auch viel schneller gehen. Leider kann einem das niemand sagen, finde ich auch sehr belastend.

    Liebe Grüße

    Turina

  • Liebe Nafus,


    was Turina schreibt stimmt, es ist zum einen sehr individuell was Zeit angeht und zum anderen extrem schwer und belastend.


    Es wird milder anders aber richtig gut sicher nicht wobei auch das absolut individuell ist.


    Für mich die 2020 Mama verloren hat ist nichts gut und wird auch nicht mehr der Schmerz ist immer da tief in mir und es gibt schlimme Tage aber auch gute Tage und alles zwischen drin.


    Der Schmerz ist nicht mehr so übermächtig und man findet ganz langsam in ein anderes Leben aber es wird immer eins sein was sich falsch anfühlt nicht richtig es fehlt etwas und das lässt sich nicht reparieren es ist eine Wunde und die verheilt nicht so ist es und das zu akzeptieren ist richtig schwer.


    Vlg. Linchen

  • Hallo zusammen,

    ja Trauer ist etwas sehr unterschiedliches und jeder muss seinen Weg finden. Dennoch gibt es viele Gemeinsamkeiten.

    Wir hatten(haben) alle eine gut Verhältnis zu unseren Eltern gehabt bzw. haben es noch zu einem Elternteil und diese Einsamkeit das der geliebte Mensch nicht mehr da ist schmerzt mich zu tief . Euch geht es da sicherlich nicht anders. Versuche das zu bewahren was war und dies zu Würdigkeit. Es gibt Tage da klappt das , oder auch nicht. Diese Verbundenheit ist doch aber nicht schlecht. Bekomme leider oft zu hören das es jetzt auch mal gut sein soll und ich den Blick noch vorne richten soll. Aber für was ?frage ich mich dabei ständig . Was ist das bei mir schief gelaufen das ich es nicht akzeptieren kann/will .

    Was ist im Leben bei mir nicht so gelaufen wie bei anderen ? Wieso war mir die Arbeit wichtiger als das Privatleben.

    Ich braucht Struktur und Planbarkeit in diesen Zeiten sicherlich schwierig bis unmöglich. Das erste mal habe ich nicht die Kontrolle bei etwas und das fühlt sich für mich zumindest schlimm an .

    Danke das Ihr für mich da seit , ich hoffe ich kann das eines Tages zurück geben.

    MfG

    Nafus

  • Liebe Nafus,


    von soetwas solltest Du Dich nicht beeinflussen lassen.


    Nichts aber auch gar nichts ist bei Dir schief gelaufen.

    Ja man hat keine Kontrolle mehr zumindest fühlt es sich so an das ist ein Prozess und das dauert einfach.


    Gib Dir Zeit und lass Sie Dir.

    Du wirst leider erleben das um so mehr Zeit vergeht um so weniger Verständnis dafür da ist.


    Man fängt an eine Maske zu tragen um leben zu können in der Außenwelt das ist einfach so sollte nicht so sein doch es passiert automatisch um uns auch vor weiteren Verletzungen zu schützen.


    Akzeptieren in gewisser Weise müssen wir es damit man in ein Leben ein anderes finden kann aber das heißt nicht das es nicht diese Tage gibt an denen es einfach nicht funktioniert, das heißt auch nicht das der Schmerz weg ist die Sehnsucht das Vermissen Nein es ist immer da stiller aber da.


    Vieles was wir versuchen hilft ein Stück aber ja um so mehr man es tut denkt so lebt um so öfter fragt man sich warum sag ich mir das jeden Tag warum tue ich das und es gibt diese Momente wo das alles nicht hilft wo es an Bedeutung verliert weil die Sehnsucht der Schmerz so übermächtig ist und dieses Nie Wieder einfach nur grausam ist und die Verzweiflung so groß ist das nichts aber auch gar nichts wirkt.


    Doch dieses Spiel, manchmal kommt es mir so vor spiele ich am nächsten Tag wieder. Warum, weil ich diese Dunkelheit und diesen Abgrund der ins Nichts führt nie wieder so nah sehen will und so nah dran stehen will und nicht will das diese Dunkelheit die Macht über mich bekommt.

    Genau das hätten Sie niemals gewollt Niemals.


    Ihr Andenken zu schützen und zu bewahren ist unsere größte Aufgabe die wir nun einmal haben.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Nafus, liebe Linchen,

    das Gefühl kenne ich auch nur zu gut, die Kontrolle über das eigene Leben verloren zu haben. Klar ist es in Wirklichkeit nicht so, das weiß der Verstand, aber die Seele spricht eine andere Sprache. Das fühlt sich auch für mich sehr beängstigend an. Wir haben alle erlebt dass schlimme Sachen wirklich passieren, und zwar einfach so, ohne dass man vorher ein schlechter Mensch war oder es irgendwie verdient hätte. Und das ist irgendwie auch verdammt ungerecht und schwer zu ertragen. Manchmal geht es auch bei mir mit der Akzeptanz, dann wieder überhaupt nicht. Auch darüber hat man leider keine Kontrolle. Es ISG einfach extrem schwer und anstrengend.

    LG Turina

  • Hallo Linchen und Turina ,


    danke für eure Worte. Es ist für mich wahrscheinlich für jeden nicht einfach. Der eine zeigt es nach außen der andere nicht. Jeder Trauert anders und geht damit sicherlich auch anders um. Frage ich aber immer warum das bei einem selber nicht so klappt wie bei anderen ? Aber vielleicht tragen diese Leute auch die Maske die nach außen zeigt "alles ist gut" aber im inneren ist man seit dem Verlust ein anderer , und man nie wieder das alte "Ich" haben.

    Wie kann man damit nur weiter machen Tag ein Tag aus.

    Bin aktuell etwas Gesundheitlich angeschlagen und merke wenn man sich dann viel ausruht das einen viele Gedanken beschäftigen. Wie es weiter gehen soll , ist bei mir ein ganz großer Punkt. Auch für was man das eigentlich alles machen soll. Klar für meine Mama möchte ich da sein. Aber es wird der Tag kommen da stehe ich wieder vor diesem Nichts und das möchte ich eigentlich nicht mehr haben ,

    Zum Leben gehört sterben dazu ...was früher für mich ohne Bedeutung war , habe ich immer noch nicht verstanden.

    Das Leben ist nicht fair und wird es wahrscheinlich auch nie sein. Auch wieder so ein Spruch der früher für mich Bedeutungslos war , aber seit dieser Zeit immer mehr an Gewichtung hat...und da kommt Sie wieder diese Frage für was soll man das alles aufnehmen wenn man doch seine liebsten nicht schützen kann.


    Nafus

  • Es ist weiterhin schwer für mich das alles zu verstehen , jeder sagt es wird sich wandeln und der schmerz wird sich ändern , nur merke ich davon nichts. Ja ich bin zu ungeduldig ( wer ist das nicht ) . Für mich ist es so verdammt schwer das auszuhalten und zu wissen das ich Ihn nicht wieder sehen kann.

    Wie soll ich damit bloß umgehen ? Manchmal würde ich gerne bei Ihm sein ...keine Probleme oder sorgen zu haben fühlt sich für mich angenehm an,

    Für Mama darf ich diesen Weg nicht gehen , aber wenn Sie dann auch nicht mehr da ist , hab ich im Leben keinen halt mehr.

    Ich wundere mich immer wie andere damit zurecht kommen , was ich nicht schaffe , kriegen andere wohl besser hin. Klar die Alltagsmaske die man draußen an hat hilft, den das Umfeld erwartet mehr als ich geben kann. Wie geht es nur weiter ...Tag ein Tag aus . An Abgrund zu stehen und den geliebte Mensch ist auf der anderen Seite ist ein unbeschreibliches Gefühl.

    Wie habt Ihr das geschafft bzw. was hat euch geholfen dabei ?

    Nafus

  • Liebe Nafus,


    das ist alles andere als leicht ich bin im 5 Jahr es sind jetzt 4 Jahre 1 Monat und 4 Tage her seit dem Tag X und vor 1 Monat 10 Tagen hab ich nun auch meinen Sellenkater verloren er hat mir in den schlimmsten Stunden so geholfen mich getröstet meine Tränen aufgefangen.

    Ich hab tagelang geweint und selbst jetzt kommen die Tränen.

    Das sind die Momente wo Sie einfach fehlt wo ich es so unendlich bräuchte einfach nur in Ihren Armen zu liegen.


    Liebe Nafus nichts macht das gut nicht wird jemals wieder so wie es war dieser Schmerz wird immer da sein und er wird Dich begleiten egal wie lange es dauert.

    Ja man zieht eine Maske an damit man in der Lage ist im Alltag zu bestehen denn wir machen weiter was denn sonst....was wäre denn die Alternative die Dunkelheit gewinnen lassen diesem Abgrund die Genugtuung zu geben das wir in sein absolutes Nichts fallen Niemals das hätte Dein Papa nie und nimmer gewollt und auch Deine Mama würde das nicht wollen.


    Deswegen mache ich weiter für Sie mit Ihr egal wie schwer manche Tage sind und wie qualvoll es manchmal ist, einfach weiter machen jeden Tag ein Stück weiter gehen.


    Es kommen auch wieder die schönen Momente mit Freude und Spaß ja anders natürlich es ist nicht mehr so wie es mal war es hat sich verändert und auch wir habe uns verändert.

    Ich sag immer zu meiner Freundin weißt Du egal wie oft Du mich das noch fragst und egal wie schwierig das für Dich sein mag aber diese Haltestelle gibt es nicht mehr, ich bin so wie ich jetzt bin völlig egal ob Dir das gefällt oder nicht es ist so, es wird nie mehr einen Weg zurück geben.

    Ja wir haben Spaß wir lachen wir lieben wir leben weiter aber ein Teil von uns ist nun einfach nicht mehr da und diese Narben sind nicht sichtbar sondern unsichtbar und wir tragen Sie mit uns jeden Tag egal wo wir sind.


    Du hast Recht egal was wir tun was wir auch immer versuchen es ist ein verlorener Kampf weil wir Sie niemals davor bewahren können was unweigerlich passieren wird.


    Deswegen ist Angst eigentlich verspielte Zeit sie raubt uns das was wir haben sollten nämlich es genießen und schätzen und alles tun was geht um so viel Zeit wie nur irgen möglich mit Ihnen noch zu verbringen.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Nafus,

    ich habe 2 Jahre gedacht ich halte das alles nicht aus. Es dauert einfach, ob man will oder nicht. Rückblickend habe ich auch keine Ahnung wie ich das alles durch gestanden habe. Man entwickelt Bärenkräfte wenn es sein muss, um zu über leben und weiter machen zu können. Wenn jeder Tag eine Qual ist und man sich nicht vorstellen kann mit dem Verlust irgendwann klar zu kommen. Daher kann ich dich nur zu gut verstehen. Da ist es so schwer geduldig zu bleiben und dennoch bleibt dir leider nichts anderes übrig...

    Viel Kraft und Grüße

    Turina

  • Hallo Linchen , Hallo Pia, Hallo Turina ,

    vielen dank für eure Antworten und Umarmungen .


    Es macht mich sehr traurig das du schon über vier Jahre durch/mit diesen Schmerz gehen musst, und jetzt ein weiteren geliebten gehen lassen musstest. Tiere sind auch für mich etwas schönes. Sie nehmen einen so an wie man ist. Man muss sich nicht verstellen um geliebt zu werden . Man kann so bleiben wie man ist. Ich habe das bei meiner Mutter gesehen die durch den Hund wieder in ein Leben gefunden hat. Aber auch Sie macht sich genauso wie ich sorgen um das was noch kommen wird. Durch meinen Beruf werde ich mir aber wohl kein Tier anschaffen, dass könnte ich dem Tier nicht antun das ich immer zu unterschiedlichen zeiten nicht da wäre und es dann allein sein müsste.


    Ja der Schmerz bleibt, man sagt mir oft das er sich wandelt , kann man das wirklich so sehen?


    Damit weiter machen zu müssen ist hart für mich , genauso wie für alle hier. Kann man irgendwann zurückschauen ohne das es dann immer so schmerzhaft ist.

    In meiner Zukunft sehe ich nur noch meine Mutter und mich, ich habe Angst natürlich jetzt auch Sie zu verlieren und würde dann , glaube ich das erste mal im meinem Leben alleine da stehen. Halt so richtig alleine . Für Außenstehende bin ich doch sowieso der Sonderling , der der alles falsch gemacht hat, der nicht auf eigenen Füssen stehen kann, der der sowieso nichts auf die Reihe bekommt . Eben ein Mensch der es nicht gelernt hat im Leben.


    Mein Blick richtig sich seit 7 Monaten nur auf die Zukunft und die Vergangenheit, dass hier und jetzt sehe ich nicht oder es zieht einfach so vorbei. Nach außen ziehe ich die Maske an , selbst bei meiner Mutter mache ich das, nur damit Sie sich keine sorgen machen muss, aber für mich selber geht das nicht , jeden Tag dies zu spüren , zu wissen das es nie mehr so sein wird , zu wissen das es sowieso nicht gut geht macht mich so hoffnungslos ,so ziellos ,einfach leer und traurig.

    Meine Alternative wäre dann das nachsterben , wie es so oft beschrieben wird , einfach hinlegen die Außen schließen und gut ist. Keine Sorgen mehr , keine Ängste , kein Ich ...einfach weg.... ein Gedanke aber halt ein Gedanke. Natürlich würde ich auch schmerzen hinterlassen , beim Nachbarn , Freunden , Kollegen , aber mein Schmerz wäre zumindest ein anderer ... ( glaube das meine Depression da eine ganz große Rolle spielt )


    Bin wohl in der Phase " Suchen und Trennen" zumindest kommt es mir so z.zt vor.


    Ich hoffe das auch wieder schöne Momente kommen , damit das Leben doch Lebenswert ist. Klar wird es nicht mehr so sein wie es mal gewesen ist. Es wird ein neues/anderes Momentum sein , so hoffe ich es zumindest.

    Ja das hier und jetzt zu bewaren und gedenken es zu ehren fällt mir schwer , sehe nichts meine "Batterie" ist leer und ich finde den Stecker nicht ( um es mal so zu vergleichen ).

    Auch ich weiß nicht wie lange es dauert. Es dauert halt solange es dauert. Wie du schon geschrieben hast.

    Ich weiß auch nicht wie ich die Tage schaffe und bin froh wenn ich im Bett liege und etwas Schlaf finden kann.

    Geduld etwas was ich eigentlich habe ( zumindest dachte ich das ) aber in dem neuen Lebensabschnitt ist mir diese wohl abhanden gekommen. Die Angst , der Schmerz fressen wohl meine Geduld auf und lassen mich dabei zurück , glaube ich zumindest.


    Nafus

  • Liebe Nafus,


    es ist noch nicht mal 1 Jahr was erwartest Du von Dir mir ging es ganz ganz ganz schlecht über 1 Jahr lang das einzige was mich hielt war das Forum war meine Trauertherapeutin meine zwei Samtpfötchen und Papa.

    Doch selbst das konnte den extremen Schmerz nicht nehmen.


    Der Schmerz ja er wandelt sich ganz langsam er wird milder nicht mehr so übermächtig natürlich gibt es diese schlimmen Tage und Momente und ja vieles ist anstrengender weil der Mensch einfach nicht mehr da ist.

    Hab Gefuld mit Dir geh einfach nur immer weiter Stück für Stück irgendwann siehst Du wieder ein Licht und ja es wird anders völlig anders aber auch wieder etwas mehr Leben.


    Vlg. Linchen

  • Hallo Linchen und alle andern ,

    danke für deine Antwort. Ich verstehe das es Zeit benötigt , Zeit um das zu verarbeiten. Aber wenn man schmerzen hat möchte man ja auch das diese aufhören.

    Wenn man Krank ist bekommt man Medizin , klar das Trauer keine Krankheit ist , aber der Körper reagiert mit Schmerz und nur die Zeit ist das Mittel dafür. Das ist etwas für mich völlig neues. Einen Verlust in diesem Ausmaß habe ich bis dato nicht erlebt. Beziehungen genauso wie gute Freundschaften die zerbrochen sind habe sich nie entwickelt . Ich wollte das glaube ich auch nicht. Wollte das alles so weiter läuft wie bisher. Im geheimen hat meine Depression aber solche Fälle schon unbewusst durchgespielt. Damals in der Therapie haben meine Eltern mich zumindest mich unterstützt , und wenn es nur mit Ihrer Anwesenheit war.

    Selbst den Brandschaden konnten wir als Familie zusammen durch stehen , aber jetzt ....jetzt habe ich diesen Rückhalt nicht mehr . Jeder ist mit seiner Trauer beschäftigt . Jeder Mensch kommt damit anders klar und ich muss lernen damit zurecht zu kommen ob man will oder nicht . Die Welt dreht sich weiter und man muss sich mitdrehen ,obwohl es sich nicht richtig anfühlt .

    Tiere sind etwas schönes , Sie geben so viel und verlangen so wenig. sehe das bei dem Hund meiner Mama , wie es Mama und mir damit besser geht. Aber auch da werden schon Weichen gestellt ( was wäre wenn ) . Der Schmerz besonders der Seelische Schmerz kann dir glaube ich keiner nehmen . Ich finde das nur nicht fair , aber was ist schon fair in dieser Situation. Es fühlt sich immer falsch an. Man kann sich mit Floskeln trösten , aber das ist nur oberflächig , tief in einem drin sieht das ganze anders aus. Zumindest ist das so bei Mir .

    Ich versuche Geduld mit mir zu haben und versuche die Zeit bewusster wahrzunehmen , denn das kann man ja nur , sonst geht ja sowieso nicht was einen weiter bringt. Es dauert so lange es halt dauert.

    Etwas Licht zu sehen wäre schön , im Moment ist alles nur dunkel , grau und kalt ...einen endlose Abfolge von Aufgaben...


    MfG

    Nafus

  • Hallo zusammen,


    merke wie die Trauer immer mehr Raum bei mir einnimmt. Auch nach 9 Monaten hat sich bei mir noch nichts verändert. Es wird gerade auch wieder schlimmer.

    Ich bekomme nur noch wenig geschafft und das kostete schon eine Menge an Kraft. Wenn ich könnte würde ich den ganzen Tag im Bett bleiben wollen und schlafen , oder ruhen. Selbst kleine Aufgaben möchten mir nicht gelingen. Allen anderen geht es besser , merke das bei meiner Mama , meinem Bruder , aber ich ...mir geht es immer schlechter mit diesem Zustand. Ich glaube das ich noch ganz am Anfang von meiner Trauerarbeit stehe. Wenn ich könnte würde ich gerne Nachsterben , einfach so , die Welt dreht sich doch sowieso weiter , auch ohne mich daher doch für alle ein Gewinn.

    Ich muss da alleine durch , leider , warum musste Papa so früh gehen , ich kann doch nichts ohne Ihn wie ich jetzt sehe .....


    MfG

    Nafus

  • Liebe Nafus,


    natürlich kannst Du auch ohne Ihn....er fehlt nur unendlich.


    Das macht nichts wenn es allen anderen besser geht als Dir, Du bist Du und bei Dir dauert es so lange es dauert.

    Das kann lang sein oder eben nicht das ist völlig egal.


    Eines vergiss niemals Dein Papa ist immer bei Dir immer und er wird Dich immer begleiten egal wohin Du gehst was Du tust.

    Das Band das Euch verbindet ist immer noch intakt anders aber immer noch intakt.

    Du kannst es fühlen.


    Es ist Dein Tempo und ja wenn Du das Gefühl hast es alleine nicht zu schaffen dann gibt es Hilfe und die sollte man sich dann auch holen.


    Auch das Forum kann Hilfe sein.

    Es ist ein schlimmer langer Weg und der wirft einen auch zurück es geht nicht nur immer gerade aus es geht auch oft genug 5 Schritte rückwärts.


    Vlg. Linchen

  • Ach Linchen ,

    er fehlt sicherlich auch dir unendlich . Ich bin zwar ich , aber auch ich möchte das es mir besser geht. Was stimmt nicht mit mir das ich erst am Anfang stehe und die anderen schon weiter sind.

    Ich hoffe das es sowas wie ein Band gibt und uns verbindet. Spüre es aber nicht , vielleicht ist es auch durchtrennt worden , wer weiß und deshalb habe ich diese Qualen zu erleiden . Es ist mein Tempo , aber gefühlt trete ich nur auf der Stelle statt mich auch auf dem Weg zu machen. Ich bleibe stehen und blicke zurück , da wo die Welt noch in Ordnung war, wo wir als Team alles geschafft haben ...

    In Therapie bin ich z.Zt aber wirklich geholfen hat es mir bis jetzt nicht. Zumindest sehe ich das so.

    Ich bin dankbar für das Forum , da kann man noch selbst sein und muss sich nicht verstellen . Warum tickt meine Uhr noch und die andere steht still seit dem Tag.

    Trauer ist auf jeden fall sehr schmerzhalft körperlich und seelisch das weiß ich jetzt...nur damit zurechtkommen kann ich aktuell nicht.

    Mir wird alles zu viel und dadurch ziehe ich mich noch mehr zurück und die Aufgaben werden größer und größer ...

    Möchte auch keinen eine Last sein , mit meiner Gefühlslage und so sieht es bei mir aus. Bin ich deswegen ein schlechter Mensch ?

    Als Sonderling hat man mich schon früher gesehen und dies begleitet mich auch in diesem Fall .

    Ich möchte das alles nicht mehr, und wie soll man mit sowas zurecht kommen ? Ich weiß es nicht .

    Ich kann nichts, bin zu nicht gut und mache gefühlt alles falsch, sogar Trauern kann ich nicht wie andere , also warum das ganze überhaupt ?


    MfG

    Nafus

  • Lieber Nafus,


    mach dich nicht so runter...du bist kein Sonderling sondern einfach nur anders.


    Ich verstehe dich, wirklich.


    Ich trauere noch nach 3 1\2 Jahren und oft weiß ich auch nicht weiter...wer sagt, was richtig oder falsch ist.


    Sei gnädig mit dir 🫂

  • Liebe Nafus,


    weder bist Du falsch noch unnütz, Du hast lediglich ein anderes Tempo das ist alles.


    Es ist nicht mal 1 Jahr ich war über ein Jahr zu nichts fähig und selbst heute nach 4 Jahren und 4 Monaten seit gestern bin ich schnell an der Grenze der Belastbarkeit.


    Die Trauer um meine Mama um mein Seelenmensch hat mir viel abverlangt meinem Körper meiner Seele und ich weiß nicht wie ich es geschafft habe das zu überstehen.


    Es vergeht kein Tag an dem Sie mir nicht fehlt an dem die Sehnsucht so groß ist an dem ich mir mein Leben zurück wünsche, nicht ein Tag vergeht.


    Die Welt dreht sich weiter und ich verstehe es nicht denn es fehlt einfach ein Stück und damit muss ich irgendwie klar kommen.


    Was hilft mir die Verbindung zu Ihr die da ist ganz tief in mir....ich lebe mit Ihr jeden Tag egal was ich gerade tue und ja manchmal schreie ich, manchmal weine ich, manchmal bin ich leise.


    Ich bin gerne in der Natur unterwegs, ich bin gerne alleine und wenn ich dann doch mal Menschen brauche dann gehe ich.


    Ich hab keine Partys mitgemacht bin überhaupt nicht gerne unter Menschen gewesen die ersten 2 Jahre gar nicht.

    Nur bei mir war Corona also hat das niemand groß mitbekommen.

    Was auch für mich in Ordnung war so schwierig es für andere war für mich war es genau das was ich brauchte ein Stopp ein Anhalten für mich war das absolut richtig.


    Natürlich gab es auch da Dinge die ganz schlimm waren und die so nie wieder passieren dürfen, aber dieser Stopp der Welt dieses Anhalten war richtig gut für mich.

    Für andere sicher schrecklich und schlimm.


    Also Du bist weder verkehrt noch unnütz noch unfähig oder sonst was, Du bist so richtig wie Du bist nichts daran ist falsch.

    Es dauert und Du musst Dir Zeit geben, vielleicht auch Dinge ausprobieren es gibt vieles was man machen kann um kleine Schritte zu gehen.


    Vlg. Linchen

  • Hallo Linchen ,


    danke für deine Worte , mein Weg ist wohl ein anderer . Du gehst diesen Weg schon sehr lange , daher möchte ich dich fragen wird es irgendwann besser bzw. wandelt es sich ?

    Ich weiß auch nicht wie ich die letzten 9 Monate überstanden habe , Mein Weg bringt mich aber nicht weiter , zumindest fühle ich das so. Ich weiß nicht weiter

    ist stehe noch ganz am Anfang von meiner Trauer , dennoch kenn ich diesen Schmerz schon . Ich habe noch meine Mama , aber auch da wird der Tag kommen wo Sie nicht mehr da ist. Was für ein Leben habe ich jetzt was nur noch von Tränen , Trauer und Selbstzweifel geprägt ist.

    Genau die Welt dreht sich einfach weiter und ich bleibe stehen , blicke zurück und möchte das alte Leben wieder haben , wo alles noch schön war und so einfach. Aber nur der Blick geht dahin , mein Körper ist im hier und jetzt und das ist schrecklich für mich. Einer Verbindung habe ich auch , aber die des Vermissens. Ich vermisse Ihn sehr und möchte das er wieder da ist.

    Ich bin gerne auch draußen ( zumindest war es früher so ) bin gerne Rad gefahren und habe dann meinen Eltern davon berichtet. Aber seit dem Tod habe ich Angst mit dem Rad unterwegs zu sein. Daher bin ich zu Hause und versuche ein paar Aufgaben zu erledigen ( was mir aber nur selten gelingt ) .


    Party war ich auch nie der Freund , so hässlich wie ich bin hätten sich die Frauen nur lustig gemacht. Daher lebe ich allein bzw. jetzt nur noch mit meiner Mutter in einem Generations WG wie das heute heißt . Jeder hat seine Wohnung im Haus. Ob ich das Haus verlasse oder nicht ist fast allen egal glaube ich.


    Es dauert und ich gebe mir Zeit nur ich spüre nichts , es wird nicht besser eher dreht sich alles nur im Kreis .

    Probiere gerade aus bewusst zu trauern und dann den Ort wieder zu verlassen , das gelingt mir aber aktuell nur sehr schwer.


    MfG

    Nafus

  • Lieber Nafus,


    also ich denke mal nicht das Du hässlich bist das glaub ich jetzt nicht.


    Vielleicht kein Model das bin ich auch weiß Gott nicht.

    Nach mir haben sich jetzt Männer auch nicht scharenweise umgedreht.;)

    Das aber nur am Rande.


    Ja es wird milder der Schmerz ist immer da aber nicht so übermächtig und ja man kann auch lachen und Freude empfinden es ist anders aber es ist möglich.

    Dann gibt es die Tage Stunden da kommt es mit voller Wucht zurück.


    Es ist aber nicht dieser extreme Schmerz.

    Die Sehnsucht und das Vermissen ist allgegenwärtig immer.


    Fang ganz langsam wider an, selbst wenn es nur ein kleines Stück ist das Du fährst und dann schiebst ist egal.

    Manchmal geht es mit ganz kleinen Schritten.

    Vieles musste ich auch wider lernen ganz langsam und mit viel Geduld die Natur half mir immer dabei.


    Versuch die Zeit mit Deiner Mama zu genießen im Moment fällt Dir das schwer und die Angst ist so übermächtig das kenne ich gut sehr gut.

    Das geht aber etwas zurück.


    Zeit ist das wichtigste auch bei Dir.


    Vlg. Linchen