Wie viel muss man ertragen

  • Hallo!


    Mein Mann und ich lernten uns vor 6 jahren kennen zu dieser zeit hatte ich noch einen Freund, so wurden wir am anfang nur gute freunde (die besten haben echt alles geteilt jeden gedanken) zum ersten mal in meinem leben habe ich mich zuhause gefühlt und dazu brauchte ich nur in seiner nähe sein, nach ein paar wochen habe ich meinen damaligen freund verlassen weil ich gemerkt habe das ich ihn liebe. Wir haben alles zusammen gemacht ich hab ihm gerne beim autoschrauben geholfen war nämlich kfz-Techniker und er ist immer mit mir shoppen gefahren. All die jahre waren soo schön wir haben viele Ausflüge gemacht und er war der beste papa für unseren sohn der ihm auch sehr vermisst.
    Der Vater von meinem Mann hat vor 3 Jahren Selbstmord begangen und das hat er auch nicht verkraftet.
    Und letzten herbst hat es dann angefangen er hatte eine Psychose, Wahnvorstellungen, wollte sich nicht einweisen lassen.
    Kein Mensch war da für uns fast alle Verwandten haben sich rausgehalten ich war jeden tag mit ihm und dem kleinen alleine und dann wurde er zwangseingeliefert weil er fast die wohnung angezündet hatte.
    und dann war er 4 wochen in einem krankenhaus ist dann nach hause gekommen aber er war noch immer so das hat sich erst nach einem monat zuhause und 20 verschiedenen medikamenten geändert.
    Aber dann ist das Tief gekommen und das war so unendlich tief ich habe noch nie in meinem leben einem menschen so gesehen er hatte kein leben mehr in seinen augen und die ärtztin hatte ihm jede woche andere medikamente verschrieben die auch nichts brachten.
    Dann ist er am 21.5.2010 auf die Donaubrücke und ist hinunter gesprungen aber er wollte nicht sterben und konnte sich noch an land retten. Ist dann wieder in das selbe krankenhaus gekommen und hatt mich jeden tag angebettelt das ich ihn abholen soll weil er heim will aber ich hab immer gesagt das geht nicht ich halt das selber grad nicht aus und er soll noch ein paar wochen bleiben. aber ich bin 3 mal in der woche zu ihm gefahren das krankenhaus ist nämlich ca 2 stunden von uns entfärnt und ich hatte nicht jeden tag jemanden der auf den kleinen aufpasst.
    Am Freitag vor Vatertag hat er mich angerufen und gesagt ich soll ihm abholen es geht ihm da so schlecht und ich hab NEIN gesagt wir kommen eh am Vatertag ich und der kleine haben dir schon was gebastelt und dann noch das ich dich liebe. Das war das letzte was ich mit ihm gerdetet habe denn dann hat der ablbtraum so richtig begonnen. Am Abend hat mich das krankenhaus angerufen das er verschwunden ist. Ich dachte an den ersten 2 tagen er geht bestimmt heim und kommt zum Vatertag heim aber er kam nicht. Dann bin ich flugblätter verteilen gefahren und die im Krankenhaus haben eine Hundestaffel orgernisiert aber die haben ihn nicht gefunden fast täglich war die polizei bei uns mich zuckts immer noch zusammen wenn ich einen polizisten sehe. Das Schlimme daran ist wenn man den namen unseres sohnes bei google eingiebt kommt ein zeitungsbericht "Papa wo bist du" die presse hat alle unser namen hineingeschrieben.
    Und nach acht wochen suchen hat ihn ein Förster in einem Waldstück in der nähe vom Krankenhaus gefunden, mann hat ihm erst so spät gefunden weil er sich in einem baum auf 4 metern erhängt hat und das seil erst 8 wochen später gerissen ist. Ich konnte ihm nichtmal sehen und DNA haben sie an ihm auch nicht mehr finden können habe ihn anhand des eheringes und seiner brille Identifiziert.
    Ich will es einfach nicht wahrhaben vor über einem jahr war noch alles so perfekt.


    LG

  • hallo lilly,


    deine geschichte macht mich sehr traurig, weil es mich ein bißchen an meine eigene geschichte erinnert. mein vater hat auch selbstmord begangen und psychische probleme liegen sozusagen bei uns in der familie. Ich weiß gar nicht mehr wie ich es geschafft habe die eineinhalbjahre nach dem tod meines lebensgefährten zu überstehn, aber ich bin noch da.
    schade, daß du so wenig unterstützung bekommen hast, psychische krankheiten sind leider ein tabu. hoff daß das forum einen teil der last abnehmnen kann. lg anita

  • Liebe Lilly. Deine, Eure Geschichte ist sehr anrührend. Ich hab eine Gänsehaut bekommen.
    Was musst Du durchgemacht haben :(

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Danke!


    Aber das schlimmste daran waren die polizisten. Mein mann konnte sich ja nicht mehr steuern als er im Herbst so sachen gemacht hat, ich habe mehrmals die polizei gerufen und die haben immer gesagt wenn er keine bedrohung für sich oder für andere ist kann man ihm nicht ins krankenhaus einliefern lassen. Obwohl er am boden Kerzen angezündet hat und alles mögliche, die haben zu mir nur gesagt ich solle ausziehen aber wie er hat ja sonst keinen der auf ihn aufpasst. Ein Polizist hat mir dann mal gesagt sie können erst was machen wenn er einen strick um den hals hat, und so ist es ja auch gekommen. Menschenrechte sind ja was gutes aber wenn ein mensch gar nicht mehr klar denken kann und das hat er nicht mehr können muss man ihn doch vor sich selbst schützen.


    Lg

  • Liebe Lilly!
    Das was du erlebt hast,hab ich in ähnlicher Form "hinter mir".Ich kenne diese Ohnmacht.Die Polizisten hatten leider recht,ein Mensch der nicht entmündigt ist,kann tun und lassen was er will.Auch,wenn er sich selbst gefährdet,erst mit dem "Strick um den Hals",wie du schreibst,kann man was erwirken.Aber leider.....
    Lass dich mal umarmen wenn du magst :30:
    Wenn du möchtest,kannst du mir gern PN oder Mail schreiben.
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • :24: danke man glaubt immer sowas trift einem selber ja nie und dann wenn es einem passiert glaubt man es passiert nur mir. Zum glück giebt es diese Seite denn wer könnte es besser verstehen als leute die das selbe oder ähnliches erlebt haben. :2:

  • Liebe Lilly!


    Ein verspätetes Willkommen von mir hier im Forum und meine herzliche Anteilnahme!


    Ach liebe Lilly, was musstest du schon in soo jungen Jahren mitmachen!! :13: ;( All diese Sorgen und dieses Bangen um deinen Schatz. Und dann diese schlimme Gewissheit. :30:
    Liebe Lilly, es klingt so, als müsstest du ziemlich alleine alles meistern. Stimmt das? Wir hier im Forum möchten auf alle Fälle für dich da sein und dich ein Stück in deiner Trauer begleiten.


    Schlimm, wenn man kein passendes Mittel für die Krankheit findet. D U bist immer für deinen Mann dagewesen, D U bist ihm beigestanden!! Ja, man kann es gar nicht fassen, dass die schöne Zeit vorbei ist.
    Gut, dass du euren kleinen Sonnenschein hast, euren Sohn.


    Liebe Lilly, finde es gut, dass du ab und zu rausgehst. HAbt ihr auch einen Kinderspielplatz in eurer Nähe? Kannst du da mit anderen Frauen reden?


    Willst ein bißchen von deinem Sohn erzählen? Ist ja ganz ein schönes Alter. "Quasselt" er viel? Geht er schon in den Kindergarten?


    Sei ganz besonders lieb gegrüßt


    Linda

  • Liebe Lilly,
    auch von mir ein verspätetes, dafr aber umso herzlicheres Willkommen bie uns hier im Forum. Was du durchgemacht hast ist schrecklich, umso größer ist der Einschnitt in dein Leben und natürlich auch der Schmerz. Lies mal die Artikel in unserem Trauerratgeber, dass du ein bisschen Orientierung bekommst, was jetzt alles an Phasen und Aufgaben auf diech zukommen.


    Trauerratgeber


    Und dann, glaube ich, dass dir folgende Artikel noch helfen könnten, um deine Situation besser einordnen zu können:


    Der Tod als traumatischer Einschnitt


    Gefahren der Traumatisierung


    Trauer und Depression


    Ein bissl viel Lesestoff, ich weiß, aber vielleicht eine gute Grundlage. Und natürlich sind wir weiter für dich da!
    Alles Liebe
    Christine