Ich schaff das nicht !!!

  • Liebe Verena.
    Ich möchte Dir und Deiner Familie mein herzliches Beileid ausdrücken. Habe jetzt erst Deine Geschichte gelesen :24:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Verena.
    Ich möchte Dir und Deiner Familie mein herzliches Beileid ausdrücken. Habe jetzt erst Deine Geschichte gelesen :24:

    Hallo Susanne vielen Dank !!!




    Hallo,


    also, ich war beim Arzt. Es ist nix schlimmes, dass sind die Nerven und alles Drumherum. Sie hat mir leichte Blutdrucktabletten gegeben und gesagt, ein wenig Ruhe und das wird schon wieder.


    Aber Schwiegermutter, ich weiss nicht, ich hab bei ihr kein gutes Gefühl. Sie spricht immer öfter vom Nachgehen, Selbstmord usw..... die Ärzten hatte ihr gestern eine Trauerbegleitung angeboten, die sie empört ablehnte, sowas braucht sie nicht, sie hat doch uns.


    Wir helfen wo wir können, aber mein Mann trauert doch auch um seinen Papa und er hat überhaupt keine Zeit auf sich zu schaun. Ich will mich nicht beklagen und ich will ihr auch sicher helfend zu Seite stehen, aber eben helfend und nicht den Papa ersetzend.


    Heute ich der 1.te Tag, an dem ich mich so halbwegs gut fühlte. An dem wir auch etwas Spass hatten und auch für uns als Familie Zeit zusammen verbrachten.
    Manchmal habe ich das Gefühl, das Papa neben mir steht und mit einfach über den Kopf streichelt und mich beruhigen will.


    Danke Papa, dass ich dich kennenlernen durfte und du für Alex , 12 Jahre lang der beste Opa der Welt warst. Ich hab dich lieb.


    Lg Verena

  • Liebe Verena,


    dass ist gut, dass es bei Dir nichts ernstes ist.
    Mit der Schwiegermama das hört sich schon nicht so gut an.
    Natürlich trauert sie, aber dass sie nachgehen möchte, das geht nicht!
    Da muss sie dann auch Mama sein und an ihren Sohn und alle anderen denken.


    Dass Du für sie da sein möchtest, aber nicht alles machen kannst, das kann ich auch verstehen.
    Ihr habt auch euren Schmerz und müsst auch irgendwie weiter machen.
    Das man für den anderen da ist, das ist keine Frage.
    Aber ihr könnt ihr nicht alles abnehmen.


    Bei meiner Mama ist es jetzt ähnlich.
    Sie wird jetzt auch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Und das ist schwer.
    Aber für mich auch.
    Und wenn sie da was abzuschließen hat, muss sie das tun. Denn ich muss meinen Weg der Trauer gehen.
    Man kann für den anderen da sein, ihn in den Arm nehmen, zuhören und auch mal trösten.
    Aber verarbeiten und weiter gehen, dass muss jeder alleine schaffen.
    Man kann sich nicht gegenseitig tragen.


    Schön, dass es heute einmal besser für Dich/euch war.


    Ich denke an Dich.
    GLG, Ela.

  • Liebe Verena,


    schön, daß die Ärztin feststellen konnte, daß du "nix schlimmes" hast und hoffe, daß die Tabletten dir ein wenig helfen.
    Leider ist das "ein wenig Ruhe und dann wird es schon wieder" leichter gesagt als getan. Ich hab das gleiche gehört, aber woher die Ruhe nehmen, wenn rundherum alles "drunter und drüber" geht. ?(
    Schön, daß du Papa neben dir spürst und das Gefühl hast, er hilft dir.


    Vielleicht kannst du deine Schwiegermutter zu einer Trauerbegleitung "überreden" indem du sie bittest, daß sie dich dorthin begleitet? Ich weiß nicht, ob das für dich möglich bzw. machbar wäre, aber das war halt mein erster Gedanke, als ich deine Zeilen las. Vielleicht würde sie, wenn die erste Scheu überwunden ist ja feststellen, daß es ihr gut tut und alleine weitermachen.


    Es freut mich, daß ihr heute einen Familientag machen konntet, und auch ein wenig Spaß dabei hattet. Es ist so wichtig - und tut so gut - ein wenig entspannen zu können.


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Verena,


    wie gut, dass beim Arzt alles soweit okay ist...und hoffe sehr, dass Dir die Tabletten helfen werden....Beobachte es aber weiter und achte gut auf Dich!


    Dass mit Deiner Schwiegermama hört sich schlimm an.....Sicher, sie hat ihren Mann nach so vielen Ehejahren verloren, für sie ist ein ganzes gemeinsames Leben weggebrochen...., aber mit den Worten des "Nachgehen wollen", belastet sie Euch auch, Dich und ihren Sohn, die ja auch trauern....und damit klar kommen müssen....


    Ich finde Juttas Idee sehr gut, sprich mit ihr, ob sie DICH bei der Trauerbegleitung begleiten will, dass es Dir hilft und wichtig ist.....Vielleicht merkt sie dann auch, dass es ihr auch gut tun würde....
    Ich denke, sie braucht dringend Hilfe und Unterstützung Du kannst das nicht übernehmen, zumindest nicht im vollen Umfang, sonst gehst Du am Ende daran zu Grunde....!


    Pass auf Dich auf!
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Hallo meine Lieben,




    erstmal vielen vielen Dank für eure lieben Worte. Heute war ein schrecklicher Tag. Schwiegermutter und ich hatten eine riesen Auseinandersetzung und ich war fix und fertig. Ich konnte 2 Stunden nur mehr weinen und bin fast zusammengebrochen.


    Ich ertrage ihre Art einfach nicht mehr. Sie ruft an, weint ohne Punkt und Komma. Dann hab ich ihr vorgeschlagen, dass sie mich zur Trauerbegleitung begleiten könnte, dass würde uns sicher helfen. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der wegen dieser Frage so ausgeflippt ist. Sie hat mich angeschnautzt, dass ihr das nicht helfen würde. Dass man ihr den Mann nicht mehr zurückbringen kann und sie ohne ihn nicht Leben kann und auch nicht will.


    Ich war fix und alle. Sie will einfach nicht. Ich habe am Freitag von unserer Ärztin erfahren, dass Papa schon lange wusste, dass er sterben müsse, er aber Mama nicht belasten wolle und hat verboten, dass jem. ihr etwas sagt. Wie arg muss das für ihn gewesen sein. Solange Zeit mit dieser Erkenntnis leben zu müssen, ganz alleine, nur weil er Mama beschützen wollte und er wusste, dass sie damit nicht zurecht kommt.


    Ich muss euch dazu sagen, dass Mutter vor 6 Jahren einen Kopftumor hatte, der eine Metastase der Lunge war. Sie bekam Bestrahlungen und Chemo und ist seit 4 Jahren "gesund".
    Papa hat ihr alles abgenommen, auch teilweise das Denken und Handeln. Er hat alles für sie erledigt, den Haushalt, die Einkäufe, Papierkram, Einzahlungen, alles!!!


    Und jetzt ist Chaos. Ich muss euch sagen, meine Kraft ist teilweise am Ende. Aber eines weiss ich, wenn ich meinen Mann nicht hätte - er hält zu mir und hilft wo nur geht. Es hat noch fester zusammen geschweisst. Mein Sohn hat heut bitterlich geweint, er war plötzlich so traurig geworden und musste an Omi und Opa denken und dass er sie nie mehr wieder sehen wird. Ich hab ihn getröstet und ihm gesagt, dass wir unsere Lieben irgendwann mal wiedersehen werden und er bis dorthin einfach Spass haben darf, ohne schlechtem Gewissen.


    Aber ihr habt recht, es muss sich etwas ändern, sonst steh ich dass nicht mehr durch. Mama muss wenigstens versuchen alleine klar zu kommen. Immer wieder höre ich :" ich kann nicht alleine sein, ich will nicht alleine sein, usw...". Ihre Mutter ist seit 16 Jahren alleine und hat es super geschafft. Ist mir kla.r, dass es schwer ist, wenn man solange zu zweit war und plötzlich nur mehr Einer ist. Ich muss immer an Papa denken, er war so ein starker Mensch, er verdient es jetzt nicht, dass wir alle aufgeben und nicht mehr können.


    Mir schwirrt soviel im Kopf rum. Es passiert jeden Tag etwas anderes und ich habe das Gefühl, mein Leben läuft zur Zeit einfach so ab, ohne mich und ich versäume so manche Dinge.


    Ma, jetzt hab ich euch wieder zugesudert, tut mir leid.


    Lg Verena

  • Ach Verena,


    das tut mir leid, dass ihr euch jetzt auch noch in den Haaren hattet.
    Deine Kraft ist auch begrenzt. Und momentan ist es einfach sehr viel.
    Für Deine Schwiegermama auch. Aber ihr schafft das nicht auch noch. Dein Mann wird wahrscheinlich gar nicht können und den musst Du auch halten können, genau wie euren Sohn.
    Ich kann verstehen, dass sie nicht weiß, was sie ohne ihn machen soll und wie das alles gehen soll. Aber ihr könnt ihn nicht ersetzen.
    Dass er es vor ihr geheim gehalten hat, muss schwer gewesen sein, aber so hätte er die gemeinsame Zeit mit euch auch nicht mehr gehabt, wenn es immer nur darum gegangen wäre, wie es ohne ihn gehen soll. So hatte er noch pure, glückliche Zeit mit euch.


    Vielleicht gibt es jemand anderen imFam,ilien- oder Freundeskreis, der ihr im Moment Stütze sein kann und darf.
    Ihr braucht jemanden, der euch das abnimmt und sie braucht jemanden, der ihr helfen kann.


    Ich wünsche euch, dass es besser wird.
    Ganz viel Kraft sollt ihr haben.


    Ich denke an euch.


    GLG, Ela.


    (Das was Du zu Deinem Sohn gesagt hast, war richtig. Und das gilt auch für euch!)

  • Liebe Verena,


    also...zuersteinmal hast Du uns nicht zugesudert...., ich hab den Ausdruck zwar noch nie gehört, aber kann mir denken, was Du meinst... ;) Wir sind hier für Dich da, wir haben hier alle unsere Phasen..., wo wir weinen, klagen, reden, lachen und uns freuen....es gehört zusammen....also mach Dir da mal keine Sorgen....ok?


    Hhmm....eine schwere Situation, die Ihr habt...Natürlich geht es Deiner Schwiegermama schlecht, sie hat ihren Mann verloren, der auch noch alles für sie gemacht hat. Da kommt nun auch eine gewisse Hilflosigkeit dazu, vielleicht auch eine gewisse Unselbstständigkeit....Nur, ich denke, dass Du auch versuchen musst, eine kleine Grenze zu setzen, denn es sieht ja auch so aus, dass sie keine Hilfe annehmen will....oder nicht kann...


    Nur Du trauerst auch, und Du hast Deinen Mann, der um seinen Papa trauert, und Du hast einen Sohn, der um seinen Opa weint...Wie willst Du das alles schaffen? Natürlich ist es schön, wenn Du für Deine Schwiegermama da bist und auch dasein willst, aber Du musst auch an Dich denken und Dich etwas abgrenzen..., denn Du bist nachher diejenige, die zu Grunde geht....


    Ich stelle es mir sehr schwer, da die richtigen Grenzen zu ziehen, aber das braucht auch Zeit, denn Deine Schwiegermama muss auch verstehen, dass auch Ihr trauert...und dass Ihr ihr helfen wollt, sie muss aber auch bereit sein, ein bisschen Hilfe abzunehmen....


    Aber ich verstehe..es ist nicht einfach für Dich, doch pass auf, dassd Dir die Last auf dem Rücken nicht so schwer wird....!


    :24: :24: :24:
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Verena,


    es tut mir so leid für dich - das ist eine schlimme Situation.
    Wie bringt man einen Menschen dazu, etwas zu tun, was er partout nicht will und nicht einsieht, wozu? Mhm.


    Ich schließe mich Manuela an. Natürlich kann ich deine Schwiegermutter verstehen - es ist nicht leicht, es scheint ihr über die Grenzen des Machbaren zu gehen.
    Aber auch ihr trauert, habt euren Papa, Opa verloren. Und mit dem "Nachgehen wollen" belastet sie euch noch zusätzlich.


    Wenn alle lieben Worte nichts bringen, müßt ihr vielleicht einmal "Klartext" reden.
    Ihr direkt sagen, daß sie euch damit belastet, ihr euch zusätzlich um sie Sorgen macht. Ob sie sich überlegt hat, was sie euch damit antun würde, wenn sie geht. Daß eine Trauerbegleitung ihr natürlich nicht den Mann zurückbringt, aber ihr helfen kann, weiterzuleben. Für ihren Sohn, dich, ihren Enkel - und auch für ihren Mann. Einen großen Wunsch von ihm zu erfüllen - den Enkel aufwachsen zu sehen - für ihn!
    Natürlich werdet ihr deiner Schwiegerma weiterhin helfen soweit es in euren Kräften steht. Doch sie muß auch mitmachen. Und auch eure Kräfte sind begrenzt.


    Ich weiß, das ist hart, aber wenn alle Liebe nicht hilft, bringt sie das ev. zum Nachdenken.
    Vielleicht kann dein Mann dir dabei helfen (daß nicht nur du die "Böse" bist). Und vielleicht wirkt es besser, wenn er ihr sagt, daß er sie nicht auch noch verlieren möchte, er nicht weiß, wie es das verkraften soll.


    Ich glaube, sie braucht dringend Hilfe. Und wenn sie sie von euch nicht annimmt, solltet ihr viellecht schauen, professionelle Hilfe zu bekommen. Kann euch ihr Hausarzt dabei helfen?


    Verena, ich wünsche euch "trotz allem" ein schönes, ruhiges Weihnachtsfest. Mit besonders viel Zeit für dich selbst zum Kraft tanken.


    Alles Liebe,
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Verena,
    deine Schwiegermutter ist im Moment ganz am Anfang und jetzt kochen gerade sehr chaotisch und unkontrolliert alle Gefühle der Trauer hoch. Es ist nicht mal 14 Tage her, dass sie ihren Mann verloren hat und es ist Weihnachten. Lasst ihr Zeit! Lasst sie ruhig auch auszucken, das ist auch eine Form von Gefühlsausdruck, da kommt wahrscheinlich neben der Verzweiflung auch viel Wut hoch. Das ist normal. Sie hat noch nicht gelernt mit diesen Gefühlen umzugehen, sie richtig zu kanalisieren ....


    Versucht erstmal ihr Chaos zu reduzieren, indem ihr schaut, dass sie ihrem Alltag Struktur gibt. Sie soll einen sich wiederholenden strukturierten Tagesablauf haben: Immer zur gleichen Zeit aufstehen, 3x am Tag essen - wenn kein Appetit, dann wenigstens ein paar symbolische Bissen und zur gleichen Zeit schlafen gehen. Dazwischen kurzer Spaziergang und einen Besuch pro Tag, dass sie sich nicht allein fühlt! Aber sie muss natürlich auch lernen, alleine sein zu können. Das müsst ihr ihr erklären, dass ihr nicht bei ihr einziehen könnt. Bei den Besuchen könnt ihr euch abwechseln, dein Mann und du - und ihr könnt auch Nachbarn oder Freunde fragen, ob sie jetzt in der ersten Zeit Besuchsdienste übernehmen.
    Sie soll kleine Alltagserledigungen wieder aufnehmen und diese langsam steigern. Sie soll sich natürlich nicht überbelasten, aber sie kann einen Einkaufszettel schreiben, mal Staubwischen, kurz außer Haus gehen. Am Anfang mit ihr gemeinsam Einkaufen gehen, aber irgendwann soll sie eine kleine Besorgung wieder selber machen können ....Vielleicht könntet ihr für den Anfang auch eine Familienhelferin oder eine Pflegerin engagieren, die regelmäßig bei ihr vorbeikommt, damit ihr ein bissl entlastet seid und sie auch Abwechslung hat.
    Das alles sind Alltagsdinge, die ihr rückmelden, "es geht weiter und ich kann auch selber weitermachen".
    Sie hat den Wunsch ihrem Mann nachzufolgen, das ist ernst zu nehmen, aber ich muss auch sagen, dass diesen Wunsch sehr viele haben, weil sie am Anfang nicht wissen, wie sie weiterleben sollen, weil Angst, Trauer und Schmerz groß sind und noch keine Bewältigungsstrategien entwickelt wurden. Wenn sie allmählich in den Alltag zurückfindet, wird sie trotz Trauer von diesem Wunsch des Nachfolgens wieder loskommen. Die Chancen dafür stehen jedenfalls gut. Lasst ihr Zeit, seid geduldig, drängt ihr nichts auf, was sie nicht mag. Im Jänner sehen wir dann, ob sich schon etwas bewegt hat bei ihr!


    Ich weiß es ist zäh und schik dir ein großes Kraft-Paket!
    AL
    Christine

  • Christine danke!


    Verena sorry, ich hab grad eine ganz große "Ungeduldsphase", hab nicht auf den Kalender geschaut.


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo meine Lieben,


    ich bin jetzt erst wieder fähig zu schreiben. Für meinen Mann, meinen Sohn und mich war Weihnachten eigentlich ganz friedlich und sogar ein wenig schön. Wir haben viel über Papa geredet und das Weihnachtsfest in seinem Sinne abgehalten. Er fehlt mir sehr und seit er weg ist, ist alles anders und ungewohnt, aber wir müssen weitermachen, ihm zuliebe.


    Über Schwiegermutter kann ich gar nix mehr schreiben, sie hat uns in den letzten Tagen soviel Kraft gekostet und etliche Streits von Zaun gebrochen, dass ich persönlich keine Lust mehr habe. Auch Freunde von uns sind irgendwie irritiert, dass sie sich so aufführt. Sie will halt einfach nicht, sie will uns alle zwingen, dass es so sein muss, wie sie es möchte.


    Ich rede hier wirklich nicht von Kleinigkeiten, sondern von unserem Leben, dass zur Zeit "ihr" Leben ist. Wir sind viel mit ihr zusammen und tun und machen, was geht. ABER ich kann nicht mehr, Leute ich kann einfach nicht mehr. Ich bin nur mehr müde und gereizt. Habe keine Zeit für meinen eigenen Haushalt und wenn das Telefon läutet, dann würde ich am liebsten davonlaufen.


    Sie bestimmt, was wir wann tun dürfen und wehe wir haben keine Zeit oder wollen etwas anderes, dieses Theater ist unvorstellbar. Gestern hatte ich Besuch von meiner Freundin, am Abend rief Mutter an und fragte, warum ich mich Nachmittag nicht gemeldet hätte. Ich erzählte ihr, wer da war und dass ich keine Zeit gehabt hätte, als Antwort bekam ich : Wird jetzt jeden Nachmittag Besuch zu euch kommen, für was soll das denn gut sein und Zeit habts dann auch keine für mich.


    Wir müssen jeden Tag einkaufen gehen und das stundenlang, wo sie hin will. Ich sitze jeden Tag am Abend auf der Couch und mir rinnen die Tränen. Meine Nerven sind zum Zerreissen gespannt und mein Mann und ich streiten und streiten und streiten. Und mir tut es so weh, aber wir beide sind einfach so gespannt, dass wir nicht mehr raus können.


    Mutter will keine Hilfe, soviele haben sich angeboten, keine Chance. Wir waren an Silvester eingeladen, jetzt mussten wir absagen, weil sie nicht zu Freunden wollte und wir ja verzichten können. Ich hab mich schon so gefreut, einen Abend richtig lustig sein zu dürfen und mit lieben Leuten zusammen sein zu können. Wir hätten sie auch mitnehmen können ,aber das will Mutter nicht, darauf hat sie keine Lust. Auf junge Leute und moderne Musik.


    Ich bin geschafft, ja sie hat mich geschafft und Oma noch dazu. Die wurde gestern 94 !! Wenn ich könnte, ich würde weglaufen. Ich lieg am Boden und keiner merkt es.


    Ruhig und ausgeglichen bin ich nur, wenn ich mit unserem Hund spazieren gehe. Wenn ich nichts höre, sehe und einfach gehen kann.


    Wie soll das bloß alles weitergehen, ich sehe keine Sonne, keinen Lichtblick mehr. Ich bin zur Zeit ein Sklave und das gezwungener Massen.


    Vielleicht bin ich auch zu egoistisch, vielleicht sollte ich meine Sachen eine zeitlang einfach hinten anstellen und es so hinnehmen, wie es zur Zeit ist. Keine Ahnung, ich bin gedankenlos.


    lg Verena

  • Liebe Verena,


    schön wieder von Dir zu lesen, ich hatte mir schon Gedanken gemacht.....Ich habe in den letzten Tagen auch nicht geschrieben, aber immer mitgelesen, zum Schreiben selbst fehlte mir die Kraft.....


    Liebe Verena, Du bist ganz bestimmt nicht egoistisch.....Du hast auch Recht auf Dein Leben! Das klingt jetzt hart, aber ich sehe einfach, dass Du zu Grunde gehtst, Dein Mann und Du Euch streitet und Deine Schwiegermama Euch alle tyrannisiert....Ich kann schon verstehen, dass es ihr schwer ist, ohne ihren Mann weitermachen zu müssen, dass das nicht einfach ist, das ist auch verständlich.


    Ihr versucht, Ihr zu helfen, wollt sie mitnehmen, Ihr lasst sie an allem teilhaben, aber sie schlägt alles in den Wind, weil Ihr nach ihrer Pfeife tanzen müsst... Alle Eure Versuche werden abgeschmettert.... Sie will sich nicht helfen lassen, sondern sie will über Euer Leben nun bestimmen. Es kann ja nicht sein, dass Ihr nun kein Besuch mehr bekommen dürft....und nun auch auf eine Silvesterparty verzichtet...., auf die Du gefreut hast....


    Ich denke, dass es nun sehr wichtig ist, ein Machtwort zu sprechen, denn wenn Ihr weiter nach ihrer Pfeife tanzt, dann wird es sich weiter so einspielen, weil sie ja weiss, dass Ihr alles so macht wie sie es will! Ihr werdet bald kein eigenes Leben mehr haben, sondern eines, was von ihr beherrscht wird. Auch wenn es schwer ist, es ist Zeit, dass Ihr klare Worte sagt, besser ist es vielleicht, wenn Dein Mann das macht...sonst bist Du immer die böse Schwiegertochter.... ;)


    z.B. jetzt Silvester, Sagt ihr, dass sie gerne mitkommen kann auf die Party, dass Ihr sie gerne dabei haben wollt, so hat sie nicht das Gefühl, dass sie abgeschoben wird....., wenn sie aber nicht will, dann solltet Ihr ihr klar sagen, dass Ihr hingehen werdet.


    Vielleicht lernt sie so, dass Ihr auch noch ein Leben habt, dass sie so nicht handeln kann und überdenkt vieles, was sie sagt oder tut.... Denn Ihr lasst sie ja nicht alleine...Ihr wollt sie ja dabei haben....nur sie will ja nicht....


    Ich weiss, es ist schwer....von mir so leicht gesagt, aber schwer getan...


    Ich denke an Dich! :24:
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Ach Verena,


    es tut mir so leid, dass es bei euch miomentan so schwer ist.
    Aber ich denke auch, dass ihr jetzt auch einmal nein sagen müsst.
    Ihr wollt ihr ja helfen und bei ihr sein, aber ihr müsst auch weitermachen.
    Und zwar so, wie es für euch gut ist.
    Aber ich denke Christine kann vielleicht dazu noch was sagen.
    Sie findet oft so gute Lösungen die allen helfen.


    Ich :24: Dich.
    LG, Ela

  • Liebe Verena, ich kenn das Theater.


    Ich persönlich gehe nicht immer ans Telefon, nur wenn ich will. Ausrede _ mit den Hunden unterwegs. Vielleicht bekomms das hin.


    Sicher ist es zu Weihnachten und Silvester besonders schwer, das die Schwiegermutter nicht will, glaube meine Mutter würde auch nicht wollen.Meine Tante hat auch immer gesagt sie wolle Horsti nachgehen zu ihm, wir sind nicht drauf eingegangen haben in keinster weise irgendwas gesagt. Nach einer Zeit hat sie damit aufgehört vielleicht einfach nicht soviel drauf eingehen was sie sagt und tut. Sobald sie Rückmeldung bekommt, weiss sie ja, es wirkt egal wie. Ich würde ihr auch nicht soviel erzählen, wenn Besuch da ist usw. WARUM ?? muss man nicht, je weniger sie weiss je weniger kann sie drauf eingehen.Denke das eigene Verhalten überdenken und korigieren, bringt mehr als alles andere im moment.Der Ball wird hin und her gespielt und Jeder geht drauf ein, verstehst du was ich meine. ´


    Bekomms schon hin, manchmal wenns nicht weiter geht, findet man die Kurve, und dann gehts besser, ganz bestimmt,


    in diesem Sinne, alles Liebe Petra :24:

  • Liebe Verena, ich habe mal nachgelesen,


    Ist doch erst 20 Tage her, wo er gestorben ist oder ??


    Die erste Zeit war meine Mutter und Wir nicht im hier und jetzt, wir haben es so eingerichtet das immer einer da war, wir haben uns zum Frühstück, Mittagessen, Abendessen getroffen, immer abwechselnd, meine Tochter hat bei ihr geschlafen. Unternommen hat sie nichts, manchmal sind wir mit ihr einkaufen gefahren oder zum Friedhof. Dies ging schon ein paar Monate so, später wurde es dann besser, immer weniger wo einer bei Ihr war. Später haben wir es auch so gemacht das sie Nachts alleine war, und wenn es nicht klappte hat sie meine Tochter gebeten, kannst du heute bleiben.


    Heute, 10 Monate später, bleibt sie alleine, schläft auch alleine, nur wenns mal wieder ganz schlimm wird, bleibt meine Tochter über Nacht. sie behalten es bei, das ein paarmal in der Woche zum Mittagessen oder Abendessen einer hinfährt, im Wechsel.


    Ich finde, es ist zu früh das sie mit den Verlust zurecht kommt, zu früh das sie jetzt schon alleine klarkommen soll, oder das man von ihr verlangt zur Trauerbewältigung zu gehen, ist meine Meinung und hätte ich von meiner Mutter nicht verlangt.


    Nach 20 Tagen??? diese Frau tut mir schrecklich leid


    Bin wieder weg, ganz liebe Grüsse Petra

  • Liebe Verena,
    ich muss sowohl der Manuela als auch der Petra zustimmen! Es ist erst 20 Tage her, da kriegt sie das Leben alleine noch nicht auf die Reihe, aber tyrannisieren, dürft ihr euch auch nicht lassen. Sie braucht Unterstützung und euch als Auffangnetz, das ist ganz klar, aber wenn das Auffangnetz so kaputtgemacht wird, weil die Last zu groß ist, dann kann es kein gutes Auffangnetz mehr sein. Ihr müsst mit ihr offen reden, was sie von euch haben kann und was nicht! Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern damit, dass ihr auf euch achten müsst, um selbst gesund zu bleiben. Nur dann könnt ihr sie auch unterstützen.
    AL
    Christine

  • Ihr Lieben...


    ich hoffe, Ihr habt mich nicht falsch verstanden....ich wollte keines Falls damit ausdrücken, dass die Schwiegermama fallen gelassen werden soll...es ist ja in der Tat erst 20 Tage her....und sie braucht Unterstützung und Hilfe. Ich bin nur der Meinung, dass es nicht sein kann, dass Besuche verboten werden dürfen, dass Silvesterparties abgesagt werden, weil sie nicht mit will, eben weil es so ausschaut, dass die generell Hilfe ablehnt und nicht offen ist für das, was für sie getan wird. Es darf einfach nicht damit enden, dass Schwiegermama ihre Lieben tryannisiert...und nur noch das Zepter in der Hand hat und bestimmt, was gemacht wird und was nicht gemacht wird....


    Da hilft nur ein - wie Christine auch schreibt - ein offenes Gespräch!!!


    :24: Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.