Ich trauere so um meinen Sohn und auch um den Schwiegervater

  • Hallo!


    Linda, Jutta und Christine, Danke für Euren lieben Worte! Ich geh ja jeden Tag mit meiner Schwiegermutter zum Friedhof und wir weinen und beten dann immer zusammen, ich hab erlebt, wie manche Leute einfach herkommen und einen in den Arm nehmen und einige Wortes des Trostes versuchen und andere sind peinlich angetan und nehmen lieber einen anderen Weg, nur das man ja nicht mit uns reden muss. Auch haben wir schon erlebt, das bewußt auf die andere Seite geschaut wird, ja man müsste vielleicht sonst was reden. Ich finde das traurig, denn wir haben doch nicht die Pest an uns, wir sind einfach nur in Trauer, Martin und Opa fehlen uns so sehr, mir wird bewußt das ich Schwiegervater auch jeden Tag mehr vermisse, ja er fehlt uns auch sehr! Am Anfang konnte ich das noch nicht spüren, aber jeden Tag wird es deutlicher! Wir alle haben oft so eine Sehnsucht nach den Beiden, möchten einfach nur unser altes Leben zurückhaben.
    Ich habe im Moment eine Phase des Zornes, könnte stampfen und schreien am Grab, bis ich nicht mehr kann. Ich muss mich dann zusammenreisen, damit ich nur stampfe, aber ich explodiere in solchen Momenten fast, ja es zerreist mich vor Schmerz. Manchmal schimpfe ich auf Gott, meine Patres haben gesagt, das darf man tun, nur fluchen ist nicht erlaubt, aber das hab ich eh nie gemacht. Ich stehe dann vor dem Kreuz und frage warum? Macht es Dir Spaß glückliche Familien zu zerstören und dann sind wir Dir nicht mal eine Antwort wert? Du bist so für uns kein guter Gott sondern ein strafender, der uns nicht mal sagt, für was! Dann bete ich wieder zur Mutter Gottes und bitte sie um Kraft, denn sie hat ja auch ihren Sohn verloren! Kennt Ihr so etwas auch, oder denke nur ich so?
    Solange ich arbeite oder mit jemanden rede, geht es, aber sobald ich nach Hause komme geht es wieder abwärts, dann suche ich, obwohl ich ja weiß, das sie nicht mehr da sind, sonst war es halt so, wenn ich nach der Arbeit mit dem Auto in den Hof gefahren bin, war fast immer einer der Beiden da und hat mit mir geredet, ja man hat sich willkommen gefühlt und Zuhause, jetzt ist niemand mehr im Hof und ich fange schon da zum weinen an, weil es halt so fehlt.
    Wie soll man sich jemals an so einen Verlust gewöhnen, ich weiß es nicht, es ist fast nicht zum Ertragen und der Schmerz wird immer schlimmer und schlimmer, an Schlaf ist nicht zu denken, nicht mal mehr mit den Schlaftabletten, die lasse ich jetzt weg, da sie nicht mehr wirkt. Wie habt Ihr das gemacht, ich habe jetzt Baldrian und Bachblüten empfohlen bekommen. Meine Kraft bei der Arbeit ist auch nicht so groß, ich muss schon bei der kleinsten Anstrengung schwitzen als hätte ich wer weiß was geleistet. Aber sie lenkt halt trotzdem ab. Danke fürs Zuhören!


    Tschüß Moni

  • Ach Moni,


    ja das ist alles sehr schwer.
    Viele wissen einfach nicht, was sie sagen können oder sie haben Angst irgendetwas zu sagen, was Dich zum Weinen bringt und wüssten dann nicht wie Dir helfen. Daher vermeiden Sie den Kontakt.
    Aber wir bemerken es und es verletzt.
    Sie meinen es nicht böse.
    Bachblüten und Baldrian. Meinst Du die Rescue-Notfall-Tropfen? Die nehme ich immer und sie helfen mir ein wenig. Oder Johanniskraut. Allerdings braucht das immer eine Weile bis es dann anschlägt.
    Die Wut habe ich auch immer wieder. Es ist einfach ein anderes Ventil für die Trauer und gehört dazu. Du brauchst Dich also nicht schämen oder so. Das ist ganz normal.
    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit.


    Fühl Dich geknuddelt.
    Ela

  • Liebe Moni,


    du bist grad in der 2. Trauerphase, da brechen die unterscheidlichsten Gefühle auf: Schmerz, Wut, Trauer, Verzweiflung, Angst .... alles Durcheinander, chaotisch. Diese Gefühle sind gut, auch wenn sie scherzhaft sind. Lass jedem Gefühl seinen Platz und halte sie aus. Der Trauerschmerz ist die Verlängerung der Liebe zu deinen Verstorbenen über den Tod hinaus, die Wut ist da, weil dir etwas Wichtiges genommen wurde (das frustriert), Verzweiflung und Angst sind da, weil du noch nicht weißt, wie es weitergeht und weil du erst Strategien finden musst, diese Verluste in deinem Leben zuzulassen ... auch mit den aufbrechenden chaotischen Gefühlen musst du erst lernen umzugehen.
    Lies dich mal durch unseren Ratgeber, dass du sich ein bisschen besser orientieren kannst:


    ASPETOS Trauer-Ratgeber


    Wie lange dauern denn die Schlafstörungen jetzt schon an? Und: Wie würdest du derzeit trotz Trauer und Schalfstörungen deine Leistungsfähigkeit beurteilen? In Schulnoten 1-5.
    AL
    Christine

  • Liebe Moni!


    Haben Baldrian und Bachblüten ein wenig genützt??? Ich hoffe es sehr, denn so schlaflose Nächte sind schrecklich, nicht wahr?


    Ach - dein Nachhausekommen auf den Hof und niemand ist da - :13: :33:


    Ich finde das gut, dass du mit deiner Schwiegermutter zusammen zum Friedhof gehen kannst. Ihr seid euch sicher gegenseitig eine wertvolle Stütze.


    Die Menschen gehen euch manchmal aus dem Weg, einfach deshalb, denk ich, weil sie im Moment gar nicht wissen, was sie sagen sollen. Dabei muss gar nicht immer was gesagt werden, nicht wahr? Ein Arm-Umlegen, eine Hand reichen, ein kurzes Innehalten bei eurem Grab - das würde oft schon genügen.


    Sende dir ganz liebe Grüße


    Linda

  • Hallo!


    Ich melde mich auch mal wieder, im Moment geht es uns und besonders mir wieder sehr schlecht, gestern haben wir das Grab gerichtet und Morgen möchte ich Frühlingsblumen darauf anpflanzen, ein Palemngesteck hat Schwiegermutter schon gemacht, das haben wir schon hingebracht, ich habe das gestern so schlimm empfunden, so endgültig, jetzt ist es ja ein richtiges Grab, die Kränze, Gestecke und und auch alles andere ist ja jetzt weg, irgendwie kann ich es nicht verkraften, es erwürgt mich immer wieder, so das ich dann kaum noch Luft bekomme und danach kommt dann ein Weinkrampf, der nicht enden will , das hatte ich gerade vorher auch wieder, gestern den ganzen Tag, heute war ich arbeiten und das hat mich den ganzen Tag abgelenkt, aber Zuhause kommt es dann gnadenlos.


    Linda, die Bachblüten helfen irgendwie auch nicht, aber wie sollten sie auch, das was mir helfen könnte, kann nicht mehr kommen. Am Montag hatten wir wieder einen Termin beim Psychiater, er hat uns jetzt ein Antidepressiva verordnet und die Gesprächstherapie geht auch noch weiter, das finde ich irgendwie am hilfreichsten, da kann und darf ich alles sagen was mich beschäftigt.


    Christine, arbeiten geht so ganz gut, ich kann auch ausdauernd sein, heute hatte ich über 8 Stunden ohne Pause und ohne Essen, aber mit Trinken, das geht aber erst seit Martin tot ist so, vorher hätte ich das nicht durchgehalten.Aber heute hab ich eine sehr nette Klosterschwester, die Lehrerin ist kennengelernt, sie ist im Kloster Maria Ward, das auch ein Gymnasium hat, sie hat mir zugehört und lange mit mir geredet, so etwas tut auch immer gut. Am Freitag treffen wir uns nochmal und reden nochmal miteinander, da freue ich mich schon drauf. Der TRrauerratgeber war das erste, was wir hier gelesen haben, die Geschichte von Chrissi hat mich dazu bewogen, mich hier anzumelden. Der Trauerratgeber hat uns sehr geholfen, er hat uns sogar richtig aus dem Herzen gesprochen, so als wäre er für uins geschrieben worden, ich musste ihn meinem Mann laut vorlesen und dann haben wir darüber geredet, er findet ihn sehr hilfreich und ich natürlich auch, dafür muss ich mal ein Dickes Dankeschön sagen!


    Meine älteste Schwester hat ja auch vor 11 Jahren ihre Tochter mit 16 verloren, sie starb an einem Asthamanfall und das hat meine Schwester auch icht überwunden und mein Schwager auch nicht, sie haben sich damals mit Arbeit überhäuft, um nicht zum Denken zu kommen, sie hat es erst am Samstag geschafft mich anzurufen, da bei Ihnen seit Martins Tod alles wieder ganz frisch war, sie war nicht in der Lage mit mir zu reden, erst jetzt hat sie es geschafft, wir haben dann 2,5 Stunden telefoniert, geweint und uns gefragt, warum gerade wir gleich zwei Kinder in der Familie hergegen mussten, Meinen Schwager hat es dann sehr schlimm erwischt, er bekam Krebs und die Ärzte haben ihm erklärt das es die versteckte Trauer ist, die ihn krank gemacht hat. Die zweite Tochter war auch sehr sehr krank, sie hatte Magersucht und konnte nicht mehr gehen, da hat es auch lange gebraucht bis die Ärzte dahinter gekommen sind, das sie die Trauer um ihre Schwester nie gelebt hat, sie hat noch drei Brüder, denen geht es aber etwas besser.Jetzt hat sie wieder 12 Kilo zugenommen und gottseidank besteht jetzt keine Lebensgefahr mehr für sie, das hätten wir nicht mehr gepackt!


    Meiner Mutter geht es immer noch schlecht, nach dem Schlaganfall, jetzt haben die Ärzte raus gefunden, das sich ihr Augapfel etwas verschoben hat und das kann man nicht mehr heilen.Hier hängt auch das Augenlied über das halbe Auge herab. Das gesunde Auge macht auch größte Probleme, sie sieht nichts mehr damit, die Ärzte sind ratlos, zuerst haben sie nochmal mit dem Laser operiert, da hat es geheißen, es wäre der Star nachgewachsen, das ist aber jetzt weg und trotzdem sieht sie fast nichts. Sie ist schon ganz blau an den Hüften, weil sie überall gegenstößt. Das macht zusätzliche Sorgen, ich bete und hoffe jeden Tag, das sie wieder gesund wird, mein Mann ist immer noch traumatisiert, ich hoffe das es mit der Gesprächstherapie wieder besser wird. Einzig die beiden Jungs haben das Schlimmste nach ihren eigenen Worten überstanden. Trotzdem mache ich mir auch Sorgen um die Beiden, mein Mann hat heute Geburtstag, aber es will nicht mal einen Kuchen, es soll ein ganz normaler Tag werden, er will nicht feiern, er meint, es gibt keinen Anlass dazu, ich hab auch nichts gebacken, ich hab seit Martins Tod überhaupt nichts mehr gebacken, dabei war das mal meine allerliebste Tätiglkeit. Irgendwie hab ich überhaupt keine Lust dazu, Martin und Opa haben ja sehr gerne Kuchen gegessen, am liebsten Schokoladenkuchen und Torten, aber ich kann mich nicht aufraffen was zu machen. Heute sind es nun schon 77 Tage, das Martin nicht mehr hier ist, bei Opa sind es 66 und es werden immer mehr und mehr. Mein Mann hat gesagt, das er noch nie im Leben so einen traurigen Geburtstag hatte. Danke Euch Lieben fürs Zuhören!


    Tschüß Moni

  • Liebe Moni!


    All dieser Schmerz, kaum zum Aushalten, nicht wahr? ;( :33: :13: Der eigene Schmerz und auch die Trauer und der Schmerz der anderen, deines Mannes, all deiner Familienmitglieder - da kommen ja die Sorgen um sie noch dazu.


    Der Geburtstag deines Mannes - ja, kann es gut verstehen, wenn er sagt, da gibt es nichts zu Feiern.


    Schön find ich, dass dich deine Schwester nun anrufen konnte und endlich darüber reden, ihr versteht euren Schmerz gegenseitig sicher am besten, ihr könnt einander nachfühlen, ihr kennt eure vorausgegangen Kinder von klein auf.


    Ich finde es sehr gut, dass ihr Hilfe annehmt. Gut, dass ihr Medikamente bekommt. Das nimmt euch nichts von eurer Trauer, aber es kann eine sehr wichtige Unterstüztung sein, damit ihr nicht noch weiter ins tiefe Loch fällt. Gesprächstherapie ist sicher gut, da habt ihr einen Platz, wo ihr im geschützen Rahmen über all eure Gefühle sprechen könnt und vielleicht auch gute Ratschläge bekommt.
    Dein Kein-Luft bekommen, boah, ich kann es so gut verstehen, der Kummer "schnürt" einem ja die Luft gerade zu ab, nicht wahr? Ich finde es ganz gut, liebe Moni, wenn du über deine Trauer schreibst, auch wenn das Schreiben oft mit Tränen verbunden ist, aber ich denke, das hilft dir und bringt dich einen kleinen Schritt in der Trauer"arbeit" weiter. Kannst du mit deinem Mann über eurgen geliebten Sohn sprechen?


    Dann auch noch die Sorgen um deine Mutter. Wünsche dir ganz fest, dass das wieder in Ordnung kommt mit dem Auge!!


    Das Grab - das richtest du sicher sehr schön her. All deine Liebe wird da hineinfließen beim Blumen setzen.


    Liebe Moni, habe auch Tränen in den Augen, ich kann deinen Schmerz bis hierher fühlen.


    Ich bewundere dich, wie gut und ausdauernd du arbeiten kannst. Alle Achtung!! Aber bitte pass auf deinen Körper etwas auf. Kl. Pausen zwischendurch darfst du dir ruhig gönnen. Vor allem was Trinken und eine Kleinigkeit essen - obwohl du kein Bedürfnis danach hast. Du "willst" dir selber wahrscheinlich gar nichts "Gutes" tun, oder? (Verzeih, wenn ich das so direkt sage). Aber schaue auf dich!!! So wie duch dich um all deine Lieben sorgst, so werden auch sie sich um dich sorgen!


    Sei ganz lieb gegrüßt


    Linda

  • Liebe Moni,
    die Antidepressiva sind sicher eine gute Idee, denn die Schlafstörungen sollten sich durch diese Medikamente dann innerhalb von 2 bis 3 Wochen bessern. - Bei mir war es jedenfalls so. Du hast durch den Stress, den die traumatischen Todesfälle und der Schlaganfall deiner Schwiegermutter ausgelöst haben, eine Depression entwickelt - das ist sehr häufig der Fall und da sind diese Medikamente sehr, sehr wichtig, um den Teufelskreis zu unterbrechen. Es ist aber auch wichtig, dass du und dein Mann weiter in Therapie bleibt.


    Wenn Martin und dein Schwiegervater so begeisterte Tortenesser waren ... warum bäckst du nicht eine Torte für die beiden und ihr esst sie in Erinnerung an und für sie ....
    AL
    Christine

  • Hallo!


    Ich hatte und habe immer noch extreme Probleme mit dem Anmelden und hab immer noch nicht rausgefunden, an was es liegen könnte. Sonst wäre ich bestimmt jeden Tag hier. Im Moment geht es mir so schlecht, das ich am liebsten sterben würde, ich fühle mich so schuldig an Martins Tod, doch alles der Reihe nach, ich sitze hier und weine, habe einen Stein im Bauch und endloses Heimweh und Schmerz nach meinem Kind!


    Der Notarzt der am Todestag hier im Einsatz war, hat damals gesagt, er kommt nochmal zu uns, aber erst später, er war vor ca. 5 Wochen da und seither ist es immer schlimmer geworden, er hat mir erklärt, das Martin an einem Anorysma aber auf alle Fälle an einer Gehirnblutung gestorben ist. Und er hat sogar die Vermutung, das die erneuten Anfälle nach 3,5 Jahren Ruhe nur deshalb wieder gekommen sind, weil da ein Anoyrisma war! Anscheinend kann ein erfahrener Arzt das an den Augen und in den Ohren sehen, auch unser Hausarzt hat das gleich zu mir gesagt, am Todestag. Ich hatte damals im September ja einen Termin bein Neuroölogen im Krankenhaus, der ist da Oberarzt, dem hab ich von den schlimmen Kopfschmerzen erzählt die Martin seit kürzerer Zeit hatte, die waren so extrem, das wenn er sie hatte, nicht mehr aufstehen konnte, er musste dann erbrechen und hatte einen schlimmen Schwindel und wahnsinnige Schmerzen, aber halt nicht so oft, so ca 1 x in der Woche hatte er Kopfschmerzen und eben immer mal wieder so eine schlimme Attacke, das habe ich ihm erzählt und nach einem Kernspien gefragt, da der vorherige Arzt das immer gemacht hat, wenns schlimmer war, aber der ist ja selber im letzten Jahr im März an einem Gehirntumor mit 47 gestorben, dann kam der neue und seine Antwort auf meine Frage war, das bekommen Sie von mir nicht! Das klingt eher nach Migräne, ich mache mir die schlimmsten Vorwürfe das ich nicht zum Hausarzt gegangen bin und das direkt verlangt habe, der hätte es mir bestimmt gegeben, denn ihm war es auch arg, Martin so zu sehen, aber von selber ist er auch nicht auf die Idee gekommen, es zu verschreiben, obwohl ich ihm ja die Ablehnung erzählt habe. Ich hätte mehr tun müssen um mein Kind zu retten , oder es wenigstens zu versuchen! Ich habe so oft in der Uni angerufen und um einen frühereh Termin gebettelt, aber ohne Erfolg, der Termin war an dem Tag seiner Beerdigung, er durfte ihn nicht mehr erleben, ich werde erdrückt von Schuldgefühglen und Selbstvorwürfen, komme da nicht mehr raus, am liebsten wäre ich auch tot, dann wäre ich bei ihm. Ich war diese Woche beim Psychiater, dem habe ich das auch erzählt und auch von dem Einfall diesen Arzt zu erschießen, zuerst ihn und dann mich selber, ihr glaubt gar nicht, wie verlockend das für mich wäre, aber es geht ja nicht, ich habe noch zwei Kinder und einen Mann und meine Schwiegermutter sagt auch, das es keine gute Idee ist, denn Martin kommt deshalb ja auch nicht mehr wieder. Ich wache schon sehr früh am Morgen auf, meist so gegen 4°° und dann dreht sich dieses Karusell, es ist immer dasselbe, ich bin müde, kann aber nicht mehr schlafen, dann bete ich und sobald ich die Augen aufmache, habe ich diesen Stein im Bauch der mir starke Schmerzen macht, ich komme nicht mehr raus und helfen kann mir auch niemand, viele verstehen nicht und meinen es ist doch schon bald 5 Monate her, und durch meine Grübeleien kommt er nicht mehr wieder, das weiß ich auch und trotzdem ist es wie ein Karusell aus dem man nicht mehr rauskommt.


    Dazu kommt noch, das ich jetzt Probleme habe alleine im Haus zu sein, ja sogar fast so etwas wie Angst, Martin hat mir im letzten Jahr im Dachboden eine schöne Leseecke gebaut, die kann ich nicht benutzen, ich habe einfach Angst und fühle mich sehr unwohl, ich sehe überall seine Handschrift und weiß, er macht hier nichts mehr, dann kommt eine Schmerzwelle über mich und deshalb geht es einfach nicht. Der Psychiater sagt, ich soll genau andersherum denken, das es schön ist, das Martin das für mich gemacht hat, aber es geht einfach nicht, der Schmerz ist viel zu groß. Manchmal sehe ich aus dem Fenster und denke, jetzt einfach rausspringen und alles ist vorbei, aber es geht nicht, wegen der Familie, dann wäre das Leben der beiden anderen auch zerstört. Ich fühle mich wie eine Katze die sich in den Schwanz beißt und dieser Kreis ist nicht zu unterbrechen, meine Psychopharmaka musste ich absetzten, da ich einen wahnsinnig hohen Blutdruclk davon bekommen habe und der sich auch nicht mir Medikamten senken lies. Ich hatte Werte beim oberen Blutdruck 250 und unten 150, dazu heftigen Schwindel und Übelkeit, arbeiten konnte ich so auch nicht, aufstehen auch nicht, da hatte ich mich schon gefreut, jetzt komme ich zu Martin, aber es ging nicht.
    Im Moment versuche ich es mit Hypnose und seitdem kann ich wieder wenn ich ins Bett gehe einschlafen, aber davor bete ich täglich den Rosenkranz. Ich habe das Gefühl, das Beten das einzige ist, was hilft, aber auch nicht immer, der tägliche Gang zum Friedhof mache ich meist alleine, da die Kinder und Mann das nicht wollen, sie sagen, es ist leichter wenn sie nicht hingehen, aber ich kann ohne nicht, es zieht mich eínfach hin, dazu die Schuldgefühle, es ist nicht mehr schön hier. Meine Schwiema geht auch täglich, aber meist später und sie will da in Ruhe weinen. Es ist so unendlich schwer, aber Ihr wisst, was ich meine. Diese Woche war ich auchzum ersten Mal bei den verwwaisten Eltern, das tat gut,aber danach ging es wieder los. Wenn jemand kommt und mich mitnehmen will wie z. B. auf den Ostermarkt, da gehe ich dann gezwungenermaßen mit, wenn ich dann wieder Zuhause bin, weine ich wieder hemmungslos, es tut einfach nicht gut, obwohl es gut gemeint ist, die sagen, ich soll raus und was anderes sehen. Mir laufen die Tränen nur so herunter, ich sehe Martins Bild und die brennende Kerze davor, gehe kaputt vor Schmerz, ich habe das Gefühl total versagt zu haben und mein Kind dem Tod ausgeliefert zu haben. Ich hatte ja den Alptraum von seiner Beerdigung Anfangs November und habe ihn nicht verstanden, war ja auch deswegen bei den Ärzten und niemand hat gesagt, da müssen wir schauen, mir ist es auch nicht eingefallen, warum nicht?? sollte es so sein?? Ich weiß es nicht, es macht mich kaputt. Er hat auch nicht den kranken Eindruck gemacht, wenn er keine Schmerzen hatte, war er so gut drauf, hat gelacht und Späße gemacht, es ist unfassbar. Was kann mir noch helfen?


    Mein Geburtstag war auch fürchterlich, ich habe nichts gebacken und niemand eingeladen, es sind trotzdem zwei Freundinnen gekommen und haben mit mir geweint und geredet, ich habe das Gefühl es gibt nichts mehr zu feiern für mich und meine Familie geht es auch so, Ostern war schlimm, ich bin stundenlang weinend im Wald gelaufen und geholfen hat es nichts. Am Palmsonntag habe ich den ganzen Tag geweint, da war ich zuerst in der Kirche und danach konnte ich nicht mehr aufhören, auch da war ich stundenlang im Wald und bin gelaufen, bis ich nicht mehr konnte. Ich kann auch nicht mehr Hallelujah singen, es geht nicht.Was soll ich nur tun? Der Verstand weiß er kommt nicht mehr, aber das Herz wünscht es sich so sehr.



    Traurige Grüße Moni

  • Liebe Moni,


    es tut mir so leid, daß es dir so schlecht geht, *drückdich*
    Ich weiß, man kann die Selbstvorwürfe nicht "abstellen". Aber DU BIST NICHT SCHULD! Du hast nicht versagt! Wir Menschen tun uns meist leichter, wenn wir jemandem die Schuld geben können. Aber ich glaube, "so einfach" ist es nicht: jemand (egal ob du, der Arzt oder sonstwer) hat Schuld, und denjenigen können wir dann "erschießen" und dann ists "gut". Ich glaube, wir sollen lernen, daß es keinen Schuldigen gibt, sondern daß es, wie soll ich sagen - daß unsere Seelen es sich so ausgesucht haben (warum, werden wir erst im "nächsten Leben" erfahren bzw. "wieder wissen").
    Versuche immer wieder, dir zu sagen "es ist nicht meine Schuld". Auch wenn dann sofort das "ABER..." kommt. Wiederhole es dir immer wieder, wie ein Mantra: Es ist nicht meine Schuld!
    Mir hat das geholfen, auch wenn es sehr lange gedauert hat. Irgendwann kommen diese "aber.." dann immer langsamer, werden sogar seltener. Von Zeit zu Zeit habe ich heute noch so einen kurzen Stich: "Vielleicht hättest du doch etwas geändert, wenn du.." Aber ich weiß jetzt, daß egal was ich getan hätte - es hätte nichts geändert!
    Es ist schwer, es ist das gleiche wie das "andersherum denken", das dein Psychiater angesprochen hat. Wir lehnen uns dagegen auf, können (wollen) es nicht, weil wir das Gefühl haben, dann wird der Schmerz noch unerträglicher. Aber mit der Zeit hilft es doch ein wenig.


    Es freut mich, daß deine Freundinnen auch ohne Einladungen zu dir gekommen sind und versucht haben, dir ein bissel beizustehen. Auch wenn man im ersten Moment denkt: "Nein, ich will niemanden sehen" - irgendwie tut es dann ja doch gut - oder?


    Hat dein Blutdruck sich wieder stabilisiert? Gibt es vielleicht andere Psychopharmaka, die du besser verträgst? Was sagt dein Arzt da?


    Liebe Moni, ich schicke dir ganz viel Kraft und auch eine große Portion Geduld um durch diese Zeit zu kommen und wünsche dir, daß dein Wellenmeer bald wieder etwas ruhiger wird und du eine Verschnaufpause zum Kraft tanken bekommst.


    Alles Liebe, und wenn du magst eine liebe Umarmung
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Moni!
    Wie gut ich dich verstehen kann.Diese Selbstvorwürfe, diese unendlichen Schuldgefühle,auch ich hatte zuweilen das Gefühl daran zu ersticken.es geht mir noch immer hin und wieder so.
    Immer wieder frage ich mich, warum war ich nicht hartnäckiger,hätte ich mich doch von meinem Kind nicht manchmal einfach so abblitzen lassen.Hätte ich ihr dann helfen können? Jetzt,7Monate später sage ich mir,ich hätte nichts verhindern können.Sie war krank und hat für sich diesen Weg gewählt. Es hat aber sehr lange gedauert bis ich diese Erkenntnis annehmen konnte. Ich will dir damit sagen,hab Geduld mit dir.Auch wenn ich diese Worte dann schon nicht mehr hören konnte,wenn man sie zu mir sagte,ich sag es jetzt trotzdem zu dir.Du hast an nichts Schuld. Leider geht das Schicksal seinen eigenen Weg.Ich weiß,auch das klingt furchtbar abgedroschen.
    Ich möchte dir ganz viel Kraft schicken.Halt durch.
    Ich umarme dich, wenn ich darf.
    Liebe Grüße Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Mona,


    es tut mir leid, dass auch unser Programmierer Dir bezüglich der Anmeldeproblematik nicht weiterhelfen konnte. Mit welchem Browser steigst Du in unser Forume in? Hast Du schon einmal probiert den Browser zu wechseln - z.B. www.mozilla.com oder www.google.at/chrome


    Jedes Wort klingt hohl und nach Phasendrescherei, wenn es jemandem so wie Dir im Moment schlecht geht - doch trotzdem habe ich auch ein wenig das Gefühl, dass Du eigentlich auch sehr sorgsam mit Dir umgehst und genau spürst, was Dir gut tut. Beten, spazieren, etc. Und auch wenn Du das Gefühl hast, es hilft nichts, so lässt es Dich doch die Situation überstehen! Bitte halte uns auf dem laufenden, wie es Dir weiter ergeht!


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo Ihr Lieben!


    Danke für Eure Antworten, Jutta, das habe ich auch gelesen, das die Seelen sich das alles selber ausgesucht haben, trotzdem ist da diese Riesenlücke, die niemand füllen kann, er fehlt einfach zu sehr, wenn es wirllich so ist, dann wäre es aber schon besser, wenn man sich auch daran erinnern könnte, es wäre vieles einfacher für uns Zurückgebliebenen!


    Karla, Danke für das Kraftpaket, ich hab es gut brauchen können!


    Markus, ich hab Mozilla, jetzt hab ich mal den Tipp von Herrn Liener ausprobiert und das Adblockausgeschaltet, dann ist es schon besser, ich kann dann auch die Themen sehen, das war ja bisher auch nicht so. Danke auch für Deine Antwort.


    Liebe Grüße Mona

  • Liebe Mona!


    Du schilderst deinen Schmerz soo gut, ich kann dich gut verstehen!! Natrürlich weiß man selber, dass einem das Grübeln nicht weiterbringt, nicht wahr? Aber die Gedanken gehen ganz von alleine, man denkt über viele Situationen nach, wie hätte man es anders machen können. Die Schuldgefühle plagen einem, die sind da, obwohl man in Wirklichkeit nicht schuld hatte. Sei dir gegenüber nicht so streng!! Wie schon manchmal beschrieben, die Dauer der Lebenskerze ist schon vorher bestimmt!! Liebe Mona, du hast dich doch so sehr um einen Termin bemüht!! Du warst nicht die "Fachkraft", du hast nach deinen eigenen Kräften und Möglichkeiten gehandelt, dein Sohn weiß um deine Liebe zu ihm und dass du alles dir Mögliche getan hast.
    Ich verstehe deine Sehnsucht, bei deinem Sohn sein zu wollen. Ich umarme dich Mal aus der Ferne, wenn ich darf! :30: :30:
    Du kannst dir auch momentan überhaupt nicht vorstellen, dass dich jeh wieder was freuen kann, dass dieser Stein im Bauch Mal leichter werden kann. Aber irgendwann wird es so werden, dass man mit diesem Schmerz zu leben lernt, dass lichtere Momente kommen werden.
    Liebe Mona, ich hoffe so sehr für dich, dass du wieder besser schlafen kannst. Dass du in der Nacht ein wenig Kraft tanken kannst.


    Wie geht es mit dem PC. Ich hoffe, du kommst wieder leichter rein zu uns ins Forum!


    Ach wie gut, dass dicht zwei Freundinnen zum Geburtstag besucht haben, für dich da waren. Du bist ihnen wichtig.


    Liebe Mona, auch wenn es dir unendlich viel Kraft kostet, ab und zu mit Bekannten mitzugehen und dir vielleicht denkst, was soll ich da, wenn ich doch unentweg mit den Gedanken bei meinem Sohn bin. Aber ich denke, es tut dir vielleicht doch gut, auch wenn du das in dem Moment nicht merkst.


    Noch was: Wie ist es euch beim Trauerseminar gegangen? War das nur einmalig od. geht ihr da regelmäßig hin?


    Und noch eine Frage: wie geht es deiner Mama inzwischen? Ist das mit dem Auge besser geworden?



    Liebe Mona, ganz liebe Grüße zu dir


    Linda

  • Hi Mona,


    freut mich, dass es zumindest "technisch" mit dem Forum halbwegs hinhaut! Mich würde das Trauerseminar auch sehr interessieren - vielleicht kannst Du uns davon berichten?


    Einen ruhigen Wellengang dieses Wochenende wünscht Dir,
    Markus

  • Hallo!


    Danke für Eure lieben Beiträge, und das ich mich hier ausweinen darf! Heute ist wieder ein ganz schlechter Tag, hab fast wieder den ganzen Tag geheult, ich musste heute Zuhause bleiben, da ich noch alte Urlaubstage zum Abbauen habe, was ja nichts schlimmes an sich ist, aber für mich einfach nur Horror! Am Montag fällt mir das immer ganz besonders schwer, denn am Montag hatte Martin immer seinen freien Tag und dann fehlt er mir ganz besonders und heute sind es genau 5 Monate oder 151 Tage das er gegangen ist, meine Schwiegermutter, die ja so sehr an ihm gehangen hat, oder besser gesagt, die Beiden haben sich sehr geliebt, konnte schon die ganze Nacht nicht mehr schlafen und hat auch die ganze Zeit geweint. Ich hatte solche Probleme in sein Zimmer zu gehen und dort sauber zu machen, weil meine beiden anderen Kinder dort gerne fernsehen, ich musste unsere Katze mitnehmen und sie ist auch bei mir geblieben, ich bekomme zunehmend Problem alleine im Haus zu sein, in den Keller mag ich auch nicht mehr gehen, auch in den Dachboden nicht, da hab ich ein ganz großes Problem, warum weiß ich nicht, Martin hat ihn im letzten Jahr noch extra aufgeräumt, ich hab Regale gekauft und er hat sie aufgebaut und einsortiert, alles schön in Schachteln und beschriftet, man merkte halt den Fachlageristen, ordnungsliebend war er ja schon immer, schon als Kind war sein Zimmer war immer aufgeräumt, was man bei den beiden anderen nicht sagen kann, er wurde dafür auch schon vom Nikolaus gelobt, auch einen eigenen Bücherschrank und einen schönen Leseplatz mit 'Tisch und Stuhl und Lampe hat er für mich gestaltet, viele selbergebaute Regale hat er dort aufgebaut, ich war so stolz auf ihn und seine Tatkraft, er war ja fast nicht zu stoppen und im Sommer hatte er ja noch nichts. Kein Anzeichen von Krankheit- im August wurde er ja noch für gensund erklärt! Einen Schrank der ziemlich kaputt war, hat er wieder neu gemacht, das ich endllich genug Platz für meine vielen Bücher habe! Heute wenn ich nach oben muss, fange ich so zum weinen an, das ich nicht mehr aufhören kann, deshalb mag ich nicht nach oben und nicht mehr in den Keller gehen, im Keller habe ich eine kleine Küche, die ich sehr geliebt habe, ich kann sie nicht mehr benützen, dort bin ich meinem Hobby nachgegangen und habe dort immer gebacken, Plätzchen, Kuchen, Brot, ich mag meine große Knetmaschine nicht mehr und auch den Steinbackofen nicht, ich würde am liebsten alles verkaufen, ich hab ein schlechtes Gewissen, diese Sachen zu benützen und er ist nicht dabei, er hat Steinofenpizza geliebt, ich mache mir Vorwürfe, das ich sie nicht öfter da gebacken habe! Das versteht wieder niemand und dann heißt es, ich soll das doch sein lassen, ich zerfleische mich selber etc...., die verstehen nicht! Und schon bin ich wieder am weinen. Ich habe das Gefühl das die Familie das eh nicht versteht und so langsam genervt wird, aber es kommt einfach von innen heraus, ich hab unheimliches schlimmstes Heimweh und eine so große Sehnsucht nach meinem geliebten Sohn, es tut einfach nur weh weh und weh!


    Markus, das Trauerseminar war nur an zwei Tagen und es war schon gut ,aber so richtig geholfen hat es uns nicht, wir haben aber dadurch besser verstanden, was mit uns los ist und was noch alles kommt, der Leiter hat ja auch ein Kind verloren und hat uns gesagt, das wir erst am Anfang waren, es war ja Ende Januar, da hatte mein Bruder seinen 50. Geburtstag, ich konnte da aber nicht hingehen, ich hätte das Lachen und das Laute nicht vertragen.


    Danke fürs Zuhören und einen lieben Gruß Mona

  • Liebe Mona,


    ich kann die Schilderungen so gut verstehen - das sind genau eben die Dinge, die sich im Innersten abspielen - dieser Schmerz, dem man ohnmächtig gegenübersteht, eigentlich ist er tödlich und trotzdem geht es jeden Tag weiter! Und dazu noch das Gefühl, dass man eben so alleine ist mit diesen Gefühlen und sie nur schwer teilen kann!


    Wenn Du aus dem Trauerseminar so ein wenig Verständnis für die Situation und den Verlauf mitnehmen konntest, war es richtig - denn deine Trauerarbeit als solche kann Dir leider niemand abnehmen? Oder soll ich sagen "Gott sei Dank", weil niemand eben genau dieses spezielle Verhältnis zu Martin hatte und ihn so gekannt hat wie Du?!


    Alles Liebe,
    Markus

  • Hallo!


    Gestern war ich sehr lange im Friedhof um das Grab der Beiden zu bepflanzen, meine Schwiegermutter ist auch mitgegangen, wir haben uns entschieden, ein ganz großes Herz anzupflanzen, in rosa und weiß, dabei haben wir wieder sehr geweint, aber das ist ja nichts neues, das machen wir eh täglich, egal ob Zuhause oder am Grab. Hört dieses entsetzliche Heimweh und diese Sehnsucht eigentlich mal irgendwann auf? Jeden Morgen wenn ich wach werde, muss ich zuerst einmal für die Beiden beten, wenn ich aufwache habe ich immer Bauchweh und Schlimmeres, mittlwerweile habe ich schon 20 kg verloren, das macht aber nichts aus, aber ich hätte gut darauf verzichten können, wenn ich dafür meinen Martin hätte.
    Am Muttertag hatte ich zwei Träume, einen da war Martin noch klein, da feierten wir seinen 4. Geburtstag, ich war so glücklcih und er auch, warum ich das gesehen habe, weiß ich nicht, ich konnte aber das Glück im Herzen spüren, es war einfach herrlich, meine Patres meinten, das es ein Zeichen war, denn kurz darauf in derselben Nacht habe ich gesehen bzw. hat er mir gezeigt, was ihn erwartet hätte, wenn die Wiederbelebung funktioniert hätte. Er sagte mir ganz deutlich, Mama ich wäre blind gewesen und das wollte ich nicht, das wäre kein Leben für mich gewesen, wo ich doch so gerne nur draußen bei meinem Blumen und Pflanzen und im Wald war! Ich habe dann schon im Schlaf geweint und bin dann aufgewacht, das wars dann für diese Nacht gewesen. Meine Patres haben gesagt, der schöne Traum zuerst um mich auf diese schlimme Nachricht vorzubereiten und sie meinen auch, das wenn man bestimmte Träume am Morgen noch genau weiß, war die Seele da, denn sie ist ja umsterblich und lebt immer weiter, deshalb bekommen wir ja auch Zeichen. Manchesmal sind es Lieder im Radio, oder ich hatte auch schon mehrfach das Gefühl das er an meiner Seite ist, einmal beim Einkaufen, konnte ich ihn direkt spüren, ich hatte da auch große Probleme, da wir das meist zusammen gemacht hatten. Einmal als ich zum Friedhof bin, da konnte ich ihn auch spüren und auch reden in Gedanken. Ich überlege mir schon die ganze Zeit, mal zu einem Medium zu gehen, um mehr zu erfahren. Hat das von Euch schon mal jemand gemacht?


    Lieben Gruß Mona

  • Liebe Mona,


    es gibt da einen schon sehr umfangreichen Thread zum Thema, den Du hier findest. Ich denke, man muss sehr sorgfältig mit solchen Dingen umgehen und viele Dinge die von sogenannten "Medien" angeboten werden, halte ich eher für Humbug, bzw. für gefährlich!


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo!


    Markus, ich habs jetzt erst mal gelassen, das kann ich ja dann immer noch machen. Ich habe nichts rechtes gefunden was mich angesprochen hätte.


    Mir geht es immer schlechter, dabei hat es doch geheißen, es würde besser werden, ja wann denn?? Ich weine mehr denn je und es tut so sehr weh, das ich mir jetzt immer mehr wünsche, ich könnte bei ihm sein, kennt jemand das Buch von Renate Maier, es heißt "wie soll ich weiterleben- ohne dich? Da ist der Sohn mit 18 umgekommen, bei einem Verkehrsunfall, da finde ich mich immer wieder! Sie geht auch zum Medium.


    Zitat

    Du kannst dir auch momentan überhaupt nicht vorstellen, dass dich jeh wieder was freuen kann, dass dieser Stein im Bauch Mal leichter werden kann. Aber irgendwann wird es so werden, dass man mit diesem Schmerz zu leben lernt, dass lichtere Momente kommen werden.
    Liebe Mona, ich hoffe so sehr für dich, dass du wieder besser schlafen kannst. Dass du in der Nacht ein wenig Kraft tanken kannst.

    Linda darauf warte ich bisher noch vergeblich!


    Mein Heimweh überdeckt irgendwie alles. Es tut einfach immer weh, es gibt keine Pause mehr und manchmal denke ich das ich es nicht mehr aushalten kann. Es ist wieder wie an den ersten Tagen! Mein Mann versteht mich nicht, er sagt, er leidet auch sehr, aber er kann trotzdem leben. Er stellt sich immer ein Wiedersehen mit Martin und Opa vor, wenn er gestorben ist. Mir kommt das noch so unendlich lange vor, aber man weiß ja nie. Am Dienstag war ich mit meinem Jüngsten, den man ja 14 Tage vor Martins Weggehen an beiden Hüften notoperieren musste, wieder in der Uniklinik, an der Martin seinen Behandlungstermin nicht mehr erleben durfte, er musste ja über 3 Monate warten, da habe ich die Ärzte mal direkt gefragt, wieso man keinen Nottermin bekommt und sterben muss? Da sah ich nur betroffene Gesichter, sie haben mir dann erklärt,das es so etwas nicht geben darf, die Ärzte erfahren nicht, was los ist und durchgestellt wird man auch nicht, mir wurde dann die neugebaute Neurologie gezeigt und was man da alles machen kann, es hat so weh getan, ich hab nur geweint, die ganzen 6 Stunden die wir da waren. Morgen hat eine Schwester von mir Geburtstag und übermorgen dann meine Mutter, ich weiß nicht ob ich das schaffe Morgen nach der Messe zu ihr zu fahren, es kommen viele Leute, wir sind ja 8 Geschwister und dann wird es laut und gelacht, das vertrage ich überhaupt gar nicht, mein Mann und die Kinder fürchten sich auch davor. Die runden Geburtstage bei meinem Brüdern haben wir auch nicht besucht, auch die runden der Freunde haben wir gelassen, Morgen Abend hat wieder ein guter Freund seinen 50. ich hab ihm aber schon abgesagt und er hat es verstanden, die anderen gottseidank auch.


    In der Nacht auf Muttertag hatte ich einen Traum, da habe ich zweimal Martin gesehn, der jetztige Martin und der kleine Martin saßen nebeneinander auf der Eckbank, der große hat dem kleinen zugelacht, der kleine Martin wurde an diesem Tag gerade 4 Jahre alt, da haben wir immer mit der ganzen Verwandtschaft Geburtstag gefeiert und was war immer sehr schön, er hatte große Freude daran. Ich sah die Szene als er die Kerzen auf seiner Geburtstagstorte ausgeblasen hat und wie er glücklich gelacht hat, aber dann kam ein Hammer, da hat der große Martin zu reden begonnen und mir erklärt, das er nicht mehr aufwachen wollte, da die Gehirnblutung seinen Sehnerv zerstört hätte und er wenn er wieder zurückgekommen wäre, blind gewesen wäre, da bin ich schreiend aufgewacht und hab nur noch geheult, das war kein schöner Beginn des Muttertages gewesen, er hat aber für seine Oma und mich noch 1 Woche vor seinem Tod Karten für ein Muttertagskonzert gekauft, das war sein Geschenk an uns, wir sind dann auf dieses Muttertagskinzert von den Paldauern gegangen und haben wieder sehr weinen müssen, denn wir kannten diese Gruppe nicht und sie haben so wunderbar gesungen und gespielt, ganz auf den Muttertag abgestimmt, nach dem Konzert konnte man noch mit ihnen reden und da wir ganz vorne waren, hat uns der Chef der Gruppe gefragt, warum wir die ganze Zeit geweint haben, er hat uns ja gut sehen können, ich hab ihm dann von unserem Schicksal erzählt und da hat er mir einen Rosenstrauß geschenkt und gesagt, das ich den aufs Grab legen soll, hab ich dann auch gemacht, er fand das auch ganz arg und hat mir erzählt das eine Verwandtschaft von ihm auch mit 19 Jahren an Gehirnblutung gestorben ist und auch niemand es erkannt hat.


    Gestern ware seine Kindergarten und Schulklasse an seinem Grab, halt die jungen Leute aus dem Dorf, sie haben eine wunderschöne Blumenschale ans Grab gestellt mit der Inschrift auf einem großen grünen Blatt, "" es gibt eine Zeit zum Leben und eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum Lachen und eine Zeit zum Weinen, eine Zeit zum Leben und eine Zeit zum Erinnern, Martin wir werden Dich nie vergessen, Du bist viel zu früh gegangen.""


    Ich habe bestimmt eine ganze Stunde nur am Grab gestanden und geweint, Morgen ist eine heilige Messe für Martin, Schwiegervater und meinen Vater der ja schon 2001 gegangen ist. Warum nur zieht mich das so runter, ich verstehe mich manchmal selber nicht mehr, anstatt mich zu freuen, weine ich! Weil er halt nicht da ist und alle anderen schon, dann verzweifle ich fast. Mein Pflasterstein am Morgen ist jeden Morgen schon da wenn ich die Augen aufmache, am besten geht es mir wenn ich schlafen kann. Denn dann sind es meist Träume in denen ich Martin sehen kann. Ich habe auch starke Schmerzen in der HWS und LWS, da ich Wirbelglöeiten habe, aber der Arzt sagt, das es zur Zeit die Trauer ist, die mich so fertig macht, es hilft auch keine Krankengymnastik dagegen, sonst war es immer so, das es dadurch leichter wurde.


    Danke fürs lesen, lieben Gruß Mona