Ich trauere so um meinen Sohn und auch um den Schwiegervater

  • Hallo!


    Jutta, Markus und Christine, Danke für Eure lieben Worte, ich war gestern beim chinesischen Arzt, da es ja nicht besser werden möchte. Er hat gesagt, bei mir ist alles kalt, das hat er gleich gespürt, als ich durch die Türe gekommen bin, er hat Recht, mich friert es von innen heraus, ich werde fast nicht mehr warm, er sagt, das ist die Trauer die mich so frieren lässt und da hilft kein Cortison etc. Sie Kälte sitzt in den Knochen. Jetzt muss ich Ingwertee trinken und verschieden Übungen machen und jeden Tag eine von ihm zusammengestellte Kräutermischung mit Honigwasser trinken, hoffentlich hilft es. Gestern hat es geschneit, in dicken flocken, einfach nur schlimm, Martin hat das nicht gestört, er fand das immer spannend und hat dann eingeheizt. Ich habe eine wahnsinnige Sehnsucht nach ihm und er fehlt einfach so sehr. Wir haben die Regentonnen ausgeleert und aufgeräumt, den Quittenbaum abgeerntet.


    Danach sind meine Schwiegermutter und ich schon am Montag zum Frieidhof und haben die erforenen Blumen weggemacht, es fehlte auch viel Boden, wir haben einige Säcke gekauft und gleich aufs Grab gemacht, dabei haben wir beide nur geweint. wir sind danach gleich heimgegangen, weil so viele Leute dort waren, jeder war noch klüger, wir haben es nicht mehr ertragen, dann am Dienstag haben wir das Grab angepflanzt, aber erst spät am Abend, da waren nicht mehr so viele Leute dort. Auch das Grab von meinem Papa hab ich auch gleich mitbepflanzt, wieder waren wir nur am Weinen. Bei dem Aufbringen der Erde hatte ich das Gefühl, ich grabe die Beiden immer tiefer ein, auch meine Schwiegermutter empfand es so, das hat sehr wehgetan. Im letzten Jahr hat er mir dabei geholfen und jetzt liegt er selber da, wer kann das je verstehen?? Ich bin froh, das wir es geschafft haben, den Stein putzen und alles nochmal verschönern, machen wir erst kurz vor Allerheiligen.


    Wir haben uns entschlossen, noch ein schönes Herz machen zu lassen, weil ich kein Gesteck haben möchte, ein Herz drückt mehr das aus, was ich nicht mehr sagen kann, auch Schwiema sieht das so. Das haben wir heute beschlossen, als wir die Hühner gemistet haben, auf die er so stolz war. Markus hat Recht, er ist einfach überall und an diese Orte zieht es mich sehr hin! Seine Werkstatt ist auch so ein Ort.


    Es ist noch nicht sicher, ob es diesen 400€ Job geben wird, denn wir wissen jetzt immer noch nichts von der Kollegin die in der Nervenklinik ist, sie lässt einfach gar nichts mehr hören und will auch keinen Kontakt haben, nicht mal mit ihrer besten Freundin, wir haben aber erfahren, das ihr Mann sich wieder etwas um sie kümmert, er hat sie aber schon mehrfach krankenhausreif geschlagen, deshalb hat sie sich ja im letzten Jahr getrennt. Jetzt haben alle Angst, das sie wieder mit ihm zusammenzieht, er kann sich schlecht beherrschen und wenn er schlechte Laune hat, hat er sie einfach verprügelt.


    Mona

  • Hallo Mona,


    ein Quittenbaum - mein Traum! was machst denn mit den Quitten?


    Auch mein Mann hatte die Werkstatt, die an die Wohnung anschliesst........................er war immer dort zu finden. Da wir ja in der Wohnung im Laufe der 37 Jahre alles selbst gemacht haben, angefangen vom Fliesen legen, tapezieren, Installationen für Wasser, Elektro usw., ist dort wirklich alles Werkzeug zu finden, was man so braucht.


    Jetzt muß ich mich dort zurecht finden.


    Und es tut sehr weh, wenn ich, wie letzthin, die Elektrosachen durchsuchen musste, weil eine Lampenfassung kaputt geworden ist. Das hat alles er immer gemacht, ich brauchte mich um nichts zu kümmern. Das Nächste, was ansteht, ist ein kaputter Spülkasten im WC. Habe den notdürtig mit einem Blumendraht repariert, damit er wenigstens funktioniert. Ich habe schon einen Neuen gekauft - Montage igendwann......wenn ich mich drübertraue.... ;(
    Ich halt Dir die Daumen für Deinen Job......


    Lg. Evi

    *


    Es gibt Momente im Leben, da hört die Welt auf, sich zu drehen.
    Und wenn sie sich wieder dreht, ist nichts mehr so, wie es war.


    "Tempora praeterire Sed tenera Memoria restat"


    *

  • Hallo Evi!


    Bei uns war es auch so, Martin hat alles gemacht, er hat sich eine Wekstatt eingerichtet, im ehemaligen Kuhstall, hat sich viele Werkzeuge gekauft, noch im Dezember einen neuen Akkuschrauber und er hatte eine so große Freude dabei, es war wirklich schön, ihm zuzusehen! Er hat gelacht und gepfiffen bei der Arbeit, nichts war zu schwer oder zu aufwändig, er hat es einfach gemacht, einen neuen Schrank im Schlafzimmer für mich, einen Schrank und neue Regale im Dachboden, dort hat er extra für mich eine Leseecke gebaut, mit Lampe, Sitzplatz und Tisch....! Dort kann ich nicht sein, vielleicht später, aber im Moment geht es einfach nicht, er war zu oft dort oben mit mir. Er hat Regalbretter gemacht und alles schön eingeräumt, so einen sauber aufgeräumten und übersichtilichen Dachboden hatten wir noch nie. Man hat eben den Fachlageristen gemerkt und vom Sternzeichen war er Jungfrau, sehr sauber und ordentlich, schon als kleines Kind konnte er es nicht haben wenn alles rumlag, das ist bei den anderen beiden Jungs leider nicht so, sie fühlen sich in Unordnung wohl. Mein Mann hat zwei linke Hände, da ist aber Schwieva schuld dran, er hat ihn immer als unfähig hingestellt und ihn nichts machen lassen, bei Martin war er ganz anders, hat ihn machen lassen und hat ihm auch viel gezeigt.


    Heute Nacht habe ich nicht gut geschlafen, nur wirres Zeug geträumt und bin dann wieder aufgewacht, habe dann wieder die Trancen angehört. Mein Mann musste heute Morgen auch schon sehr früh weg und ist um 4°° schon gegangen, da hab ich auch immer Angst wenn er mit dem LKW so weit weg fahren muss und es ist so ein dicker Nebel wie heute mal wieder. Ich werde jetzt auch zur Arbeit gehen, mal sehen wie lange es heute wieder dauert.


    Mona

  • Hallo!


    Und wieder ist eine sehr üble Nacht vorbeigegangen, ich bin froh darüber, so gefroren wie heute Nacht hat es mich schon lange nicht mehr und das trotz Schafwolldecke, meine Füße waren Eisklötze und egal was ich versucht habe, sie blieben kalt, erst als ich ein Heizkissen drauf gelegt habe und ganz dicke Angorasocken angezogen hatte, wurden sie langsam warm. Gefroren hat es mich schon immer sehr schnell, aber so schlimm wie jetzt wars noch nie. Martin hat mich deshalb öfter mal ausgelacht, er war immer schön warm, auch wenn er im Winter nur mit einer Jacke und T-Shirt stundenlang draußen war, ich habe ihn immer daum beneidet, er hat mich dann oft in den Arm genommen oder meine Hände zwischen seine Hände gelegt und mich gewärmt - er fehlt mir so, ich muss schon wieder weinen, wenn ich nur daran denke.


    Gestern nach der Arbeit haben wir noch Birnen geerntet, der Baum hängt übervoll mit Früchten, ich werde heute welche einkochen. Ich hoffe das lenkt mich etwas ab. Aber wenn ich so rausschaue und den Nebel und alles grau in grau sehe, wird mir schon wieder ganz anders!


    Mona

  • Liebe Mona,
    das ist die Kälte, weil dir Martin so fehlt ... Maki hat nach dem Tod ihrer Tochter auch so darunter gelitten ...
    Es wär einfach gut, wenn du eine Kur machen könntest, in der du ein bisschen Ruhe findest und auch eine Therapie machen könntest. Geht das denn gar nicht?
    AL
    Christine

  • Liebe Mona!


    Deine Regale werden wieder gefüllt sein von all den guten Leckereien, die du gefertigt hast und all das Obst verarbeitet hast. :)


    Trinkst du noch den Ingwertee? Schmeckt der od. ist er schwer hinunter zu bringen? Gut, dass du ein Heizkissen hast und die dicken Socken ein wenig geholfen haben. Meine Oma konnte immer ohne Heizdecke nicht schlafen, ihr war auch immer so kalt. Hast du das Gefühl, dass die verordneten Sachen vom Chinesen ein wenig helfen?


    Das Grab hast du ja schon hergerichtet - mit vielen Tränen dabei. :13: Wie wollt ihr das Herz machen lassen, aus Blumen? Ein Herz finde ich immer besonders schön.


    Nun kommt die "graue" Zeit, habt ihr öfters Nebel? Der drückt noch zusätzlich auf das Gemüt, nicht wahr? Und natürlich machst du dir auch Sorgen um deinen Mann, wenn er mit dem LKW unterwegs ist. Aber er ist ja schon sehr erfahren und sicher auch besonnen.



    Hast du schon Mal an eine Kur gedacht, so wie es Christine vorgeschlagen hat? Die liebe Michi war ja dort, obwohl sie sich das vorher gar nicht vorstellen konnte und sie hat so einige positive Erfahrungen mitbringen können. Ich hoffe, sie wird uns noch ein wenig berichten.


    Dein Tipp mit den CD´s ist ein sehr wertvoller, der auch anderen hilft.


    Ich hoffe, du erfährst bald was Positives wegen dem 400 Euro Job.


    Sei ganz herzlich gegrüßt


    Linda

  • Hallo!


    Gestern hatte ich einen furchtbaren Tag, so schlecht gings mir schon lange nicht mehr, habe den ganzen Tag nur geheult, es wurde nur kurz besser als ich in meiner Therapiestunde war, ich war direkt froh darüber, hatte sogar Selbstmordgedanken, das war ein sehr schlechter Tag, heute ist wieder eine Beerdigung im Dorf, wir sind weitläufig verwandt, ich werde nicht hingehen, bin ja eh in der Arbeit, sonst geht es mir wieder so. Ich war ganz unten,jetzt geht es mir wieder etwas besser. Ich gehe jetzt in meine Arbeit und werde heute Abend noch Eure Beiträge beantworten. Danke für dieses Forum!


    Mona

  • Liebe Mona!
    Lass dich einfach nur mal in den arm nehmen :30:
    Geht es dir etwas besser? Heute war es ja wettermäßig ziemlich dunkel,aber ab morgen soll es wieder schön werden.Ich hoffe bei euch auch.
    Liebe Grüße
    Karla :24:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo!


    Chritine, Markus und Linda, Danke für Eure leiben Beiträge, warum hatte ich gestern so ein Gefühl, als ob mich das alles nichts angeht? Macht das der Körper selber oder was ist das, ich habe zwar ununterbrochen Gedanken an und über Martin im Kopf, aber irgendwie das Gefühl das ich innerlich abgeschottet worden bin damit das alles nicht so nahe an mich rankommt, die viele Arbeit gestern hat bestimmt auch dazu beigetragen, obwohl man da eigentlich gut nachdenken kann, wenn man alleine ist, die Arbeit geht ja von selber wie automatisch. Bin dann am Abend zum Friedhof, das mache ich eh jeden Tag, gestern auch noch zum frischen Grab hin, es war aber nicht so schlimm wie sonst, ich musste nicht mal weinen, auch nicht an Martins und Opas Grab. Vielleicht macht das auch die Trance aus, ich versuche sie täglich zu hören, denn manchmal schießen mir so Gedanken durch den Kopf, die ich da gehört habe, z. B. das man Dinge die man nicht ändern kann, hinnehmen soll....


    Gestern musste ich sehr lange arbeiten, da meine Kollegin ja zur Beerdigung gehen musste. sie ist die direkte Nachbarin gewesen. Ich war gestern fast 9 Stunden im Betrieb, wie es Morgen wird, weiß ich noch nicht, da muss sie ihren Mann im Krankenhaus in Augsburg abholen und kann auch nicht kommen.


    Am Sonntag hat meine Schwiegermutter Geburtstag, sie wird 78 Jahre alt und weint auch jeden Tag um Martin und um Opa, es wird schlimm werden, denn Martin und sie waren ja ein Herz und eine Seele, er hat so an seiner geliebten Omi gehangen, sie haben so vieles zusammen gemacht, er wollte sie immer um sich haben. Sie haben sich auch gezofft, aber immer wieder schnell wieder vertragen, denn mit Martin konnte man nicht wirklich gut streiten, er ging dann weg und kam später wieder mit der Frage, ob man sich jetzt beruhigt hätte und normal miteinander reden könne?? Ach war das eine schöne Zeit, jetzt die Blätter, der dicke Nebel und das Trübe machen mich zusätzlich fertig, heute nieselt es und es möchte gar nicht mehr richtig hell werden. Das zieht mich so runter, mein Mann musste auch heute wieder total früh gehen, er stand um 3.30 auf, ich kann dann nur mit Hilfe der Trancen einschlafen, aber da bin ich sehr froh darüber.


    Heute müssen wir nochmal zu den Gräbern gehen, ich mach ja auch das Grab von meinem Papa mit, ich muss noch den Grabstein putzen und möchte oben noch ganz dünn so dunkle Erde auftragen, wir haben ja Messe am Samstag Abend, das ist die Jahrestagmesse von meinem Vater und von der Oma von meinem Mann, da werden aller Toten in unseren beiden Familien gedacht. deshalb schmücke ich die Gräber da auch schon. Ich habe ein Winterherz bestellt, wie es aussehen wird, weiß ich noch nicht, ich hole es am Samstag ab. Heuer an Allerheiligenist schon der 10. Todesatag von meinem Papa, er starb nach 6-wöchiger Leidenszeit qualvoll im Krankenhaus, er hat seine Beine im Russlandkrieg erfroren und eines musste ihm amputiert werden, damals war er erst 18 Jahre alt und sein Bruder 17, beide mussten in den Krieg und sein Bruder ist bis heute vermisst. Eine furchtbare Zeit war das, er hat sein ganzes Leben darunter gelitten und seinen Bruder immer suchen lassen, bis heute wurde er nicht gefunden. ich denke aber in der Ewigkeit haben sie sich schon wieder getroffen und sind zusammen. Er hatte eine schlimme Blutvergiftung und einen Splitter von einer Stalinorgel in der Lunge, der fing dann auch noch plötzlich das Wandern in der Lunge an und hat alles zerschnitten, man konnte ihn nicht herausoperieren, da nur noch ein Lungenflügel gearbeitet hat. Es war so schlimm, er hat gehofft und gekämpft, am Ende war es eine Erlösung für ihn, es hat einfach kein Medikament mehr angeschlagen, egal wie neu es auch war. Das Fieber ging nicht mehr weg und er wurde noch operiert,da er durch zu wenig Flüssigkeit ein Loch im Darm bekommen hatte, die Tabletten die er bekam haben das angerichtet, die Schwestern hatten keine Zeit ihm dauernd etwas zu geben, das haben dann wir versucht, haben geschaut, das immer jemand von uns im Kh ist und er nicht alleine ist, aber er hat sich geweigert, da wurde er angeschlossen und jeden Tag noch mehr, als er starb waren an seinem Körper 16 Schläuche befestigt. Ich durfe damals zuerst nicht zu ihm, da ich eine Angina hatte, erst danach, da war ich dann aber stundenlang an seinem Bett gesessen und habe seine Hand gehalten, mit ihm geredet und als es zu Ende ging, waren die Werte so schlecht, ich habe zu ihm gesagt, das ich bei ihm bleiben werde bis er gehen möchte, egal wie lange es dauern sollte. Nach ein paar Stunden wurden seine Werte auf einmal immer besser und besser, da kam der Arzt und schickte mich heim, er sagte, heute stirbt der Vater nicht mehr, kaum war ich daheim, kam der Anruf, es ist vorbei, meine Schwester und ich sind dann sofort wieder ins KH, wir wollten ihn selber waschen und anziehen, ich hatte es ihm ja versprochen, das haben wir auch getan und einen Rosenkranz gebetet, erst am Morgen so gegen 5°° zur Stallzeit musste ich wieder heim, da ich ja die Kühe melken musste, Martin war damals gerade 12 Jahre alt, niemals, ja niemals im Leben hätte ich gedacht, das er 9 Jahre später auch geht!


    Jetzt versuche ich einen Kuchen zu backen, Schwiema wünscht sich eine Sachertorte, die mochen Opa und Martin sooo gerne, deshalb ist es jetzt wieder so schwer sie zu backen, auch eine Schwarzwälder-Kirschtorte wünscht sie sich zum Geburtstag am Sonntag. Ich habe gesagt sie soll ihre Freundinnen einladen, damit sie nicht alleine ist, am Montag muss ich ja auch wieder den ganzen Tag arbeiten, danach soll de Rest der Woche angeblich frei sein. Da kommen dann ihre Freundinnen.



    Linda, der Ingwertee wärmt schön von innen, aber gegen die Kälte kann er nicht wirklich etwas ausrichten, für den Moment ja, aber es wird sehr schnell wieder kalt und mit ordentlich Honig kann man ihn schon trinken. Ich habe festgestellt, das wenn ich eiskalte Füße habe, es sehr gut ist, auf dem Trimmrad zu fahren, eine höhere Stufe, dann wird mir nach einiger Zeit schön warm, dann noch dicke Socken und so ab ins Bett, die Trance laufen lassen und dann schlafe ich schnell ein für ein paar Stunden.


    Karla, das Wetter ist heute nicht schön, es hat Hochnebel und nieselt, es ist so dunkel das man überall Licht haben muss um überhaupt etwas zu sehen, am Liebsten würde ich mich in mein Bett verkriechen und die Decke über den Kopf ziehen. Aber das geht ja nicht, ich muss ja was tun. In einer Stunde kann ich ja schon meinen mittleren Sohn von der Schule abholen, er ist immer so lieb und nimmt mich in den Arm und drückt mich fest und versucht mich zu trösten, auch bei Oma macht er das, ich finde das so schön, Martin hat das auch gerne gemacht. Nur der Jüngste schottet sich immer noch ab, er hat Probleme mit sich selber, ich hätte nicht gedacht, das die Puppertät ihm so zu schaffen macht, das war ja schon so als Martin noch hier war. Jetzt ist es halt noch extremer geworden.


    Ich versuche jetzt eine Sachertorte zu backen, drückt mir die Daumen das es klappt!


    Mona

  • Hi Mona,


    die Dunkelheit im Herbst ist wirklich schwierig - man steht auf, wenn es noch dunkel ist und kommt heim und es ist schon wieder dunkel... Und jetzt kommt noch die Zeitumstellung am Wochenende... Na, ja - aber die Tage werden ja dann auch wieder kürzer. Und irgendwie sind wir im Herbst auch ein bisschen auf uns zurückgeworfen und dürfen auch mal in aller Ruhe traurig sein und uns verkriechen!


    Drücke Dir die Daumen für die Sachertorte - ich glaube, dass sie sehr gut werden wird!


    LG Markus

  • Liebe Mona,


    Du bist ja extrem eingespannt mit Arbeit bis weit über die Normalität! Jetzt hast Du so viel um die Ohren und tust Dir das alles auch noch an mit Kuchenbacken usw., ich weiss nicht, ob ich das alles schaffen würde. Hast Du denn niemanden, der Dir da helfen kann?


    Ich meine, es ist ja gut, wenn man auch daheim genug Arbeit hat und abgelenkt ist, aber hast Du für Dich denn auch ein bißchen Zeit? Das wäre nämlich auch wichtig. Auch wenn diese "Ichzeit" viel mit Tränen und traurigen Gedanken einhergehen, ich möchte sie nicht missen.


    Ich schick Dir ein "dickes" Kraftpaket.....


    Alles Liebe, Evi

    *


    Es gibt Momente im Leben, da hört die Welt auf, sich zu drehen.
    Und wenn sie sich wieder dreht, ist nichts mehr so, wie es war.


    "Tempora praeterire Sed tenera Memoria restat"


    *

  • Liebe Mona!
    wie Christine es schon erwähnte (Danke) habe auch ich diese frosstataken gehabt
    ich tat alles und es half nur für kurze zeit
    lange und nicht wetter oder jahreszeit bedinngt waren es
    sonder tief drinn in unserem herzen
    fehlt ein wichtiges teil
    ein wichtiger mensch das unserm leben
    sinn gab
    ist einfach nicht mehr da!!!
    nicht nur unser verstand nimmt solche zeichen wahr
    sonder auch unser körper
    das vermissen
    hat er mir so zum ausdruck gebracht
    ich hatte einige monate jetzt keine attacken mehr
    aber sie sind seit einer woche wieder da
    da so wie du sagst
    die jahreszeit wieder da ist
    es war schlecht wetter, nebel regnerisch als mein kind meine tochter nicht gesehn wurde
    und ihre kerze ausgelöscht wurde
    es ist unser körper das auf das vermissen
    auch gehört weden will


    wünsche dir viel kraft und eine liebe geb.feier
    sicher werden viele tränen fliesen aber
    man sagt tränen sind balsam für die seele


    las dich sachte drücken und in liebe maki

  • Hallo!


    Markus, Evi und Maki, Danke für euren lieben Worte, es tut gut zu wissen, das ich immer hierherkommen kann! Danke dafür!


    Heute nun hat meine Schwiema ihren Geburtstag, ich hab noch zur Sachertorte eine Schwarzwälder Kirschtorte gebacken, meine erste in diesem Jahr, das ist sonst Standard gewesen. Wir haben heute alle schon so weinen müssen, einfach weil wir wieder dieses riesengroße Loch so deutlich gespürt haben, er fehlt und die Lücke ist so groß! Manchmal denke ich, ich werde verschlungen und komme da nicht mehr raus. Ich weiß nicht, wie der Tag heute noch werden wird, im Moment bin ich total traurig, sitze hier und weine mal wieder. Feiern mag meine Schwiegermutter auch nicht wirklich, es kann sein, das jemand kommt, aber eingeladen haben wir niemanden, Morgen feiert sie mit ihren Freundinnen, ich muss aber arbeiten und kann ihr dieses Mal nicht mal helfen. Aber danach habe ich die ganze Woche frei.


    Gestern war jetzt der Gottesdienst für Martin und ich war total überrascht, das auch meine älteste Schwester mit ihrem Mann, das ist die, wo die Tochter mit 16 Jahren verstorben ist, bei diesem dicken Nebel die 80km lange Fahrt auf sich genommen hat und zur Kirche gekommen ist. Es war ja auch für meinen Vater dessen Sterbetag sich am 1. 11. zum 10, Male jährt und für meinen Schwiegervater! Auch eine andere Schwester die sich schon seit März nicht mehr gemeldet hatte, war da, ich gebe zu, es hat gutgetan, meine Brüder waren auch da, sind danach aber gleich wieder gegangen, mein Onkel mit seiner LG war auch da, obwohl er auch nicht gesund ist, nimmt er das immer wieder auf sich. Seine Frau ist auch mit nur 50 Jahren an Krebs gestorben, das war 1999, in dem Jahr starb zuerst die Tante mit 50 an Krebs im Februar, dann mein anderer Onkel mit 63 Jahren an seinem kranken Herz im Juni und im August dann meine Nichte mit eben 16 an einem Asthmaanfall, das war ein sehr schlimmes Jahr für uns alle damals.


    Jetzt wurde auch die Zeit umgestellt, da wird es heute Abend eine Stunde früher dunkel, ich hasse diese Zeit und kann damit nicht viel anfangen, es belastet mein Gemüt und macht mich fertig, der dicke Nebel und die Kälte und die Dunkelheit die immer länger dauert, einfach nur furchtbar!


    Eine gute Nachricht habe ich auch, ich habe jetzt einen festen Platz in der Yogagruppe bekommen und bin gespannt, ob das gut für mich ist und ob es mir auch hilft? Macht jemand von Euch Yoga? Ich habe keine Ahnung, auf was ich mich da einlasse, aber da der Psychiater und die Psychologin es gesagt haben, wird es schon was sein.


    Jetzt ist mir wieder etwas wohler und ich habe mich wieder etwas beruhigt, Danke! Vielleicht gehen wir heute wieder in den Wald, mal sehen, denn in eine Ausstellung mag ich heute nicht wirklich gehen, das hatten wir ja am letzten Sonntag zur Genüge gehabt. Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag.


    Mona

  • Liebe Mona!
    ich durfte einige stunden im Yoga übungen geniessen
    es ist wirklich tolll
    entspannung puuuuuuur
    und diese dehnungen
    mein tipp an dich mach es nicht wie ich gleich beim ersten tag ehrgeizig zu sein
    weil danach alles sooooo weh tat (überdehnung ;) )


    viele liebe grüße maki

  • Hallo!


    Maki, Danke für Deine Tipps, das ist gut zu wissen, ich kenne es ja auch noch nicht und bin sehr froh, wenn ich gute Tipps bekomme! Denn ich bin auch so ein Typ wo denkt, das muss gehen auch wenn man es später schmerzhaft büßen muss!



    Allerheiligen und Allerseelen sind nun auch vorbei, mit dickstem Nebel und Kälte, so kalt wie ich mich innerlich fühle, so kalt ist es auch außen herum. Ich hab mich so verlassen gefühlt am Grab und konnte nicht mehr aufhören mit weinen, es war wieder ganz ganz schlimm.


    Neben dem Grab sind Bäume, große und alte Bäume, das ganze Grab war voll mit Blättern, ich musste zuerst einmal wieder heim und den Laubrechen holen, so dick lag es da, alles war zugedeckt, das wollte ich so nicht lassen, man hat nicht mal mehr gesehen, was angepflanzt worden ist. Im letzten Jahr hat Martin mir dabei geholfen, es wegzumachen, dieses Mal kann er es ja nicht mehr und mein Mann konnte gar nicht zum Friedhof gehen, ihm waren es zuviele Leute, er möchte dort in Ruhe mit Martin sein und redet dann laut mit ihm. Meist kommt er dann verweint nach Hause.


    Heute an Allerseelen musste er arbeiten, aber die Jungs und Schwiema sind mit zur Kirche gegangen, die Jungs haben ministriert und es waren trotzdem das es ein normaler Arbeitstag ist, viele Leute in der Kirche, ich musste mich schon zusammennehmen bei dem ersten Lied das gesungen wurde, "wir sind nur Gast auf Erden" das ich nicht schon wieder losweine. An Allerheiligen werden ja immer die Namen der Menschen verlesen, die seit dem letzten Allerheiligen verstorben sind und für jeden ein Licht angezunden, an der Osterkerze, es waren kleine dicke Osterkerzen in einem Becher und dieses Mal war neu, das die entsprechende Kerze mit zum Friedhof getragen wurde, von den Ministranten und auf das jeweilige Grab gestellt wurden, das war sehr feierlich, hat aber auch wieder zu Tränen gerührt, nicht nur mich, sondern auch viele, die keinen Verlust zu beklagen haben. Sonst sind sie immer in der Kirche auf dem Altar geblieben und wurde nach dem Ende des Gottesdienstes wieder ausgemacht, ich fand diese neue Idee total schön von unserem Pfarrer. Bei uns standen dann gleich zwei Kerzen.


    Martins bester Freund hat mit seiner Freundin ein schönes Gesteck aufs Grab gestellt, eine große Kerze angezündet und so ein kleines aufgeschlagenes Buch davorgelegt, auf dem steht, " wir vermissen Dich so sehr" Dein Tobi und Michi, ich musste sehr weinen vor Rührung, als ich es gesehen habe, die Beiden haben auch sehr geweint am Grab. Sie wollten das er Trauzeuge macht. Tobi hat schon öfter gesagt, das er niemals mehr so einen Freund wie Martin finden wird, denn sie haben sich ohne Worte verstanden, ein Blick hat genügt und jeder wußte was der andere meinte, sie haben sich auch schon von Kind auf super verstanden. Martin ging nicht gerne weg, aber zu den Beiden ist er oft gegangen, ganf freiwillig und ganz ohne Zwang, einfach weil sie sich so gut verstanden haben, sie haben sich sogar denselben Rasenmähertraktor gekauft am selben Tag, zur selben Zeit und ohne Absprache. Sie waren schon ein tolles Team.


    Meine Schmerzen wollen auch nicht weggehen, ich war ja wieder beim chinesischen Arzt und der sagt, ich speichere Kälte, wegen der Trauer, das würde erst wieder besser, wenn ich mit der Trauer weiter bin, das kann man nicht erzwingen. Ich habe aber ein Krankengymnastikrezept bekommen, muss aber noch bis zum 14 November warten, dafür komme ich aber dann zu meinem Lieblingsphysiotherapeuten, auch seine einzige Schwester ist im Alter von 13 Jahren gestorben. Da war er auch noch ein Kind und er versteht es auch, wenn ich weinen muss. Jetzt werde ich es mal mit Schlafen versuchen, nachdem es heute Nacht nur 3 Stunden waren, aber das ist immer noch besser als nichts!


    Mona

  • Liebe Mona,


    ja probiers mit Yoga. das ist sehr gut, habe ich früher auch einmal gemacht, wo ich ziemlichen Stress bei der Arbeit hatte. Kann ich nur empfehlen. Danach fühlt man sich so leicht und entspannt. Tut Dir sicher gut. Wann gehts denn damit los?


    Liebe Grüße


    Evi

    *


    Es gibt Momente im Leben, da hört die Welt auf, sich zu drehen.
    Und wenn sie sich wieder dreht, ist nichts mehr so, wie es war.


    "Tempora praeterire Sed tenera Memoria restat"


    *

  • Hallo!


    Mit dem Schlafen habe ich auch wieder Probleme, vor einem Jahr hatte ich ja den Alptraum von Martins Beerdigung, den niemand ernst genommen hat, ich wurde damals ja zum Psychiater geschickt. Aber ihm geholfen haben sie nicht, obwohl ich so darum gebettelt habe. Das nagt immer noch an mir und dann bin ich schlagartig hellwach und es quält mich sehr. An Schlaf ist da nicht mehr zu denken, auch die Trance hilft nicht wirklich, denn wenn sie zu Ende ist bin ich wieder hellwach. Dann höre ich noch die Trauertrance und die Schmerzen weg Trance, danach kann ich dann aufstehen. Irgendwie bin ich aber ruhiger geworden, ich denke schon das es an den Trancen liegt, vielleicht auch an den neuen Tablette, ist ja auch egal, helfe was da helfen mag.


    Gestern hatte ich Pech und jetzt einen kaputten Zehennagel, mir ist der volle Wäscheständer zusammengeklappt und direkt auf meinen großen rechten Zeh geknallt, ich hab echt Sterne gesehen, der Nagel ist mehrfach gesprungen und hat auch geblutet, das dauert jetzt wieder endlos bis das wieder herausgewachsen ist, Probleme habe ich auch mit geschlossenen Schuhen, das tut schön weh, aber es gibt Schlimmeres wie wir hier alle wissen.


    Gestern war eine sehr liebe Freundin da, wir haben sehr lange geredet und auch zusammen geweint, es waren fast 3 Stunden, die Zeit ist wie im Flug vergangen und es hat uns Beiden sehr gut getan, ihr habt Recht, es kommen andere Leute, man lernt immer wieder neue Menschen besser kennen und schätzen, die man vorher nie so eingeschätzt hat, die sind uns jetzt lieb und teuer geworden, so das man auf die von denen nan so bitter enttäuscht worden ist, nicht mehr braucht. Sie hat Martin auch sehr gerne gehabt und vermisst ihn auch sehr. Sie war seine Friseurin und er hat immer so lange gewartet, bis sie einen Termin für ihn hatte, er hat mal gesagt, an meine Haare darf nur noch die Claudia, sie hat auch einen Sohn in seinem Alter und war immer sehr einfühlsam und nett mit ihm, er hat sie einfach gleich in sein Herz geschlossen.


    Am Allerseelentag habe ich im Friedhof eine Frau getroffen, da ist im Sommer die Tochter mit 32 Jahren an Krebs gestorben, nachdem sie über 15 Jahre wahnsinnig viel mitgemacht hat, sie hat früher mal im Dorf hier gewohnt und wir haben trotz Kälte fast zwei Stunden geredet und auch geweint, wir haben festgestellt, das wir denselben Schmerz fühlen, das Vermissen und das Heimweh hat sie auch so arg wie ich, bei ihr ist auch zuerst ihre Tochter gestorben und kurz danach ihre Mutter, genau wie bei uns, Martin und Opa. Sie meint auch das Menschen viel ertragen können und aushalten können, sonst gäbe es uns nicht mehr. Ich merke auch, das Reden mir guttut und mich beruhigt, genauso wie das Schreiben hier, das ja eigentlich auch Reden ist.


    Im Moment ist es im Friedhof schlimm, ich habe jeden Tag einen sehr großen Blätterhaufen zu entsorgen, sonst würden ja meine Blumen ersticken, das möchte ich nicht ,also gehe ich jeden Tag mit dem Laubrechen bewaffnet und mache die Blätter rundherum weg, auch andere Leute machen das, manche aber gar nicht, da sieht man nichts mehr von den Pflanzen auf den Gräbern, die Bäume dort sind lauter Laubbäume, wie Eichen, Buchen, Ahorn etc. und sehr dicht gepflanzt, dann noch eine sehr hohe Hecke rundherum, die einer meiner Brüder einmal im Jahr schneiden muss, er ist landschaftsgärtner und Mitglied im Gartenbauverein, so oft haben sie aber auch nicht Zeit die Blätter wegzumachen, es gehört ja auch dazu, das im Herbst Blätter da sind, aber diese Massen sind einfach zu viel.


    Heute lässt sich wenigstens mal wieder die Sonne sehen, ich hab sie schon vermisst, da es hier ein dickes Nebeltal ist, es ist einfach besser wenn man Sonne hat, auch wenn der Nebel nicht ganz weggehen mag.


    Mona