Tod des Vaters einfacher,nur weil man erwachsen ist????NEIN!!!!

  • Am 02.08.2010 ist mein Papa verstorben...er hatte einen so genannten Sekundentod/plötzlicher Herztod.Er war erst 54 und kerngesund....es hat keine Hinweise gegeben,dass es ihm irgendwie schlecht ging...meine Mutter hat ihn einfach Tod im Bett vorgefunden!
    Ich hab noch 2 17jährige Schwestern,denen das natürlich auch alles sehr schwer fällt.......
    Was ich so schlimm finde ist,dass alle von mir erwarten,dass ich mit Papas Tod besser zurecht komme bzw.ich nicht so sehr darunter leide,nur weil ich 28 bin,verheiratet und 2 Kinder habe....schließlich hab ich ja meine Familie um die ich mich kümmern muss!!!!
    Aber so einfach wie sich alle das vorstellen ist das gar nicht.....ich finde,auch ich habe ein recht dazu um meinen Papa zu trauern......Alter und eigene Familie hin oder her.....nur weil ich um meinen Papa trauer heißt das ja nicht das ich mich nicht um meine Familie kümmere!!!!!
    So langsam laufe ich wirklich auf dem Zahnfleisch,weil ich mich immer zusammenreißen muss.......
    Ein gutes Beispiel ist die Taufe unserer Tochter letzten Monat...mein Papa sollte einer der Taufpaten sein.....natürlich ging es mir an dem tag richtig mies und wir haben auch kein großes tamtam gemacht.Während der Taufe hab ich geweint und meine Familie meinte nur ich solle mich zusammenreißen,meine Schwestern würden ja auch nicht knatschen.Ich war einfach nur froh als alles vorbei war....
    Ich frage mich,ob dieser Schmerz irgendwann mal aufhört....
    Ich danke euch schonmal im vorraus fürs zuhören!!!!! :2:

  • Liebe Mone !


    Sei willkommen hier im Forum und mein herzliches Beileid zum Verlust Deines Vaters.


    Deine Zeilen machen mich betroffen,ich finde ersten s hat es nichts aber auch gar nichts mit dem Alter zu tun,wie und wielange man trauert,und gerade Deine Doppelbelastung in dieser Situation sollte man besonders berücksichtigen.


    Jeder trauert auf seine Art,Deine Schwestern sind noch sehr jung,als mein Vater starb war ich achtzehn,ich habe den Tod damals auch mit anderen Augen gesehen.


    Es tut mir besonders leid,die Taufe Deiner Tochter ohne Deinen Vater als Taufpaten erleben zu müssen,das sind doch Deine Tränen die natürlichste Reaktion der Welt.
    Ich kann es gut nachvollziehen,diesen unsäglichen Schmerz zu denken " Eigentlich sollte Papa jetzt die Kleine zur Taufe tragen und jetzt fehlt er.
    Du bist nicht der Therapeut Deiner Familie,Du bist Mutter und Ehefrau und musst funtionieren wie ein Urwerk,das geht nicht.
    Ich habe meinen Sohn tot im Bett aufgefunden und kann das Trauma Deiner Mutter gut nachvollziehen,bitte sie mit einem geschulten Therapeuten diesen furchtbaren Schock zu besprechen.


    Bitte lass Dich nicht überfordern,schau auf Dich und lass Deine Trauer für Dich zu,lass es nicht zu,das man von Dir Stärke erwartet,die übermenschlich wäre. :24: Alles Liebe Chrisu

  • Hallo Chrisu!


    Vielen lieben dank für die netten Worte!So langsam hab ich echt angefangen an mir zu zweifeln.
    So langsam bin ich nämlich auch am Ende meiner Kräfte...ok,ich hab mit Depressionen zu tun,aber schon vor dem Tod meines Papas,ich hab alles gemacht nach dem meine Großeltern mich morgens angerufen haben um mir die Nachricht zu übermitteln....ich konnte zwar keinen Fuss in die Kirche setzen,aber als meine Mutter und meine Schwestern rauskamen,bin ich nicht eine Sekunde von der Seite meiner Mutter gewichen.
    Der beste freund meines Vaters und ich haben sie gestützt vor dem Grab (ich hatte keinerlei gefühlsregung zu dem Zeitpunkt,ich war einfach nur leer).
    5 Monate später fällt meine Omi in meinem Beisein die Treppe runter und bricht sich den 2.Halswirbel an.....aber als ich sie unten an der Treppe liegen sah hab ich erstmal nur gedacht,das wars jetzt,nächste Beerdigung,weil sie sich nicht bewegt hat und auch wirklich Kopfüber gefallen ist....auch da hab ich mich um Notarzt,Klamotten fürs Krankenhaus,und nach der Entlassung auch um die Pflege zuhause selber gekümmert....
    1Monat später hatte meine Mutter dann Verdacht auf Schilddrüsenkrebs.....und ich war wieder zur stelle.Ich bin jeden Tag die 50 km hin und zurück gefahren weil sie selber nicht fahren konnte!!!Ok,der Verdacht ist jetzt ausgeräumt,aber es war einfach eine super anstrengende Zeit....
    Diese Tage dazwischen,wie Weihnachten,Sylvester,Papas Geburtstag setzen mir natürlich auch zu oder mein Geburtstag im November!Mein Papa hat mich immer angerufen morgens um 6 Uhr und aufeinmal fehlt das.... :33:


    Oh mann,ich seh gerade was ich hier für nen Roman geschrieben habe,entschuldige bitte,aber es tut einfach gut sich mal alles von der Seele schreiben zu können!!!


    LG Monique :2:

  • Hallo Mone!


    Mein herzlichest Beileid zum Verlust deines Papas. Es ist schlimm, was du alles miterleben musstest. So, wie Chrisu es beschrieben hat, es hat überhaupt nichts mit dem Alter zu tun, wielange man trauert. Es muss hart für dich gewesen sein, als dein Papa bei der Taufe nicht dabei war, es ist verständlich das da die Tränen geflossen sind. Lass dir von niemanden vorschreiben, wie du zu trauern hast. Du hast ein recht auf deine Trauer.


    Mein Papa starb unerwartet heute vor 4 Jahren und auch ich konnte meine Trauer nicht so zulassen. In der Familie wurde gar nicht darüber geredet.


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft!


    Lg Melinda

  • Vielen Dank für deine Worte Melinda!
    So richtig sprechen über meinen Papa das mache ich eigentlich nur mit meinen Schwestern und meinem Großen...aber auch nur wenn die drei bzw einer der dreien auf mich zu kommt und reden möchte.Luca ist ja erst 6 und ich möchte ihn nicht als Trostperson benutzen genausowenig wie meine Schwestern....
    Aber manchmal kommt der kleine zu mir und fängt von sich aus an zu erzählen:"weißt du noch was Opa Bumm immer gesagt hat wenn...?Opa Bumm hat jetzt bestimmt die Sonne geschickt!Was hast du alles mit Opa Bumm gemacht als du klein warst?Können wir nochmal die Bilder von Opa Bumm anschauen?......usw."
    Das sind dann so momente die auch schwer sind und wo ich manchmal einfach losflenne,obwohl ich das gar nicht möchte.....
    Was ich auch schlimm finde ist,wenn Luca mit der Kleinen (2Jahre) vor dem Bild von meinem Papa steht und ihr erzählt wer das ist und was er mit ihm alles gemacht hat usw.
    Als ich einmal gefragt habe warum er das macht,hat er geantwortet:"Mama,die Hannah-Lena kann sich an Opa bumm ja gar nicht mehr erinnern und damit die den kennenlernt und weiß wie lieb der war muss ich der das alles erzählen!"
    Ich habe rotz und Wasser geheult nach dieser Antwort....aber da sieht man mal wie stark so kleine Wesen sein können und um was Kinder sich Gedanken machen!!!!


    LG Monique


    PS:Sorry,dass ich hier so halbe Romane schreibe,aber wie gesagt,es tut einfach mal gut!!!!

  • Hallo Mone!


    Du kannst hier schreiben, so viel wie du möchtest. Wir hier hören dir gerne zu. Ich finde es schön, dass dein Sohn von sich aus kommt und mit dir reden möchte. Es ist faszinierend, wie er mit seiner Schwester darüber redet. Stimmt, man sieht, wie stark kleine Wesen sind und um was Kinder sich Gedanken machen.


    Lg Melinda

  • Hallo Melinda,


    ich denke dass ist auch so ein bisschen seine art damit umzugehen.vielleicht sollte ich erwähnen das der opa meines mannes 2008 verstorben ist.da hat luca das sehr intensiv mitbekommen,weil wir alle da waren um uns zu verabschieden.Ich wollte eigentlich nicht das der kleine seinen uropa tod daliegen sieht,aber er war meinem Mann entwischt und stand plötzlich neben mir und hat dem uropa über das gesicht gestreichelt.
    Danach ist er noch ganz oft alleine zu ihm ins zimmer gegangen und hat sich einfach nur daneben gesetzt und ihn immer wieder berührt....
    und auch wenn sich das vielleicht erstmal schlimm anhört,dass der kleine da war,aber ich hab den eindruck,dass er dadurch den tod besser verkraftet hat.
    bei meinem papa haben wir das nämlich nicht gemacht.meine mutter war so fertig...sie wollte nicht dass wir kommen und ich hätte es zu dem zeitpunkt nicht gekonnt,wobei ich mir jetzt vorwürfe deswegen mache,weil ich denke mir und auch dem kleinen hätte das gut getan uns zu verabschieden!
    Denn seit dem Tod von meinem papa ist er seinem Papa,also meinem Mann,gegenüber richtig bockig und aufmüpfig!!!!


    LG Mone


    PS Habe ich richtig gesehen,das heute der 4 Jahrestag für dein Papa ist???

  • Ja, Mone, heute ist der 4. Jahrestag von meinem Papa.


    Als der Opa deines Mannes gestorben ist, da war dein Sohn 3 Jahre oder? Wie war das für euch, als er bei seinen Uropa war und wie war das für Luca?


    Das mit meinen Papa war ja unerwartet und als ich ihn dann nochmal gesehen hab, gingen die Bilder lang nicht aus meinem Kopf.


    Lg Melinda

  • Erst waren wir etwas besorgt,ob Luca das so verkraften kann,wenn er seinen Uropa da liegen sieht,aber als wir gemerkt haben,dass er überhaupt keine berührungsängste hatte oder ihm das auch keine angst bereitet hat,haben wir ihn gewähren lassen.Ich denke für Luca war das ok,sonst wäre er glaube ich nicht immer wieder zu ihm ins Zimmer gegangen.
    Ich muss wohl dazusagen,dass wir Luca Leben und Tod vorher erklärt haben,halt auf kindliche art und weise mit ner blume.das die halt gepflanzt wird und dass die wächst und irgendwann anfängt richtig schön zu blühen und dass eben diese blume ja auch irgendwann anfängt zu welken und das die irgendwann so alt und verwelkt ist,dass sie stirbt.
    das war jetzt quasi so die Kurzfassung!Aber halt so der Lebenszyklus versinnbildlicht.


    Mein Papa ist genau wie deiner ganz unerwartet verstorben.Ich weiß noch ganz genau,wir haben am 01.08.2010 noch mittags telefoniert,weil meine Schwestern in ferienfreizeit gefahren sind.Papa ist dann abends ins bett und am 02.08.2010 morgens um halb sechs rief mein Opa mich an und sagte mir das.
    Irgendwie war es ganz komisch,opa rief an,sagte"Dein Papa ist gestorben,Mama hat den gerade gefunden,wir fahren jetzt dahin"Ich sagte "ok,bringt Luca rüber,ich geb euch für Mama was zu beruhigung mit"
    Dann hab ich meine Mutter angerufen,die vollkommen aufgelöst immer nur stammelte das Papa tod ist.Anschließend bin ich zu meinem Mann ins schlafzimmer,hab ihn geweckt und ihm das gesagt.....und ich war irgendwie....keine Ahnung...absolut ruhig!
    Ich hab alles gemacht,die verwandtschaft angerufen,wir sind zu papas schwester gefahren weil wir sie nicht erreicht haben (Nachtdienst-Telefon ausgezogen :4: )und als wir von ihr zurück kamen,habe ich meinem Mann gesagt,er soll bitte am nächsten Rastplatz anhalten.Wir hatten mittlerweile Nachmittag.Da bin ich dann raus aus dem Auto,bin aufs Feld gelaufen und hab geschrien...in dem Moment ist irgendwie ein knoten geplazt...ich hab nur geschrien und geheult.anschließend ging es mir besser,wir sind nach hause und seit dem wein ich zwar wenn irgendwas besonderes ist,aber ansonsten gar nicht!Es fühlt sich an,als hätte ich das alles so tief vergraben und verkorkt,dass da einfah nichts mehr rauskommen kann.


    Auch wenn es "schon" der 4.Jahrestag von deinem Papa ist,möchte ich dir doch mein Beileid ausdrücken!Bei meinem ist es jetzt der 1.Jahrestag,aber momentan kann ich mir nicht vorstellen,dass es wirklich leichter wird!Von daher fühle ich aus tiefsten Herzen mit dir!


    LG Mone

  • Liebe Mone,
    mein tiefes Beileid zu dem Tod deines Papas.
    Meine Mutter ist erst vor 2 Monaten gestorben und auch ich habe schon die Erfahrung gemacht, daß einem das Trauern nicht immer leicht gemacht wird.


    Im Job und für den Alltag hat man sehr schnell wieder zu funktionieren. Ohne Wenn und Aber, das Leben geht ja schließlich weiter...
    Dann ist es auch schwierig, sich in der Familie Halt zu geben, weil jeder anders trauert. Jeder geht mit dem Tod anders um. Ich habe auch erst kürzlich in der Familie den Ratschlag bekommen, nicht so oft zum Grab meiner Mutter zu gehen, weil das nicht gesund ist. Alle 14 Tage genügt. Außerdem beschäftige ich mich angeblich zur Zeit viel zu viel mit dem Tod, das ist auch schlecht. Schließlich ist das Leben nicht der Tod. Ich sage dazu nicht viel, weil ich weiß, daß jeder da anders denkt und ich mich nicht auf Diskussionen einlassen will. Mir tut diese permanente Verdrängung nur sehr leid und weh, weil ich weiß, daß es für alle leichter wäre, wenn es anders wäre.


    Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht. Aber du darfst dich da nicht bevormunden lassen. Es ist deine Trauer und deine Art mit diesem Verlust umzugehen. Und wenn du in bestimmten Situationen weinen mußt, dann weine. Die Trauer zeigt deine Liebe und deine innere Verbindung zu deinem Vater. Und wenn du in 20 Jahren noch Situationen der extremen Trauer hast, dann laß sie zu - wer weiß vielleicht ist ja auch dein Papa gerade in solchen Situationen ganz nah bei dir.
    Ich bin auch dabei, meinen Weg der Trauer zu finden und der wird noch lange werden.
    Ich habe für mich herausgefunden, daß gerade in den Momenten, wenn ich sehr traurig bin, ich die stärkste Verbindung zu meiner Mama habe. Der Weg zu ihrem Grab ist ein bewußter Weg voller (gedanklicher) Erinnerungen, die Zeiten an ihrem Grab sind immer sehr schöne, berührende Momente der Nähe, des Friedens, der Ruhe. Auch wenn im Alltag nicht viel Zeit zum Trauern ist, dort schenke ich mir die Zeit und lasse alles kommen, was kommen will und soll.


    Mein Freund und ich wollen nächstes Jahr heiraten. Ich weiß jetzt schon, daß ich meine Mama in einer kleinen Rede begrüßen werde. Und es ist mir egal, ob sich einige denken werden, daß ich einen Vogel habe.


    Eine kleine Geschichte zu Kind und Trauer. Meine Nichte ist 2 1/2 Jahre alt. Vor 2 Wochen war ich auf Besuch und sie hat zu mir gesagt: Komm, Tante Uschi laufen wir zum Himmel! (sie hat eine kleine Anhöhe im Garten gemeint) Ich habe mich ein bißchen gewundert, bin mit ihr dorthin gelaufen und hab sie dann gefragt, warum sie Himmel dazu sagt. Ihre Antwort: Na, da ist die Omama!


    Ich wünsche dir viel Kraft und ein bißchen mehr Zeit im Alltag, um deiner Trauer Platz zu geben.
    Es ist sehr schwer und ich kämpfe auch sehr viel damit. Mir hat eine bekannte Psychologin gesagt, daß Trauer die schwierigste aller Emotionen ist. Und Trauerarbeit die härteste Arbeit ist.
    Wie wahr.


    Alles Liebe, Uschi

    Jeden Tag denk ich, ich kann nicht mehr,
    Jeden Tag bitt ich, komm wieder her.


    Jeden Tag frag ich, bist du da?
    Jeden Tag spür ich, es ist wirklich wahr.


    Jeden Tag will ich dich wieder zurück,
    Jeden Tag geh ich, ein kleines Stück.


    Jeden Tag seh ich das Lächeln von dir,
    Jeden Tag hol ich eine Erinnerung zu mir.

  • Liebe Ursula


    Auch dir lieben Dank für die netten Worte...
    Es stimmt,Trauerarbeit ist wirklich schwerstarbeit....psychisch,aber auch physisch (zumindest bei mir wenn ich daran denke wie oft ich seit nem Jahr einfach nur rausgehe und laufe,laufe und laufe)!
    Wie gesagt,ich denke Kinder haben ihre ganz eigene Art mit Trauer umzugehen und manchmal denke ich man könnte sich von den Mäusen noch ne Scheibe abschneiden und sich ein Beispiel daran nehmen!Aber ich glaube das hat einfach auch viel mit unserer Gesellschaft zu tun.Als Erwachsener hat man sich zusammenzureißen und das Leben bzw.den Lebenszyklus realistisch zu sehen und nicht mit so viel phantasie wie Kinder....die Frage ist nur,was da eigentlich gesünder ist!?
    Ich meine mal ernsthaft wie viele Trauernde würden der Familie,dem persönlichem Umfeld allgemein erzählen,dass sie sich in bestimmten Situationen vorstellen was der Verstorbene jetzt getan oder gesagt hätte?


    Als Beispiel:


    Ich bin ja nicht mit in die Kirche gegangen bei der Beerdigung.....ich konnte es einfach nicht....es war aber auch nicht nötig,denn die Kirche war voll bis zum bersten.Die Türen mussten aufgelassen werden weil so viele Leute noch draußen standen,weil einfach kein platz mehr war...und alle aber auch wirklich alle die draußen standen haben mitgebetet und mitgesungen!
    Das war schon wahnsinn!Und als ich mit meiner Freundin und meinem Mann draußen auf der Bank saß,kam mir auf einmal in den Sinn wie wenig mein Papa Beerdigungen gemocht hat und dass er immer gesagt hat das er möchte wenn er stirbt,das wir feiern und nicht trauern!
    Und wenn ne Feier war,die so gar nicht in Schwung kam,hat er immer einen ganz bestimmten Satz gesagt:
    "Ja sind wir hier denn auf ner Beerdigung?Macht mal ordentlich Stimmung"


    Komischerweise kam mir dieser Satz genau in dem Moment in den Kopf als ich die Leute vor der Kirche sah,die alle getrauert haben und ich musste einfach grinsen!


    Ich hab meinen beiden "Aufpassern" dann davon erzählt...uns liefen die Tränen so runter,aber wir mussten grinsen!!!!


    LG Mone

  • Hallo Mone,
    herzlich willkommen bei uns und mein herzliches Beileid zum Tod deines Papas!


    Du bist ja schon ganz herzlich hier aufgenommen worden, also jetzt auch etwas verspätet von mir! :)


    Kinder sollte man nicht von Verstorbenen fernhalten, sie gehen sehr natürlich damit um, ohne Berührungsängste - und für sie ist es auch sehr wichtig, dass sie sich von den Verstorbenen verabschieden können, denn - wie wir Erwachsenen - können sie es dann einfach besser verstehen und begreifen. Es tut mir leid, dass ihr euch von deinem Papa nicht persönlich verabschieden konntet, ich weiß, dass das eigentlich immer hilft.


    Lass dir Zeit mit deiner Trauerarbeit und lass dich von den anderen nicht unter Druck setzen! Deine Reaktionen direkt nach seinem Tod waren ganz normal, du hast im Schock reagiert und funktioniert. Es braucht dann eine Zeit bis sich der Schock lösen kann und es ist auch ganz normal, wenn du jetzt noch trauerst. Ich glaube, den anderen in der Familie geht es gleich, aber sie meinen, sie müssen es unterdrücken, um sich gegenseitig nicht dauernd dran zu erinnern bzw. Schmerzen zu bereiten. Damit sind sie aber auf dem Holzweg: Jeder bleibt mit seiner Trauer alleine und das ist nicht sehr förderlich - weder für die Trauerarbeit noch für das Gemeinsame, das einen ja in so einer Situation stützen sollte!


    Geh du deinen Weg, vielleicht gelingt es so, den Bann zu brechen!
    Alles Liebe
    Christine

  • Hallo ihr Lieben!


    Es tut so gut diese netten Worte hier zu lesen und zu spüren das man willkommen ist und man niemanden mit seinen "Romanen" auf die Nerven geht!


    Mein Mann und unsere Kinder waren seit Montag bei meinen Schwiegereltern und sind gestern wieder heimgekommen!


    Mein Mann hat meiner Schwiegermutter erzählt das es mir momentan halt richtig mies geht und dass ich am Montag nen richtigen heulkrampf hatte....ihre Reaktion darauf war das ich mich langsam mal zusammenreißen sollte,schließlich ist es ja fast ein Jahr her und so lange zu trauern wäre ja schon nicht mehr normal!


    Umso wichtiger sind mir euer Verständniss und eure Worte!


    Für Dienstag haben meine Schwestern und ich uns vorgenommen mit Luca und Hannah-Lena in den Tierpark zu fahren!Wir wollen alle drei nicht zu hause hocken und den ganzen Tag darüber nachdenken,wie es letztes Jahr war an diesem Tag!Außerdem wissen wir das Papa an diesem Tag ganz nah bei uns ist und stolz auf uns ist,dass wir rausgehen und Lachen statt daheim zu hocken und nur zu weinen!


    Meine Mutter erzählte mir eben dass sie auch am Dienstag unterwegs ist mit ihrer besten Freundin.Sie wollen Kaffee trinken gehen und dann zum Minigolf!


    Ich weiß ja nicht wie ihr darüber denkt,aber ich finde es in ordnung dass wir alle unterwegs sind um uns abzulenken....wir denken ja trotzdem an Papa!!!


    LG Monique

  • Liebe Mone!


    Ich finde es schlimm, dass deine Schwiegermutter so reagiert hat. Immerhin ist Trauer ein langer Prozess und man kann es nicht so einfach in Zeit messen. Und ein Jahr ist gar nichts. Ich hab zweieinhalb Jahr sehr intensiv getrauert.


    Ich finde es schön, dass ihr am Dienstag etwas unternehmt und wie du sagst, ihr denkt ja auch so an euren Papa, ihr vergesst ihn ja deswegen nicht.


    Dein Papa ist am 2.August gestorben, da war von meinem Papa die Beerdigung.


    Lg Melinda

  • Liebe Mona,
    auch von mir ein stilles herzliches Willkommen hier. Ich will Dir auch meine aufrichtige ANteilnahme aussprechen. Ich meine ich kann Dich recht gut verstehen, leider habe ich auch meinen Vater schon durch Krankheit verloren.
    Stille liebe Grüße sendet Dir
    Josef

  • Hallo ihr lieben!


    Muss mich echt ausknatschen!Heute ist ein besonders schwerer Tag!Irgendwann in der kommenden Nacht ist mein Papa vor einem Jahr verstorben!!Ich hab so richtig das Gefühl neben mir zu stehen und das alles nochmal zu erleben aber aus einer anderen Perspektive!
    Es tut einfach alles so sch... weh!!!!Hab echt das Gefühl mir reißt jemand das Herz raus!!!!Ich will heulen ,kann aber nicht!Ich will schreien,aber es geht nicht!!!!


    Ich hab das Gefühl als ständ ich kurz vorm explodieren.... wie so ein Geschwür kurz vor dem Aufplatzen!!!!!


    Ich weiß nicht ob ich es schaffe morgen mit den Kids und meinen Schwestern in den Tierpark zu fahren!Bis eben vor ner stunde oder so war das noch alles kein Thema und dann mit einem mal als hätte mir einer nen Eimer Wasser übergeschüttet kamen diese ganzen Gefühle hoch!!!!


    Momentan weiß ich gar nicht was ich machen soll,renn hier rum wie ein Tiger hinter Gittern!War spazieren,war rad fahren....aber es hat einfach alles keinen sinn....lesen kann ich ganz vergessen,weil ich dafür gar keine ruhe habe!!!!!


    Was soll ich denn nur machen????Wie soll ich die nächsten Tage nur überstehen???


    LG Mone

  • Hallo Mone!


    Ich kann gut nachvollziehen, wie du dich jetzt fühlst. Wenn du morgen nicht Tierparken fahren kannst, ist das auch ok, sie werden es verstehen. Vlt hast du ja jemandem mit dem du reden kannst. Vlt kannst du dich so mit deinen Schwestern treffen und reden. Ich wünsch dir ganz viel Kraft. Ich denk an dich!


    Liebe Grüße!


    Melinda

  • Liebe Mone !


    Es ist ja auch nicht leicht,immer musstest Du stark sein,der erste Todestag,ach was schreibe ich da,jeder Todestag ist als würde man alles noch einmal durchleben und das Herz auseinanderreissen.
    Aber vielleicht habe ich einen kleinen Trost,ich hatte das jedesmal einen tag vor dem Sterbetag meines Sohnes und am Todestag selbst war es dannnormaler. Ich weiss auch nicht warum am 7.Februar es immer so ist und nicht am 8.Februar.
    Ich hatte auch damals in der Nacht zum7.Februar ein wahnsinnig ungutes Gefühl in der Nacht und am Abend als er das letzte mal bei mir war auch. Dauernd wollte ich meinem Sohn noch irgendetwas sagen...
    Es könnte sein,das es morgen besser ist,weil Du heute schon dieses mächtige Ziehen der Sehnsucht und den drückenden allles durchbohrenden Schmerz hast.
    Ich wünsche es Dir,eine Ablenkung wäre es allemal und die Kinder hätten ihre Freude.
    Aber wenn Du wirklich nicht die Kraft hast macht es auch nicht viel Sinn,ich rede mir immer ein tot ist "er"an jedem Tag aber in meinem Herzen auch jeden Tag bei mir.
    Ich versuche jetzt bestimmten Daten eine neutrale bedeutung zu geben,eben diese tage wo es besonders schmerzt,aber die kann man sich nicht aussuchen.
    Oft fällt mir spontan etwas ein in der Nacht und ich glaube mir zerreisst das Herz.die Trauer sucht sich ihren Weg von alleine,vielleicht kannst Du Dir denken,was hätte Papa zudem jetzt gesagt.
    Es liegt viel Kraft darin,wenn man den Verstorbenen so vertraut war,was er an dieser Stelle getan hätte und da löst sich ein Knoten oft wie von selbst.
    Egal wie Du Dich entscheidest,ich denke an Dich,aber überfordere Dich keinesfalls selbst. Alles Liebe Chrisu :24:

  • Liebe Mone!
    möchte dich Herzlichst im Forum Willkommen heißen
    meine tiefste Anteilnahme!!!


    ich denke jeder hat das recht, die Trauer so zu leben wie er kann und will!!!


    wünsche dir alles gute
    in liebe maki

  • Hallo ihr Lieben,


    entschuldigt bitte das ich so lange nichts von mir hab hören lassen,aber das Jahrgedächtniss von Papa hat mich doch sehr mitgenommen.
    Ich war echt froh das ich meine Großeltern bei mir hatte auf dem Rückweg und auch nach der Messe!Während der Messe hab ich zwischen meinen Schwestern gesessen,sie wollten unbedingt bei mir sein,wir haben uns die ganze zeit an den Händen gehalten!
    Es waren so viele Leute da,mit denen ich nicht gerechnet hatte!Eine Bekannte meiner Eltern hatte von jedem Mädchen aus der Manschaft eine kleine Kerze dabei um sie bei Papa aufs Grab zu setzen!
    Es war auch das erste mal das ich so richtig geheult hab und mir der Verlust so richtig bewusst geworden ist!Nach der Messe hab ich meine Schwestern nur noch zu meiner Mutter geschoben und meiner Omi bescheid gesagt dass ich 5 min. für mich brauche!!!!
    Zum Glück war ich schon vorher bei Papa am Grab gewesen,danach hab ich es nicht mehr geschafft...musste einfach weg von dort,ich hatte das Gefühl ich hätte sonst alles zusammen gebrüllt!!!!
    Ich war so wütend auf meinen Papa,das er einfach gegangen ist und noch mehr auf Gott,dass er ihn uns einfach weg genommen hat!
    Jetzt gehts mir wieder was besser,auch wenn ich immer noch sauer bin!!!!


    LG Monique


    Ps: Ich zeig euch mal bilder von Papas Grab...er liegt mit bei seinem Papa und seiner Schwester!



    Die Säule hat meine Mama ausgesucht und die kleine Ball-Gravur wollten meine Schwestern gerne drauf haben!!!

    Das Gesteck in dem Fussball hat meine Mama zu Papas Geburtstag machen lassen!