Beiträge von kontrabass

    Liebe Brini,


    mein Mann ist ganz plötzlich verstorben.

    Er hatte einen Infarkt. Von jetzt auf gleich ein anderes Leben. Wie Hedi schon schreibt. Die Warumfrage kann uns keiner beantworten.

    Meiner Meinung nach bringt sie mich nicht weiter. Ich versuche sie mir nicht zu stellen.

    Warum ist er nicht zum Arzt?

    Warum habe ich ihn nicht besser reanimieren können?

    Warum passiert mir das?

    usw...

    Es gibt darauf keine Antwort.

    So meine Gedanken dazu.


    Lieben Gruß

    Sabine

    Liebe Brini 1983....

    hier will eigentlich niemand sein. Die schreckliche Erfahrung verbindet uns leider alle. Schreibe, wann immer dir danach ist. Es kann helfen.

    Es tut mir sehr leid, was mit deinem Freund passiert ist.


    Fühle dich gedrückt

    Sabine

    Nach gestern fast ein wenig erleichtert. Ich kenne diese Wellen noch nicht. Die ersten Wochen habe ich durchgängig jeden Tag geweint. Aber so wie gestern hätte ich nicht mehrere Tage aushalten können ohne völlig abzudrehen

    Liebe, gute Hedi.....


    Danke für diese schöne Idee.

    Mein Lichtblick heute und am WE

    Mein erster Campingausflug. Schmerzhaft aber doch Kurt sehr nah.

    Gute, wertvolle Denkanstöße von dir und ein paar wenigen anderen Menschen.

    Danke Sonia:30:


    Du hättest ihn in der Depression von nichts überzeugen können. Du konntest ihm all deine Liebe geben, aber wie Hedi schon schrieb, du konntest ihn nicht heilen.

    Bei meinem Mann war die Krankheit nach 10 Jahren ohne Symptome plötzlich 2019 wieder da. Ich habe ihn lange ohne große Krankheitszeichen erlebt und bin dann über die letzten Jahre mit der Krankheit vertrauter geworden. Die Krankheit ist ein A.....

    Sie raubt nicht nur dem Kranken, sondern auch den Partnern, Eltern, Kindern die Kraft.

    Bestimmt habe ich Fehler gemacht, nicht alles richtig eingeschätzt, manches übersehen oder auch mal übergriffig gehandelt. Aber, ich bin ja auch nur ein Mensch. Und eins ist ganz sicher.

    Ich habe ihn aus tiefstem Herzen geliebt.


    Was will ich damit sagen...

    Du hättest ihn nicht kontrollieren können...such bitte keine Schuld bei dir.

    Du hast ihm all deine Liebe geschenkt.



    Gute Nacht

    Sabine

    Du hast so gute Worte gefunden.


    Sabine

    Liebe Sonia,

    ich verstehe was du meinst. Dein Vertrauen hat ein Trauma erlitten.


    Die Depression behindert, sie raubt alle Kraft. Sie lässt einen weder an die Liebe glauben, noch lässt sie Hoffnung zu. Es dreht sich alles um das Ende.

    In den dunklen Phasen weiß man, da ist jemand der einen sehr sehr liebt, aber man spürt es nicht.

    So habe ich die Depressionen meines Mannes erlebt. So hat er sie mir beschrieben.


    Zweifle nicht an der Liebe. Diese Krankheit ist ein Tyrann.


    Fühle dich umarmt

    Sabine

    Sonia, ich glaube ich mache es ähnlich.

    Wenn ich merke die Trauer staut sich zu sehr auf, dann fahre ich oft in den Ruheforst, setze mich an seinen Baum und höre "Ich liebe das Leben". Dann fließen die Tränen oder ich schaue Fotos, dann kann ich auch gut weinen.

    Zu Hause kann ich die Trauer auch mal in eine Schublade legen, damit sich meine Seele ein wenig erholen kann.


    Sabine

    Hallo, ich bin das 1. Mal auf so einer Seite. Ich habe meinen Partner (60), den ich seit 12 Jahren kannte, vor 2 Wochen durch einen Herzinfarkt verloren. Eine Welt ist für mich zusammengebrochen 😰. Er ist die Liebe meines Lebens. Wir waren zwischendrin getrennt und fanden vor 2 Jahren wieder zusammen. Es fühlte sich endlich richtig und vertraut an. Mit jedem Sehen (wir wohnten noch nicht zusammen) wurde das Gefühl der Bindung immer stärker. Das Gefühl, man ist endlich angekommen und im Leben zu Hause. Es war in allen Bereichen perfekt. Das wurde mir jetzt schlagartig entrissen. Die Zukunftsgedanken und -pläne in Luft aufgelöst. Die Vorfreude auf geplante Ereignisse wie die Hochzeit seiner Tochter, ein Konzert,…. Alles weg. Wir waren aber nicht nur in der Liebe ein Paar, sondern auch in der Arbeit. Wir beide waren Fotografen und haben zusammen Z.B. Hochzeiten fotografiert. Wir waren ein Team. Was soll ich sagen….. ich kann nicht mehr fotografieren. Mein Herz zerspringt in 1000 Scherben. Jedes Bild erinnert mich an diese Gemeinsamen Stunden und ich verzweifle. Bekannte sagen, du musst wieder. Aber gestern, als ich die letzte Hochzeit bearbeitet habe, brach ich völlig zusammen. Ich kann einfach nicht. Bin verzweifelt. Er fehlt mir in jeder Faser meines Körpers. Habe sehr grosse Angst, dass ich auch zum Teil mit gestorben bin und mich nie mehr erhole. Ich bin jetzt 54 und quäle mich mit dem Gedanken, noch 25 Jahre vor mir zu haben. Ich habe eine Trauerbegleitung. Doch fühlt man sich, abgesehen von der wöchentlichen 1 Stunde, alleine, hilflos und verzweifelt. Wie habt ihr es geschafft, über den Verlust hinwegzukommen? Wird der unerträgliche Schmerz irgendwann nachlassen? Werde ich je wieder eine Kamera in die Hand nehmen können? Gerade sage ich: niemehr 😰🤍❤️

    Guten Morgen liebe Snowdog,

    es tut mir leid, dass dein Partner verstorben ist.

    Gut, dass du uns gefunden hast.

    Ich glaube hinwegkommen kann man nicht. Mein Mann ist auch erst am 2.2.22 verstorben. Auch plötzlich, ohne Vorwarnung. Man kann die Trauer nur in das "neue" Leben einbinden, sie akzeptieren. So spüre ich es.

    Ich sehe die Trauer als Entzug. Als seelische und körperlichen Entzug. Trotzdem sehe ich in meinem Entzug auch noch ein paar schöne Dinge und kann diese annehmen. Ich bin 52 Jahre und ich habe nicht vor die nächsten Jahre dem Entzug die Oberhand zu lassen. So mein Plan.

    Die Worte der Bekannten "du musst wieder", ich würde sie überhören. Gehe nach deinem Tempo. Mir tun Kontakte nach Außen gut, Ich fordere sie regelrecht ein, dränge mich auf. Wer es nicht anhaben kann, kann es mir sagen. Tue nur das, was du brauchst. Und wenn du jetzt keine Kamera in die Hand nehmen kannst, dann ist das so.


    Fühle dich umarmt und verstanden

    Sabine