Ich kann es nicht akzeptieren

  • Hallo liebe Community,

    ich bin neu hier und eigentlich will ich garnicht hier sein und eigentlich sollte ich garnicht hier sein.Ich bin sehr wütend, verzweifelt und dieser Schmerz ist kaum auszuhalten,denn das kann doch noch nicht alles gewesen sein!

    Mein Seelenverwandter,mein Schatz ist am Samstag nach langem Kampf mit und gegen die Drogen (Heroin,Crack) an einem Herzinfarkt verstorben.Wir kannten uns seit nichtmal einem Jahr aber hatten seitdem jeden Tag Kontakt auf verschiedenen Arten.Wir haben uns in einer Suchtklinik kennengelernt und zu einer Zeit in der wir beide am verletzlichsten und verwundbarsten waren.Solche Beziehungen sind meistens schon von Beginn an sehr belastet aber das hat uns beide nicht gekümmert,es hat einfach Bäm gemacht.

    Wir waren zu dem Zeitpunkt beide noch in einer anderen Partnerschaft und auch das war nicht leicht für uns aber wir konnten und wollten letztendlich nicht ohneeinander.

    Er war seit Dezember letztes Jahr in Portugal,sein Heimatland um seinen Führerschein zu machen,was ihn letztendlich sein Leben gekostet hat,er ist vom Weg abgekommen und hat sich verlaufen.Ich war jeden Tag dabei und hab um ihn gekämpft,geredet,gebettelt und gefleht weil ich wusste wie es ausgeht.Ich hätte ihn holen müssen,vor vollendete Tatsachen stellen.Ich mache mir Vorwürfe.Er war so ein toller Papa und einfach ein toller Mensch.Meine Zukunft ist mitgestorben...ich vermisse seine Worte,seine Stimme,das schöne Gefühl daß er mir geben konnte obwohl er mich oft zur Verzweiflung gebracht hat.Ich akzeptiere nicht dass das passiert ist, morgen wollte ich eigentlich nach Portugal fliegen aber es sollte soweit nicht kommen.;(

  • Liebe Brini 1983....

    hier will eigentlich niemand sein. Die schreckliche Erfahrung verbindet uns leider alle. Schreibe, wann immer dir danach ist. Es kann helfen.

    Es tut mir sehr leid, was mit deinem Freund passiert ist.


    Fühle dich gedrückt

    Sabine

  • Liebe Brini!

    Es tut mir so leid, dass dein

    Partner gehen hat müssen, mein Mitgefühl dafür!

    Ja, wütend sein, verzweifelt sein und glauben, dass man es nicht durchsteht, wir alle kennen das.

    Deshalb kann dir das Schreiben hier hoffentlich ein wenig Erleichterung bringen, ich wünsche es dir!

    Mach dir keine Vorwürfe, du hättest….

    Das machen sich viele hier immer wieder, das gehört leider auch irgendwie zur Trauer ganz oft dazu.

    Pass du nun sehr gut auf dich auf, das wäre das Wichtigste nun!

    Herzlichst Hedi

  • liebe Sabrina<3:30:<3


    Ich bin leider , leider jetzt nicht in der Lage dir zu schreiben, was ich sehr bedauere !

    SEHR...

    Fuehl dich gedanklich lieb umarmt wenn du dir das vorstellen kannst<3:30::24:<3

    <3Sverja

  • Vielen Dank an alle!Es is so schwer etwas zu verarbeiten was nicht hätte passieren dürfen oder was man nicht verstehen kann.Ich bin generell so gestrickt dass ich die Dinge greifen und verstehen können muss.... natürlich gibt es ganz objektiv eine Todesursache aber warum hat es soweit kommen müssen??Ich habe letztens eine ähnliche Geschichte gelesen einer Frau und die schrieb dass ihr Mann angefangen hat zu sterben als er das erste Mal Drogen genommen hat,das war im Fall meines Schatzes vor über 20 Jahren,also ist es mir klar dass ich nichts dafür kann aber ein Teil von mir wollte unbedingt die Frau sein die dieses Sterben beendet....

    Nochmal vielen Dank für eure Anteilnahme,ich bin sehr froh diese Seite gefunden zu haben<3

  • Liebe Brini!


    Ich kann verstehen, dass dich so eine Art des Todes noch mehr quält, als irgendein „schicksalshafter“, bei dem man sich denkt, wie konnte es soweit kommen?


    Aber im Grunde ändert es nichts. Ob jetzt jemand ein langes Krebsleiden, eine sonstige böse Erkrankung oder eine Suchterkrankung, die letztendlich der Grund war, hatte , die Warumfrage stellt sich Trauernden immer wieder.

    Und wirklich zu beantworten ist sie nicht.


    Ich sende dir ganz liebe Grüße und komm so gut wie möglich durch den Tag!

    Hedi

  • Liebe Brini,


    mein Mann ist ganz plötzlich verstorben.

    Er hatte einen Infarkt. Von jetzt auf gleich ein anderes Leben. Wie Hedi schon schreibt. Die Warumfrage kann uns keiner beantworten.

    Meiner Meinung nach bringt sie mich nicht weiter. Ich versuche sie mir nicht zu stellen.

    Warum ist er nicht zum Arzt?

    Warum habe ich ihn nicht besser reanimieren können?

    Warum passiert mir das?

    usw...

    Es gibt darauf keine Antwort.

    So meine Gedanken dazu.


    Lieben Gruß

    Sabine

  • Danke für eure Worte.....<3

    Ich weiß eigentlich dass es nichts bringt mich zu fragen warum und ganz objektiv betrachtet weiss ich es ja auch,er hat einfach angefangen zu sterben als er zum ersten Mal diese ekelhafte Droge genommen hat und das war sehr lange vor meiner Zeit.

    Die letzten Tage waren relativ angenehm weil ich überwiegend wütend war und mit Wut komme ich einfach besser zurecht.Ich hab es relativ objektiv gesehen und hab viele Erkenntnisse gewonnen...heute sieht es anders aus,ich vermisse ihn so sehr und erinnere mich an alles Schöne als hätte es nie etwas Schlechtes gegeben....ich begreife dass er wirklich nicht mehr zurück kommt.Furchtbarer Schmerz:13:

    Fühlt euch alle lieb gedrückt!

  • Liebe Brini!

    Das kann ich gut nachvollziehen, mir ist auch manchmal Wut besser auszuhalten als die pure Traurigkeit und das Vermissen, der Schmerz.

    Fühle dich ganz lieb umarmt!
    Dieses nie wieder ist so grausam!

    Herzlichst Hedi

  • Ich denke die Trauer kommt gerade erst,vorher war alles nur Schock....kennt ihr das wenn sich die Gedanken 24/7 nur um den Verstorbenen drehen und ihr nicht an was anderes denken wollt weil ihr das Gefühl habt ihn dann loszulassen und ihn nochmal zu verlieren.Ich habe schon Kopfweh aber ich kann nicht aufhören und hab das Gefühl verrückt zu werden weil sich die Gedanken so krass drehen.

    Ich dachte bis gestern ich komme gut klar aber gerade bricht alles über mich herein,ich würde am liebsten schreien😢oh Gott gib mir Kraft

  • Diese ganz schweren Trauerwellen kennen wahrscheinlich alle hier.

    Ich kann dir nur sagen, kurz bevor ich echt glaubte ich halte das nicht aus, drehe durch oder was weiß ich, wird es dann doch oft erträglicher.
    Mir hilft ein Spaziergang, raus in die Natur, oder in die Badewanne ,…

    Du musst dir deine Strategien entwickeln um da durchzukommen.

    Das klingt alles so schrecklich nüchtern und pragmatisch, dabei würde ich dir ganz einfach lieber meine Schulter zum Ausweinen anbieten.

    :30: Hedi

  • Hedi,

    nun habe ich überlegt, wie und was ich als Trost schreiben kann und du hast es schon in Worte gefasst.

    Ich muss sagen, dass ich manchmal wie abgespalten bin. Dann starre ich in den Fernseher. Aber so kann ich die Abende überstehen.

    Badewanne ist bei mir auch gut.


    :24:Sabine

  • Brini, Sucht ist eine schlimme Sache. Wir haben 12 Jahre gekämpft. Die ganze Beziehung war ein Drama. Er war mein Seelenverwandter. Er war kein schlechter Mensch, aber ein Süchtiger !!!!! Ich versuche mich über Wasser zu halten, dass er das so auch nicht wollte, es aber wohl nie klick gemacht hätte. Dort wo er jetzt ist, hat er diesen Druck nicht mehr… 😢 ich versuche , es ihm zu gönnen…😢