Beiträge von Elliminelli

    Sabiene ich danke Dir für Deine Worte, wirklich. Es ist einfach immer wieder gut, zu hören dass man mit allem was man fühlt okay ist.


    MichaelaH Dee Legoturm macht mich tatsächlich sehr traurig.Mein Papa hatte so viel Freude daran, mit meinem Neffen Lego zu bauen und nun - da ist es wieder - wird er es nie wieder tun.
    Es fällt schwer, die Endgültigkeit zu akzeptieren finde ich. Der Kopf hat es vielleicht verstanden, aber das Herz hofft wahrscheinlich einfach noch weiter. Aber ich finde es völlig okay, wenn Du den Gedanken nicht zuende denkst!So banal es klingt, hier hilft glaube ich nur die Zeit. Es braucht Zeit, bis das Herz auch verstanden hat, dass die geliebte Person nicht wiederkommt und die Zeit sollten wir uns geben. Da muss man sich nicht zwingen nach dem Motto „ich MUSS es jetzt aber akzeptieren!!!“ Bei Dir ist es der Gedanke, den Du stoppst, bei mir sind es das Grab und die Todesanzeige. Beides ist so ein Zeichen für die Endgültigkeit, deshalb habe ich das Grab noch nicht besucht und die Todesanzeige noch nicht angeschaut. Alles zu seiner Zeit.


    Bis es soweit ist und man es wirklich mit jeder Faser und mit ganzem Herzen realisiert hat (wenn das überhaupt jemals passiert, ich weiß es nicht), muss man einen Weg finden, mit dem Verlust zu leben…ich hoffe, meinen Weg bald guten Gewissens gehen zu können, mit Papa ganz fest in meinem Herz!

    Hallo Michaela,


    ich verstehe das sehr sehr gut. Wenige Monate vor meinem Papa ist ja mein Opa gestorben und ich habe ganz oft den Gedanken, Opa nach dem Krieg in der Ukraine zu fragen. Wie es ihm damit geht, was er empfindet, wie er die Lage einschätzt. Bis mir dann einfällt dass es nicht mehr geht. Wobei ich andererseits „froh“ bin, dass er es nicht mehr miterlebt, es wäre sicher schlimm für ihn, denn er ist in der Nähe von Odessa geboren und aufgewachsen.


    Meine Mama hat erzählt, dass sie neulich etwas Interessantes im Radio gehört hat und tatsächlich nach meinem Papa gerufen hat um es ihm zu erzählen. Das wird uns allen sicher noch lange so ergehen.


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und hoffe für Dich, dass Du Dich vielleicht auch mit einem Lächeln an diese kleinen Alltagssituationen erinnern kannst:love:

    theresachristina Ich fühle einen Satz, den Du geschrieben hast, ganz besonders. Du sagst“ich habe einfach keine Mama mehr.“ Mir geht es oft genauso mit meinem Papa. Nie wieder werde ich einen Vater haben, nie wieder. Im Fernsehen läuft gerade häufig eine etwas kitschige Werbung, in der verschiedenste Situationen im Leben eines Jungen ( und später Mannes) gezeigt werden, in denen er seinen Papa braucht. Da muss ich immer angestrengt weghören oder umschalten. Es ist einfach sch***e, dass es so endgültig ist.
    Du sagst, dass Du jetzt ganz viel kochst. Ich fühle mich meinem Papa auch sehr nah, wenn ich unseren gemeinsamen Interessen nachgehe.Da habe ich das Gefühl, etwas in seinem Sinne zu tun und dass er sich mitfreut.


    Ich finds einfach toll, was für ein großartiges und unterstützendes Umfeld Du hast und wie schön Ihr es Euch macht. Das ist Gold wert und nicht selbstverständlich!


    Und ich glaube Dir, dass es hart ist mit all den emotional aufgeladenen Tagen auf einmal. Der Geburtstag meines Papas war drei Wochen nach seiner Beerdigung.Es ist einfach mies. Aber wenn wir diese Tage das erste Mal überstanden haben, können wir mächtig stolz auf uns sein!


    Ich wünsche Dir für den Geburtstag Deiner Mama viel Kraft!

    Hallo liebe Leute!


    Ich habe schon lang nicht mehr geschrieben. Der Grund dafür ist eigentlich ein Erfreulicher. Mir geht es nämlich im Alltag soweit gut. Natürlich vermisse ich Papa und denke jeden Tag an ihn und wünsche mir so sehr, dass er noch hier wäre, dass er seine Enkel und uns begleiten könnte. Aber der Schmerz ist nicht mehr so stark. Ich fühle mich gut und lebe mit dem Verlust, auch wenn die Lücke für ewig bleibt.
    Es ist einfach so, ein Baby ist der lebende Beweis dafür, dass das Leben weitergeht und der Kleine bringt uns allen so viel Freude. Auch meine Mutter zehrt so sehr von unserem Baby und dem anderen Enkelsohn.


    Meine Mutter hadert sehr damit, dass sie noch leben darf und mein Papa nicht. Sie sagt, dass sie sich immer, wenn sie sich freut oder etwas Schönes mit den Enkeln erlebt, sofort schlecht fühlt und dann oft weinen muss. Ich sage ihr ganz ganz oft, dass das Quatsch ist, dass sie sich reinen Herzens fröhlich sein darf. Dass Papa es genauso wollen würde und dass sie sich freuen soll über schöne Momente. Aber andererseits verstehe ich sie gut.


    Ich weiß ja, dass es kein falsches Trauern gibt. Und dass die Art wie man trauert, nichts darüber sagt, wie lieb man den Menschen hat. Trotzdem fühle ich mich manchmal schlecht, eben weil es mir so gut geht. Denke dann, es ist doch erst zwei Monate her und ich müsste mich „anders“ fühlen. Aber ich kann es doch nicht ändern und warum sollte ich? Natürlich spüre ich das Vermissen unterschwellig, gerade wenn mich etwas ganz doll an Papa erinnert. Aber soll ich dann alles stehen und liegen lassen und mich in die Traurigkeit fallen lassen?Das ist für mich nicht der richtige Weg. Lieber spreche ich viel über ihn und halte ihn so lebendig. Doch das schlechte Gewissen ist einfach oft da.

    Zum Friedhof habe ich es noch nicht geschafft, dafür fühle ich mich irgendwie noch nicht bereit. Ich hoffe, Papa verzeiht es mir.


    Wenn ich bei meiner Mama war, kommen die Tränen dann aber doch.Spätestens wenn ich wieder zuhause bin, oft noch im Auto.Dort in meinem Elternhaus ist er einfach noch so präsent und ständig erwarte ich, ihn am Küchentisch zu sehen mit seiner Zeitung. Im Spielzimmer, das er für seine Enkel eingerichtet hat, steht sogar noch ein kunstvoller Legoturm, den er für meinen Neffen gebaut hat. Meine Mama putzt sorgsam drum herum.


    Es kann natürlich sein, dass mein turbulenter Alltag die Trauer etwas unterdrückt bzw ich ein wenig auch verdränge, weil ich so viel Freude habe mit meiner eigenen kleinen Familie. Mein Bruder (Psychologe) sagt, dass Verdrängung in gewissem Maße auch wichtig sei und zum Trauerprozess dazugehört. Ich nehme mir vor, mit meinen Freundinnen wieder mehr über meine Gefühle zu sprechen und hier zu schreiben, das hilft mir sehr und da kommen dann doch immer wieder Emotionen hoch…aber ich versuche auch dankbar und froh zu sein, dass ich doch gut mit Papas Tod umgehen kann und scheinbar stärker bin als ich dachte.

    In meinem Herzen wird er immer sein, jede Sekunde. Das ist klar<3


    Ich wünsche Euch allen einen guten Tag mit Euren Lieben, die immer an Eurer Seite sind:5:

    Oh nein, der Typ ist wirklich ein richtiger Waschlappen. Blockieren ist einfach so kindisch!
    Wir wissen es alle und viele haben es bestimmt schon selbst erlebt: man lernt jemanden kennen, ist Feuer und Flamme, aber merkt irgendwann, dass es vielleicht doch nicht so das Wahre ist. Das kann passieren, ist nur menschlich!Von einem erwachsenen Menschen kann man dann allerdings definitiv erwarten, dass er sich fair und ehrlich verhält und einfach sagt, was Sache ist!Solche peinlichen Aktionen mit „Handy kaputt“ und am Ende blockieren sind einfach nur unreif und gemein, so geht man nicht mit anderen Menschen um.


    Das mit dem Boxsack ist wirklich nicht blöd!Oder irgendeine andere Art der Bewegung, die Dir Spaß macht.So wandelt man seine Wut in Energie um und das ist heilend und gesund.

    Ist erstmal ätzend und zieht runter, ich weiß. Aber es gibt auch noch gute Menschen auf der Welt. Vergiss das nicht und halte Dich daran fest, was Du vorher geschrieben hast, das finde ich ganz ganz toll:)<3

    Liebe mamaline!


    Immer noch bist du für mich "like a bridge over troubled water!" deine Liebe erfüllt mich an manchen Tagen so sehr,dass ich wieder lebensmut fasse. Sie ist wie eine Eingebung und eine Inspiration. sie erwämrt mein herz und gibt mir das gefühl,du bist da und es wird schon wieder.

    Liebe Bettina,


    Ich sehe es genauso wie die anderen, bei Internetbekanntschaften sollte man immer extra vorsichtig sein:!:

    Aber an Deiner Stelle würde ich noch nicht aufgeben und den Mann nicht zu früh verurteilen. Vielleicht stimmt es ja wirklich. Ich habe bei meinem Freund das erste Date kurzfristig abgesagt, als er schon im Café saß und auf mich gewartet hat, weil ich einen ganz wichtigen Termin vergessen hatte…er hat natürlich gedacht ich hätte doch kein Interesse mehr und das wäre nur ne Ausrede, dabei stimmte es wirklich||Naja, jetzt sind wir seit fünf Jahren glücklich.


    Also warte ab, sei vorsichtig, aber wenn er sich noch meldet, gib ihm ne Chance.Manchmal passieren dumme Dinge im Leben…oder sprich ihn mal direkt drauf an, das käme Dir komisch vor und wenn er kein Interesse mehr hat, soll er es direkt sagen. Das würde ich Dir raten. Vielleicht ist er ein Idiot, vielleicht aber auch ein lieber Kerl:)


    Ich wünsch Dir auf jeden Fall schöne Ostertage und drücke die Daumen für die kleine Romanze, hoffe es geht weiter!

    Liebe Bettina,


    ich fühle sehr mit Dir.Heute ist nicht nur der Beginn des Osterfestes, sondern auch der Geburtstag meines Papas. Anstatt eines schönen Geschenks, eines Anrufs oder Besuch, eines gemeinsamen Essens können wir ihm nur Blumen ans Grab stellen;(


    Lass Dich umarmen!

    MichaelaH das mit dem Ausräumen kann ich sehr gut verstehen. Das steht bei uns auch noch an, es müssen ja die Sachen von Papa und Opa entsorgt werden, da meine Eltern und Großeltern unter einem Dach gelebt haben und es ist ein wirklich großes Haus.


    Sie haben uns wirklich einige Schätze hinterlassen und ich finde, daran kann man sich ruhig auch erfreuen! Ich trage jetzt eine Uhr von meinem Vater und Opa hatte eine vol eingerichtete Werkstatt, die wir aber weitgehend so lassen, ich werde sie sicher manchmal nutzen.

    Irgendwann freut man sich bestimmt an den tollen Dingen, die man von seinen Lieben überlassen bekommen hat. Das wünsche ich Dir auch! Meine Mama ist bei den Dingen, an denen Papa nicht gehangen hat (Klamotten waren ihm sowas von egal) total rational und hat alles gespendet.Schwerer fällt es bei emotional besetzten Dingen wie eben seinen Uhren und Büchern und seinen geliebten Fahrrädern:(


    Aber wir bemühen uns, dass diese Dinge weiterhin in liebevollen Händen bleiben!Und die Bücher, die wir nicht mehr brauchen, werden verkauft und der Erlös geht an die Enkel, das wäre in Papas Sinne<3


    Ich wünsche Dir viel Kraft und viele schöne Erinnerungen beim Ausräumen der schönen Dinge Deiner Mama!

    Ja Ihr habt völlig Recht, es braucht seine Zeit. Vor allem haben wir uns ja immer nur alle 3-4 Wochen gesehen, durch Urlaube, Dienstreisen etc konnten es auch mal 6 Wochen sein.Deshalb hat sich nach seinem Tod in meinem Alltag alles erstmal wie immer angefühlt.Aber jetzt ist es ziemlich genau sechs Wochen her dass ich Papa das letzte Mal gesehen habe (zwei Wochen vor seinem Tod) und langsam bemerkt das Herz, dass da jemand fehlt, dass es Zeit wird, den Papa mal wiederzusehen…


    Aber eine schöne Sache mal:ich saß gestern noch bis ein Uhr nachts mit meiner Mutter zusammen, haben Weinchen getrunken und gequatscht. Nur wir Frauen, ohne Männer und Enkel. Natürlich hätten wir es tausend mal vorgezogen, wenn Papa dagewesen wäre, aber so einen richtigen Mädelsabend hatten wir eeewig nicht:)

    Heute bin ich mit meinem Baby zu Besuch bei meiner Mama, in meinem Elternhaus.Wir sitzen zusammen im Wohnzimmer und trinken ein Glas Wein, aber Papas Sessel ist leer.Ich lege meinen Sohn zum schlafen in Papas Lesezimmer hin, all diese Bücher…auf der Fensterbank steht sein schöner leuchtender Globus, den wir ihm erst kürzlich geschenkt haben.
    Es ist einfach unfassbar, dass er nicht wiederkommt, niemals. Meine Mutter ist tapfer, aber sie glaubt dass sie es noch gar nicht komplett realisiert hat. Ich habe das glaube ich auch nicht. Das wird mir hier im Haus einfach so bewusst…er fehlt hier einfach nur, als Mann, Papa und Opa.


    Ach Papa…ich hab Dich lieb<3

    Liebe Bettina, ich kann Dir nur sagen was mir geholfen hat, als ich vor zwei Jahren eine Krise hatte und mit niemandem sprechen konnte. Du kannst Dich an die Telefonseelsorge wenden wenn das für Dich eine Option wäre.Mir hat man sehr einfühlsam geholfen damals. Du kannst auch einfach weinen und musst keinen Rat annehmen. Das hört sich nicht gut an was Du schreibst…


    Alles Liebe!

    Lisa95 Ja, eine Veränderung merke ich schon. Wie oft gesagt wird, werden die Abstände zwischen den Trauerwellen länger bei mir.Heute Nachmittag war wieder Heulen angesagt, aber das war auch okay so. Ansonsten gehts mir auch oft wieder ganz gut, auch wenn Papa natürlich immer fehlt, aber wem sag ich das.
    Wie würdest Du die Veränderungen bei Dir beschreiben nach einem Jahr?


    Ich gehe auch total gerne Bouldern:8:Bin aber gerade voll raus durchs Baby, aber in den nächsten Wochen will ich wieder loslegen!Ansonsten mag ich Yoga und Radfahren.Bei langen Radtouren durch die Natur fühle ich mich meinem Papa sehr nah, er war auch ein leidenschaftlicher Radler. Im Sommer gehe ich auch superviel Stand up paddeln, dabei kriegt man sooo gut den Kopf frei und es ist dabei schönes Ganzkörpertraining.


    Ich wohne auch über 100km von meinem Heimatort entfernt und somit ist ein regelmäßiger Friedhofsbesuch nicht so möglich. Sehe das wie Du, man hat ja so seine eigenen Rituale um zu gedenken, das muss ja nicht zwingend der Friedhof sein. Deine Mama würde sicher drauf bestehen, dass Du ihr so gedenkst, wie es für Dich passend ist und nicht aus Pflichtgefühl zum Grab gehst.


    Habe mit meiner Mutter gesprochen, ihr ist es überhaupt nicht wichtig dass wir am Geburtstag da sind und gemeinsam zum Friedhof gehen. Mein Freund und ich überlegen jetzt wie wir es machen.Ob wir lieber Ostersonntag- und Montag zu Mama fahren und an Papas Geburtstag hier in unserer Stadt etwas in seinem Sinne unternehmen, den Tag so verbringen wie er es gemocht hätte. Mal sehen…irgendwann bald will ich schon mal an sein Grab gehen, eher für mich zur Verarbeitung.Vielleicht aber eher nicht an einem so emotional schwierigen Tag wie dem Geburtstag.


    Ich drücke Euch fest die Daumen, dass Ihr Euren Konflikt um das Haus bald klären könnt!Kann verstehen dass Du jetzt nicht unbedingt den ersten Schritt machen willst. Vielleicht seht Ihr Euch ja demnächst mal sowieso und Du kannst es dann ansprechen?Aber vielleicht ist es auch wichtiger, dass Du mit Deinem Vater wieder im Reinen bist.Der Onkel kann warten:cursing:;)


    Warst Du skaten? Hier ist das Wetter total für die Katz, an Sport im Freien ist nicht zu denken leider:95:

    Das ist doch großartig<3:love:<3 Ich freu mich riesig für Dich!Klar sollte man immer ein bisschen vorsichtig sein. Meine Dating-Erfahrung hat mich gelehrt: erstmal nur auf einen schönen Tag freuen und nicht direkt zu viel erwarten. Deshalb wünsche ich Dir für Samstag einfach erstmal einen schönen Tag mit guten Gesprächen, leckerem Eis und gaaaaaanz vielleiiiiicht ja auch ein paar Schmetterlingen;)


    Und natürlich drücke ich ganz fest die Daumen für einen neuen Job!Das mit der Anstellung bei der Stadt klingt doch gut, das ist bestimmt ein sicherer und gut bezahlter Job. Ich hoffe wirklich für Dich, dass das klappt oder sich sonst eine andere Tür öffnet. Das hättest Du wirklich verdient, es ist bestimmt sehr schwer, mit Existenzängsten konfrontiert zu sein, wenn man sich ohnehin gerade in einer so schweren Lebensphase befindet.


    Aber jetzt erstmal auf Samstag freuen:8:

    Hey Lisa,


    ich wollte Dir gerade auf Deinen Text von Montag antworten, da kam der Neue reingeflattert:)


    Nach der Beerdigung von Papa war ich erstmal schön krank, bin jetzt aber langsam wieder fit und bemerke, wie ein bisschen Tatendrang zurückkehrt. Möchte auch wieder mit Yoga/Sport allgemein anfangen, ich glaube, das tut uns gut! Vielleicht war es genau das, was Dein Körper in dem Moment gebraucht hat - eine Runde Yoga um noch mal ein paar Sachen zu verarbeiten und erlösende Tränen zu produzieren.
    Aber ich verstehe, dass beim Yoga vieles bei Dir wieder hochkommt! Mir steht der Sinn gerade eher nach Sport, bei dem ich nicht so sehr in mich reinhöre, sondern mich eher so richtig auspowern und den Kopf ausschalten kann.


    Bei mir steht am 15.4. ein Besuch auf dem Friedhof an…das ist Papas Geburtstag. Es ist für mich seit der Beerdigung das erste Mal und macht mir noch Angst. Am Liebsten würde ich ganz alleine hingehen und nicht mit Mama, Bruder und so…wie sind die Friedhofsbesuche für Dich?


    Das ist wirklich eine riesige Sch***e was Du da erzählst mit dem Haus!Ich finde es unmöglich und taktlos von Deinem Onkel. Ein Anruf bei Dir hätte doch gereicht.

    Schade, dass Dein Papa sich da nicht eindeutig positioniert. Um mal ein paar Klischees zu bedienen: ich glaube, Männer hängen allgemein nicht so sehr an Dingen, die sind da vielleicht etwas emotionsloser und checken gar nicht so richtig, wie sehr Du an den Sachen und vor allem den Bildern verständlicherweise hängst. Mein Rat: sprich es offen an und klärt das, es wäre sooo schade, wenn es Euer gutes Verhältnis langfristig vergiften würde!


    Ich wünsch Dir nen schönen Tag mit vielleicht etwas Yoga;)

    Ramona1979 Dankesehr:love:


    Wie schön dass Du versuchst nach vorn zu schauen!Ja, die Trauer kommt in den ruhigen Momenten, das kenne ich.Nimm sie an, lass sie zu.


    Dass Du noch nicht geweint hast, ist nicht schlimm. Der Schock muss wahrscheinlich erstmal nachlassen. Ich habe den Anruf mit der Todesnachricht abends bekommen und die ersten Tränen kamen am nächsten Mittag. Generell habe ich gar nicht so viel geweint, zwar anfangs jeden Tag, aber immer nur kurz. Jetzt schon seit einer Woche gar nicht mehr. Aber bald steht der Geburtstag meines Vaters an und damit sicher auch ein Besuch am Grab.Das wird mit Sicherheit sehr traurig werden, deshalb „genieße“ ich die relativ gute Zeit bis dahin.


    Versuch Dir nicht zu viele Gedanken zu machen, wie irgendwas sein müsste, wie Du jetzt sein müsstest. Und mach Dir keine Vorwürfe wegen irgendwas. Ich weiß, das kommt automatisch, aber es ist doch in 99% der Fälle unnötig. Deine Mutter würde Dir sicher nen Vogel zeigen:)


    Nimm jeden Tag so wie er ist und meistere ihn. Die Trauer wird in Wellen kommen und irgendwann werden die Abstände zwischen den Wellen länger werden.

    Liebe Ramona, es tut mir wirklich unfassbar Leid, was Dir und Deiner Mutter widerfahren ist.Mein tief empfundenes Mitgefühl für Dich zu diesem wirklich traurigen Verlust…ich mag mir gar nicht ausmalen, wie schlimm es gewesen sein muss.
    Mein Vater ist vor knapp vier Wochen auch sehr plötzlich gestorben, allerdings war ich nicht dabei. Ich weiß aber natürlich noch sehr gut, wie es sich nach so wenigen Tagen angefühlt hat, ich war in totaler Schockstarre. Also fühl Dich von mir wirklich verstanden<3Schön, dass Du Menschen hast, die Dich auffangen!


    Was mir geholfen hat:reden, reden, reden. Ich spreche sehr viel mit meinen Freundinnen und meinem Freund darüber, sogar mit den Nachbarn, einfach immer. Wenn alle arbeiten und mich die Trauer überkommt (bin in Elternzeit zuhause), dann schicke ich lange Sprachnachrichten an meine Freundinnen, mir hilft das sehr, ich muss alles loswerden.
    Auch wenn Du immer wieder das Gleiche erzählst, das ist okay, gehört zur Verarbeitung!


    Und weine wenn die Tränen kommen, bloß nichts unterdrücken!Trauer hat viele Gesichter, manchmal auch ein Lachendes, es gibt kein richtig oder falsch.


    Mir hat es geholfen, die Bodenhaftung zu behalten, wenn ich alltägliche Dinge so schnell es ging wieder erledigt habe:kurz zum Bäcker gehen, frische Blumen holen, bisschen Haushalt machen. Sonst wäre ich womöglich in ein sehr tiefes Loch gefallen.Aber auch hier:es gibt kein richtig oder falsch!


    Ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft für den schweren Weg, den Du nun gehen musst.Du wirst es schaffen!:24:

    Gerade bin ich total krank und einfach nur kaputt…natürlich muss ich mich trotzdem um mein Baby kümmern, auch wenn ich es kaum aus dem Bett schaffe. Mein Kopf ist so dicht und schon wieder habe ich das Gefühl, dass ich überhaupt nicht zum Trauern komme.
    Dafür denke ich heute viel darüber nach, was mein Papa mir wohl mitgegeben hätte, wenn wir uns hätten verabschieden können. Er war ja ein sehr interessierter und wissbegieriger Mann, leider auch oft etwas bequem. Auf seiner Liste standen noch so viele Reiseziele, Orte und Veranstaltungen, die er besuchen wollte, Kurse…ganz oft sprach er von einem Museum, in dem er als Kind sehr gerne war und das er wahnsinnig gerne mal wieder besuchen wollte. Es befindet sich in der Stadt in der ich wohne, eine Autostunde entfernt von meinem Elternhaus, es wäre für ihn als leidenschaftlichen Autofahrer ein Leichtes gewesen, hinzufahren!Immer wieder hat er Dinge aufgeschoben, Ausreden gefunden. Ja, er war oft etwas bequem und hat lieber von den Dingen geträumt anstatt sie umzusetzen.


    Zum Geburtstag wollten wir ihm einen Gutschein für einen Wochenendstädtetrip schenken. Als mir die Idee dazu kam, etwa drei Wochen bevor er gestorben ist, hatte ich für einen ganz kurzen Moment den Gedanken „oder sollen wir ihm das Geschenk vielleicht jetzt schon überreichen?“ Keine Ahnung warum.Momente später meldete sich der Verstand und sagte, das sei ja Quatsch, er hätte ja bald Geburtstag…nun wird er auch dieses Abenteuer nicht erleben, wie so viele andere Dinge auch.
    Man denkt ja immer, man hat ewig Zeit. Er war 71, was ist das schon heutzutage, wo noch neunzigjährige auf Fernreise gehen. Da in seiner Familie alle sehr alt geworden sind, dachte auch ich, dass er sich noch einige Träume erfüllen kann.


    Ich glaube, er würde uns raten, bloß nichts auf die lange Bank zu schieben. Die Zeit zu nutzen und sich die Träume zu erfüllen. Die Reise- und Abenteuerlust habe ich von ihm geerbt (mein Bruder kommt eher nach unserer Mutter, die beiden zieht es nicht so in die Welt) und ich sehe es als meine Pflicht als Tochter, für ihn weiterhin die Welt zu entdecken. Er wird immer dabei sein. Und ich gebe mir Mühe, zu meiner Lebensfreude zurückzufinden. Wobei ich jetzt weiß und erlebe, dass sich Trauer und Lebensfreude überhaupt nicht gegenseitig ausschließen!


    Die Trauer ist der Preis, den wir für die Liebe zahlen<3


    Das was mein Wort zum Samstag, was mir eben gerade so durch den verrotzten Kopf geht:S


    Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende!

    Liebe Fabienne und alle Anderen,


    manchmal ist es einfach besser gar nichts zu sagen finde ich. Klar kann nicht jeder sofort total gut mit Trauernden Menschen umgehen, aber das macht doch auch nichts!Ich finde, wenn man einfach offen sagt „Du, ich weiß jetzt überhaupt nicht was ich sagen soll“ ist das tausend mal besser als so eine blöde Floskel.
    Es ist doch auch nicht so schwer, statt „Gehts Dir gut?“ einfach zu fragen „Wie geht es Dir?“ Wie Fabienne schon sagt, das ist hier in Deutschland ja eine Art Begrüßungsfloskel. Deshalb antworte ich darauf nur bei den Leuten ehrlich, mit denen ich auch über meine Probleme reden würde.

    Klar hat nicht jeder Erfahrung mit schweren Verlusten, aber man sollte doch meinen, dass der Mensch mit einem grundlegenden Einfühlungsvermögen ausgestattet ist.


    Aber ich will den Mund nicht zu voll nehmen. Als vor zwei Jahren der Papa meiner Freundin gestorben ist, war ihre Strategie mit der Trauer umzugehen, möglichst schnell wieder zum Alltag zurückzukehren. Nach der Beerdigung war sie direkt wieder bei unserem gemeinsamen Hobby dabei und ist auch abends ausgegangen. Da dachte ich auch „oh, ihr geht es ja schon wieder gut, wie schön!“ und habe sie dann auch gar nicht mehr nach ihrem Papa gefragt. Jetzt weiß ich natürlich dass das sehr kurz gedacht war von mir.