Liebe Mimi
wieder ist einTag und eine Nacht geschafft. Die ersten vernebelten Monate sind wirklich hart. Jeden Morgen stirbt das geliebte Kind erneut, weil man sich im ersten Aufwachen nur daran erinnert. Es ist sehr schwer. Es wird nicht immer so sein. Aber was nützt das jetzt schon?
Darf ich dich fragen, wogegen Fabian allergisch war? Die Angst vor einem anaphylaktischen Schock habe ich auch meinen Sohn betreffend. Er hat die gefährliche Erdnussallergie. Da aber noch nie etwas vorgefallen ist, hat er kein Notfallmedikament.
Wenn ich darf, schließe ich Fabian in mein Seifenblasenritual mit ein. Zur Zeit aber vom Balkon aus, denn am Baum meiner Tochter wimmelt es vor Stechmücken.
Komm einigermaßen aufrecht durch den Tag. Zusammenbrüche sind aber erlaubt und manchmal schlicht notwendig.
Beiträge von Elster
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Liebe Carmen, was heute nur der reine Schmerz sein kann, untröstlich, kein Trost wirklich gewollt, weil es dem Kind ja zusteht, steht in direkter Kongruenz zur Liebe, die du für dieses Kind in dir trägst. Also unermesslich.
Da Lars wusste, dass ihn eines Tages etwas Größeres erwartet, wird sein Übertritt leicht gewesen sein. Er weiß, dass ihr trauert. Gleichzeitig weiß er, dass ihr wieder zusammen kommen werdet. Dieses Gefühl, dieses Wissen wirst du finden. Jetzt noch nicht.
Für Hanka bist du da, indem du einfach da bist. Da gibt es weder falsch noch richtig. Ihr dürft zusammenbrechen! Auch Kinder dürfen das miterleben. Auch sie müssen Trauer lernen.
Es fliegen nachher viele Seifenblasen. Für mein Lenchen, für Christoph, Robin, Fabian und für Lars. Und für alle anderen, die sie bestimmt sehen können. Ich bin davon überzeugt. -
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Dein Fabian. Immer wird er dir fehlen. Euch allen. Manchmal sage ich immer noch im Zimmer meiner Tochter " es ist alles da. Auch deine Harry Potter Socken und dein neuer Rucksack. Alles. Kevin hat deine Bücher und deinen Hausstand im Keller eingelagert. Du musst nur kommen und es holen. Wir warten auf dich."
Das passiert nach zwei Jahren nicht mehr so oft. Aber hört eine Mama je auf ihr Kind zu suchen oder zu erwarten? Ich kann es mir nicht vorstellen. Häufiger allerdings ist heute das Wissen, dass ich auf sie zu gehe. Und sie wartet, bzw begleitet mich. Es tröstet sehr das spüren zu können.
Ich wünsche euch allen, dass ihr einen Weg findet mit Fabian weiter zu gehen. Denn weg ist er nicht. Meine Unterschrift ist mein Motto.
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Schrei es raus, wenn das für dich geht. Im Auto ist sehr gut. Oder in ein Kissen. Richtig schreien. Es befreit auf seltsame Weise (wenigstens kurz).
Warum du sch... Universum/Schicksal/Gott/wasauchimmer ist mein Kind tot? Was soll der Sch...??
Ja, fluchen erlaubt. Es ist gar nicht einfach, als angepasster, sozialer Mensch Gott oder das Universum anzuschreien. Also richtig aus tiefster Seele.
Aber jeder Gott und ganz sicher das Universum weiß, wie es dir geht und ich glaube nicht an Strafen!! Das fühlen wir so, weil wir Menschen sind.Du wirst bestimmt nicht bestraft! Du hast dein Kind verloren und jetzt steht alles auf dem Kopf und in Frage.
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Liebe Luise,
es gibt kein Selbstmitleid. Du kannst nicht mit dir selbst mitleiden. Du leidest. Punkt. Und das darfst du auch zum Ausdruck bringen. Nochmal Punkt.
Es tut mir sehr sehr leid, dass du dein Leben als Last empfindest. Ich wünsche dir Erleichterung und hoffe, dass du Momente erlebst, die du als schön bezeichnen kannst.
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Liebe Sverja,
ein für mich sehr nachvollziehbares Video.
Die Beziehung zu meiner Tochter, verstorben an Seelenkrebs nach zehn mehr oder weniger qualvollen Jahren, hat sich verändert. Auch nach ihrem Übergang entwickelt sie sich. Beide, die Beziehung und die Tochter.
Ich trage sie mehr in mir. Ich spüre sie, wenn ich sie brauche.
Ich rede nicht mehr darüber, was sie alles veranstaltet hat um mir ihre Anwesenheit zu beweisen. Denn wenn ich es ausspreche, dann hört es sich immer unvollständig an. Weil man für echte Gefühle eben keine echten Worte erfunden hat.Meine Arme vermissen sie weiterhin. Auf die schmerzhafteste Weise, die ich mir vorstellen kann. Das ändert sich wohl erst mit meinem eigenen Übergang.
Ich werde an meine Sterbeverfügung noch anhängen, dass ich möglichst keine oder nur örtliche Schmerzmittel bekomme. Ich möchte meinen körperlichen Tod bei vollem Bewusstsein erleben. Damit ich mein Kind hier, mit meinen körperlichen Augen, noch einmal sehen kann. -
Liebe Mimi,
du wirst erst später, viel später feststellen, dass du jetzt noch immer im ersten Schock bist. Ja, noch immer. So eine Ungeheuerlichkeit kann nicht in ein paar Wochen erfasst werden. Und diese Phase ist wichtig und ich kann dir nur raten dich nicht unter Druck zu setzen oder setzen zu lassen. Es dauert so lange wie es dauert.
Unverrückbar bleibt, dass du immer Fabians Mama sein wirst, egal wo er jetzt ist. Und ich persönlich bin mir sicher, dass er sehr sehr nah bei euch ist.
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Liebe mimi
Gedanken an den (eigenen) Tod sind sicherlich bei jeder Mutter, die ihr Kind verloren hat, sehr gegenwärtig. Der eigene Tod wäre schließlich der einzige Weg, die Ordnung wieder herzustellen. Eltern sollten ihre Kinder niemals zu Grabe tragen müssen. Niemals!
Anfangs, was sehr lange dauerte, dachte ich 24/7 nur an mein verstorbenes Kind, obwohl ich das nicht wollte. Mein Gehirn hat das im Autopilot gemacht. Zum Glück waren meine beiden anderen viel bei mir und da war es manchmal für Augenblicke "schön".
Heute bin ich ein anderer Mensch und ich muss mich noch immer kennenlernen und an mich gewöhnen. Mein süßes Mädchen lebt nun mehr in mir. Das körperliche Vermissen ist weiterhin schwer, nimmt aber nicht mehr meinen ganzen Tag ein.
Es ist so schön, wie du deine Worte an Fabian richtest. So entsteht nach und nach eine neue Art von Beziehung. Denn Liebe ist so endlos wie die Ewigkeit, die unser Universum umgibt.
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Liebe mimi,
mein über alle Maßen geliebtes Mädchen ging mit gerade 24 Jahren schon mal voraus. Jetzt ist sie 26 und ich vermisse sie ganz furchtbar. Anfangs dachte ich auch, dass ich nie wieder etwas anderes spüren würde, als grenzenlosen Schmerz. Der Schmerz ist tatsächlich grenzenlos. Doch es kommt eine Zeit, da wirst du wieder andere Gefühle haben. Auch eine Art Freude und etwas ähnliches wie Glück. Versuche nicht zu erwarten, dass solche Gefühle sich genauso anfühlen werden wie vorher. Vielleicht werden sie das, vielleicht aber nicht.
Ja, die Welt im Ganzen hat diesen Verlust erlitten und hat sich verdunkelt. Mein Kind fehlt auf vielerlei Weise. Nicht nur mir und ihrer Familie. Und dein Fabian auch. Die Welt wird ihn vermissen. Wie du ihn beschreibst... meine Tochter hätte ihn wahrscheinlich sehr gemocht. Sie war hier auch schon ein sehr liebevolles Wesen. Allem Schwachen zugetan. Die personifizierte Liebe. Sie ist es noch immer.
Mütterliche Schuldgefühle sind mir auch sehr sehr bekannt. Man versucht, sie mir auszureden. Noch klappt das nicht so ganz.
Hab Mut! Hab Zuversicht! Dein Fabian ist noch da! Nur deine Arme werden ihn bis zuletzt vermissen. -
Liebe Sverja,
Das Video hab ich mir angeschaut. Die Frau ist genau "my kind of crazy". Nur kann ich leider nicht in dem Maß dazu stehen.
Außer, dass ich das mit dem sacrifice nicht verstehe, kommt da sehr viel an und hoch bei mir. Das Video wurde beim anschauen immer breiter für mich. Meine Tochter war sehr dabei und ich habe uns beide, fast als Einheit, darin gefunden.
Und meine Ansicht, dass es nie genug Seifenblasen geben kann, vertritt sie auf wunderbare Art.
Vielen Dank für fast 16 zauberhafte Minuten. -
UND DANKE
liebe Elster das dir die Bilder am Storsjön etwas geschenkt haben. Fuehl dich sanft umarmt von deiner
Sverja
Ein Regenbogen ist eng verwandt mit der Seifenblase. So wie alle Farben eins sind, so sind auch wir mit dem Universum eins. It's all connected.
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Guten Morgen ,
ich möchte gern etwas mit euch teilen. Und mich damit mit-teilen. Das ist eine Marotte von mir. Wenn die Worte im Hals stecken bleiben, dann sagt Musik umso mehr.
So sehr bleiben die Worte gar nicht stecken. Aber ich denke sehr oft an euch und besonders an Kathi57 und Sverja und Mel021099 , wenn ich diese Musik abspiele.
Ich spiele sie nur, wenn ich am Baum meiner Tochter stehe und meine Seifenblasen mache. Ich möchte die Musik gern erklären. Auch wenn die Melodie für sich spricht.
Es ist eine Szene aus meinem Lieblingsspiel. Es spielt in einer dystopischen Welt in der künstliche Wesen herrschen und Kinder nicht geboren werden, sondern in endlosen Kreisläufen immer wieder "hergestellt" werden um Krieg zu führen. Immer und immer wieder werden sie als Soldaten mit ca 12-15 Jahren zur Welt gebracht. Sie haben eine festgelegte Lebensspanne von 10 Jahren und wer so lange überlebt, der muss nicht in den Kreislauf zurück sondern wird dem Hauptwesen zugeführt. Das ganze ist verpackt in einer Art Anime und nur so grausam, wenn man darüber nachdenkt. Das Ziel ist, das System zu zerstören und die völlig sinnlosen Kriege zu beenden.
Warum erzähl ich das? Es ist eine phantastische Geschichte. Ich habe viele Taschentücher gebraucht, denn was das Video zeigt, ist was 2 der Hauptfiguren zur Aufgabe haben. Sie sind Offseer. Das bedeutet sie gehen mit in die Schlacht und mit einer Melodie, die aus ihrem Herzen kommt schicken sie die gefallenen Seelen zurück. Denn sonst verbleiben sie auf dem Schlachtfeld und sind verloren. Immer wieder im Spiel finden sie Gefallene, einzeln oder in auch großen Gruppen und dann senden sie die Seelen. Dabei werden die roten Lichtpunkte weiß und fliegen davon.
Das hat mich so sehr an meine Seifenblasen erinnert, dass ich es jetzt immer abspiele, wenn ich sie mache.
Ich hoffe, ich habe euch nicht gelangweilt, aber man muss es ja nicht lesen. Ich versuche jetzt im Anschluss das Video zu schicken. Wenn ich es nicht kann, dann halt nur die Adresszeile.
Ach ja und.... ich hab die Welt natürlich gerettet! -
An mein Kind
Meine Arme vermissen dich.
Ich kann dich sehen, wenn ich meine Augen schließe,
doch meine Arme vermissen dich.
Ich kann dich hören, wenn es ganz still ist,
doch meine Arme vermissen dich.
Ich kann dich riechen, wenn ich an deinem Fenster stehe und blicklos in den Himmel schaue,
doch meine Arme vermissen dich.
Ich kann mich mit dir unterhalten. Ich kenne dich so gut, dass ich weiß, was du sagen würdest.
Doch meine Arme vermissen dich.
Ich kann dich spüren, deine Seele berührt meine Seele. Mein Körper reagiert darauf.
Doch meine Arme vermissen dich.
Im Traum begegnen wir uns. Erleben neues. Erinnern uns an Vergangenes.
Doch meine Arme vermissen dich.
Du gibst mir noch immer so viel. Hast immer viel gegeben.
Aber ich kann nicht aufhören zu weinen.
Denn meine Arme vermissen dich. -
Ich schreibe es hier, damit du es offline lesen kannst, liebe Sverja.
Ich danke dir für die schönen Seifenblasen an Lena und ihren Bruder! Und ich freue mich sehr, dass du sie weiter verteilt hast. Es kann nie genug Seifenblasen geben! Niemals. Und Herzen darfst du immer gern verwenden. Ich verwende sie nur selbst nicht.
Danke, dass du das Lied für mich gepostet hast. Das war sehr lieb von dir.
Mein Kleiner ist vorhin erst gegangen. Er hat mich als Azubi benutzt, denn in der Meisterschule soll er ja das Lehren lernen. Da saß ich nun mit Drähten und Messgeräten und musste nach seiner Anleitung einen kaputten Draht finden. Und er hat das so toll gemacht, dass auch ich Technik-Blondine das geschafft habe. Das hat viel Spaß gemacht.
Ich wünsche euch jetzt ein bisschen Frühling und Wärme. Danke nochmals.