Ihr Lieben Alle,
ich bin nun seit gut 2 Wochen wieder zu Hause.
Nun wie war’s? Es gibt gar nicht genug Worte um dies zu
beschrieben. Sehr emotional, ich habe den Geist beschworen, er kam – mehrmals -
und verabschiedete sich dann mit einem wunderbaren Zeichen.
Es waren elf sehr erholsame Tage, unterbrochen von einigen
Ausflügen und Unternehmungen (unter anderem haben wir die „Schnapsidee“ Rafting
in die Tat umgesetzt – als wären wir alle noch 20!).
Ich habe einen Ort wieder entdeckt, an dem ich jederzeit
auch alleine urlauben kann und dies mit Sicherheit auch werde. Ich habe
geweint, aber auch wirklich viel gelacht (und ja – ich kann es noch – was sehr
schön war zu erfahren!).
Und jetzt hat mich der Alltag wieder.
Ich bin heute auf den Tag seit 13 Monaten Witwe… dieses Wort
fühlt sich immer noch seltsam an…
Es ist nicht mehr alles „schwarz“. Ich weine immer noch
salzige Tränen um diesen einen Herzensmenschen, aber die Intervalle der Wellen
werden flacher und länger.
Ich versuche mich „neu“ auszurichten und zu arrangieren. Was
ich dabei merke: Erzwingen funktioniert nicht. Anderseits zwingt mich doch auch
nichts und niemand zu irgendwas, ausser ich mich selbst.
Ich habe mich (wieder) auf einer Datingplattform angemeldet.
Es gibt bis jetzt niemanden, der meine Leere ersetzen kann, es lehrt mich aber,
dass ich relativ genau weiss, was ich nicht will.
Was ich aber nicht weiss: Bin ich überhaupt schon soweit,
eine neue Beziehung eingehen zu wollen?
Ich habe mit zwei Männern länger geschrieben – auch hier ist
in beiden Fällen die Erfahrung nicht unbedingt positiv:
Kandidat Nr. 1:
Hatte unglaublich viel Verständnis für meine Situation (zumindest
am Anfang), ich bin jetzt nicht unbedingt der Blumentyp, auch stehe ich nicht
unbedingt auf Kochen, Essen ist jetzt bei mir auch nicht Prio 1 im Leben an
sich – für ihn aber leider irgendwie schon, denn all seine Nachrichten drehten
sich entweder um seine Blümchen im Garten oder um die nächste Mahlzeit…, addiert
noch mit ständigem Gefrage, wann man sich denn jetzt endlich mal treffen könnte,
gespickt mit unterschwelligen Botschaften wie „Also das Leben muss ja auch mal
für Dich weiter gehen!“, Wenn wir uns dann 2 oder 3 mal getroffen haben, können
wir ja auch mal schön das Wochenende wegfahren!“ oder – mein persönliches
Favorite, gesendet als insgesamt 10 minütige Sprachnachricht, die ich jetzt aus
Zeitgründen mal auf 2 Sätze runterbreche, weil halt wirklich viel viel Gelaber
unter Alkoholeinfluss dabei war: „Also ich fühl mich hier ein bißchen
ignoriert, du reagierst gar nicht mehr auf meine Nachrichten. Also scheinbar
schreibst Du ja mit irgendjemanden, weil das letzte Mal online warst Du um 22
Uhr, nicht dass ich dich hier kontrollieren will“, hat mich dann vor meiner
Abreise nach Österreich dazu bewogen, diesen Kontakt abzubrechen.
Ich denke nichts Böses über diesen Mann, er ist genau so auf
der Suche nach seiner persönlichen „Traumfrau“ wie andere auch – aber Leute –
mal ehrlich: Brauch ich nicht – ich hatte eine wunderbare Ehe (die ich vorher
nie so richtig geschätzt habe, weil es halt einfach „normal“ war), wir haben uns
IMMER unsere Freiräume gelassen und ich werde jetzt nicht damit anfangen mich kontrollieren
zu lassen.
Kandidat Nr. 2:
Hat von sich selbst behauptet, er sei total relaxt und
tiefenentspannt. Allerdings hat er nach Austausch der Handynummern in unzähligen
WhatsApp-Nachrichten (An EINNEM Abend wohlbemerkt!) von seiner Verflossenen
erzählt.
Auch hier – ich habe selbst ja auch mein Trauma – also weiss
ich ja, wie unglaublich gut es tut, mal was rauszulassen, aber das war selbst
mir zu viel….
Also vielleicht hat ja meine BFF doch recht, wenn Sie sagt:
Schatzi, bei Dir passiert das durch reinen Zufall, im Supermarkt, in der Kneipe
oder bei einem Autounfall !
In diesem Sinne:
Bleibt stark!
LG Susanne