Beiträge von Sumazo

    Ihr Lieben Alle Weggefährt*Innen (also ich weiss nicht wem es noch so geht, aber 'gendern' ist die nutzloseste Erfindung, seit es den Duden gibt, sorry 🤷‍♀️)


    Mein Beitrag in einem anderen Thread bringt mich heute zur Thematik 'Friedhof':


    Meine Mum und ich haben heute drei Gräber (Jan, Dad und Jan's Vater) für 'Allerheiligen' gerichtet (Mum ist evangelisch und 'glaubt an ihren Herrgott' - das ist O-Ton von ihr - ich persönlich bin eher so die 'Druidin' in der Familie und schlage mehr mach meiner guten Omma - aber ich bin schon wieder vom Weg abgekommen, sorry....


    Also: Gräber gerichtet, Erikas ausgemacht, Gestecke drapiert, Grabsteine abgewaschen. Und wie immer haben wir uns gezofft: ich rege mich wirklich JEDES Jahr auf, weil ich keinen Sinn darin sehe am 1. November Weihnachtsgestecke auf die Gräber zu legen, die dann spätestens am 2. Advent schon eigentlich reif zum Abräumen wären. Aber warum macht man es trotzdem? Logische Antwort 1 meiner Mum: ''Weil man das halt so macht!", und gleich hinter hergeschoben - mit einem schon drohenden Unterton, der mir zwar als 5jährige imponiert hat, aber heute bei mir einen ganz anderen Reflex auslöst: ''ja willste es denn leer stehen lassen? Was sollen denn dann die Leute denken?'' (Startschuss für: Mögen die Spiele beginnen - Willkommen bei den Hungergames....)


    Ich kürze das Ganze jetzt mal ab, denn wie jedes Jahr haben wir uns jetzt wieder lieb ♥️ und wie Eingangs schon erwähnt liegen auf den Gräbern drei Gestecke, die an Weihnachten nur noch ein sehr trauriges Bild geben werden....


    Same procedure as every year....


    Liebe Grüße 🌟💫⭐ Susanne

    Liebe Viola,


    schließe mich meinen Vorrednerinnen an.


    Ich finde die Idee mit der Kirche und der Kerze wirklich gut.


    Ich bin Atheist, also im Sinne des katholischen bzw. evangelischen Glaubens, aber auch mir schenkt ein Kirchenbesuch durchaus Ruhe und auch Kraft, weil es irgendwie eine 'andere' Stille ist.


    Für mich ist der Friedhof noch nie der Ort gewesen, wo ich meinen Liebsten nahe sein kann, der war schon immer zu Hause....


    Liebe Grüße ⭐🌟💫 Susanne

    Was andere sagen , schreiben oder denken,spielt keine Rolle. Auch wenn manche vielleicht die Nase rümpfen oder sagen, daß Du wohl gar nicht getrauert hast. Das ist alles Unsinn.

    Hallo Matthias,


    oh das ist ein sehr interessanter Aspekt:


    Provozierend könnte man ja jetzt die Frage an die Umwelt stellen: ''Wann bitteschön habe ich denn Eurer Meinung nach genug um meinen Mann getrauert, damit ich mich wieder nach draußen trauen darf?''


    Ich spreche jetzt wieder für mich: Meine Freunde (und ich meine jetzt die echten und wahren) bestärken mich schon seit geraumer Zeit mal wieder auszugehen und einfach mal mit dem Leben zu leben.


    Die anderen und deren Meinung interessieren mich ungefähr so viel, wie wenn in China ein gelbes Fahhrad umfällt 😜


    Ich denke, ich war lange Zeit sehr traurig und wütend (in alle Richtungen) und was soll ich sagen, ich habe keine Lust mehr.


    Ich habe gezetert, mich selbst bemitleidet, ich habe geweint, ich wollte selbst sterben und nichts davon hat mir geholfen, mir meinen Mann wieder zurück zu bringen.


    Und so bleibt mir ja schlussendlich nur die Erkenntnis: Das wird so lange ich lebe auch so bleiben.


    Ich werde Jan jeden Tag weiter vermissen, ich werde auch weiter immer unangekündigt in meine Trauerlöcher fallen (die aber längst nicht mehr so tief sind, wie noch vor einiger Zeit), ich werde weiter weinen (auch in aller Öffentlichkeit, so wie ich es seit 16 Monaten immer mal wieder getan habe, weil ich noch nie mit meinen Gefühlen hinter den Berg gehalten habe), ich werde mich immer an ihn erinnern, ich werde an die guten Zeiten denken (denn jetzt mit ein wenig Abstand kann ich sagen: unsere gemeinsame Zeit war der Himmel und mein persönliches Königreich) und ich werde JETZT langsam damit anfangen ein neues Leben zu leben.


    Wie das aussehen wird, dass überlasse ich dem Schicksal....


    Aber bei einer Sache bin ich mir 100 % sicher: Wir haben uns geliebt und DAS war auch Schicksal!


    .... bis wir uns wiedersehen ....


    Liebe Grüße Susanne 🌟⭐💫

    Ihr Lieben Alle wirklich Treue Seelen ♥️


    Ich freue mich ungemein, über die zahlreichen Antworten und verschiedenen Sichtweisen (endlich ist mal wieder eine rege Unterhaltung miteinander entstanden und Leben in meiner Bude !)


    Ich glaube mein zögerliches Verhalten ist auch meiner persönlichen - wenn auch nicht ganz freiwillig - neu geschaffenen 'Wohlfühlzone' geschuldet: ich kann tun und lassen was ich will, ohne Rücksicht auf jemand zu nehmen. Ich kann - denn das habe ich ja in den letzten Monaten selbst gemerkt - auch durchaus allein meine Abende verbringen, ABER mir fehlen die Unterhaltungen auf Augenhöhe, zusammen Spass haben, mal ausgehen - ich trinke schon seit Jahren so gut wie keinen Alkohol mehr, aber ich hätte sogar mal wieder Lust die Nacht durchzufeiern.....und mir fehlt männliche Nähe (eine starke Schulter zur richtigen Zeit).


    Ob sich mein Wunsch nun direkt verwirklicht, wenn ich es endlich doch mal schaffe die grüne Taste zu drücken, wird sich zeigen.


    Es ist halt einfach nicht dieses Feeling wie bei Jan (und ich glaube, sowas passiert nur wenigen 2x im Leben), aber ich finde ihn (also den Handwerker 😉) wirklich sehr nett, und vielleicht ist er jetzt genau das, was ich brauche.


    Ich werde berichten, wenn ich es geschafft habe Teufelchen 'Selbstzweifel' mal lange genug in seine Box zu sperren, um ENDLICH ungestört zu telefonieren 😉.


    Ich sende Euch ALLEN ganz liebe Grüße und eine feste Umarmung!


    💫⭐🌟 Susanne

    Gedanken zum Wochenende:


    Ihr Lieben Alle,


    Heute bin ich seit 16 Monaten Witwe. (Was für ein schräger Satz, bei einer 47jährigen???)


    Vorgestern war ich ganz kurz davor, einen sehr netten Mann aus dem entfernteren Bekanntenkreis anzurufen und einfach mal zu fragen, ob er Bock hat mit mir was essen zu gehen (hab's dann doch gelassen, weil mein neuer zweiter Vorname ist 'Unsicherheit' - und der Dritte ist 'und was ist, wenn's dann intensiver wird???? - spinnst Du!')


    Eine kleine andere Geschichte mal für zwischendurch:


    Ich habe einen Kollegen, dessen Frau ist vor ein paar Jahren nach mehrjähriger Krebserkrankung gestorben. Er kam relativ schnell wieder zur Arbeit und war genauso arrogant und überheblich wie immer. Wir haben ab und an mal auch ein bisschen privater gesprochen und da erzählte er mir, dass er jetzt sein komplettes Haus saniert. Er wirft alles raus, was ihn an früher erinnert und macht jetzt alles so wie ER es immer haben wollte. 'Strange' dachte ich mir damals, aber passt irgendwie zu ihm....

    Ein paar Monate danach hat er sich dann bei Parship angemeldet und nach relativ wenigen Dates eine neue Frau gefunden (mit der er jetzt seit einigen Jahren bereits verheiratet ist).


    So und witzigerweise ist dieser Kollege nun derjenige, der mich und meine Gefühlswelt zu 100 % versteht ! Und plötzlich finde ich diesen Menschen superwitzig (bitte nicht falsch verstehen: Da ist keinerlei 'Amore' oder sowas im Spiel) und ich kann sogar verstehen, warum er damals seinen Weg so harsch und straight beschritten hat.


    Ich habe ihm letzte Woche von den diversen Online-Begegnungen meines Lebens berichtet und da kamen wir wieder auf seine Geschichte von damals. Seine jetzige Frau hat wohl bei deren ersten Date überlegt, ob sie direkt nach 'Hallo' gleich ein 'Auf Wiedersehen' hinterherschiebt, weil der erste Eindruck war: ''Boah wie arrogant überheblich''. Da musste ich so lachen (natürlich hab ich ihm NICHT gesagt, was ich sehr lange Zeit von ihm gehalten habe). Total 'goldig' war dann aber sein Kommentar: ''Damit hab ich halt meine Unsicherheit überspielt.''


    So nun wieder ein kleiner Schwenk zu 'moi':


    Ich sag's Euch ehrlich: Ich weiss immer noch nicht was ich will, ABER was ich nicht will: Bis zu meinem Lebensende in - wenn's blöd läuft - 40 - 50 Jahren hier alleine rumzudümbeln.


    Dieser entfernte Bekannte ist ein Handwerker mit eigenem Betrieb und kannte meinen Mann einfach über's Tagesgeschäft sehr gut. Ich kannte ihn vor der Beerdigung nicht und er ist mir deswegen in Erinnerung geblieben, weil er sich vor der Trauerfeier so nett vorgestellt hat und auch einen Kranz gespendet hat. Natürlich hab ich mir damals keine tiefergehenden Gedanken gemacht, aber irgendwann im Sommer rief er eines Abends an, und fragte einfach mal wie es mir geht (fand ich total gut) und ein paar Wochen später stand er vor der Tür um seinen beim ersten Telefonat versprochenen Kaffee einzulösen.


    Er richtet immer wieder schöne Grüße über den Mann meiner besten Freundin aus und ich denke in letzter Zeit wirklich oft an ihn und denke auch, wenn ich jetzt nicht einen Schritt auf ihn zu mache, wird das nix mehr....


    So und JETZT kommt das kleine Teufelchen wieder an die Oberfläche und verbreitet miese Stimmung: ''Vielleicht hat er ja jetzt schon wieder eine Freundin?'' ''Ja und was ist, wenn Du merkst, es geht doch noch nicht?'' ''Schlimmer noch: er verliebt sich in Dich, Du aber nicht in ihn????''


    Leute - ich bin sonst wirklich taff, habe keinerlei Berührungsängste mit mir unbekannten Personen und jetzt stell ich mich an als wäre ich 15 und nicht 47!


    ICH MAG DIESES GEFÜHL NICHT!


    Meine Mum und auch meine BFF meinen, er hätte Respekt und übt Zurückhaltung, weil er Jan halt kannte....


    Toll und nu?


    Kreise ich wie ein Geier mit den Händen über dem Telefon und kurz bevor ich die grüne Taste drücke, denke ich: ''Ach nee - doch nicht.''


    Also drückt mir die Daumen und schickt mir Mut für neue Erfahrungen .....(ist mir egal ob gut oder schlecht, es ist dann einfach mal was neues und anderes....)


    Lg Susanne 🌟⭐💫

    Ihr Lieben,


    und wieder ist eine weitere Woche vorbei. Kennt ihr das?


    Man ist total im Stress, die Arbeit nervt mich mittlerweile nicht nur, sondern sie kotzt mich regelrecht an und trotzdem geht mit ihr der Tag wie im Flug vorbei. Und damit der Stresspegel nicht von 180 auf 0 in den Keller rauscht hat man ja Gott sei Dank auf der Wegstrecke nach Hause alle Vollidioten Deutschlands vor, neben und hinter sich auf der Autobahn. Ich bin ja so froh, dass ich jeden gottverdammten Abend im Stau gestanden hab, so brauchte ich mir wenigstens keine Gedanken darum zu machen, was ich mit den 1,5 Stunden zusätzlicher Zeit zu Hause hätte anfangen sollen 🤬.

    Schnell was gegessen und ich hab jeden Abend um 20 Uhr im Bett gelegen um dann an jedem Morgen VOR dem Wecker um 4.40 wach zu werden....


    Mal ehrlich Leute: Ja es ist schön, wenn mal die Zeit anstatt zu kriechen einfach mal wie ein D-Zug vorbeirauscht. Nichts desto trotz geht es mir wirklich massiv an die Substanz.

    Und die letzte Woche war jetzt nur ein seichter Vorgeschmack auf die nächsten drei, die da kommen...


    Ich bin niemand, der vor der Arbeit kneift, aber.... das kleine 'Teufelchen' stellt in meinem Kopf immer lauter die Frage, ob dieser Job auf Dauer noch das Richtige für mich ist....


    Ich bin eigentlich sehr stoisch und dickhäutig, konnte auch immer gut nach Feierabend abschalten. Seit ein paar Wochen klappt es immer schlechter und jetzt meldet sich so langsam auch die Egoistin in mir und fragt: 'Muss ich denn jeden Ritt mitreiten? Oder hab ich denn eigentlich nicht genug mit mir selbst zu schaffen, um dieses neue Leben allein zu (über-)leben?'


    Ich weiss Ihr Lieben - heute mal ungewohnt ernst und mit weniger Schmunzlern als sonst, aber.... that's my life .....


    💫⭐🌟 Susanne

    Hi liebe Pia ♥️


    ach manchmal will das kleine selbstironische Teufelchen einfach mal raus an die frische Luft 😉


    Ich hoffe Dir geht es gut?


    Lg Susanne

    Ihr lieben Alle !

    Und wieder ist ein weiterer Monat vergangen. Ich nähere mich langsam und stetig der 16-Monatsmarke und denke: ''Mein Gott, so lange ist diese Katastrophe schon her? Wo bitte ist die Zeit hin?''

    Und dann denke ich: ''ich fühl mich immer noch, als wäre das gestern oder letzte Woche passiert.''


    Ich habe die letzten Wochen versucht, mich selbst zu erkunden und Wünsche und Träume (also realistische) zu finden, die ich in die Tat umsetzen kann:


    - ich will alleine in Urlaub fahren Momentan habe ich genügend Ausreden parat, warum es nicht geht: ich hab zwei alte Katzen und ne alte Mum (die hoffentlich niemals diesen Thread lesen wird, sonst zeigt sie mir nen Vogel).

    - ich will wieder fitter werden (sowohl im geistigen als auch im umfänglich gesundheitlichen). Begründung warum DAS jetzt auch nicht geht: ''Weil ich keine Lust habe (finde das ist ein valider Grund!).

    - ich möchte mal wieder ausschlafen (ha bei zwei Katzen kann ich mir das getrost die nächsten JAHRE von der Backe schmieren).

    - ich möchte wieder mehr aktive Freizeitgestaltung (kleiner Pluspunkt für mich: habe es vor zwei Wochen tatsächlich getan und bin was essen gewesen mit meinem Schwager und dessen Freundin - ich plane das nächste Großevent noch in diesem Jahr!)

    - um nochmal auf das Thema 'Schlaf' zurückzukommen: auch mal einfach 4 - 6 Stunden durchschlafen wäre supergeil (das sind natürlich jetzt wahrscheinlich psychische Blockaden, die ich trotz aller Mühe wohl nicht alleine abbauen kann - ABER da bin ich ja dran und sitze auf zwei Wartelisten für psychologische Fachberatung.)

    - ich möchte mal wieder eine Woche ohne irgendwelche Zwickerlein und Wehwehchen erleben (tja - DAS kennen wir alle zur Genüge - Trauer ist halt Schwerstarbeit..)

    - der letzte Punkt ist der den man leider nicht erzwingen kann: ich möchte wieder glücklich sein (und meine klitzekleine Zusatzbitte ans Universum: wenn zufällig noch ein netter Mann übrig ist, der fähig ist mit meinen Allüren fertig zu werden, ein paar Tätowierungen hat und vielleicht auch so ein bisschen 'Outlaw' ist - gib ihm ruhig meine Nummer.....)


    Ich drück Euch alle ! Bleibt stark !


    ⭐💫🌟 Susanne

    Liebe Anja,


    ich für mich selbst habe schon vor einiger Zeit beschlossen erste kleinere Änderungen in der Wohnung vorzunehmen (ich schrieb es in meinem Wohnzimmer), begonnen habe ich mit kleineren vor meinem Auge 'versteckten' Dingen, wie eben diese zwei riesig großen Legotrümmer, die seit 14 Monaten im Kleiderschrank ihr einsames dunkles Dasein leisteten. Und nun einige Zeit später habe ich mir schon die Demontage des 6. 'Bauwerks (nämlich die im Arbeitszimmer stehen), vorgenommen.


    Ich fühle mich mittlerweile sehr viel 'freier' - es ist ein Prozess des Loslassens, aber niemals einer des Vergessens.


    Und TROTZDEM habe auch ich meine 'Ecken', die derzeit auf keinen Fall angefasst werden: sein Parfümfach im Badetimmerschrank - ich hab sogar die Aftershave-Flaschen in Zerstäuber umgefüllt und wenn die Sehnsucht mal wieder Überhand nimmt duftet es in der gesamten Wohnung nach ganz viel Jan !


    Ich weiss nicht, ob man jemals diese unbändige Trauer komplett ablegen kann, ich bin ja auch immer noch sehr skeptisch mir gegenüber und unterstelle mir selbst manchmal 'Ignoranz den Trauergefühlen gegenüber', aber nein, ich will mich nur nicht unterkriegen lassen. Ich bekomme mein altes Leben nicht zurück, also verdammt, dann muss ich mir eben ein neues schaffen.


    Da ist sie wieder, die Kämpferin in mir und ich denke, in Dir liebe Anja steckt auch eine (sie lebt momentan vielleicht im Keller, aber gib ihr eine Chance !).


    Ich drück Dich !


    🌟⭐💫 Susanne

    Liebe Corinna,


    mein aufrichtiges Mitgefühl zu deinem Verlust !


    Mir fehlen wirklich die Worte.

    Es tut mit sehr leid!


    Pragmatisch wie ich bin:

    Gibt es nicht die Möglichkeit evtl. über die KK Haushaltshilfe zu beantragen, um dir ein wenig Entlastung zu bringen?


    Ich kann mir wahrscheinlich nicht mal annähernd vorstellen, was bei Euch derzeit alles auf Euch einbricht.


    Viel viel Kraft !


    Lg Susanne

    Liebe Carmen,

    lass Dich nicht beirren und / oder verrückt machen.

    Ich finde mittlerweile es geht doch auch irgendwie beides: man kann versuchen neue Wege einzuschlagen und trotzdem seinen Lieblingsmensch vermissen wie die Hölle !

    Liebe Grüße Susanne

    Liebe Stephanie - danke für die Blumen - wenn ich so schreibe, hört sich das vielleicht für andere immer so 'locker flockig' an. Ist es aber mitnichten...


    Ich habe lange gebraucht um einen für mich gangbaren Weg zu finden - und ich suche manchmal immer noch....


    Für mich ist es wichtig, dass ich mit mir selbst im Reinen bin.

    Dazu gehört leider der sauschwere Prozess zu realisieren, dass DER EINE über alles geliebte Mensch fort ist (fort aus dieser Welt - ich bin ja nach wie vor der Überzeugung, dass wir uns wieder sehen.)


    Also hatte ich die Wahl: Entweder versinke ich in dieser Trauer und gebe mich auf und warte darauf, dass wir uns wiedersehen.

    Oder: Ich krieg meinen Hintern wieder hoch -- mache mir Gedanken, wie es jetzt alleine weiter gehen kann (bzw. MUSS), mache Pläne (die meisten werden wohl nie umgesetzt - weil der Lottogewinn sich irgendwie nicht einstellen will), setze mich aber weiter mit meinem Verlust auseinander, ich weine (nicht mehr in der Häufigkeit wie vor einem Jahr, aber ich unterdrücke nichts), ich schreibe weiter mein Trauertagebuch. Und siehe da, schaue ich mir die ersten Einträge an und vergleiche es mit den letzten sieht man alleine schon an meiner Schrift die Veränderung - am Anfang schrieb ich 'klein' und ohne 'Schwung', ich war inhaltlich nur am jammern und tat mir selbst ganz furchtbar leid (was gut war, schließlich war und ist es immer noch eine Katastrophe, was uns passiert ist), aber seit Anfang des Jahres wurde meine Schrift 'größer', der Inhalt meiner Texte beschäftigt sich nun mehr mit mir selbst, aber auch mit meinem sozialen und privaten Umfeld. Das freut mich, denn zeigt es mir, ich lege diesen Egoismus langsam ab, dieser Egoismus, der in den ersten Monaten unentbehrlich war um einfach zu überleben, der mir persönlich sehr gegen den Strich ging, denn das war eine Eigenschaft, die in Maßen durchaus okay ist, aber für mich war es einfach 'to much'. Denn viel zu schnell kippt diese Eigenschaft in Gleichgültigkeit gegenüber der 'Umwelt'....


    Ich schrieb es schon bei RoundAn - man kann nichts erzwingen. Jeder Trauernde muss seinen eigenen Weg finden.

    Und das wünsche ich uns allen.

    Einen Weg zu finden um das Leben erträglich zu finden und vielleicht auch wieder (Lebens-)Freude empfinden zu können!

    Lg Susanne

    Ihr Lieben !

    Seid doch bitte bitte nicht so hart zu euch selbst !

    Liebe Anja - stark, dass Du versuchst auszubrechen !

    Man kann aber ''gute'' Gefühle nicht erzwingen!

    Es ist mehr ein 'herantasten', ich weiss aus eigener Erfahrung: man hat gerne eine gewisse 'Erwartungshaltung'.

    Lass Dich bitte nicht entmutigen ! Bei Dir kommen derzeit zum Verlust von Roman auch noch der schwere Verlust Deiner Freundin dazu - auch das muss irgendwie 'verarbeitet' werden..

    Kluge Worte von einer nicht ganz so klugen Frau (also manchmal....)

    Ich drücke Dich ganz feste !

    Lg Susanne

    Das habe ich einfach nicht erwartet!

    .... UND AUCH NICHT VERDIENT !!!!


    Liebe Anja,


    es tut mir in der Seele weh, wie Dich die Vergangenheit derzeit beschäftigt und im Griff zu haben scheint!


    Ich drück Dich erstmal!


    Es ist schlimm, wie manche Menschen ihr wahres Gesicht präsentieren und vor allem wann....


    ... aber versuch diese, wenn auch unschöne Erkenntnis, zu nutzen (ich bin da ja wie ein Elefant, der niemals was vergisst), es kommt der Tag, an dem alles wieder ein wenig Sinn ergibt.


    An diesem Tag wird es Dir SUPER gehen und diesen 'anderen' Menschen eben nicht...


    Ein ehemaliger Kollege hatte da immer einen schönen Spruch: "Man trifft sich immer zweimal im Leben....''


    Mir hilft ein Boxsack für den Abbau solcher ungeliebter Gefühle ungemein....


    Lg Susanne


    Ihr Lieben Alle,


    ein weiterer Monat ist vorbei und es drängt mich zu berichten:


    Ich schreibe ja immer noch mein Trauertagebuch (also eigentlich schreibe ich One Way mit Jan). Seit gut zwei Wochen geht's mir (welch Überraschung), mal wieder nicht so gut. Dies schlägt sich dann auch in den vermehrten Einträgen im Tagebuch nieder, ABER:


    Vorletzten Samstag (beim Schreiben), brach es plötzlich aus mir heraus: WAS bitteschön kann ich tun, damit es mir mal langsam wieder besser geht? Erster Ansatz: Ich brauche Platz und Luft. Im Kleiderschrank stehen noch diverse Lego Technik Sachen - natürlich aufgebaut. Erkenntnis in der Sekunde als ich nach Platz und Luft jammerte: "Himmelherrgott - dann schaff Dir doch Platz, jammere nicht rum, sondern bau den Krempel auseinander, verpack's in Tüten und verkauf's um die Vorweihnachtszeit !"


    Am nächsten Tag mittags habe ich das erste Teil in drei Stunden mühselig auseinander genommen. Ich hab's mir schlimmer vorgestellt (speziell die Erinnerungen an schöne Winterabende mit meinem geliebten Herzensmenschen, der diese Dinge mit einer solchen Akribie und leuchtenden Augen und Freude zusammen gebaut hat), aber spätestens mit Beginn von Stunde 3, nämlich genau ab dem Zeitpunkt, wo ich dachte, gleich fallen mir die Fingerspitzen ab, wurde die Erinnerung von dem Wunsch nach dem Ende dieser leidseligen 'Rückwärtspuzzelei' abgelöst!


    Also was ich damit eigentlich loswerden will: Die Erinnerung und die Liebe an den einen geliebten Menschen sitzt nicht in irgendeinem Gegenstand, sondern auf der linken Seite eurer Brust ♥️.


    DAS wird auch immer so bleiben, aber für mich wird es Zeit für Veränderung. Zwar erstmal nur im Kleinen (weil die Sachen von denen ich sprach, stehen ja nun schon seit gut einem Jahr 'versteckt' im Kleiderschrank, ein ganz anderes Kaliber sind die Sachen, die in der Wohnzimmervitrine stehen), aber ich brauche jetzt eine - MEINE - Richtung....

    Und es ist ein kleiner Anfang.


    Das wollte ich mal berichten.


    Bleibt stark !


    💫⭐🌟 Susanne

    Ihr Lieben,


    auch ich bekam dies zu hören, wenn die Beerdigung gelaufen wäre, würde es besser...


    Toller Witz !


    Nach nun fast 14 Monaten und aus meiner persönlichen Erfahrung: Diese für jeden einzigartige Katastrophe braucht Zeit. Zeit zum Realisieren, Zeit zum Akzeptieren, Zeit zur Verarbeitung.


    Ich hüpfe heute noch munter zwischen diesen drei Zeiten hin und her.....


    Für mich war es in den ersten Monaten wichtig überhaupt erstmal mit mir selbst klar zu kommen.


    Und da ist es wieder dieses Wort: nehmt Euch bitte diese ''ZEIT''.


    Es werden wieder 'hellere' Tage kommen!


    Ich sende Euch einen Lieben Gruß und viel Kraft!


    🌟⭐💫 Susanne