Lieber Peter .
Ich kann das alles so gut nachspüren, in welcher Verfassung du gerade bist, zwischen Entsetzen , Fassungslosigkeit, Schmerz und permanenter Unruhe.
Du begreifst doch noch gar nicht richtig was eigentlich los ist , vor allem, was mit dir los ist…
Alles was du machst momentan ist richtig, höre auf dein Gefühl, der Verstand hinkt noch eine Weile hinterher.
Ich habe auch alles so gelassen, fing nach ein paar Tagen an, in den persönlichen Sachen meines Mannes etwas „Ordnung zu schaffen „ bis ich so fertig und zittrig war, dass ich aufgehört habe damit, auch hatte ich das Gefühl, dass ich sanft weggeschoben wurde und habe das als „jetzt noch nicht!“ interpretiert. So ist alles bis heute, fast 11 Monate nach seinem Tod geblieben.
Durch die anfängliche Irritation und Konfusion konnte ich überhaupt keine Ordnung in Tätigkeiten bringen, ich dachte auch, ich muss alles sofort auf einmal erledigen, bin durch die Wohnung im Funktionsmodus gerast, bis das Zittern und Herzrasen so schlimm war, das ist dachte, dass es mit mir jetzt auch vorbei ist.
Anfangs machte mir das Angst, dann dachte ich „ auch gut, dann bin ich eben auch weg“!
Man erlebt viele schlimme Tage in dieser Zeit und die Wellen kommen immer wieder, das kennt man so nicht und fühlt sich vielleicht nicht ganz normal, aber, es ist normal, vollkommen normal, nur sehr schwer zu ertragen und zu durchleben.
Mir hat das Lesen von Büchern, die Betroffene geschrieben haben sehr geholfen.
Eine Trauerbegleiterin kam ein paar Mal für Gespräche, das war wichtig.
Überhaupt das Sprechen darüber ist wichtig, sehr wichtig!!
Du brauchst keine gutgemeinten Ratschläge wie „es wird besser!, „die Zeit heilt…“!
Du brauchst Menschen, die dir einfach zuhören, dich in den Arm nehmen und dir zeigen, dass sie an dich denken.
Du hast noch einen schweren Weg vor dir, er will gegangen sein, auf deine Art, wenn wir dich hier dabei etwas begleiten können, wäre das schön.
Mir bringt der Austausch hier in der Gruppe sehr viel.
Ich wünsche dir viel Kraft den Tag und die Nacht zu überstehen und dann kommt wieder ein neuer Tag mit neuen Herausforderungen.
Ich schicke dir ganz liebe Grüße,
Elisabeth