Beiträge von elisabeth65

    Liebe Christine!
    Ja, es stimmt schon für die meisten Tage meines Lebens.
    Es ist Ruhe eingekehrt, und wir alle haben ganz viele schöne Stunden zusammen.
    Es überfallen uns alle, das höre ich auch von meinem Mann, immer wieder viele, viele Erinnerungen und ganz oft der Wunsch,
    Andreas könnte all die vielen Dinge, die jetzt passieren, mit uns teilen.


    Manchmal ganz unerwartet denke ich, das muss ich ihm jetzt noch schnell sagen....


    Und was für mich so wichtig ist, ganz viele liebe Erinnerungen an Andreas, so weh sie auch immer wieder tun,
    sie gehören einfach unbedingt dazu.
    So kann ich, so können inzwischen ganz viele bei uns keine Omeletten kochen, ohne an unseren Andreas zu denken.
    Ich hatte es, glaube ich, schon erzählt: ich hab ihm einmal vorgejammert, dass ich die ersten zwei Omeletten immer verhaue und wegschmeißen muss. Und er hat mir dann erklärt, dass ich zu ungeduldig bin und das Fett nicht heiß werden lasse.
    Seitdem habe ich keine Omelette mehr "verhaut".
    Seine Lieblingsspeisen und sein Lieblingskuchen, seine ungeheure Freude am Essen.... all das findet immer wieder Platz bei uns. Sein Lachen, seine Lebensfreude, seine Basteleien,........
    Und immer wieder kommen dann trotzdem die Tränen.


    Ich war am Anfang der Sommerferien in Israel. Das habe ich mir schon so lange gewünscht.
    Es war ein gewaltiges Erlebnis für mich:
    Erstens - ganz alleine weg von meiner Familie - die Kontrolle abgeben und nicht immer dazusein. Das hat mich schon vor Beginn der Reise so viele Nerven gekostet, dass mein Körper beinahe auch nicht mehr mitgespielt hat. So weit weg! Wenn nun zu Hause etwas passiert!
    Zweitens - eben ganz alleine - ohne einen Menschen den ich kenne, ohne jemanden zu haben, dem ich mich anvertrauen kann. Es war manchmal ganz, ganz schwer, aber ich bin daran gereift.
    Drittens - einige Tage hatten es ganz schön in sich. Dinge, die ich sonst nicht mache, Höhlen, Klettersteig,.... alles geschafft.
    Ich habe viel geweint in diesen Tagen, aber die Zeit trotzdem sehr genießen können.
    Alles ist gut gegangen, und wir alle leben noch.


    Eine liebe Freundin hat mir einmal erzählt, dass ein Mann im Rollstuhl gesagt hat: ich bin nicht der Erste, ich bin nicht der Letzte, ich bin in der Reihe.
    Das hat mir zu denken gegeben.
    Denn seit Andreas' Tod habe ich so viele Menschen kennengelernt, denen es auch so geht wie uns, die ein ähnliches Schicksal haben.
    Es sind Gäste, die zu uns kommen und auch sonst Menschen, die mir begegnen.
    Es wird sie auch schon früher gegeben haben. Aber jetzt fallen sie mir auf, jetzt können wir miteinander reden, jetzt teilen wir uns mit, jetzt gehen wir aufeinander zu, jetzt bin ich offener geworden und bekomme deshalb auch mehr Schicksale zu hören.


    Trotz allem, was gut ist und gut tut, ......einmal noch so einen liebevollen Drücker von Andreas zu bekommen..........


    Elisabeth

    Hallo Ihr Lieben!
    Nun ist es so lange her, dass ich gelesen und geschrieben habe.
    So habe ich auch eure lieben Zeilen hier im Forum erst jetzt mitbekommen.


    Es geht mir gut, ich habe sehr gute Freunde, mit denen ich mich immer wieder austauschen kann.
    Mit meiner Familie, ganz besonders mit meiner Tochter Christina, habe ich im letzten halben Jahr ganz viel intensive
    Gespräche geführt, die uns allen weitergeholfen haben.
    Natürlich kommen immer wieder ganz unerwartet sehr traurige Phasen, die aber von vielen Menschen nicht mehr wirklich verstanden werden.
    So sind halt wieder die wahren Freunde gefragt.
    Und die habe ich in diesen drei Jahren wirklich gefunden.


    Gini, deine Umarmung am Flughafen und unsere gemeinsamen Tränen haben ganz viel Schweres weggeschwemmt.
    Danke für deine Freundschaft.


    Linda, oh ja, wir hatten Besuch aus der Steiermark.
    Es war ein großes Musikfest bei uns, und es war wieder so ein typisches Fest mit ganz viel Wehmut - Andreas war ja selber ein Musikant. Wie alle aus meiner Familie.
    Wir hatten viel Arbeit, aber viel Freude mit Chrisi, Franz und ihren Freunden aus der Steiermark.
    Diese Freundschaft haben unsere Buben geknüpft, Rene und Andreas sind wohl dafür verantwortlich.


    Viele liebe Grüße an euch alle
    eure
    Elisabeth

    Gar nix!


    Erstens: die zwei Steirer sind so gschamig, dass sie niemandem zur Last fallen wollen zweitens: wir waren auf Achse und ganz urlaubermäßig haben wir uns bekochen lassen


    Aber meine Knödelzutaten hatte ich alle bereit, schon in einer Schüssel hergerichtet - koch ich sie halt ein anderes Mal!


    Elisabeth

    Hilfe!


    Hab ein schlechtes Gewissen, denn es hat keine Schlipfkrapfen gegeben. Nächstes Mal wieder, versprochen. Und ihr alle habt so fest daran gedacht. Aber immer das gleiche ist auch langweilig.


    Aber dafür jede Menge ganz tolle Gespräche, ganz liebe, nette Stunden. Und Berge und Gipfelsiege und und und............


    ...........und das Versprechen auf ein Wiedersehen in der Steiermark. Ja, unsere Buben werden uns zusammengeführt haben. Das macht uns einerseits sehr traurig, denn es hätte nicht sein müssen, andererseits sind es wirklich besondere Momente.


    Alles Liebe


    Elisabeth

    Liebe Chrisu!


    Ich kann dich sehr gut verstehen, es wird immer und ewig ein ganz großer Schmerz in uns sein. Dass man von außen manchmal oder meistens gar nichts mehr sieht, naja, oft wollen wir das selber nicht, oft möchte ich aber, dass die Leute von selber merken, dass es mir nicht gut geht, oft sage ich es von mir aus einfach heraus - - ich denke einfach, alles in allem sind wir einfach durch unseren Schmerz schwieriger geworden, wir wissen ja selber oft nicht so ganz genau, was wir von anderen erwarten Manchmal habe ich auch das Gefühl, ich werfe anderen vor, dass es ihnen gut geht, dass bei ihnen alles "normal" ist. Oder aber ich bin so traurig, weil ich weiß, dass es nie mehr so "normal" wird, wie ich es gerne hätte.


    Ja, die Schuhe tun schon weh, und auch die vielen anderen Dinge, besonders Kleidungsstücke, die mich manchmal beinahe täglich an Andreas erinnern. Einerseits bin ich froh, dass Johannes viele der T-Shirts,.... weiterträgt, das ist ein schönes Gefühl, aber immer wieder gibt es mir halt doch einen Stich. Und Christina braucht für ihre Schule Kochhosen und -jacken, da zieht sie auch ganz selbstverständlich Andreas' Sachen an. Das freut mich auch, wenn auch immer wieder mit einem Stachel.


    Und nun zur Wohnung - also ich würde schon hingehen. Natürlich wird es immer von Schmerz begleitet sein, von unsäglicher Trauer. Aber ich glaube auch, dass es eine Möglichkeit ist, deinem Christian ganz besonders nahe zu sein. Die Erinnerung wird wohl immer heftig sein und weh tun, aber möglicherweise ist es auch hilfreich.


    Schwer zu raten, es ist einfach eine gefühlsmäßige Sache für mich.


    Fußballer, Musikanten, Sänger, Kollegen, Freunde, alle waren bei der Beerdigung. Ganz lieb und ganz traurig.


    So, Italien ist jetzt auch ausgeschieden, weiß nicht, ob es mich freut oder nicht, Andreas war ja in Südtirol als Lehrling - konnte da schon ganz gut Italienisch und irgendwie ist es schon eine Verbindung für mich.


    Für heute alles Liebe, aber stress dich nicht mit der Wohnung, du wirst sicher einen dir gangbaren Weg wählen.


    Alles Liebe


    Elisabeth

    Lieber Walter!


    Jetzt kannst du bei uns bald wieder Langlaufen und nicht Schifahren. Radeln? Dein Kerzerl steht noch immer an der Unfallstelle von Andreas. Da es dort ausgesprochen windig ist, wird es sich wohl noch eine ganze Zeit lang halten.


    Liebe Christine!


    Danke für das Zurecktrücken mancher Gedanken. Ich finde auch, dass diese Worte wohl einfach ein schnelles Losplappern sind und eben doch ohne wirkliche Ahnung und Verständnis. Es fehlt einfach die, leider sehr schlimme, Erfahrung.


    Hab in den letzten Tagen starke Kopfschmerzen, vielleicht doch ein wenig zu viel und zu oft geshakt. Aber es hilft nichts, wenn es dir selber richtig schlecht geht, dann kannst du shaken wie du willst, es kommt doch einiges an und es tut dir unheimlich weh.


    Und der Drachen, ja der begleitet mich schon auch. Seit Kate es im Forum geschrieben hat. Und du weißt eh, dass bei meinem Schwager, der verunglückt ist, ein ähnliches Bild hängt.


    Es ist so, diese Verbindung wird bleiben, jeden Tag und jede Minute unseres Daseins. Manchmal ist sie schön und lustig, manchmal schön und traurig, aber immer da, und immer wertvoll. Und ohne diese Verbindung wäre unser Leben überhaupt nicht mehr lebenswert, egal, wieviel Schönes es sonst noch gibt. Wir brauchen eben "alles".


    So, wenn das Wetter nicht bald besser wird,........


    Einen schönen Sonntag, bei Fußball und sonst was.....


    Elisabeth

    Liebe Tomi !


    Ich habe den folgenden Text schon vor längerer Zeit in meinem Thread über Andreas geschrieben. Er ist nach wie vor einer der schönsten und auch hilfreichsten Texte, den ich bekommen habe. Vielleicht gefällt er dir auch.


    Liebe Grüße


    Elisabeth




    Libellen


    Libellen schlüpfen bekanntlich im Wasser und haben noch keine Flügel.
    Nach einer Weile aber bekommen sie welche und treiben auf, aus dem Wasser heraus und können fliegen.
    Eines Tages schlüpfen mehrere Libellen und werden Freunde.
    Alle wollen immer wissen, was eigentlich passiert, wenn sie auftreiben und was sich außerhalb des Wassers abspielt.
    Also beschließen sie, wer als erster auftreibt, soll wieder zurückkommen und seinen Freunden sagen, was das oben passiert.
    So kommt irgendwann der Tag, an dem einer der Freunde das Wasser verlässt und endlich fliegt.
    Die Libelle schwebt durch die Welt, sieht alles von oben, und ihr geht es wunderbar.
    Doch dann fällt ihr wieder das Versprechen ein, das sie ihren Freunden gegeben hat.
    Sie denkt: "Schade, dass ich nicht zurück kann ins Wasser um meinen Freunden zu sagen, wie schön es hier oben ist.

    Liebe Chrisu!


    Vielen Dank für deine liebe Antwort. Auch ich bin nur sehr unregelmäßig im Forum, aber ich kann mich sehr gut an dich erinnern. Jetzt hast auch du den schlimmen Geburtstag wieder einmal hinter dir.


    Wir haben schon öfter festgestellt, dass uns das Grundvertrauen einfach fehlt, es ist nicht mehr so sicher, dass eh alles gut geht. Es ist einmal etwas passiert, und wer garantiert uns, dass es nicht wieder vorkommt.


    Ich bemühe mich sehr, meine anderen Kinder nicht einzuengen und zu sehr zu kontrollieren. Meistens funktioniert es auch, aber manchmal geht es einfach nicht.




    Liebe Linda, liebe Karla!


    Ja, es ist schon vieles anders geworden, und die Sorge und die Angst sind eben unverhältnismäßig größer.


    Heute ist der Geburtstag von Andreas. Und es tut so weh, wenn ich mich zurückerinnere, erinnere an den Tag, an dem wir begonnen haben, eine Familie zu sein. Es war so schön, Andreas war immer da, der Große, der Erste, ein Leben ohne ihn war eben nicht vorstellbar.


    Wenn ihr euch erinnern könnt, habe ich einmal erzählt, dass nicht ganz weit weg von uns auch ein Andreas war, mit dem gleichen Geburtstag. Er ist etwas mehr als zwei Monate nach unserem verunglückt. Ich bin in Kontakt mit seiner Mama, und heute habe ich sie wieder angerufen.


    Es ist für uns alle die gleiche Situation. Nach mehr als einem Jahr, nach beinahe zwei Jahren ist für ganz viele Menschen nicht mehr nachzuvollziehen, wie weh es immer noch tut, sein Kind nicht mehr dazuhaben.


    Und nun habe ich eine Frage, etwas, worüber wir schon öfter nachgedacht haben. Wenn Menschen antworten und sagen: Hast du noch nicht losgelassen, hast du noch nicht abgeschlossen, was meinen sie damit?


    Was sollen wir tun, was sollen wir nicht mehr tun? Was dürfen wir, was dürfen wir nicht?


    Da brauche ich echt Hilfe, eine Erklärung, Christine, weißt du vielleicht einen Rat? Was macht man falsch, wann schließt man nicht ab, lässt man nicht los?


    Andreas' Fußballschuhe, mit denen er einen Tag vor seinem Unfall gespielt hat, stehen heute auf seinem Grab, mit 20 Rosen. Ja, Fußball den ganzen Tag, es tut weh und doch sind die Erinnerungen an die EM in Österreich vor zwei Jahren so stark und auch schön, damals war noch alles in Ordnung. Und noch etwas, vor 20 Jahren war WM in Italien, da hat mein Mann gesagt, wir müssten uns einen fußballfreien Tag aussuchen zum "Kind bekommen", sonst hätte er wohl eher keine Zeit.


    Jetzt genug für heute, es kommen die Tränen, denn gleich, gleich sind es 20 Jahre, dass unser Baby auf die Welt gekommen ist.


    Alles Liebe


    Elisabeth

    Liebe Karla!


    Es gibt leider in diesem Zusammenhang echt schlimme Geschichten. Hier meine, die erfreulich - erstaunlich - positiv war.


    Bei Andreas habe ich eine ganz liebe Erfahrung gemacht - mit seinem Handyvertrag. Eine Frau hat sich darum gekümmert, und es hat sich alles
    ohne Probleme regeln lassen. Zum Schluss war die Erlagscheingebühr höher als die Rechnung, und die hat dann die Bank gestrichen.
    Es gibt auch "menschliche" Menschen hinter allem.


    Und dann noch einmal Fußball.
    Mein Johannes hat in der Stube alles aufgebaut wie bei der EM vor zwei Jahren. Wir haben Fotos, wo alle auf Couch, Liegestühlen,..... herumsitzensitzen und genießen.
    Und immer die Frage: wie hätte Andreas getippt, was wäre sein Kommentar?


    Ich wünsche dir positivere Erfahrungen in den eh so schweren Stunden. Eben einfach Menschen.


    Alles Liebe
    Elisabeth

    Hallo!


    Letzten Freitag hatte ich das Gefühl, meine Welt geht unter.
    Ich rufe nie meinen Kindern hinterher und lasse sie relativ in Ruhe ihre Wege gehen.
    Aber am Freitag war ich unruhig und wollte wissen, ob sie wohlbehalten im Zug zur Schule sitzen - sie sind ein Stück mit dem Auto gefahren.
    Und niemand hat sich gemeldet - eine halbe/dreiviertel Stunde nicht.


    Noch nie war ich so sehr in Panik - als ich es nicht mehr ausgehalten habe, musste ich auch meinen Mann einweihen- und hab ihn natürlich angesteckt.
    In dieser halben Stunde war mein Leben auf einmal vorbei, es konnte einfach nicht mehr gut ausgehen, ich konnte mich nicht mehr beruhigen.
    Ich bin von Fenster zu Fenster gelaufen, habe nur noch gewartet, bis endlich jemand kommt und mir die schlimme Nachricht überbringt.


    Und dann war alles vorbei, ganz "normal" - Handy lautlos geschaltet, nicht hingeschaut,......
    Ich habe mir und meinem Mann geschworen, nach Möglichkeit nicht mehr so schnell zu kontrollieren und nachzufragen - aber es war so ganz unbewusst, so jenseits aller Vernunft, einfach nur schlimm.


    Dann war es um etwa die Uhrzeit von der Nachricht von Andreas' Unfall. So viele dumme Zufälle und so eine schlimme Situation.


    Aber diese Woche ist sowieso schlimm, wie ihr schon geschrieben habt, die WM hat begonnen, und meine Männer sind durch und durch Fußballer.
    Und Andreas hat am Freitag Geburtstag!!!


    Es ist alles hart an der Grenze.
    Grüße
    Elisabeth

    Liebe Linda!
    Ich bin einsamer geworden, es fällt mir schwer, mit Menschen zu reden.
    Auch mit denen, denen ich voll vertraue, ich tu mich schwer, viel schwerer.
    Ich arbeite in der Schule, bin in der Pfarre durchaus vorne dabei, aber das ist eine andere Art des Arbeitens.
    Ganz eigen.
    Wenn ich das jemandem erzähle, kann er es kaum verstehen.


    Chrisi,
    genial, der Vergleich mit dem Lutscher.
    Aber er passt. Er psst, passt, passt. - Wir sind ja erst 4+.
    So reagiere ich auch oft - trotzig und beleidigt - zwar mit dem halbwegs erwachsenen Hintergrund, aber......


    Ganz bei euch
    Elisabeth

    Lieber Walter!


    Ich meine natürlich Radeln bei uns, denn bei euch ist es wohl ganz grauslich.
    Wir haben es einfach nur kalt, aber wenigstens regnet es wenig. Und der Wind! Der holt dich fast aus dem Sattel.


    Danke für deine Kraftpakete. Wirst sie auch selber nötig brauchen.


    Einen guten Tag
    Elisabeth

    Hallo an euch!


    Ein Lebenszeichen von mir - es gibt mich noch!


    Lasst mich ein wenig zurückschauen: bei der Ausstellungseröffnung von Kate habe ich im April einige von euch persönlich kennenlernen dürfen. Und es hat mir gut getan.
    Einige Tage vorher ist meine Schwiegermutter gestorben. Wir haben im gleichen Haus gelebt, und jeder, der das selber so gelebt und erlebt hat, weiß, wovon ich rede. Ihr Tod war nicht ganz unerwartet, aber dennoch recht plötzlich.
    Schlimm war für uns alle eigentlich die Erinnerung an Andreas. Die Aufbahrung im Haus, das Beten, die Beerdigung mit Musikkapelle, es war wie damals - und so eben echt schlimm.


    Dann als Ausgleich nach Nordtirol - war notwendig, um abzuschalten und wegzukommen. Danach ein Einbruch, es war doch schlimmer, als ich dachte. Ich brauchte ganz viel Kraft.


    Und als wir endlich alle dachten, es wird besser, der nächste Schock, mein Schwager ist tödlich verunglückt, mit 60 Jahren. Lawine.
    (Kate, wenn du liest, es ist der mit dem Drachenbild!!!)
    Jetzt galt es, alle Kraft für meine Familie aufzubringen, wer versteht denn noch die Welt, was soll das alles?
    Wie kann ich da Halt und Stütze sein?
    Und über allem immer die Erinnerung an Andreas! Immer wieder! Wieder Musik, wieder, wieder, wieder.....


    Zuerst dachte ich auch, es geht, aber es hat mich alle Kraft gekostet und alle, die mich besser kennen, haben gemerkt, dass ich wirklich nur noch funktioniere. An vielen Orten und auf viele Weise, aber wie?????????????????


    Dann war Firmung. Mein Neffe wollte Andreas als Paten. Ich habe schon lange nicht mehr so viel geweint wie an diesem Tag. Es war so schlimm, immer die Vorstellung, eigentlich müsste er jetzt da sein........


    Und heute...... heute war ich wieder einmal an der Unfallstelle, wie so oft. Es tut weh, es erscheint wieder so unbegreiflich, es ist wieder so nahe.
    Es ist wieder Juni, bald Geburtstag und WM-Beginn. Meine Männer waren und sind Fußballnarren (beim Pfingstturnier hier im Ort waren fast alle Cousins als Mannschaft versammelt - so schön - zum ersten Mal - aber der Tormann, der hat gefehlt!!!).
    Ein Fußball mit Rosen ist an der Unfallstelle und das Wimpel von Inter Mailand, dem Club von Andreas.


    Ich habe viele gute Tage und viele schöne Begegnungen und Erinnerungen.Aber es kommen eben auch andere, und immer wieder.
    Doch damit müssen wir leben, das haben wir alle inzwischen gelernt.


    Chrisi, wir werden unser Treffen nachholen, leider haben wir alle sooooooooo viel um die Ohren!
    Linda, wo sind die Raggler?
    Walter, radeln geht, auch wenn es kalt ist.


    Liebe Grüße an euch alle.
    Es hat gut getan zu schreiben, auch wenn es noch einmal so weh tut.
    Gute Nacht
    Elisabeth

    Liebe Angel!
    Ein herzliches Willkommen hier im Forum.


    Ich kann mich allen nur anschließen, es ist ein ganz schrecklicher Verlust.
    Und dann noch so kurz vor Weihnachten.
    Das macht wohl alles noch schlimmer. - Wenn es das überhaupt gibt!


    Erzähl uns ein bisschen von deinem Sohn. Ich selber war froh, wenn ich meine Erinnerungen teilen konnte.
    Vielleicht geht es dir auch so.


    Auf alle Fälle bist du hier im Forum von ganz vielen Menschen umgeben, die dir gerne zuhören.


    Ich wünsche dir liebe Menschen, die dir Kraft und Mut geben.
    Alles Liebe
    Elisabeth

    Liebe Maki!


    Ich habe es versucht, hier das Ergebnis


    Die Überlebende


    Meine Mama ist eine Überlebende – oder so – habe ich sie sagen gehört.


    Aber ich höre sie weinen, nachts im Bett, wenn alle schlafen.


    Ich sehe sie nachts wach liegen und halte ihre Hand.


    Sie weiß nicht, dass ich bei ihr bin, um ihr zu helfen zu verstehen


    Aber so wie der Sand am Meer niemals weggewaschen wird -


    so wache ich über meine überlebende Mama. Sie denkt an mich jeden Tag.


    Sie trägt en Lächeln für andere , ein Lächeln, das alles verbirgt,


    aber durch die Himmelstür sehe ich Tränen aus ihren Augen fließen.


    Meine Mama versucht mit dem Tod fertig zu werden um meine Erinnerung lebendig zu erhalten


    Aber jeder, der sie kennt, weiß, das ist ihr Weg um überleben zu können.


    Und wie ich so über meine überlebende Mama wache, durch die geöffnete Himmelstüre hindurch,


    versuche ich ihr zu sagen, dass Engel mich von nun an beschützen.


    Aber ich weiß, dass ihr das nicht hilft oder die Bürde, die sie trägt , nicht erleichtert.


    So, wenn du die Chance hast, besuche sie und zeige ihr, dass du dich sorgst.


    Denn egal, was sie sagt, egal, was sie fühlt,


    meine überlebende Mama hat ein zerbrochenes Herz, dass die Zeit niemals heilen wird.



    Alles Liebe an alle Übelebenden, alle "Überlebenskünstler", alle, die eben weiterleben.


    Elisabeth

    Hallo ihr Lieben!


    Weil die Achterbahn der Gefühle oft ganz schrecklich fährt - meine ist im Moment äußerst stürmisch. Ich habe mich an diesen Text erinnert, den ich schon lange habe - von Gini -, aber er ist gerade wieder richtig aktuell.


    Alles Liebe


    Elisabeth



    The survivor


    My mom ist a survivor or so I´ve heard them say.


    But I hear her crying at night, when all others are in bed.


    I watch her lay awake at night and got to hold her hand.


    She doesn´t know I´m with her to help her understand.


    But like the sands on the beach that never wash away,


    I watch over my surviving mom, she thinks of me each day.


    She wears a smile for others, a smile of disguise,


    but through Heaven´s door I see tears flowing from her eyes.


    My mom tries to cope with death to keep my memory alive.


    But anyone who knows her, knows it is her way to survive.


    As I watch over my surviving mom, through Heaven´s open door,


    I try to tell her that angels protect me forever more.


    But I know that doesn´t help her or ease the burden she bears.


    So if you get a chance, go visit her and show her that you care.


    For no matter what she says, no matter what she feels,


    my surviving mom has a broken heart that time won´t ever heal. (Kaye Des`Ormeaux)

    Liebe Karla!


    Der Drummerboy ist ein wunderschönes Lied und tut mir total weh. Mein Andreas war Trommler, Schlagzeuger. Und wann immer die Musik spielt, die Trommel einschlägt, dann ist es einfach nur schlimm.


    Alles Liebe


    Elisabeth

    Liebe Kate!


    Das Drachenbild gehört leider meinem Schwager. Aber es hat mich ganz tief berührt. Und dazu die Gedanken an deine Worte.


    Bildbeschreibung- war schon in der Schule nicht wirklich meins.......Das Bild ist....hm ist in Grau-,Braun,- Schwarztönen gehalten. Für mich Berge, Gebirge, ein weiter hellgrauer Himmel mit einem roten Drachen oder Ballon, je nach dem,..... Eine lange Schnur, die die Verbindung zeigt. Einfach schön......


    Und mein Koch, ich denke, er wollte uns " an Tuck untuin", wie man bei uns sagt. Er wollte uns eher ein wenig ärgern, erschrecken, denn die Kartoffeln haben noch nicht einmal gekocht.


    So, jetzt gehts in die Schule. Hab schon für Mann und Schwiegereltern vorgekocht, geputzt, da wir das Haus voller Langläufer und Biathleten haben. Die haben Massen Schi ,und Wachs verteilt sich im ganzen Haus. Aber es sind so richtig nette Burschen, man weiß ja, dass da mit Aufräumen und Ruhigsein nicht viel geht.


    Alles Liebe
    Elisabeth