Beiträge von Christine

    Hallo Giggi,


    auch von mir: Mein herzliches Beileid!
    Sehr viele Trauernde haben Schuldgefühle dem Verstorbenen gegenüber. Auch wenn kein Streit vor dem Tod stattgefunden hat, haben doch viele das Gefühl, dass Wichtiges ungesagt geblieben ist oder dass sie nicht genug für den Menschen getan haben.


    Vielleicht hilft dir die Unterscheidung zwischen "Schuldgefühl" und "Schuld". Schuldgefühle zu haben, bedeutet nicht schuldig zu sein.
    Konflikte und Streit gehören zum Leben und zu Beziehungen zwischen Menschen dazu, wie auch Liebe und alle anderen positiven Aspekte des Zusammenseins. Wenn man jemanden wirklich gerne hat, dann stimmt die Basis so, dass auch ein Streit sie nicht zerstören kann. Aber: Nach so einem Streit braucht man oft immer ein Weilchen bis der Ärger verraucht ist und man zu einem späteren Zeitpunkt sich die Sache mit etwas Abstand ausreden kann. Wenn die betreffende Person vorher aber plötzlich stirbt, dann bleibt der andere mit Schuldgefühlen zurück. So wie du die Beziehung zu deiner Oma beschreibst, bin ich sicher, dass ihr euch wieder versöhnt hättet und ich glaube auch, dass das über ihren Tod hinaus möglich ist. Chris hat eine gute Idee, wenn sie meint, du solltest mit deinem Opa drüber reden. Ich bin mir sicher, dein Opa und deine Oma haben über den Streit mit dir noch viel miteinander gesprochen. Da ist ganz bestimmt noch eine Botschaft von deiner Oma an dich da!


    Vielleicht magst du deiner Oma ja noch einen Brief schreiben, in dem du ihr alles sagst, was du ihr gerne sagen möchtest. Wenn du das nächste Mal nach Spanien fliegst, wirst du an ihr Grab gehen, nehme ich an. Du könntest ihn dort lassen oder dort leise vorlesen oder dort auch verbrennen ...


    Alles Liebe
    Christine

    Hallo ihr beiden!


    Wenn man selbst noch keinen nahen Menschen verloren hat, ist es für die allermeisten einfach schwierig, sich hineinzuversetzen und richtig zu reagieren. Die Aussagen, die ihr da wiedergebt haben, glaub ich, vor allem zwei Gründe:

    1. Es ist so, wie ihr sagt, wenn ein Mensch stirbt - ganz besonders, wenn ein Kind stirbt - dann fehlen die Worte. Und es ist so, wie Darina schreibt, dass es einfach oft auch keine gibt. Sprachlosigkeit auszuhalten, einfach nur "da sein", ist extrem schwierig, gerade im Umgang mit Trauernden. Sprachlosigkeit macht uns hilflos (zumindest fühlt es sich hilflos an) und man läuft in Gefahr, dass Gefühle hochkommen und damit können wir im Allgemeinen sehr schlecht umgehen.


    Der 2. Grund ist: Auch wenn man sich in den Trauernden nicht hineinversetzen kann, ist man als Außenstehender aber dennoch betroffen. Ich denke, solche Aussagen sind Strategien, um eigene Betroffenheit und belastende Gefühle und Gedanken schnell abzuwehren. Ich sage etwas, das den Tod scheinbar sinnvoll macht (natürlich ist das dann immer daneben und für den Trauernden sehr verletzend), aber im ersten Moment, hilfts vor allem dem, der die Aussage macht. Weil er sich den Tod erklärt hat, gehts ihm besser und darum merkt er dann nicht, wie verletzend das für den Trauernden war.


    Ich möchte hier eine kleine Geschichte erzählen, die mir selber passiert ist und die irgendwie sehr lehrreich war:


    Vor einiger Zeit hat sich der Sohn einer Bekannten das Leben genommen. Das heißt, ich kenne die Frau nicht aus meinem beruflichen Umfeld, sondern vor allem privat. Wenn ich ein geplantes Gespräch im beruflichen Kontext mit dieser Frau hatte, hatte ich meine Reaktionen sehr gut im Griff und ich glaube, die Gespräche waren auch immer hilfreich für sie.


    Nun passierte allerdings folgendes: Ich treffe die Frau im Supermarkt, ich sehe, dass sie schlecht aussieht und frag nach, wie es ihr zur Zeit geht. Daraufhin fällt sie mir mitten im Supermarkt und vor einem Haufen bekannter Leute um den Hals und beginnt bitterlich zu weinen. Einerseits war es der Körperkontakt (sie hat sich regelrecht an meinen Hals gehängt), auf den ich nicht gefasst war, andererseits war es auch das Öffentliche vor Zeugen und natürlich war es auch die Tatsache, dass ich nicht in meiner beruflichen Rolle, sondern als Privatperson da war und das Ganze sehr unvorbereitet über mich kam. Die ganze Situation hat mich jedenfalls sehr hilflos gemacht in diesem Moment.
    Wisst ihr, welcher Satz mir auf der Zunge gelegen ist? - "Das wird schon wieder!" Eine Katastrophe, ich hab mir auf die Zunge gebissen und es gerade noch geschafft, den Satz nicht zu sagen. Die Floskel hätte sie zutiefst verletzt, das ist klar, aber sie hätte MICH für einen Moment aus der Sprach- und Hilflosigkeit geholt und sie hätte ganz sicher dazu geführt, dass ich die Frau schnell "vom Hals" gehabt hätte. Nun, wie gesagt, ich habs im letzten Moment geschluckt! Wir sind ein paar Augenblicke so dagestanden und ich habs mir erst dann zusammenreimen können, dass es doch das beste wäre, ihr vorzuschlagen, wenn wir einen Kaffee zusammen trinken gehen. Aber im ersten Moment, war ich "out of order"!


    Also: So etwas passiert auch Leuten, die wissen sollten, was man sagt und was nicht. Nicht toll, aber - wie gesagt- sehr lehrreich.


    So, jetzt dürft ihr über mich herziehen ;-)
    LG
    Christine

    Hallo Patricia,


    spontan dazu: Ich weiß nicht, ob man so schnell/plötzlich vergeben kann.
    Kann man - weil es plötzlich passiert ist - zu einem Begräbnis gehen und vergeben? Vielleicht, ja. Aber man muss es nicht können.
    Es ist dein Vater, der gestorben ist, er hat dich missbraucht, du hast ihm den Tod sogar gewünscht. Ich versteh das.


    Geh zu dem Begräbnis, um dich zu verabschieden! Ich denke, das ist wichtig. Abschied schließt für mich Vergebung aber nicht mit ein!
    Geh hin, weil er dein Vater war. Wenn du dann beim Abschied Vergebung spürst, dann ist sie richtig. Wenn nicht, dann stimmt es auch. Vielleicht kommt Vergebung irgendwann in deinem Leben, vielleicht auch nicht. Du bist das Opfer, du bist nicht verpflichtet dazu.


    Alles Liebe
    Christine

    Hallo Patricia,


    Dein letztes Posting war so positiv, da hab ich mich gefreut und mir gedacht: "Super! Der Markus ist auf Urlaub, der Patricia, der geht es gut, die Chris hat gleich auf ihr Posting reagiert ... da brauch ich mich jetzt nicht einmischen ..." Und jetzt das!
    Liebe Patricia, das ist wirklich schlimm, es tut mir so leid!


    Das Schwierige und auch für viele Außenstehende Unverständliche in der Beziehung zwischen missbrauchten Kindern und Elternteilen (Tätern) ist, dass es neben der Opfer-Täter-Ebene auch eine Vater-Kind-(bzw. Mutter-Kind)-Bindung gibt, die durch den Missbrauch nicht einfach aufgelöst wird oder aufgelöst werden kann. Kind und Täter zu trennen, um das Kind zu schützen, bedeutet gleichzeitig auch, dem Kind ein Elternteil zu nehmen.Und das ist für das Kind, obwohl es zunächst einmal "sicher" ist, gleichzeitig sehr schmerzhaft. Auch wenn Eltern uns Schmerz zufügen, eine Bindung bleibt und nicht selten trotz allem Liebe oder so etwas wie Ambivalenz, Hass-Liebe ...
    Ich kenne deine Geschichte zu wenig und ich bin auch gar keine Missbrauchs-Expertin, aber ich verstehe, dass du nicht einfach froh sein kannst, dass dein Vater tot ist. Er ist dein Vater - trotz allem - da war eine Beziehung und wo Beziehung ist, ist auch Trauer. Ich kann das gut nachvollziehen!


    Zum Thema "Kinder und Trauer": Auf unserer Homepage kannst du unter "Thanatologie" zum Thema "Kindliche Trauer" und "Tipps für Eltern" nachlesen:


    www.trauerhilfe.at/thanatologie/thanologieindex.php


    Weitere Literatur zum Thema gibt es auf unserer Hompeage auch unter "Trauerliteratur":


    http://www.trauerhilfe.at/


    Bleib bei uns und schreib, wie es dir geht. Ich hoffe, dass wir dich im Forum ein Stück weit unterstützen können. Und: Das Thema "Missbrauch und Trauer" ist ein großes Tabu! Ich bin froh, dass du es brichst, denn damit hilfst du vielen, die in einer ähnlichen Situation sind und hier still mitlesen.


    (An dieser Stelle mal: Auch an alle, die hier still mitlesen - aus welchem Grund auch immer - : Ein herzliches Willkommen!)


    Dir liebe Patricia: Viel, viel Kraft!
    Und natürlich:
    Alles Liebe!
    Christine

    Hallo Petra,


    ja, ich war hier und dann doch wieder weg, weil die Großfamilie nach mir gerufen hat. Es war keine "stille Nacht" - bei mir ;-)
    Wie ist es dir denn gegangen bzw. wie gehts dir denn heute?


    Bei mir ists noch immer chaotisch und durcheinander und ich komme grad von einem langen Spaziergang, um mich von meiner lauten Familie zu erholen. Eigentlich ist es schon schlimm: Wenn die Eltern sterben, dann vermisst man sie und wenn sie aber 3 Tage im Jahr dauernd um sich hat (so wie derzeit bei mir), dann sind sie einem wieder zu viel...


    Liebe Grüße
    Christine

    Hallo Petra!
    Sehe grad, du bist online. Wie geht's dir denn?


    (Meine "Wahnsinnsmischung" sitzt in der Küche und unterhält sich lautstark aneinander vorbei und auch zum Thema ;-)


    LG
    Christine

    Hallo Petra, hallo ihr alle!


    Wohnungswechsel tun weh. Ich hab bisher 5mal die Wohnung gewechselt. Wir wohnen jetzt in einem schönen Haus mit Garten und ich will in keine der vorherigen Wohnungen zurück, aber: Jedes Mal, wenn ich an einer meiner "alten" Wohnungen vorbeikomme, kommen Beklemmung und auch Trauer auf: Sie stehen ja für bestimmte Stationen in meinem Leben, die unwiederbringlich vorbei sind. Es gibt kein Zurück und natürlich merke ich dann auch: Da war ich so und so "jung", jetzt werde ich älter, das Ende rückt näher.
    Die Wohnung der Eltern - und vielleicht sogar die Wohnung, in der du aufgewachsen bist -, ist mit deinen Eltern und mit deinem Leben verknüpft, ich kann mir nicht vorstellen, dass du jemals dran vorbeigehen kannst, als wär nix.
    Das muss sehr weh tun, vor allem, wenn man die Nachmieter sieht ....


    Den Gedanken, wie der morgige Tag zu überstehen ist, den werden wohl viele hier im Forum haben.


    Eine Frau, die letztes Jahr an Weihnachten ganz allein war, weil sie eine Scheidung hinter sich hatte und auch ihren Vater in dem Jahr verloren hat, hat zu mir gesagt: „Es war eigentlich nicht so schlimm. Wenn man dem 24. nicht sooo viel Bedeutung beimisst, wie es bei uns üblich ist, geht es ganz gut. Und: Ich hatte das erste Mal seit langem am 24. überhaupt keinen Stress.“
    Ich denke, sie hat schon Recht damit. Wir machen ein Mords-Theater um diesen Tag: Er wird gefüllt mit Erwartungen, die er dann einfach nicht erfüllen kann (weil WIR sie nicht erfüllen können) und setzt viele unter Druck, weil an einem Tag alles da sein muss: Freude, Friede (Eierkuchen) Geschenke, Idylle, Harmonie … und ein perfektes Essen. Vielleicht sollen wir das einfach nicht erwarten, dann setzen wir uns nicht so unter Druck.
    Versucht morgen ganz bewusst schon untertags "Zeit und Raum" fürs Trauern und Weinen für „Rückzug“ zu lassen, wo alles durchkommen kann, was durchkommen will. Dann habt ihr vielleicht auch "Zeit und Raum" für die Bescherung und gute Momente. Versucht aber auch nicht, euch zusammenzureißen, wenn’s nicht geht: Erklärt euren Kindern und Partnern, warum ihr traurig seid, - und dass das nichts mit ihnen zu tun hat, damit sie sich nicht schuldig fühlen.
    (Und wenn sich morgen bei der ein oder anderen kaum Trauergefühle bemerkbar machen, sondern sogar vielleicht ein bisschen Freiheit … es ist ja das Fest des „Erlösers“, also … Freude und Freiheit sind morgen ja erlaubt! ;-)


    Bei mir wird’s übrigens auch nicht perfekt, ich habe kaum Erwartungen (hab ich mir abgewöhnt, meine Familie ist zu „irre“! Seit ich’s mir abgewöhnt habe, gibt es kaum Enttäuschung): Der Baum ist heuer irgendwie „ärmelhaft“. Es kommen ALLE plus ein E.T. (Extra-Terrestrial), sprich Überraschungsgast, von dem keiner weiß, außer mir und meinem Mann. Die anderen sind ein völlig unberechenbarer Haufen an Schwiegermüttern, Schwiegervätern, einem Bruder, einer Urgroßmutter und eben meinem Mann, mir und unserem präpubertären, derzeit sehr coolen Sohn. Es wird total chaotisch – auch das Menü. (Egal – Hauptsache der Wein passt, da bin ich sicher!;-)


    Es wird morgen bei euch auch nicht perfekt, und das wünsch ich euch auch gar nicht.
    Das Perfekte hat immer etwas Anstrengendes und Ungesundes! „Gut“ wird’s doch immer, wenn’s nicht so perfekt ist, oder? Vielleicht gelingt es aber dann grad deshalb, weil wir dann „echt“ sein können.


    Alles, alles Liebe für morgen, - dir Petra – und allen Forumsmitgliedern (ob aktiv oder passiv)!


    Eure Christine

    Liebe Gabi,


    bis auf die Sache mit den Callas, scheint es eine sehr schöne Abschiedsfeier gewesen zu sein, das freut mich!


    Wie du die Beziehung deines Bruders zu eurer Mutter beschreibst, muss noch eine viel größere Distanz zwischen den beiden gewesen sein als zwischen dir und deiner Mutter. Dass er jetzt erst ganz offen mit Gefühlen reagiert, kann ich mir gut vorstellen. Wahrscheinlich wird es ihm (wie ja dir auch) grad jetzt sehr schmerzlich bewusst, was alles ungesagt und ungetan geblieben ist. Oder er trauert - ähnlich wie du - um eine Mutter, die er nicht gehabt hat, weil er sie sich anders gewünscht hätte. Wichtig ist, dass er einfach weinen konnte. Das ist ja nicht selbstverständlich - gerade bei Männern.


    Ich höre Schuldgefühle heraus, wenn du sagst, dass du keine richtige Trauer verspürst, sondern sogar Freiheit. Wie geht es dir jetzt damit?
    Trauer ist kein Zustand oder kein Prozess, indem nur ein einziges Gefühl da ist, vielmehr ist Trauer oft ein wildes Mischmasch an Gefühlen - grad wenn die Beziehung zu einem wichtigen Menschen nicht ganz einfach war: Da ist Schmerz und natürlich Trauer, aber oft auch Angst, Aggression und Wut. Und bei vielen taucht auch Erleichterung auf und eben auch Befreiung. Alles darf hier seinen Platz haben.


    Trennung kann Gefühle von Angst, Verlust, Schmerz, Wut …. verursachen, aber eben auch Befreiung/Freiheit bedeuten. Freiheit kann sich positiv anfühlen oder eben das Gefühl von Angst und Trauer vergrößern. Welche Gefühle schlussendlich überwiegen, ist bei jedem anders: Manche haben Angst vor der Freiheit, weil sie sich alleine und in die Welt hineingeworfen fühlen, machen fühlen sich befreit ganz im positiven Sinn. (Sich nicht mehr rechtfertigen zu müssen, ... das hat was! Das kann ich sehr gut nachvollziehen!)
    Wichtig ist, denke ich, dass Trauer und Gefühle von Freiheit und Befreiung sich gegenseitig nicht ausschließen.


    Ich wünsche dir und deiner Familie morgen und in den nächsten Tagen eine Weihnachtszeit, in der alles Platz haben kann, was an Gefühlen auftaucht. Und ich bin sicher, dass da auch der ein oder andere Engel da sein wird, stimmt’s?


    Alles Liebe
    Christine

    Liebe Natajuli04,


    vielleicht könnt ihr den Töchtern des Verstorbenen ohne harte Worte und Streit als Ziel vermitteln, wie wichtig der Abschied für eure Mutter ist?
    Vielleicht könnte ihr auf Weihnachten und den Familienfrieden hinweisen, auf eine Versöhnung oder zumindest auf einen Waffenstillstand ... im Angesicht des Todes sollte das möglich sein, finde ich.


    Wenn das alles nicht hilft, wenn die Auftraggeberinnen hier hart bleiben, dann versucht ein Abschiedsritual für eure Mutter zu finden, mit dem sie sich ohne Beisein bei Abschied und Beisetzung verabschieden kann: Ihr könntet eine Erinnerungsecke an den Bruder in der Wohnung eurer Mutter mit ihr gemeinsam gestalten, eure Mutter könnte einen Brief an ihren Bruder schreiben und ihn verbrennen, ihr könntet gemeinsam mit ihr Wünsche für den Bruder auf Papierschiffchen o.ä. schreiben und in einem Fluss für ihn auf die Reise schicken, ihr könntet euch an einem Tag verabreden, gemeinsam eine seiner Lieblingsspeisen für euch und ihn kochen und gemeinsam essen ... es gibt viele Möglichkeiten sich zu verabschieden und sich zu erinnern, auch wenn der Verstorbene nicht im Sarg oder in der Urne mit dabei ist.


    Ich wünsche euch allen von Herzen, dass ihr doch an der Verabschiedung und Beisetzung teilnehmen könnt!


    Alles Liebe und viel Kraft!
    Christine

    Danke, lieber Gerhard,


    das Feedback freut uns natürlich sehr!
    Schöne Weihnachten dir und einen guten Rutsch! Ich hoffe wir sehen uns im Neuen Jahr wieder mal!!!


    Alles Liebe
    Christine

    Hallo Heike,


    es ist für mich einfach eine Erleichterung und auch schön, wenn ich ins Forum schaue, einen neuen Beitrag sehe und merke: „Da haben ja schon etliche reagiert und gepostet!“
    Dass neue Mitglieder sofort von unseren „alteingesessenen“ Forumsmitgliedern voll Wärme aufgefangen werden, ist einfach super! Sei herzlich willkommen!


    Ich denke, dass du bei beiden - bei deinem Mann und deinem Vater - in den letzten Stunden geblieben bist, wird dir in deiner Trauerarbeit sehr helfen. Ich war bei meinen beiden Großvätern auch dabei und das waren doch sehr wichtige Stunden für die Bewältigung und auch für mein ganzes Leben.


    Ich möchte zu deiner Angst vor dem Begräbnis noch etwas sagen. Du sagst: "davor habe ich angst, weil ich mir nicht sicher bin ob ich schon genügend kraft habe meiner mutter eine stütze zu sein.sie ist körperlich und phychisch nicht so stark."


    Es wäre gut, wenn ihr für deine Mutter eine vertraute Person finden könntet, die während des Begräbnisses deine Mutter unterstützen und begleiten kann. Es sollte eine Person sein, die selbst nicht von Trauer überwältigt sein wird. Vielleicht kannst du mit deiner Mutter drüber sprechen, wer diese Person sein könnte (vielleicht eine Freundin?). Dass du diese Person nicht sein kannst oder sein sollst, ist klar: Die Beerdigung deines Vaters ist dein persönlicher Abschied von deinem Vater, es wäre wichtig, wenn du deine Kraft, deine Gefühle und Konzentration ganz für dich haben könntest. Vielleicht hast du auch jemanden, der deine Kinder begleiten kann und jemanden, der auf dich schaut. Es ist immer gut, wenn man weiß, dass jemand für einen da ist.


    Alles Liebe
    Christine

    Hallo Diana,


    auch wenn dein Vater friedlich aussah und dein kleiner Bruder mit dabei war, auch wenn ihr alle Zeit der Welt hattet ... ein Abschied vom Verstorbenen in der Hygienehülle zeugt natürlich auch nicht von einem kompetenten und einfühlsamen Umgang mit Leichnam und Angehörigen!


    Liebe Grüße
    Christine

    Hallo Gaby,


    leider sind in Österreich wenige Bestatter ausgebildet, um Versorgungen durchzuführen. Mit unserer Fortbildungsabteilung der TrauerHilfe versuchen wir die Situation zu verbessern, aber das geht nur langsam. Was mich an deiner Geschichte am meisten stört, ist, dass der Bestatter dich Glauben gemacht hat, dass er sich um eine Versorgung kümmert. Auch wenn wir nur wenige Thanatopraktiker in Österreich haben, hätte er dich drüber informieren können, dass 1. er selber keine Versorgung durchführen kann, er aber 2. einen Thanatopraktiker beauftragen kann, wenn ihr euch verabschieden wollt. Das Mindeste wäre gewesen, wenn er euch auf den Anblick vorbereitet hätte. Wie gesagt, wenn ich das alles höre, macht es mich traurig und wütend!!! Danke auch für deinen Eintrag hier im Feedback-Forum für Bestattung! Das regt sicher zum Nachdenken an - hoffe ich!


    Alles Liebe
    Christine

    Hallo Gaby,


    leider sind in Österreich wenige Bestatter ausgebildet, um Versorgungen durchzuführen. Mit unserer Fortbildungsabteilung der TrauerHilfe versuchen wir die Situation zu verbessern, aber das geht nur langsam. Was mich an deiner Geschichte am meisten stört, ist, dass der Bestatter dich Glauben gemacht hat, dass er sich um eine Versorgung kümmert. Auch wenn wir nur wenige Thanatopraktiker in Österreich haben, hätte er dich drüber informieren können, dass 1. er selber keine Versorgung durchführen kann, er aber 2. einen Thanatopraktiker beauftragen kann, wenn ihr euch verabschieden wollt. Das Mindeste wäre gewesen, wenn er euch auf den Anblick vorbereitet hätte. Wie gesagt, wenn ich das alles höre, macht es mich traurig und wütend!!! Danke auch für deinen Eintrag im Feedback-Forum für Bestattung! Das regt sicher zum Nachdenken an - hoffe ich!


    Alles Liebe
    Christine

    Hallo Gaby,


    ich bin wirklich froh, dass du den Abschied für dich trotz allem als wichtig und positiv bewertest.


    Wir versorgen Verstorbene grundsätzlich vor einem Abschied am offenen Sarg immer! Ein offener Mund oder offene Augen etc. sind bei uns ausgeschlossen. Wenn der Abschied zeitlich verzögert ist, wie nach dem Tod deines Vaters, führt Markus konservierende Maßnahmen durch, dadurch können Verfärbungen, Flecken, Fäulnisgeruch und andere Veränderungen gestoppt werden. Euer Bestatter hätte hier wirklich dafür sorgen und einen Thanatopraktiker beauftragen müssen!


    Ich weiß aber auch, dass man Angehörigen (auch Kindern) einen Abschied vom Verstorbenen auch zumuten kann, wenn der Verstorbene aus irgendwelchen Gründen nicht versorgt werden konnte. Allerdings muss man wissen, wie man Menschen darauf vorbereitet und wie man sie hinführt. Allein, dass euer Bestatter den Deckel in Anwesenheit vor euch geöffnet hat, zeigt mir, dass er Vorbereitung und Begleitung nicht drauf hat.


    Ich bin mir sicher, dass - wäre deine Mutter anders vorbereitet und begleitet worden - dieser Abschied auch für sie gut gewesen wäre. Wenn ich mir das - so wie es bei euch gelaufen ist - alles durch den Kopf gehen lasse, werde ich echt wütend! So etwas muss heute nicht mehr sein!
    Deine Mutter, was sagt sie, wie geht sie mit diesem letzten Bild ihres Mannes um?


    Wie geht es deinen Söhnen?


    Liebe Grüße
    Christine

    Hallo Gaby,


    ich dachte, der Bestatter hätte gesagt, er kümmert sich um die notwendige Versorgung deines Vaters? Das war anscheinend überhaupt nicht der Fall. Ich würde mich wirklich beschweren. Den Sargdeckel zu öffnen, wenn Angehörige dabei sind, ist überhaupt nicht professionell. Der Sarg muss bereits geöffnet sein, dass sich Angehörige langsam annähern können. Ich bin wieder mal sehr ernüchtert (um nicht zu sagen schockiert), wie inkompetent in diesem Bereich gearbeitet wird!
    Ich möchte dich trotzdem noch mal fragen: Auch wenn der Anblick nicht schön war, war es dennoch gut und wichtig für dich oder hast du das Gefühl, du hättest dir dieses Bild nicht mitnehmen sollen?
    So wie du die Situation beschreibst, hattest du nicht wirklich genügend Zeit deine Kinder gut vorzubereiten und auf sie einzugehen, auch der Rahmen dürfte das nicht zugelassen haben. Was du im Rahmen des Möglichen getan hast, war absolut gut und richtig: Du hast ihnen das Aussehen beschrieben, sie haben sich kurzfristig dagegen entschieden. Das ist gut so. Wichtig ist: Sie hätten zum Opa an den offenen Sarg können, es wurde ihnen nicht verboten oder abgeraten und sie haben sich selber entscheiden können.


    Wie geht es deiner Mutter jetzt?


    Alles Liebe
    Christine

    Hallo Martina,


    endlich - die letzten beiden Tage waren voll mit Terminen - komm ich dazu, dich auch ganz offiziell hier im Forum zu begrüßen. Nachdem wir uns in letzter Zeit ja schon ganz intensiv ausgetauscht haben, freu ich mich sehr, dass du nun diesen Schritt ins Forum gewagt hast! Ich bin mir sicher, du wirst dich wohlfühlen in der Runde.


    Alles Liebe
    Christine

    Hallo Petra,


    wenn ich mir deine letzten 2 Jahre so vor Augen führe, dann wirds mir selber ganz schwer. Du hast einfach keine Zeit einen Todesfall wirklich zu verarbeiten. Es sind so viele hintereinander.


    Wegen Weihnachten oder der nächsten Zeit: Was wäre denn deinem Mann wichtig? Dass er noch einmal zu seinem Vater kann (es könnte das letzte Weihnachten sein) bzw. dass er seine Mutter unterstützen kann?
    Wie sieht es denn bei dir aus: Kannst du dir es überhaupt vorstellen, Weihnachten dort zu verbringen? Ich hab den Eindruck, dass hier vor allem 2 Dinge wichtig sind:


    1. Zu überlegen, was ihr für deinen Schwiegervater noch tun könnt und
    2. gleichzeitig musst du aufpassen, dass das alles nicht über deine Kräfte geht.


    Ich erlebe dich hier im Forum als jemanden, der sehr aktiv mit seiner Trauerarbeit umgeht und von daher habe ich den Eindruck, dass du trotz aller Belastung auf einem sehr guten Weg bist. Ich weiß, dass du dir durch diese Todesfälle in deiner Familie auch einiges an Wissen im Umgang mit dem Tod, der Trauer, mit dem Abschied (und mit Bestattern ;-) angeeignet hast. Da bist du jetzt eine Art Trauer-Profi, wenn ich das so sagen darf. Für deinen Mann bist du jetzt ganz bestimmt eine große Hilfe, ich würde sagen, grad in dieser Situation bist du ein Joker für ihn. Ich hoffe, er weiß das zu schätzen!
    Pass aber auf dich auf: Du weißt viel, du kannst viel Rat und Unterstützung geben, ... pass auf, dass dir das in deiner Situation nicht zuviel wird: Lass deinen Mann als Sohn aktiv sein und steh aber „hinter“ ihm (im doppelten Sinn zu verstehen: Lass ihn arbeiten, sei aber da.) Kannst du damit was anfangen?


    Und noch etwas: „Von Schwiegertochter zu Schwiegertochter“ ;-) sozusagen: Die harte Schale von Schwiegermüttern zu knacken, ist mitunter nur mit Gewalt möglich (wie es halt bei Nüssen so ist). Wenn man selber verletzt ist, hat man nicht die Kraft dazu – man versucht und versucht und strengt sich irrsinnig an und wird dabei nur selber noch mehr verletzt und noch schwächer. Lass das mal einfach bleiben, du brauchst deine Kraft für dich im Moment. Oft ist es dann so, dass grad harte Nüsse, wenn sie dafür reif sind, auf den Boden fallen und von selbst platzen … (bei meiner Schwiegermutter war das so).


    Auch ich denk an dich!
    Alles Liebe
    Christine