Beiträge von Dieter

    Lieber Wolfgang,


    mit Interesse las ich, dass du auch schon lange Herzrhythmusstörungen hast - genau wie ich. Meine wurden zufällig von einem Arzt entdeckt, der ein Riesengeschrei deswegen machte, während ich keinerlei Beschwerden hatte und habe. Ich habe mich nicht in eine Herz-Karriere drängen lassen und lebe seit Jahren mit der Diagnose und Aspirin protect ganz "vergnügt". Denn bei mir ist alles nervös bedingt, mit Sicherheit auch die Rhythmusstörungen, dazu der Trauer-Stress. Wenn du Tipps hast, bin ich dankbarer Abnehmer. Fischölkapseln sind mir neu, muss ich mal probieren. Abends wenig essen ist klar, der volle Bauch drückt ja aufs Herz.


    LG Dieter

    Liebe Amitola, du hast ja Recht, mit dem Wurm ist nichts anzufangen. Ich fühle mich halt manchmal so. Hermann Hesse würde einen Vogel wählen, das wäre was. Z.B. so ein Schwan wie von Katarinas Bildern. Na, das ist zu anspruchsvoll, eine Lerche würde mir schon genügen. Frühe Lerche fängt den Wurm. ^^


    Liebe Katarina, danke für die herrlichen Bilder. Sie erinnern mich an die Schwäne auf dem Bodensee, denen wir oft und gern zusahen.

    Ja, Monika, ich schaffe es schon, weiterzuleben, aber wie ein Wurm. Das ist kein Menschenleben. Was sie sagen würde? Sie würde mich ernst anschauen, wie ein Erzengel.

    Stellt euch vor, wie das ist, wenn man in der Kirche in einem Orgelkonzert nebeneinander sitzt, und man sieht sie von der Seite an, dieses Gesicht voll Andacht und Frömmigkeit und denkt: das ist nun die Meine, welch ein Glück! Was tun mit solcher Erinnerung?! Sie war mein besseres Ich, ohne sie bin ich nichts. Gerad' muss ich lachen: Ja, sie war meine bessere Hälfte - das trifft es wunderbar.

    Liebe Angie,


    alles richtig, aber nicht ganz vollständig: Ich sage auch oft und gern nach 54 Jahren gemeinsamen Lebens mit meiner Frau: "Schön war's". Aber die letzten 10 Jahre waren neben viel Schönem auch viel Krebs, und das war gar nicht schön. Ich glaube, "Schön war`s" greift zu kurz. Das Leben bleibt für mich ein Rätsel. Wer war es, der es "kurios" nannte, Fontane oder Thomas Mann? Das Leben hat den Sinn, den ich ihm gebe, das ist nichts Neues. Deepak Chopra hat das unvergleichlich dargelegt. Bei ihm steht auch der Satz: "Du bist nicht in der Welt, die Welt ist in dir." Alles was ich erlebe, ist mein eigenes Bewusstsein. Ich erschaffe mein eigenes Leben, schön oder schief und krumm, je nach Karma. So gesehen ist natürlich auch das "Schön war's" richtig für den, der es so empfindet.

    Ich denk' mir, sie war ja schon bevor wir uns kennen lernten auf dem Weg zu mir. Vielleicht ist sie ja immer noch auf dem Weg zu mir, und wir haben uns nur kurz aus den Augen verloren, irgendwie sucht sie mich doch, irgendwie meinte sie mich doch, wir waren doch füreinander bestimmt, das endet doch nicht. Was ist schon Zeit. Vor mir liegt ihr silberner Haar-Reif, der glänzt und glänzt, wie ein Versprechen.


    Die besten REISEN finden eh ...in UNS ... unserem INNEREN statt...


    Liebe Amitola,


    danke für deinen Trostversuch, aber eigentlich sollte jede äußere Reise (ich spreche nicht von Geschäftsreisen) zugleich eine innere Reise sein. Und jede innere Reise verlangt nach einer äußeren. Das ist ja das Problem. Das Konzept des Einsiedlerkrebses ist wohl verständlich, aber es funktioniert nicht. Glück nur hinterm Ofen gibt es nicht.

    "Wahrscheinlich bin ich tief in mir drin ziemlich oberflächlich." :D Gefunden in TV-Film "Die Dienstagsfrauen". Na schön, wir wissen ja, was gemeint ist.

    Liebe Amitola,


    leider nein. Ich kann auch wegen meiner Gastkatzen nicht weg. Stell' dir vor, sie stehen vor meinem Wintergarten und maunzen vergeblich. Ich hab' nur so gelegentliche Anfälle von Optimismus, das klingt nach mehr als es ist. Danke für deine guten Wünsche.


    AG Dieter

    Ich habe mich gefreut, dass meine Gastkatze mich schon von weitem anmaunzte, als wollte sie sagen: Fein, dass du wieder da bist, hol' schon mal das Fisch-Gelee. Dann putzte sie sich eine halbe Stunde unter dem Vogelfutterhäuschen. ^^


    Was macht Dein Garten, wenn ich so fragen darf?


    Lieber Josef,
    du darfst. Mein Garten ist eigentlich ein Wald und wild-romantisch. Im Frühling hat er viele Blumen und Blüten zu bieten, wildwachsende und gepflanzte, im Sommer ist er nur noch grün, die Heckenrosen machen auch schon schlapp. Er sagt mir jede Stunde: vorbei, vorbei. Aber er sagt auch jede Stunde: neu, neu. Man ist halt manchmal mehr für das Vorbei empfänglich und manchmal mehr für das Neu. Ich wollte eigentlich sagen, dass das menschliche Gehirn nicht dafür eingerichtet ist, Bewegung und Veränderung zu verstehen. Es denkt in statischen Bildern.
    Alles Gute
    Dieter

    Geht es euch auch so? Da sitzt man und begreift das Ganze nicht. Dass alles fließt und man nicht einen einzigen Augenblick, erst recht keinen Menschen, festhalten kann. Dass alles, was einen Anfang hat, auch ein Ende hat. Der Anfang ist schon das Ende. Man greift in den Fluss des Lebens und behält nur verrinnendes Wasser zwischen den Fingern. Man begreift das Verrinnen einfach nicht.

    das klingt so wie ein "Insider- Ausspruch" l ?( . :huh: :rolleyes:
    Habe ich was falsch verstanden ???
    Scheint so ?!?!
    eine etwas sich fragende Amitola =O


    Wie wäre es mit "Klartext" ? 8o :)


    Liebe Amitola,


    also Klartext. Ich hätte auch sagen können, dass mein Gulasch, dessen Zubereitung 1 Stunde dauerte, prima geschmeckt hat, oder dass heute morgen die Sonne eine Viertelstunde auf meinen Gartenstuhl geschienen hat. Ich meine LEBEN. Wer so tief unten war wie wir, der schlürft jeden Sonnenstrahl einzeln ein. Der streichelt jede blühende Heckenrose einzeln mit den Augen. Aber versuch' mal, das einem normalen, gesunden Menschen zu vermitteln!

    Dass meine Heckenrosen blühen, kann ich niemandem erzählen. Mein Sohn würde nachsichtig schmunzeln, mein Schwager würde denken: Hab' dich nicht so. Also sag' ich's euch. Ihr wisst, was ich meine.

    Liebe Amitola,


    mit "Herr seiner Erinnerungen" meine ich, dass wir manchmal Erinnerungen auch beiseite schieben müssen, um offen und unbefangen Neues erleben zu können. Zu anderen Zeiten sind dann vielleicht die Erinnerungen das Kostbarste, das wir besitzen.

    Aber immer noch frage ich mich: was ist Schönheit ohne Glück, ohne Zweisamkeit? Natürlich kann man einen neuen Partner suchen, aber das ist nicht jedermanns Sache. Und Freundschaft, finde ich, reicht nicht. Bleiben nur Philosophie und Religion, auch nicht jedermanns Sache.