Beiträge von Dieter

    Liebe Astrid,


    Laubharken macht den Kopf frei. Bei dieser Gelegenheit fiel mir gerade ein, dass wir über den Knackpunkt der Geschichte noch gar nicht gesprochen haben. Wenn meine Katzen ihre Breckis und ihr Gelee nicht bekommen, dann denken die gar nicht daran, wiederzukommen. Verstärkung durch Belohnung, altes Psycho-Gesetz, so alt wie das Leben auf der Erde. Das ist bei den Menschen auch nicht anders. Ist vielleicht primitiv und bedauerlich, aber ist so. Bei den höheren Tieren kommt hinzu, dass schon die Beachtung als Belohnung wirkt. Wo sie fehlt, wird ein Verhalten abgebaut. Sollte dir als psychologisch Vorgebildeter eigentlich bekannt sein. So ist die Natur eingerichtet, da nützt es gar nichts, wenn Christine (ausgeschrieben, wenn dir das lieber ist) im Ton eines Pressesprechers versichert, alles würde gelesen. Wieviele Zweitzuschriften ungeschrieben bleiben, weil die Erstzuschrift nicht gelesen oder beachtet wurde, das werdet ihr nie erfahren. Der Affe versteht nur die Banane, die er in der Hand hält. Sorry, ich hoffe, du siehst das kleine Zwinkern meines rechten Auges (mit dem linken kann ich es nicht so gut).


    LG D.

    Liebe Hedi,


    Diskutieren macht schlau. Oder sollte mein Wort vom "Streichelzoo" doch wahr sein? Übrigens kann ich mich nicht entsinnen, irgendwo nicht "achtsam" gewesen zu sein. Lass' man, Astrids Harmoniewalze wird's schon richten.


    LG D.

    Liebe Astrid,


    wenn du dich recht erinnerst, wirst du feststellen, dass ich sehr wohl am Ergehen anderer interessiert bin oder war, z.B. was Rabelein anbetrifft. Wir müssen also nicht eine Grundsatzdiskussion vom Stapel lassen, sonst hätte ich auch noch mehr zu sagen, was ich mir lieber verkneife. Hier geht es um einen ganz konkreten Anlass: Ich hatte in meinen letzten Beitrag besonders viel investiert, emotional und zeitlich (leider muss ich mich nun doch wiederholen). Da nicht die geringste Reaktion erfolgte, war ich nicht einmal sicher, dass der Text überhaupt gelesen wurde, er stand nun also da wie ein offenes Scheunentor, in das nicht einmal ein Käfer krabbelte. Ich will sagen: Man muss schon über einige Schatten springen, bevor man sich so öffnet. Es ging übrigens nicht nur um Musik. Und dann kommt nix. Da macht man halt das Tor wieder zu, so einfach ist die Erklärung. Rabelein hatte ähnliche Erfahrungen mit der Bekannten, die nur "Herzen" schickte (hatte nicht mit dem Forum zu tun). Auch sie (Rabelein), die Allersanfteste, hatte sich (zu Recht) beschwert. Ich habe mich noch nicht einmal beschwert, ich habe nur mein viel zu offenes Tor wieder zugemacht. Worauf mich ziemlich unsanfte Bemerkungen erreichten, um es mal nett zu sagen. Nochmal: dass ich hier nur von mir rede, heißt ja nicht, dass mir andere egal sind. Nun muss ich mich doch verteidigen, wieso eigentlich?



    Liebe Nebelfrau,


    die alten Ägypter hätten ihre helle Freude an deinen Hieroglyphen, die ich sämtlich verstanden und hoffentlich (in meinem Schrieb an Astrid) beantwortet habe.

    Hallo, Ihr Lieben (streichel, streichel),




    Frau C. gibt eine Gesellschaft und begrüßt jeden der Gäste mit Handschlag und ein paar freundlichen Worten. Nur Herrn D., von dem sie weiß, dass er Bach, Musik und Philosophie mag, mit denen sie nichts anfangen kann, weil sie meint, dass sie nichts mit Trauer zu tun haben, lässt sie in der Ecke stehen. Wie wird Herr D. sich wohl fühlen? Liebe Frau C., wenn sie nichts mit Trauer zu tun haben, dann vielleicht mit TRÖSTEN???!!!




    Frau K. hat für Männer genau 1 Schublade, darauf steht: trotzig, irrational, schmollend. Da steckt sie alle Männer rein, ohne näher hinzusehen. Manche Männer passen da aber nicht rein, wie werden die sich wohl fühlen? Aber als Feministin darf sie das, meint sie.




    Es gibt zwei Gründe, warum ich mich nochmal aus meiner Höhle wage: erstens weil ich mir vorstellte, wie Monika ihrer Hündin meine Katzengeschichten vorlas (was hat die arme Hündin dazu wohl gesagt? Jaul?). Zweitens die Smileys von Malena, die so beredt sind.




    Ich bin mit wenigem zufrieden. Aber nix ist nix, da beißt die Hündin keinen Wurstzipfel ab.




    Jaul!





    Liebe Christine, hast du, was ich vor 4 Stunden schrieb, eigentlich gelesen? Und: was ich mit Streichelzoo meine, verstehst du wohl, du musst mir also nicht das Wort im Mund umdrehen. Ich muss nicht gestreichelt werden, aber ich erwarte, dass man meine Beiträge liest, wie alle anderen auch. Und: Bach hat mehr mit Trauer zu tun als Kochen und Gymnastik, glaub' mir. Nichts gegen Kochen und Gymnastik, aber das kann ja wohl nicht alles sein.

    Liebe Leute,


    klar, das sind so die Antworten, die ich erwartet habe. Aber alle klammern eines aus: Wenn ich sehe, dass da einer sein Herz nach außen gekehrt hat, dann lasse ich ihn nicht einfach wie einen Bettler stehen, das ist einfach eine Frage von Empathie und Höflichkeit. Ein kleines Smiley geht immer, und sei es nur, um den Text auf dem Dashboard zu halten. Sobald ein Text vom Dashboard verschwunden ist (und das geht schnell), ist er ja praktisch nicht mehr da, d.h. kann nur noch gezielt gesucht werden, und wer macht das schon, wenn er von seiner Existenz gar nichts weiß. Dafür ist mir der emotionale und zeitliche Aufwand dann doch zu schade.


    Liebe Christine,


    Bach hat mit Trauer nichts zu tun? Musik hat mit Trauer nichts zu tun? Philosophie hat mit Trauer nichts zu tun? Übrigens bezog sich nur ein Teil meines Textes auf Bach, ich war der verwegenen Meinung, man würde alles lesen. Festhalten, jetzt wird's heftig:

    Ich wünsche mir ein Trauerforum mit Tiefgang, keinen Streichelzoo.


    D.

    Liebe Katarina,


    ich vergaß noch:ich bin zu unhandlich für dein simples Beuteschema. Ich hänge an allen Seiten aus deinen blutigen Lefzen heraus. :D


    Liebe Malena,


    schlage folgenden Satz vor: "Kann jetzt nicht, mag jetzt nicht, vielleicht später". Alles Gute! <3


    Dieter

    Tja, liebe Katarina, als Feministin siehst du das so. Aber jetzt dreh` dich mal um 180 Grad und sieh die Sache aus meiner Warte: Ich habe mich verdammt tief reingekniet in meinen Text, da stehen Sachen drin, die normalerweise niemanden etwas angehen. Und dann kommt Christine aus ihrem Urlaub, antwortet sämtlichen Schreibern, nur mir nicht, Astrid ist ganz unsichtbar. Über eine Woche kein Zeichen, dass mein Text überhaupt wahrgenommen wurde, nicht einmal ein Like oder ein Smiley, wer denkt da nicht: Die mögen sowas nicht, Bach ist ja auch nicht jedermanns Sache, also weg damit. Und jetzt sag' noch einmal: "trotzig, irrational und schmollend". Es braucht sich auch niemand zu entschuldigen, Angebot und Nachfrage regeln sich gegenseitig, wo kein Interesse ist, da schwindet eben auch das Angebot.


    D.

    Sonntagnachmittag. Ich denke, ich will mich mal ein bisschen nützlich machen und gehe ein paar Schritte ums Haus und sammele einige abgefallene Rhododendronblätter auf, da steht er vor mir wie ein Rumpelstilzchen, stramm auf hohem Stiel, die Krone noch geschlossen wie ein Ei, braun und weiß, rundherum nichts, nur er, stolz und selbstbewusst und sagt: Grüß Gott, ich bin ein Parasolpilz, dein kleiner Lichtblick von heute. Meine Suchmaschine informiert mich: Der Schirmpilz ist ein Pilz von Welt, na wenn das nichts ist, die große weite Welt zu Besuch in meinem Waldwinkel, ich bin eine VIP, ich bin ein Glückspilz. Ich möchte ihm die Hand schütteln, so menschlich steht er da, ein Prachtbild an Vitalität und Lebensfreude. Morgen schon werden sich die Lamellen lösen, und er wird ein Jugendlicher sein, ein Angeber, ein Kotzbrocken, ich werde vielleicht eine wohlschmeckende Soße aus ihm machen oder auch nicht, übermorgen wird er groß und erwachsen sein und seinen Schirm weit von sich strecken, und die Schnecken der Umgebung werden ihre Zähne an ihm wetzen, dann wird er alt und labberig werden und zum Arzt gehen gegen seinen hohen Blutdruck, reden wir nicht davon, es ist nicht appetitlich. Aber jetzt strotzt und protzt er noch und sagt: pflücke mich nicht, aber pflücke den Tag, carpe diem. :thumbsup:

    Ich hab' im Frühjahr wie blöde Kapuzinerkresse gesät, in alle verfügbaren Balkonkästen und Schalen, mit Maschendraht abgedeckt gegen die Mäuse, schön Sonne und Regen ausgesetzt. Die Mäuse haben sie trotzdem geholt, oder ich hab' sie zu tief gesetzt, jedenfalls sind alle - fast alle - entweder nicht gekommen oder blühen nicht. Bis auf zwei: eine gelbe und eine rote, für jeden eine, das genügt mir. Mehr wäre Verrat. Die Natur kann sehr hintersinnig sein.

    Nein, Bach ist nicht "klar". Nicht so wie Händel oder Mozart oder Haydn. Im Gegenteil: Menschen seiner Zeit warfen ihm vor, kompliziert und kraus zu sein. Was wir als klar empfinden, ist vielleicht sein Nähmaschinen-Rhythmus, sein Drive, seine Unbedingtheit und die Mathematik seiner Fugen. Auch "Mystik" braucht eine Erklärung. Es ist ein Einschmelzen der Tonarten. Es ist Innerlichkeit, die vor allem, es ist Beseeltheit, es ist Magie, es ist Hingabe an Gott. Es ist Offenbarung.

    Liebe Malena,


    ich habe gar nicht mehr mit irgendwelchen Reaktionen gerechnet - auf dem Dashboard war der Thread längst weg - da dachte ich na ja, muss nicht sein, und habe mein Signatur-Fähnchen eingezogen. Ich wechsele aber auch gern die Motti, und das mit dem Totkriegen war schon ziemlich lang da. Geduld, da kommt bald wieder Neues. Die klebrige Nase habe ich gelöscht, weil ich dachte, das versteht kein Mensch, und was er nicht versteht, das versteht er falsch, das ist leider so. Dass du dich angesprochen fühlst, habe ich nicht zu hoffen gewagt, aber wenn du meinst ... - Ob es mir gut geht? Ich hatte gerade nichts Besseres zu tun und dachte mir, ich gehe mal wieder zum Arzt, die wollen ja auch leben, die armen Luder. Der maß erstmal den Blutdruck: 200. Nach einer halben Stunde hatte ich ihn auf 190 heruntergehandelt. Da nahm ich lieber eine von seinen Wunderpillen und hatte heute morgen 100. Von 200 auf 100: wenn das keine Leistung ist. Aber der kleine Mann im Ohr ist etwas leiser geworden, jetzt hält er sogar deine Bachmann aus. Ach Mensch, hast du das mit der Orchidee schön nachgefühlt, ja, so muss es gewesen sein, ich war ja nicht dabei. Am Geburtstagmorgen stieg sie dann listig lächelnd mit ihrer Orchidee aus ihrem Zimmer herunter, und ich musste staunen, wo sie die her hatte. Platz! Lach! Wieher! Hesse vorlesen und Bach vorspielen. Hätte ich wohl machen sollen, denn meine Orchideen hielten immer nur bis November, dann war kein Blatt mehr dran, ich habe keine Ahnung, was wir falsch machten. Ich vermute, sie erkannten ihre Unterlegenheit inmitten des unendlichen grünen Waldes und gaben es lieber gleich auf. - Ja, ein Zugang zu Bach ist natürlich auch wieder über seine Biografie möglich, wird auch meistens so versucht. Aber Bachs Musik kommt aus keinen äußeren Umständen (höchstens die Umstände als Anlass), sondern direkt aus dem Universum bzw. den Tiefen der menschlichen Seele. Aber die Klarheit war ja schon eine Eigenart der Barockmusik. Mindestens genauso bezeichnend ist seine Mystik. Wie er z.B. in der "Kunst der Fuge" die Harmonien auflöst und nur noch strömende Musik macht, romantische sogar und moderne, weit in die Zukunft weisende, das ist gewaltig! Klarheit und Mystik: ich sage immer: Bach ist brennendes Eis. Aber er hat auch prächtige Festtagsmusik gemacht: die Orchestersuiten z.B. Wer mal wieder heulen will: "Wir setzen uns mit Tränen nieder", Schlusschor der Matthäuspassion. Ach, das wäre den zarten Orchideen nicht recht gewesen. Mir auch nicht, ich höre das nur noch selten, es haut einen zu sehr um. - Ja, der Luther ist auch immer gut für einen kernigen Spruch. - Ach, kannst du schöne Geburtstagswünsche wünschen (Orchester an Luft, Licht...), danke danke. Ich sage neuerdings öfter zu mir: Elementare Freude. Freude an den Elementen. Nebelchen, geisterst du hier irgendwo herum? Wie du hier auf jeden eingehst, bei all deiner Arbeit, das finde ich einfach toll.


    Tschühüß!
    D.

    Liebe Malena,


    du kannst gar nicht "zu viel" schreiben, alles was du sagst ist voll Einfühlung und Überlegung und ein Vergnügen zu lesen. Hoffentlich hast du die Dampflok noch erreicht. Wir haben hier auch eine, mehr für Touristen, manchmal höre ich ihr Tuten. A propos Musik: Mit meinem Bach kann ich wohl in Österreich nicht landen. Aber an zweiter Stelle kommen bei mir Chopin und dann gleich die Sträuße. Mozart und Haydn umgehe ich höflich, Schubert und Beethoven oh ja, von Fall zu Fall. Na, wen interessiert das schon. Klezmer nicht zu vergessen. Wildblumenwiese, ja, kommt hin. Ein paar Kilometer von hier sind herrliche Wildblumenwiesen, da saß ich mit meiner Frau oft mittendrin und wollte sie zum Essen von Sauerampfer überreden, was mir nie gelang. Stattdessen hatte sie im Nu ein Sträußchen gepflückt, leicht und maßvoll wie alles was sie tat. Da gehe ich nun schon lange nicht mehr hin, das hängt wie ein strahlendes Bild an meiner inneren Wand. - Verbundenheit und Ödnis, wenn das so einfach wäre. Mal so, mal so. Ich schiebe viele Erinnerungen beiseite ("jetzt nicht!") und beschäftige mich notgedrungen mit meinen Wehwehchen, und plumps ist schon wieder ein Tag vorbei. An meinem Geburtstag schenkte sie mir oft eine Orchidee im Topf. Nicht dass ich die besonders liebte - ich mag alle Blumen - , aber sie war im Bus gut zu händeln und zuhause leicht in einer Plastiktüte zu verstecken, damit ich sie nicht zu früh sah. Am Abend sagten wir immer: morgen ist auch noch Geburtstag und die ganze Woche, wer will uns das verbieten. Laber laber. Geburtstage sind etwas für Kinder (und solche, die es geblieben sind).


    Baba, du Vielinteressierte.
    D.

    Hallo, liebe Malena,


    ich kann deiner Charme-Offensive nun nicht länger widerstehen. Sohnemann war zu Besuch, ich war ein paar Tage analog. Erstmal danke für deine Versorgung mit Schirmen aller Art. Mir fällt dazu noch ein: "Unter deinen Schirmen bin ich vor den Stürmen aller Feinde frei" aus Joh. Seb. Bachs Motette "Jesu meine Freude", der vielleicht ergreifendsten seiner Motetten. - Nun bin ich doch ins österreichische Fettnäpfchen getreten, DIESE Bedeutung von "fett" war mir unbekannt. Natürlich meinte ich so etwas wie gehaltvoll, substantiell, wissend, nur sollte es nicht so bierernst klingen. Jetzt fällt mir nichts Besseres ein als: "Nase raus aus dem Buch, Selber-Denken macht kluch". Auch nicht? Vielleicht hast du einen besseren Vorschlag. - Au weia, ich hätte mir die Dr. Oe.-Kirschtorte nicht ansehen sollen, jetzt fließt mir der Geifer von den Lefzen...
    Mach's gut, liebe Malena, bleib' so rabeleinisch.


    D.